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Das ist leider das Gesetz des Stärkeren.
Und das wird selbstverständlich von beiden Seiten befolgt. Auch die Gewerkschaft erzwingt manchmal ihre Forderungen, zb. mit Streik, wenn sie sich Erfolg davon versprechen. Ich sehe das derzeitige Problem derzeit darin, daß die Politik sich nicht organisiert und jedes Land quasi allein dasteht. Denn wo bleibt die Sozialgesetzgebung auf europäischer oder sogar internationaler Ebene ? Wo bleiben die Mindeststandards, die Hungerlöhne in den aufstrebenden neuen Ländern verhindern ? Es spielt sicher auch die rücksichtlose Einstellung des Konsumenten mit, der sich sehr oft sagt: Je billiger desto besser, was das für Folgen hat, ist nicht mein Problem. Aber es ist doch unser Problem. Denn auch wenn andere darunter leiden, so zahlen auch wir alle einen Preis dafür. |
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Es verlangt ja auch keiner, daß sich z.B. die Kirche für die Interessen der Moslems einsetzt ... Und wie erklärst, daß z.B. die Gewerkschaft der Privatangestellten in manchen Branchen viel für die Arbeitgeber (35 h-Woche, Erhöhungen,...) erreicht, während dieselbe Gewerkschaft z.B. bei den Wirtschaftstreuhändern seit 15 Jahren keine Ist-Erhöhung geschafft hat?? Dabei sind das genau die selben Verhandler... |
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Genau aus DEM Grund verweigert die AK die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite - weil ein FREIWILLIGER Anschluss an einen privaten Verein einfach mehr Eindruck macht als die AK mit ihren Zwangseinnahmen. Zitat:
Es gibt Branchen (allen voran die Arbeiterschichten wie Metaller oder Elektroindustrie) oder auch die damals eher den intelligenten Arbeitnehmern wie Angestellten und Beamten haben es schon immer verstanden, sich zu organisieren. Dort sind gar 90 oder mehr Prozent der Arbeitnehmer bei der Gewerkschaft - und entsprechend hoch fällt natürlich deren Mandat aus. In der IT-Branche, wo jeder Dodel glaubt, er könne es sich mit SEINEM Chef besser richten als es die offiziellen Verhandler der Gewerkschaft tun, dort sind vermutlich zwischen 5 und 8 Prozent der Arbeitnehmer bei der Gewerkschaft. Klar lachen hier die Arbeitgeber die Verhandler aus, wenn maximal 8 Prozent hinter dem Team stehen. Wenn ich daran denke, dass ich im Oktober im wiener Austria-Center war zu einer IT-Mitarbeiterversammlung und dann von etwa 50.000 betroffene lediglich 2.500 Leute ihr Geschick selber in die Hand zu nehmen bereit sind, dann muss ich sagen: recht geschieht uns. Wenn es heißt: Streiken, dann sind die Metaller überwiegend mit Begeisterung dabei, die Arbeit nieder zu legen - und die Arbeitgeberseite weiß das ganz genau und deswegen vermeiden sie den direkten Konfrontionskurs. Wenn es aber im IT-Bereich heißen würde: Streiken, dann wäre das mit Sicherheit ein Flop ersten Grades - und auch DAS weiß die Arbeitgeberseite, weswegen sie bei uns einfach ein sehr, sehr leichtes Spiel haben. Aber warum ist das so? Unsere Arbeitgeber shicen uns Jahr für Jahr auf den Kopf und wir sagen offensichtlich auch noch Danke! |
Achja - derzeitiger Stand der Dinge:
Die Arbeitgeberseite verweigert weiterhin und vehement, einer IST-Gehaltsregelung in irgendeiner Form zuzustimmen. Und mehr noch, sie konfronieren das Arbeitnehmer-Verhandlungsteam mit absolut abstrusen Forderungen, wie ... 1.) Die Verlängerung der täglichen Normalarbeitszeit auf 10h 2.) Die Kürzung oder noch lieber die Abschaffung des gesetzlichen Teilzeitzuschlages 3.) Die Herabsetzung der Mindestgrundgehälter für BerufseinsteigerInnen 4.) Die Verringerung der Mindestgrundgehälter von ProgrammiererInnen um Euro 420.- monatlich 5.) Die Einberechnung sämtlicher variablen Gehaltsbestandteile (Prämien, Incentives, Überstundenpauschale, etc.) in die Mindestgrundgehälter Wer in der IT arbeitet oder später mal vorhat, zu arbeiten, müsste sich gezwungen sehen, am Donnerstag, den 26.2.2008 um 16.15 Uhr zwecks Abhaltung einer öffentlichen Demonstration am Wiener Schwedenplatz (vor dem Eisgeschäft) einzufinden; es wird anschließend zum Hauptgebäude der Raiffeisen marschiert und damit beide Seite den Donaukanals gesperrt werden. Vielleicht sieht man sich ja ... :hallo: |
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pong |
Wenn ich mir so ansehe, was global auf dem Arbeitsmarkt vor sich geht, scheint mir die Idee gar nicht so abwegig. Scheinbar will die Wirtschaft eine Art "modernes" Sklaventum schaffen.
