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Weini 17.04.2009 08:07

Zitat:

Zitat von grizzly (Beitrag 2357385)
Ich denk ohne Anfüttern geht's sowieso nicht. Mit Vogelfotografie hast Dir ja gleich die schwierigste Materie in der Tierfotografie vorgenommen! Ich würd aber eher zu einer (gebrauchten) Canon (40D) oder Nikon raten, bei letzteren kenne ich mich nicht so aus.

Ich würde dich bitte, dir doch einmal die Kameras (und die Objektive) der Kamerasysteme anzusehen, die du beurteilst, BEVOR du Urteile oder Empfehlungen abgibst.

Gerade für den Bereich der Wilttierfotografie wirst du nämlich kaum geeigneteres Werkzeug als das E-System von Olympus finden. Die Objektivpalette reicht, auf Kleinbild bezogen, von 14 bis 600 mm, die zwei Konverter erlauben (je nach Objektiv), bei nahezu identer Bildleistung bis auf 1200 mm zu gehen.

Und, ganz wichtig: Es werden auch auf den "billigen Plätzen" alle Brennweiten von 18 bis 600mm bei wirklich guter Qualität geliefert. Die Top Pro-Objektive hingegen weisen Lichtstärke und Auflösungsfähigkeiten auf, mit denen auch die "Großen" (wobei Nikon eigentlich auch ein Zwerg ist) gardae noch bis kaum mithalten können.

Im Telebereich nicht ganz so dramatisch wie im WW und UWW-Bereich: ALLE Objektive für das E-System wurden von Beginn an für digitale Fotografie berechnet.

Und jetzt das Beste: Olympus hält eine solche Ausrüstung, speziell mit langen Brennweiten, noch immer tragbar (Größe und Gewicht).

(Nein, ich bin kein Markenfreak, arbeite neben Olympus auch mit Nikon und MF - aber eben in anderen Bereichen.)

Huss 17.04.2009 12:46

Zitat:

Zitat von Weini (Beitrag 2357395)
Die Objektivpalette reicht, auf Kleinbild bezogen, von 14 bis 600 mm, die zwei Konverter erlauben (je nach Objektiv), bei nahezu identer Bildleistung bis auf 1200 mm zu gehen.

Bei den "Consumer" Teles kann man praktisch keine Telekonverter einsetzen, weil die Lichtstärke und AF da zu stark leidet.

Das bleibt klar den Pro und der 2x Converter eher den TopPro Bereichen vorbehalten. (2x im Pro Bereich ist auch eher nur mehr mit Stativ machbar).

Aber noch etwas zur Relativierung:
Olympus hat vielleicht nicht einen so breiten Objektivpark - aber sie decken alles ab und die Qualität wird im selben Preissegment von Anderen meist nicht erreicht. Andere Anbieter haben die vielen Linsen im unteren Qualitätsbereich. Sie werden nicht wirklich den Anforderungen gerecht, die ein Digitaler Sensor stellt.

Linsen gleichen Qualitätsniveaus, Brennweite und Lichtstärke kosten bei allen Firme in etwa das selbe. Über die Physikalischen Gesetzte kann sich keiner hinwegsetzen.

Ein Vergleich:

Wenn ich ein F2,8-3,5/50-200mm an E-Cameras ansetze habe ich im Vergleich zum Kleinbildformat 400mm Brennweite (=8x)

bei canon/nikon ist der "Cropfaktor so um die 1,5-1,6 herum - d.h.
man bräuchte eine 300mm Brennweitenlinse umd die selbe Vergrößerung zu bekommen - oder umgekehrt: mit 200mm/f3.5 kommt man halt nur auf 300mm als 6x.

Die Linsen dieser Größenordnung wiegen um die 1kg herum oder ein bisserl mehr.
Beim Preis liegt die Größenordung um die 1000 euro +-200 oder so. Bei allen Herstellern.

Ein Linse mit 300mm und F2.8 gibt es (TopPro) wiegt 3,5 kg und kostet >7000 Euro.
Natürlich kann ich da einen 2x Telekonverter anstecken.
Die 450 Euro tun da auch nicht mehr weh.

Der 1,4x Telekonverter kostet auch so viel......

Einer der ein Konsumerobjektiv um 200-400 Euro kauft, kauft sich kaum einen Telekonverter um 450 Euro.

Es gibt eine Unzahl von Telekonvertern von vielen Firmen: Aber wenn man sich die Ergebnisse ansieht: Die 50-150 Euro kann man sich aber getrost sparen, die Ergebnisse sind teilweise schlechter als ohne .......


