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alterego100% 21.05.2008 08:06

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2278348)
Meiner Ansicht nach hat der Kommunismus versagt, weil er das egoistische Bedürfnis des Männchens, andere Männchen zu übertrumpfen, um Weibchen zu gefallen, schlicht ignorierte. Allen das Gleiche funktioniert nicht mit geilen Affen.
Der Kapitalismus hat noch nicht offiziell versagt, dazu hat er die Natur noch nicht ausreichend ruiniert und dazu hungern noch nicht genügend Menschen. Aber das scheint auch nicht mehr lange zu dauern.
Dazu haben auch alle anderen Ideologien und Religionen eigentlich versagt, weil immer jemand anderer ausgegrenzt wird, dadurch immer gestritten und häufig Krieg geführt wird.
Für das Leben in Stämmen haben wir funktionierende Verhaltensmuster in den Genen, für das Leben in einer Hochzivilisation mit Arbeitsteilung (Geld), Gemeinschaften in Millionengrößen und dem Potential, die Lebensgrundlage (Ökosphäre) nachhaltig zu ruinieren, haben wir noch nichts befriedigendes gefunden.

Der Kommunismus hat versagt, weil er nicht gelebt wurde.
Stattdessen haben sich alte Säcke an die Macht geklammert und u.a. zugelassen, daß in der Sowjetunion während des kalten Krieges über 90% des Bruttoinlandproduktes in die Rüstung flossen.

Das selbe gilt für unsere Politiker!
Nur das hier das Geld nicht in die Rüstung, sondern in die diversen Taschen fließt.

Ideologien eignen sich halt bestens dazu verraten zu werden.

Don Manuel 21.05.2008 08:14

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2278529)
....
Zumindest kenne ich jetzt keine kommunistische Demokratie.

Im Grunde hat es noch nie ein kommunistisches Regime gegeben, das meiste bekannte und größere waren bisher Militärdiktaturen.
Und imho hat sich auch noch nirgends echte Demokratie entwickelt. Einmal in etlichen Jahren, oft gar nicht direkt, zu wählen, ist noch weit vom Ideal entfernt.
Die Demokratie ist eine Ideologie genauso wie Kommunismus oder Religion.
Menschengemachte abstrakte Konstruktionen, die gut klingen, innerhalb derer sich aber im allgemeinen wieder steinzeitliches Stammesverhalten verwirklicht.
Die Idee der Demokratie leidet unter der Nivellierung auf ein Mittelmaß, die Gesellschaft kann kaum in den Genuß ihrer intelligenteren Seite kommen. Ein schwaches Bildungsniveau dazu und schon ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht klein, dass sich die Herde den Potentesten weil Lautesten zum nächsten Teilzeit-Diktator wählt.

edit: hab Dein posting nicht gesehen, alterego, aber im Grunde brauch ich eh nichts ändern.

alterego100% 21.05.2008 08:27

Natürlich nicht!
Die selbe Meinung, mit anderen Worten. :bier:

Don Manuel 21.05.2008 08:32

Yes. Und wie es scheint, haben wir bisher dem Verlag bewiesen, dass es im Forum durchaus möglich ist, gesittet über Politik zu plaudern. Eine große Freude :D

The_Lord_of_Midnight 21.05.2008 08:50

Zitat:

Zitat von garfield36 (Beitrag 2278593)
Ich frage mich nur, ob unter einem kommunistischen Regime, gewisse ÖBB-Manager und andere Personen nicht schon lange in Sibirien frieren würden.
Mal im Ernst, ich bin immer noch der Meinung, dass eine Demokratie kommunistischen Regimen und Diktaturen vorzuziehen ist. Leider machen es mir viele österreichische Politiker und Funktionäre nicht gerade leicht, diese Ansicht aufrecht zu erhalten.

