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günther 07.11.2006 20:48

Instruktionen pro Sekunde?
 
@Betto
Es ist auch das ertemal, daß ich eine derartige Aufklärung erhalten habe, danke dafür. Der unbedarfte "User" schwimmt da in einer undefinierbaren Suppe. Westenlich für einen Prozessor ist also die Leistung, gemessen in Instruktionen pro Sekunde. Soweit sogut. Aber: Wer von Intel oder AMD macht diese Angaben. Woran oder wie kann man die unterschiedlichen Prozessoren vergleichen? Ich habe jedenfalls noch nie eine derartige Angabe bei einer CPU gelesen. Wäre sehr dankbar für einen klaren Hinweis. :-)
Günther

fs-simul 07.11.2006 22:09

Eine Liste aller moeglichen Befehle mit Angabe von Durchsatz und Latenz mag sich vielleicht grob zum Architekturvergleich eigenen. Tatsaechlich kommt es dann natuerlich auf die Software an welche Befehle mit welcher Haeufigkeit vorkommen. Demzufolge misst man Performance dann auch mit entsprechenden Benches die oft aus bestimmten typischen Softwarekategorien ein ziemlich genaues Bild von der Leistungsfaehigkeit einer CPU abgeben.

günther 08.11.2006 08:59

Aber es müßte doch eigentlich für den Käufer eine Möglichkeit geben, ohne aufwändige Benchmark-Tests auf den ersten Blick zu erkennen, welche Leistung eine CPU erbringt?!
Günther

Matt00 08.11.2006 11:58

Das geht meiner Meinung heutzutage nicht mehr! Früher konnte man nur die Taktrate ranziehen, heute spielen Cache, Aufbau der Architektur, Verlustleistung usw. ne viel wichtige Rolle. Heutzutage muss man sich einfach mit dem Thema näher auseinandersetzen wie leider mit vielen anderen Dingen auch. :( Mir macht es Spaß mich mit dieser Materie zu beschäftigen! Irgendwo lest man immer welche aktuelle Prozessoren es gibt und welcher der schnellste ist, meistens der teuerste! Also kann man sich auch grob nach den Preisen richten, jedoch trifft das leider nicht immer zu! Siehe AMD und Intel. AMD hat noch immer ein sehr schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu den neuen Core2 Duo Prozessoren.

günther 08.11.2006 15:16

Hallo Matt,
danke erstmal für die Antwort, wenn sie auch für mich leider nicht zufriedenstellend ist. Man hat den Eindruck, daß es den Herstellern bewußt um Verwirrung und Verschleierung geht.
Dann mal eine direkte Frage:
Welche CPU wäre heute, in Hinblick auf den FS X und das bevorstehende DX 10 und Vista aus Deiner Sicht zu empfehlen?
Günther :confused: :confused: :confused:

Betto 08.11.2006 16:04

Oh nein, die Materie ist wirklich so komplex, daß sie sich nicht in einer einzigen Zahl ausdrücken läßt, da können die Hersteller nichts dafür. :-)

Es stimmt zwar, daß es darauf ankommt, wieviele Instruktionen pro Sekunde verarbeitet werden können - aber das unterscheidet sich eben von Befehl zu Befehl, wie lange der Prozessor dafür braucht. (Und noch mehr: Es hängt auch davon ab, in welchem Kontext der Befehl steht, müssen erst Register gewechselt werden, braucht dieser Befehl Daten, die nicht im Cache stehen etc.?)

Natürlich können auch Prozessoren aus verschiedenen "Familien" sogar unterschiedlich viele Takte für denselben Befehl brauchen, das bedeutet, daß sie nicht einmal dann vergleichbar sind, wenn man ihre Taktraten umrechnet. Es kommt - wie bereits gesagt - auf die Software an.

Konkrete Beispiele für Athlon (32-Bit) und Pentium 4 (wenn alle Daten bereits in den internen Registern stehen) bei Fließkomma-Operationen (ausgedrückt in Taktzyklen):

A32: Addition: 4, Multiplikation: 4, Division: 24
P4: Addition: 4, Multiplikation: 7, Division: 43

Auch wenn dies nur ein willkürlicher Auszug ist, ahnt man schon, daß ein P4 eine höhere Taktrate braucht, um dieselbe Leistung zu erzielen wie ein Athlon.