Aus diesem Blickwinkel gesehen - kommst man halt im Konsumer Bereich bei Olympus nur auf 300mm (=600mm) (für <400Euro)
Im Pro bereich um 1500 Euro herum (nur die Linsen) bis 280mm(=560)

Natürlich will man immer mehr Tele - aber sehr schnell wird die Luft zwischen Objekt und Objektiv der Limitierende Faktor.....

Ich habe bei der Sonnenfinsterniss Bilder anderer mit großen "Konsumerobjektiven" (600-800mm=um die 1000mm Brennweite) gesehen:

Ja: Sonne/Mond waren größer als bei meiner Kombination - aber bei gleicher Vergrößerung waren meine schärfer:

Das sind Ausschnitte meiner SoFi Bilder:
http://www.austrianaviationart.org/t...iewsofi061.jpg
http://www.austrianaviationart.org/t...iewsofi062.jpg

...damals mit der ersten verfügbaren "LiveView Kamera" und 7,5 MPixel (E330) damit könnte ich das ganze auch wirklich scharf stellen.

gms76 17.04.2009 17:19

Spielt nicht auch das Bildrauschen bei solchen Aufnahmen eine gewisse Rolle?

Mit einer guten Kamera mit einem größeren Chip und weniger Megapixel und daher auch weniger Bildrauschen, kann ich die ISO (die Lichtempfindlichkeit) erhöhen und so die Belichtungszeit reduzieren.

Kürzere Belichtungszeiten bedeutet schärfere Bilder:
  • weniger verwackelte Bilder
  • weniger Bewegungsunschärfe
  • mehr Schärfentiefe, weil ich bei gleicher Belichtungszeit durch höhere ISO Werte eine kleinere Blende wählen kann.
Imho ist Olympus nicht gerade die Kamera meiner Wahl, wenn ich höhere Iso-Zahlen brauche. Ich hätte eher auf eine Canon EOS 1000d mit ordentlichen Objektiv zurückgegriffen.

Huss 17.04.2009 23:14

Zitat:

Zitat von gms76 (Beitrag 2357468)
Spielt nicht auch das Bildrauschen bei solchen Aufnahmen eine gewisse Rolle?

Das sind die althergebrachten Argumente gegen 4/3.....
Man vergleiche mal das Rauschen gegen andere Kameras.

Ein riesen Vorteil bei Olympus ist ein funktionierender Staubschutz :)

Weini 18.04.2009 08:18

Zitat:

Zitat von Huss (Beitrag 2357421)
Bei den "Consumer" Teles kann man praktisch keine Telekonverter einsetzen, weil die Lichtstärke und AF da zu stark leidet.

Grundsätzlich stimme ich dir zu, wobei ich dir versichern kann, dass der AF nur unter schlechten Lichtverhältnissen leidet, nicht am Konverter oder Consumer-objektiven oder deren Kombination.

Zitat:

Zitat von Huss (Beitrag 2357421)
Das bleibt klar den Pro und der 2x Converter eher den TopPro Bereichen vorbehalten. (2x im Pro Bereich ist auch eher nur mehr mit Stativ machbar).

Wie ich schon sagte: "je nach Objektiv" ist 1,4x ODER 2,0x Konverter zu bevorzugen. Der 2,0x Konverter kann bei manchen Objektiven eine Abblendung nötig machen. Beim 50-200 (Basislichtstärke 1:2,8-3,5) mit Konverter 1,4x (immerhin noch entsprechend 560mm an Kleibnild) ist diese allerdings nicht nötig, wodurch auch die Gesamtlichstärke eine sehr brauchbare bleibt.

Zitat:

Zitat von Huss (Beitrag 2357421)
Olympus hat vielleicht nicht einen so breiten Objektivpark - aber sie decken alles ab und die Qualität wird im selben Preissegment von Anderen meist nicht erreicht. Andere Anbieter haben die vielen Linsen im unteren Qualitätsbereich. Sie werden nicht wirklich den Anforderungen gerecht, die ein Digitaler Sensor stellt.

Das war wohl die bestformulierte Zusammenfassung, die ich bislang gelesen habe.

Zitat:

Zitat von Huss (Beitrag 2357421)
Linsen gleichen Qualitätsniveaus, Brennweite und Lichtstärke kosten bei allen Firme in etwa das selbe. Über die Physikalischen Gesetzte kann sich keiner hinwegsetzen.

Die Überlegenheit Olys auf den billigen Plätzen sehe ich nicht außerhalb physikalischer Grenzen, wohl aber in anderer Kalkulation.

Jedenfalls danke ich für dieses wertvolle Posting, das ich hoffentlich bei Gelegenheit an anderer Stelle zitieren darf?

