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Du siehst es als ungerecht, ich als Erziehung zur Selbstständigkeit.
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"Ungerecht" ist natürlich eine Verkürzung. Um genau zu sein, bräuchte ich dafür Absätze ;) Aber lassen wir es einmal dennoch so stehen. Wenn also von zwei streitenden Kindern mindestens eines die Eltern um die Hilfe der Supervision bittet und selbige mit diesem Satz kalt abgedreht wird, führt das Deiner Meinung nach zur Selbständigkeit? Ich bin da kein Experte, habe aber den Verdacht, dass sich das entwicklungspsychologisch nicht halten lässt.
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Ob es so ist, wie Du hier schreibst (unterstellst), ist nicht die Frage. Es geht darum, was die Eltern glauben, damit auszulösen. Manche Eltern meinen noch immer, eine schallende Ohrfeige bringt den Nachwuchs auf den rechten weg. Aus der Sicht der Eltern ist der "Streit" unter Geschwistern nicht wichtig genug, um dafür Energien aufzuwenden. Ein lapidar hingeworfenes "Zum Streiten gehören Zwei" ist einfach und führt in der Regel zum Ziel (aus der Sicht der Eltern, die einfach nur ihre Ruhe haben wollen). |
Ich bezweifle, daß ein Kind nach einer Supervision sucht, sondern eher einfach nach einer Bestrafung der Gegenseite bzw. sich dadurch eine bessere Machtstellung verschafft (denn welches Kind wird nicht durch Rügen eines eher unbekannten Erwachsenen eingeschüchtert?). Und ja, es ist hilft zur Selbstständigkeit, da sie sich sonst im späteren Leben ev. auch immer auf andere verlassen würden (wobei hier aber stark das "wenn" greift). Man lernt schneller durch Herausforderung und Scheitern (jedoch natürlich nicht auf Dauer).
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Weder selbst als Kind, noch als Erwachsener in Begegnung mit Kindern habe ich den Eindruck, dass sich der Aggressor primär an die Eltern wendet, um für sein Handeln auch noch Unterstützung von oben zu erlangen. Mit wenigen Ausnahmen, die natürlich Aufmerksamkeit zum Durchschauen erfordern, erlebe ich das "Opfer" welches um Hilfe bittet. Das kann auch ein scheinbar Stärkerer sein, der in Wirklichkeit von einem anderen (scheinbar Schwächeren) mit Minderwertigkeitskomplex ständig gequält wird.
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Ich kann das mit der Killerphrase voll bestätigen.
Mir wurde in der Erziehung folgende Variante eingepflanzt: "Der Gscheitere gibt nach, der Esel fallt in Bach." Es kann wohl sein, dass diese Art der Konfliktvermeidung auf den Erfahrungen der damaligen älteren Generation in der Kriegs- und Vorkriegszeit beruhten. Jedenfalls musste ich mir diese Haltung im Berufsleben mühsam abtrainieren. Das ging noch leichter, weil es um "eine Sache" ging. Beim Vertreten persönlicher Interessen war es schwieriger. |
Ja, danke Dir für diese weitere Phrase. Ich glaube mich erinnern zu können, jemand hatte hier einmal in seiner sig stehen "Wenn immer die Klügeren nachgeben, regieren bald die Dummen". Und ja, ich bin da völlig Deiner Meinung, dass etwaige wesentliche kulturelle Irrtümer unserer Gesellschaft hier nach wie vor zumindest häufig auf die beiden Weltkriege zurück zu führen sind. Derartige Traumata müssen tiefe Spuren in den Menschen hinterlassen, die über Generationen weiter vererbt werden.
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Mir werden hier einfach zu viele unterschiedliche Dinge in ein und den selben Hut geworfen. Oder glaubt tatsächlich wer, dass ein Obama den vielen Streithanseln im Nahen Osten den Spruch "Zum Streiten gehören Zwei" hinwerfen würde?
LS20 hat es ganz gut getroffen mit der Verbindung zu eigenen Kindern: Dieser Spruch ist allenfalls im familiären Umfeld in Verwendung, aber niemals im geschäftlichen oder gar politischen Sphären. |
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Selbst wenn dieser Spruch ausschließlich in genanntem familiären Umfeld gebräuchlich wäre, folgt daraus nicht zwingend, dass eine Betrachtung desselben nicht eine grundsätzliche Bedeutung für die Gesellschaft hätte. Ich denke, dass erstaunlich viele Grundsätze des Erwachsenen tatsächlich auf kindlicher Prägung beruhen. |
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