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panax 28.09.2008 20:06

Und wenn man diesen potentiellen Amokläufern jetzt auch noch das Internet, die Spiele und sogar die Privatsphäre wegnimmt

bekommt man als Endergebnis den perfekten Instant-Selbstmordattentäter

Also kann man bestimmten Politikern nurmehr die Hand schütteln für dieses nette "Geschenk"

iG0r 28.09.2008 21:16

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313420)
Psychologische Betreuung muss der erste Schritt sein. Und dieser muss sehr früh greifen, damit sich Hass gar nicht erst aufstauen kann.

Erst vor Kurzem ist auch in Österreich ein Schüler Amok gelaufen.
Bewaffnet war er zwar nur mit einem Baseballschläger und einem Küchenmesser, wobei letzteres nicht zum Einsatz kam, da er vorher überwältigt werden konnte. Aber den Direktor hat er mit dem Schläger übel zugerichtet.

Stellt euch vor, der Herr H.C. würde mit seinen Forderungen für ein liberaleres Waffengesetz durchkommen.

Also in diesem Thread stehen ja einige wischiwaschi Halbwarheiten und Moralgesuder, aber deine drei Absätze sind fast schon Comedy.

mendaxx 29.09.2008 00:07

Eine etwas konkretere Kritik wäre hilfreich, damit ich dem etwas entgegnen kann.

iG0r 29.09.2008 00:40

Zitat:

Zitat von mendaxx
Eine etwas konkretere Kritik wäre hilfreich, damit ich dem etwas entgegnen kann.

Klar :)

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313420)
Psychologische Betreuung muss der erste Schritt sein. Und dieser muss sehr früh greifen, damit sich Hass gar nicht erst aufstauen kann.

Wie soll das in der Praxis laufen, wann kommt man denn zur Psychotante und wie genau soll da die anti Hass Therapie gestaltet werden?

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313420)
Erst vor Kurzem ist auch in Österreich ein Schüler Amok gelaufen.
Bewaffnet war er zwar nur mit einem Baseballschläger und einem Küchenmesser, wobei letzteres nicht zum Einsatz kam, da er vorher überwältigt werden konnte. Aber den Direktor hat er mit dem Schläger übel zugerichtet.

Da scheint der Hass gegen den Direktor sehr groß gewesen zu ein ;)

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313420)
Stellt euch vor, der Herr H.C. würde mit seinen Forderungen für ein liberaleres Waffengesetz durchkommen.

Da mag es ja viele Auswirkungen geben, aber welchen Zusammenhang hat das bitte mit einem Amoklauf? In der Regel wurden diese vorher geplant, angekündigt und dann druchgeführt. Wir sind gleich neben der Schweiz, nicht weit von Serbien und durch die offenen Grenzen kommt man auch sonst an vollautomatische Waffen, da bin ich mir sicher. Wer soetwas plant, kann sich alles besorgen, egal wie liberal ein Waffengesetz ist.

mendaxx 29.09.2008 01:26

Danke :)

ad 1)
Meine Vorstellung ist vielleicht utopisch, aber ich denke, dass bereits die Reduzierung der Höchstzahl an Schülern pro Klasse eine gewisse Verbesserung der Beziehung von Lehrern zu Schülern ermöglichen würde.
Ich bin kein Psychologe und in diesem Fach auch nicht ausreichend bewandert, um eine qualifizierte Aussage treffen zu können, aber ich denke, dass eine stärkere Bindung der Schulpsychologen zu den Schülern ebenfalls wichtig wäre. In unserer AHS gab es nur zwei Schulpsychologen (die diese Funktion neben ihrer regulären Lehrtätigkeit ausübten) für rund 900 Schüler. Die Zahl der Schulpsychologen pro Schüler sollte man, meiner Meinung nach, erhöhen und sie als Vollzeitpsychologen in den Schulalltag integrieren, sodass ein Besuch bei ihnen keine Hänseleien (à la "der ist ein Psycho") zur Folge hat, sondern bei Problemen ganz normal ist. Man sollte als Schüler ermutigt werden, mit seinen Problemen zu diesen Psychologen zu gehen.

ad 2)
Der Hass auf den Direktor rührte in diesem Fall angeblich daher, dass jener scheinbar die letzte Autorität war, die den gefragten Schüler noch irgendwie in die Schranken gewiesen hat. Wer hier auf welcher Ebene versagt hat, kann und will ich mangels genauerer Informationen nicht beurteilen.
Generell würde ich das Wiederholen von Klassen abschaffen, das Menschen in einer schwierigen Lebensphase (Pubertät) aus einem gewohnten Umfeld (Klassengemeinschaft) herausreißt und diese unsinnigerweise bereits bestandene Fächer aufs Neue durcharbeiten lässt. Nachhilfeunterricht, der nicht erst beim Halbjahreszeugnis greift, bzw. Zusatzunterricht zum Aufholen des Lerndefizits während der Sommerferien wären da sicherlich eher zielführend.

ad 3)
Was ich damit sagen wollte, ist ganz einfach:
Da auch in unserem Schulsystem prinzipiell die nötige Gewaltbereitschaft vorhanden ist, sollte man den Zugang zu Schusswaffen keinesfalls erleichtern.