Das hatte ich in meinen obigen Beiträgen nicht geschrieben, da ich die Sache nicht komplizerter machen wollte. (Und wir haben ja noch nicht über Dinge wie Speicheranbindung, Registerverwaltung oder Latenzzeiten gesprochen...)

Ein Prozessor ist eben ein lupenreines Hightech-Produkt, dessen Existenz für uns alle so banal wie der Flusi ist. Das ändert aber leider nichts an den Zusammenhängen und auch nichts an der Schwierigkeit, die Leistung objektiv zu bewerten. (Ähnlich wie: Fliegen ist einfach. Unter allen Umständen korrekt fliegen ist schwer. ;) )

Letzten Endes kann man nur die zu betrachtende Software nehmen und nachmessen, wie lange die CPU im Mittel für eine bestimmte Aufgabe braucht, z. B. um ein Bild des FSX zu berechnen. Nichts anderes sind Benchmarks, die dann aber immer nur für die getestete Software richtig sind. (Man muß halt zusehen, daß man bei seinen Recherchen einen FSX-Benchmark erwischt.)

Um die Frage nach der CPU konkret zu beantworten: Das in meinen Augen beste Preis/Leistungs-Verhältnis (und das beste Leistungs/Abwärme-Verhältnis) hat momentan der Intel Core 2 Duo, so sehr ich auch "AMD-Fan" bin...

Raptor 08.11.2006 16:08

Zitat:

Original geschrieben von Betto

Konkrete Beispiele für Athlon (32-Bit) und Pentium 4 (wenn alle Daten bereits in den internen Registern stehen) bei Fließkomma-Operationen (ausgedrückt in Taktzyklen):

A32: Addition: 4, Multiplikation: 4, Division: 24
P4: Addition: 4, Multiplikation: 7, Division: 43

Auch wenn nur ein willkürlicher Auszug ist, ahnt man schon, daß ein P4 eine höhere Taktrate braucht, um dieselbe Leistung zu erzielen wie ein Athlon.


Wieder ein weißer Fleck weniger in meinem CPU- Wissen. Thanks ;).

Betto 08.11.2006 16:11

Ich hab's in einer Newsgroup gefunden, wo es eigentlich um ganz andere Dinge ging, hier die Quelle: http://gcc.gnu.org/ml/gcc-patches/2002-10/msg00209.html

Ich nehme extra ältere Prozessoren als Beispiele, weil ich die etwas besser kenne und weil ich deren Daten schneller finde. Aber auch für neuere CPUs ist das Fazit übertragbar: Sie sind alle anders. ;)

Raptor 08.11.2006 16:17

Zitat:

Original geschrieben von Betto
Ich hab's in einer Newsgroup gefunden, wo es eigentlich um ganz andere Dinge ging, hier die Quelle: http://gcc.gnu.org/ml/gcc-patches/2002-10/msg00209.html
Man kann da deutlich erkennen, dass nicht nur die Taktrate den Unterschied zwischen einer i386 CPU und einem Pentium ausmacht. Das war mir so bis jetzt noch nicht bewußt. Dachte immer durch die Erhöhung des Taktes, würden die schneller rechnen.

Matt00 08.11.2006 17:31

@ Günther: Ja, kann auch wie Betto eigentlich derzeit nur den Core2 Duo empfehlen! Wie Betto schon beschrieben hat: geringe Wärmeentwicklung, bestes Preis-/Leistungsverhältnis, super Performance...

@ Franz: Leider nein, es entscheidet eben sehr viel der interne Aufbau der CPU, also Architektur, Cache-Größe usw. Natürlich ist die Taktrate auch sehr entscheidend! Wie wir alle wissen ist ein Pentium4 mit 2,8GHz langsamer als einer mit 3,2GHz - bei gleicher Architektur. Ein Core2 Duo ist bei 1,8GHz schneller als der schnellste Pentium mit ca. 3,73GHz, hauptsächlich abhängig von der Architektur!


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