Das tragische ist, daß es gerade im Kommunismus "gewisse Öbb-Manager" gibt, dort mehr als alles andere.
Ich möchte auch nicht in politische Diskussionen abgleiten, erstens weil das hier nicht erwünscht ist, und noch mehr wenn das rein theoretisch abgehandelt wird auf die Art von "ist doch alles gar nicht so schlimm".
Die Realität hat gezeigt welch furchtbare Auswirkungen derartige Ideologien haben.

Mich stört nur, daß man man in unserer Gesellschaft "ungestraft" sich sozusagen den Kommunismus wünschen darf und das wird absolut problemlos von allen toleriert.
Aber WEHE, WEHE jemand gibt sich auch nur den entferntesten Anschein, daß er mit rechten Ideologien sympathisiert, dann ist er sofort der schlechteste Mensch auf der Erde, das personifizierte Böse.
Gleiches würde ich mir für den Linksextremismus wünschen.
Weil beides bereits unendlich viel Leid über nahezu unendlich viele Menschen gebracht hat.

Sowas ist absolut nicht mit "Kronenzeitung lesen und sich über die Privilegien der da oben aufzuregen" zu vergleichen.
Ich meine, kein Mensch der bei Sinnen ist, kann sich sowas wünschen wie in Kuba, oder China oder im alten Russland.

Das Theoretisieren ist zwar schön und gut, aber sowas wirds niemals geben.
Die Gefahr die für die Zukunft aus solchen naiven Wünschen ausgeht ist jedoch gross.
Denn wenn wir offen sind für solche Dinge ohne sehr kritisch zu sein, dann sind wir auch offen für das Verderben.
Ein Verderben dem wir vielleicht nicht mehr so schnell entrinnen können.

Letzendlich lauft es darauf hinaus, daß Radikalismus immer gleichzusetzen ist mit Gehirn ausschalten und mit einem Vernichtungsfeldzug sondergleichen endet.
Und hoffentlich damit, daß die Radikalen irgendwann den Kürzeren ziehen.

Wie war das nach dem Weltkrieg ?
"Wer die rote Armee liebt, wählt kommunistisch".
Gott sei Dank haben die Menschen damals die Botschaft verstanden.
Und ich hoffe doch daß sie diese Botschaft auch in Zukunft verstehen werden.

Ps:
Ich hätte das jetzt nicht geschrieben wenn nicht den Eindruck des "positiven Sympathisierens mit dem Kommunismus" gehabt hätte.
Das war sozusagen mein Gegengewicht, um das ganze ausgewogen zu machen.
Um auch die andere Seite zu sehen, nicht nur die theoretisch positive, sondern auch die praktisch extrem negative.
Und ich hoffe inständig daß das ganze jetzt nicht als "Startschuss für Polititikdiskussionen" mit Selbstzerschfleischung im Forum missbraucht wird.

alterego100% 21.05.2008 09:02

@ LoM

Deinen Abscheu vor Radikalismus teile ich.

Trotzdem bin ich der Meinung, ein bisschen weniger "Rechts" und ein bisschen mehr "Links" würde uns ganz gut tun.

Was Misswirtschaft und persönliche Bereicherung angeht, so sind diese Dinge in jedem politischen System zu finden und haben nichts mir Ideologien zu tun.


Auch wenn im Talmud steht:

"Dem Juden ist es erlaubt zum Nichtjuden zu gehen,
diesen zu täuschen und mit ihm Handel zu treiben,
ihn zu hintergehen und sein Geld zu nehmen.
Denn das Vermögen des Nichtjuden ist als Gemeineigentum
anzusehen und es gehört dem ersten [Juden],
der es sich sichern kann."

(Baba kamma 113a)


:D:engel::D

Don Manuel 21.05.2008 09:04

Also mir wäre noch nicht aufgefallen, dass man "ungestraft" für irgendeine Ideologie eintreten kann. Sehr im Gegentiel. Ich kenne eigentlich solche Beschwerden, wie hier von Dir, LoM geäußert, sehr gut, über die bösen Linken, für die man ungestraft sein darf, nur wehe, man lobe die Rechte. Vergiß nicht, dass die einzigen zwei Atombomben auf Städte mit Millionen Menschen, sowie die systematische Ausrottung von Nicht-Arierern von kapitalistischen/rechten Systemen ausgingen. Schau Dir die Liste der Kriege Amerikas seit WWII mal an und vergleiche, wieviele Krieg und Terror von den Kummerln ausgingen in diesen Jahrzehnten. Natürlich sicher nicht, weil sie bessere Menschen waren/sind, vielmehr, weil kein Geld für Waffen und zuwenig Futter für die eigenen Leute aufgrund der verblödeten Planwirtschaft.