Ich wünsche noch eine angenehme Nachtruhe.

Don Manuel 29.09.2008 09:02

Bravo mendaxx. Ich war schon so grantig, ich hätte nicht mehr so sachlich und freundlich geantwortet.
Aber genau das fehlt sicher vielen Autoritätspersonen, was Du hier erstklassig demonstrierst: Leuten, die derart ungut aggressiv kommunizieren, geduldig eine Chance geben, trotz ihres blinden Ätzens vielleicht doch noch einen Zipfel der äußeren Realität adäquat zu interpretieren.

TONI_B 29.09.2008 09:32

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313651)
...Was ich damit sagen wollte, ist ganz einfach:
Da auch in unserem Schulsystem prinzipiell die nötige Gewaltbereitschaft vorhanden ist, sollte man den Zugang zu Schusswaffen keinesfalls erleichtern...

Wenn du "Schulsystem" durch "Gesellschaftssystem" ersetzt, bin ich bei dir! Wenn man es in der Schule erkennt (wenn überhaupt), ist es meist zu spät. Da ist vorher schon in der Familie, im Freundeskreis, im sozialen Umfeld vieles schiefgegangen.

Für mich liegen all diese Probleme viel tiefer: eine Gesellschaft deren Hauptziel ein Maximieren der Profite, der Aktienerträge usw. ist, zwingt jene, die eine Arbeit finden, dazu, dass sie viel zu viel arbeiten müssen. In einer Familie meist beide, damit eben der Wohlstand, der, von wem auch immer (Industrie, Handel, Gesellschaft?) vorgegebn wird, erreicht werden kann.

Kinderbetreuungsplätze von 0-18 Jahren ganztätig recht schön und gut - aber ob das auf lange Sicht gut geht, wage ich ernsthaft zu bezweifeln!

Da hätte ich eine "Sozialromantik": runter mit der Arbeitszeit, Verbot von Überstunden, dafür mehr Arbeistplätze. Mehr Zeit für Mütter UND(!!!!) Väter für ihre Kinder! Das muss sich die Gesellschaft leisten können, sonst wird sie die Kosten dafür tragen müssen.



Zurück zu den "banalen" Dingen: ich weiß, wovon ich rede, wenn ich von Klassenschülerhöchstzahlen rede! Alles eine Augenauswischerei, denn zusätzliches Geld wurde dafür nicht in die Hand genommen...

Ganz im Gegenteil: wird halt an einer anderen Ecke "gespart". Gibt es halt zB. keine Wandertage mehr, weil die zu viel kosten.

enjoy2 29.09.2008 11:18

@mendaxx, imho sind die angeführten Dinge nur Linderung von Symptomen, bringen aber keine Lösung des Problems

die Vorschläge von Toni wäre hier meiner Meinung wesentlich zielführender

Zitat:

Miteinander reden = psychologische Betreuung
imho ist dies zum Glück NICHT dasselbe, ich meine damit, miteinander über Probleme zu sprechen löst diese bevor sie eigentlich entstehen; Betreuung ist wieder nur Linderung von Symtomen

so wie auch Erwachsene ein Ventil benötigen (zB. Sport, am Abend ausgehen, usw.) um einen freien Kopf zu bekommen, benötigen diesen auch Kinder
nur leider werden diese Möglichkeiten immer mehr und mehr beschnitten, ob nun Turnstunden gespart, Wandertage, usw. und unsere Reaktion ist Unverständnis gegenüber diesen Ausbruch der aufgestauten Gefühle

eigentlich sind wir alle (die Gesellschaft) zu beauern, dass wir die Hilferufe nicht mehr hören können

TONI_B 29.09.2008 11:47

Und bevor wieder alles auf die Schule abgewälzt wird: "Sollen die Lehrer auch vierzig Stunden arbeiten und die Schüler am Nachmittag betreuen..." Abgesehen davon, dass die Lehrer ohnehin auch 38-40 Stunden im Jahresmitel arbeiten, will ich gar nicht mehr Stunden haben. Damit ich eben mehr Zeit für meine Kinder und deren Probleme habe! In der Hoffnung, dass ich damit der Gesellschaft erspare, dass sie sich dann um meine Kinder kümmern muss...

Wobei ich sagen muss, dass nichts gegen eine ganztätige Betreuung im Kindergarten, Schule, Hort usw. spricht. Ist sicher wichtig für die "Sozialisierung" eines Kindes. Aber nicht als Abschiebung auf den Staat oder die Gesellschaft, sondern als Ergänzung zum Elternhaus! Wenn beide Elternteile von 7-18 Uhr weg sind und dann geschlaucht nach Hause kommen, muss zwangsläufig bei den Kindern etwas zu kurz kommen. Das kann aber kein Schulpsychologe aufwiegen. Auch wenn man drei pro Klasse hätte. Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber ich würde schätzen, dass ca. 1000-2000 Schüler auf einen Schulpsychologen kommen...