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Das Problem ist, daß die Länder dieser Welt, und vor allem große Blöcke wie die USA, die EU, China etc nicht in der Lage oder willens sind, sich auf Mindeststandards zu einigen.
Wir haben zwar Gesetze für unsere eigenen Bürger, aber wie die Waren hergestellt werden, die wir möglichst billig importieren, interessiert und nicht. Solange es diese Vereinbarungen auf globaler Ebene nicht gibt, wird sich nichts ändern. Wohlgemerkt, da gehts nicht um die Firmen, denn die nehmen nur ihre Interessen wahr so gut sie können. Die gemeinsamen Regeln müssen weltweit festgelegt werden. Nur wen interessiert das schon, wenn wir es nicht mal schaffen die Welt vor der Klimakatastrophe zu retten. Wir schaffens ja nicht mal eine faire Maut für unnötige Straßentransporte festzulegen. Und solange das so ist, wird jeder Mensch größtenteils auf sich selbst angewiesen sein, indem er einfach selbst an seiner Karriere arbeitet. Die anderen haben entweder einen schlecht bezahlten Job oder gar keinen. Das hört sich zwar brutal an, aber letztendlich ist es doch so. |
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Und? Für mich lautet die Frage nicht, wie es im Moment ist - sondern vielmehr, wie es in Zukunft sein wird. So ganz habe ich die EDV'ler eh nie wirklich verstanden. Ich hatte schon zur Genüge Kollegen und Kolleginnen, die offenbar jede Menge Spaß daran hatten, 12 oder mehr Stunden beim Kunden zu sitzen, den Arbeitgebern aber trotzdem nur 8 oder 9 Stunden zu verrechnen. Und in keiner Branche gibt es dermaßen viele Mitarbeiter, die der Meinung wären, sie könnten nicht vom Arbeitsplatz fern bleiben, weil dann alles still stünde. Das ist halt was ganz Anderes als beispielsweise bei den Metallern: wenn die Deutsche Gewerkschaft meint, die Opel-Mitarbeiter gehen auf die Straße, dann sind dort sicher um die 90% der Beschäftigten auf der Staße zu finden. Wenn das bei uns von der IT gefordert wird, dass man mal selber die eine oder andere Stunde für seine eigenen Interessen zu opfern, dann können wir - siehe gestern - gerade mal mit einem mickrigen Prozent rechnen. Klar, damit shicen die Arbeitgeber uns allen noch fleissig auf den Schädel und wir bedanken uns auch noch dafür, nicht noch was zahlen zu müssen, dass wir arbeiten dürfen. Offenbar geht es in der IT noch immer vielen Mitarbeitern sehr gut, sodass sie es gerne in Kauf nehmen, wenn sie mal über mehrere Jahre keine Gehaltserhöhung bekommen. Tja ... :rolleyes: |
das kommt aber schon auf den tätigkeitsbereich an, ein it'ler der ein netzwerk mitaufgebaut hat ist sicher weniger leicht zu ersetzen als ein fliessbandarbeiter. Ein einzelner fliessbandarbeiter kann sofort ersetzt werden und kann daher allein keine lohnforderung durchsetzen, einen eingearbeiteten it ersetzen ist schon schwieriger, daher kann er auch allein mehr durchsetzen.
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