Huss 18.04.2009 10:20

Zitat:

Zitat von Weini (Beitrag 2357535)
Die Überlegenheit Olys auf den billigen Plätzen sehe ich nicht außerhalb physikalischer Grenzen, wohl aber in anderer Kalkulation.

Jedenfalls danke ich für dieses wertvolle Posting, das ich hoffentlich bei Gelegenheit an anderer Stelle zitieren darf?

Hallo Ernst,
Einiges an Antwort war zwar auf Dein Posting, aber als Ergänzung für alle anderen Mitleser zu verstehen ;)

Wegen "Zitieren"
klar, *LOL*

grizzly 19.04.2009 13:38

@Weini
Ich bin auch kein Markenfetischist, deshalb wollte ich mich auch anfangs nicht äußern. Habe vor gut 4 Jahren begonnen zu fotografieren und zum Canon System gegriffen, weil deren Sensoren zur damaligen Zeit am wenigsten "rauschten" gegenüber den anderen Marken. Und dann "sammelt" sich halt im Lauf der Zeit ein wenig "Glas" an ;-)

Weini 19.04.2009 14:03

Zitat:

Zitat von gms76 (Beitrag 2357468)
Spielt nicht auch das Bildrauschen bei solchen Aufnahmen eine gewisse Rolle?

Mit einer guten Kamera mit einem größeren Chip und weniger Megapixel und daher auch weniger Bildrauschen, kann ich die ISO (die Lichtempfindlichkeit) erhöhen und so die Belichtungszeit reduzieren.

Kürzere Belichtungszeiten bedeutet schärfere Bilder:
  • weniger verwackelte Bilder
  • weniger Bewegungsunschärfe
  • mehr Schärfentiefe, weil ich bei gleicher Belichtungszeit durch höhere ISO Werte eine kleinere Blende wählen kann.
Imho ist Olympus nicht gerade die Kamera meiner Wahl, wenn ich höhere Iso-Zahlen brauche. Ich hätte eher auf eine Canon EOS 1000d mit ordentlichen Objektiv zurückgegriffen.

Dein Ansatz ist interessant, aber nbicht richtig (sonst dürftes du derzeit nicht Canon empfehlen, sondern MÜSSTEST eine Empfehlung für Nikon abgeben.

Ich habe einerseits schon zu Testzwecken die meisten aktuellen Kameras in der Hand und zweitens 15 Jahre Berufserfahrung hinsichtlich Fotografie. Und ich kann dir daher auch in einem zweiten Punkt widersprechen: Das "ach so wichtige" Bildrauschen ist nur (mehr) ein Fall für "Pixelwichser".

Alle aktuellen Sensoren plagt die gleiche Krux: Sie sind einerseits immer hochauflösender, andererseits etwa gleich im Rauschverhalten, wenn die Bilder in 100%-Ansicht auf dem Bildschirm steht; die Unterschiede liegen in der Elektronik und der Abstimmung (mehr oder weniger Rauschunterdrückung per Firmware - nicht abschaltbar - bzw. der Reihenfolge entsprechend weniger oder mehr übrig bleibende Details).

Was ich damit auch sagen will: Es gibt aktuelle Sensoren mit weniger MP und daher weniger Rauschen gar nicht mehr im Consumer/Prosumer-Segment, die älteren, weniger dicht gepackten, Consumersensoren rauschen aber einfach mehr - siehe nächster Absatz.

Und jetzt kommt das eigentlich Wichtige, was nahezu alle "Experten" geflissentlich zu übersehen suchen - oder übverhaupt nicht wahrnehmen: Betrachtet ein Fotograf das Rauschen seiner Bilder bei gleicher Ausgabegröße, so stellt er eine deutliche Abnahme des Rauschens über die Kameragenerationen fest. Ich würde die April-Ausgabe WCM empfehlen, wo das alles sehr deutlich zu Tage (oder "zu Papier") tritt. Dort kannst du sowohl das ach so böse Rauschen in 100% als auch bezogen auf eine einheitliche Ausgabegröße betrachten. Verglichen werden diesmal die Nikon D300 (sicher in bezahlbaren Größenordnungen das Maß bzw. die Messlatte des Rauschverhaltens), die Olympus E-3 (technologisch dieselbe Generation) und die Olympus E-30 (aktueller technischer Stand, derzeit unter 900 zu haben).

Nachdem ich diesen Test in enger Zusammenarbeit mit einem eingefleischten Nikonianer "verbrochen" haben, darfst du ausschließen, dass ich mich einer "Schönrederei" hätte befleißigen können. ;)


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