Und da sind auch nicht unbedingt die Eltern "schuld", wenn sie so viel arbeiten müssen - klar wollen sie auch den Lebensstandard aller anderen haben und den Kindern was bieten. Aber zu welchen Preis? Wer traut sich aus dem System ganz bewußt auszubrechen? Und mit viel weniger materiellen Luxus auszukommen.

Mir geht es zum Glück in dieser Hinsicht sehr gut: aufgrund meiner Ausbildung, meines Jobs und dem Job meiner Frau kann ich viel von dem Idealbild, das mir vorschwebt, realisieren. Und gerade darum würde ich es auch allen anderen gönnen! Ich habe die Karenzzeiten mit meinen Kindern genossen: das sollte JEDER Mann können - ohne dass die Familie finanziell gefährdet ist usw. usw.

iG0r 29.09.2008 12:01

Zitat:

Zitat von mendaxx (Beitrag 2313651)
Danke :)

ad 1)
Meine Vorstellung ist vielleicht utopisch, aber ich denke, dass bereits die Reduzierung der Höchstzahl an Schülern pro Klasse eine gewisse Verbesserung der Beziehung von Lehrern zu Schülern ermöglichen würde.
Ich bin kein Psychologe und in diesem Fach auch nicht ausreichend bewandert, um eine qualifizierte Aussage treffen zu können, aber ich denke, dass eine stärkere Bindung der Schulpsychologen zu den Schülern ebenfalls wichtig wäre. In unserer AHS gab es nur zwei Schulpsychologen (die diese Funktion neben ihrer regulären Lehrtätigkeit ausübten) für rund 900 Schüler. Die Zahl der Schulpsychologen pro Schüler sollte man, meiner Meinung nach, erhöhen und sie als Vollzeitpsychologen in den Schulalltag integrieren, sodass ein Besuch bei ihnen keine Hänseleien (à la "der ist ein Psycho") zur Folge hat, sondern bei Problemen ganz normal ist. Man sollte als Schüler ermutigt werden, mit seinen Problemen zu diesen Psychologen zu gehen.

ad 2)
Der Hass auf den Direktor rührte in diesem Fall angeblich daher, dass jener scheinbar die letzte Autorität war, die den gefragten Schüler noch irgendwie in die Schranken gewiesen hat. Wer hier auf welcher Ebene versagt hat, kann und will ich mangels genauerer Informationen nicht beurteilen.
Generell würde ich das Wiederholen von Klassen abschaffen, das Menschen in einer schwierigen Lebensphase (Pubertät) aus einem gewohnten Umfeld (Klassengemeinschaft) herausreißt und diese unsinnigerweise bereits bestandene Fächer aufs Neue durcharbeiten lässt. Nachhilfeunterricht, der nicht erst beim Halbjahreszeugnis greift, bzw. Zusatzunterricht zum Aufholen des Lerndefizits während der Sommerferien wären da sicherlich eher zielführend.

ad 3)
Was ich damit sagen wollte, ist ganz einfach:
Da auch in unserem Schulsystem prinzipiell die nötige Gewaltbereitschaft vorhanden ist, sollte man den Zugang zu Schusswaffen keinesfalls erleichtern.

Ich wünsche noch eine angenehme Nachtruhe.

Na siehst du, es geht doch und da kann ich dir sogar vollkommen recht geben. Man sollte allgemein die Gundlangen in den Schulen und auch gleich das ganze Schulsystem überarbeiten oder duch ein neues ersetzen. Nicht nur um mögliche Amokläufe zu verhindern, sondern generell.

Aber so unrealistische Szenarien, wo es quasi eine flächendeckende Überwachung durch Psychologen gibt, ist ja nicht nur unrealistisch, sonder auch bedenklich.

Und zu den Waffengesetzen, würde ich nochmal sagen, dass es komplett egal ist, wie die gestaltet sind. Zu einer Waffe, welcher Art auch immer, wenn es dann auch nur Küchenmesser ist, kommt ein Amokläufer immer. Wenn die Tat dann wie in den meisten Fällen auch noch geplant ist, dann würde ich da ja schon garnichtmehr von einem Amoklauf sprechen, sonder eher von einem Selbstmordanschlag. Wenn es also auch noch solche Vorlaufzeiten mit Planung gibt, dann ist das mit den Waffen wieder eine eigene Sache.

Wenn ich dann immer diese Phantasie Parolen von Psychologen und Waffengesetzen lese, frage ich mich schon, ob ich mit betreffener Person den selben Planeten teile. Die Psychologen Armee gegen den Hass, ich kann nur hoffen, dass da nicht jeder mit Kanabis auf Rezept oder schlimmeren Psychopharmaka ruhiggestellt wird.


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