Gerade Du verläßt mit Deiner sehr einseitigen Links-Kritik schnurstracks die von mir im vorigen Post begrüßte Ausgewogenheit und Disziplin.
Niemand hat die von Dir zitierten Sympathiekundgebungen für Totalitäres auf linker Propaganda gründendes abgeben. Das wogegen Du schreibst, damit fängst genau Du an.
Als Moderator erwarte ich mir hier mehr Denken vor Drücken des Antwort-Knopfes.

The_Lord_of_Midnight 21.05.2008 09:48

Ich sehe deine Antwort ist ideologisch motiviert, das ist genau das Problem.
Und ja, ich habe sehr genau über meine Antwort nachgedacht.
Ich finde es ist eine furchtbare Sache, wenn man mit der "Rechts-Radikalismus-Keule" kommt, nur um den Links-Radikalismus zu rechtfertigen.
Es ist beides GLEICH verabscheuungswürdig.
Diese Einsicht erwarte ich mir von einem aufgeklärten Menschen.
Aufrechnung ist absolut unpassend, weil das beim "Zu-Ende-Denken und in die Realität umsetzen" entsehende Leid dann nur nochmals verdoppelt wird.
Niemals macht man mit derartigen Aufzählungen irgendwas besser.
Es ist wirklich absolut furchtbar was da gerade abgeht.
BITTE denk nach, bevor du an diesem Punkt der Diskussion so weitermachst.

Ps:
Ja, ich setze den Kommunismus mit Links-Radikalismus gleich.
In diesem Licht ist meine Reserviertheit zu sehen.

alterego100% 21.05.2008 11:11

[quote=The_Lord_of_Midnight;227865Ja, ich setze den Kommunismus mit Links-Radikalismus gleich.[/quote]


Anarchismus ist linksradikal.

Law&Order in exzessiver Form ist rechtsradikal.

Wo steht jetzt die Idee des Kommunismus und wo die gelebte Form, genannt Sozialismus?

Don Manuel 21.05.2008 11:46

Da es völlig absurd ist, mir die Verteidigung von Radikalität oder Ideologie oder beides zu unterstellen, egal aus welcher Ecke, dieses also wieder nur von demjenigen eingebracht wird, der gerne dagegen sein will, ziehe ich es vor, auf das von mir Geschriebene zu verweisen, denn da steht schon alles genau drin.
Im übrigen kann ich persönlich darauf zurückblicken, sowohl in Nazi-Burschenschaftler-Buden als auch bei Autonomen Radikalen im Plenum mitdiskutiert zu haben und ich denke ich weiß, wie der Eindruck entstehen kann, mit linker Ideologie käme man leichter durch als mit rechter: wer sich lieber mit intelligenteren Leuten unterhält, wird zumeist eher einen Hang nach links in der Umwelt verspüren. Die dümmsten finden sich rechts. Die radikalen Linken können sich totalitär benehmen, wie Diktatoren. Ich habe mich persönlich bei keiner der oben erwähnten Diskussionen wohl gefühlt, wenn das von mir Geschriebene verstanden wird, geht daraus eindeutig hervor, dass ich keine Ideologie oder Religion für fähig halte. Das lehrt mich schlicht die Geschichte.
Da wir aber in Österreich insbesondere in der Justiz und Exekutive einen extremen Hang nach rechts haben, finde ich es nicht unwesentlich, immer wieder deutlich Position zu beziehen. Österreich hat noch einiges überhaupt nicht aufgearbeitet und die Rechte hat seit Küssel nicht geschlafen.


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