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Andre@s 04.11.2004 08:20

Zitat:

Original geschrieben von Biri
guten morgen !

compilieren hat 10 min gedauert (bei einem prog. mit 200 zeilen)

Pfff, da hast noch keine großen Applikationen auf einer P4000 gesehen (schon ein paar Jahre her), da hat man sich noch die Systemzeiten mit den Kollegen teilen "dürfen" (geschweige denn die Wartezeiten, bis du zu einem Terminal durftest -- alles händisch vorcodiert natürlich), und bis der Compiler bei großen Programmen fertig war, sind schon einige Stunden ins Land gestrichen......

JackLemon 04.11.2004 10:56

und es ist wie immer: die leute die sich nicht damit auskennen (wollen?) lästern darüber.

es mag EINE sache sein, ob man einen grundsätzlichen groll gegen microsoft hegt (die nebenbei mit ihren integrierten applikationen den enduser-computermarkt überhaupt erst wirklich geschaffen haben), aber eine andere sache ist es ob .net "gut" ist oder nicht.

eigentlich war's doch schon immer so dass die entwickler einer bestimmten programmiersprache über alle anderen programmiersprachen gelästert haben, die weniger maschinennahe sind. fragt einen leidenschaftlichen assembler-programmierer mal, was er von C++, delphi oder C hält... dabei ist es meiner meinung nach absoluter stumpfsinn sich nur auf genau eine programmiersprache zu fixieren. die wahl der programmiersprache für eine applikation ist auch ein wichtiger teil der entwicklung. ich kenne genug situationen, in denen ich visual basic oder ms access (!) verwenden würde. weil einfach alles gewisse vor- und nachteile hat. oder würdet ihr zb eine kleine musik-cd-datenbank mit C++ programmieren? oder mit mysql und CGI? mit delphi vielleicht grad noch... aber was für einer datenbank? DBASE? XML?

ich habe in meinem leben sicher schon huntert tausende zeilen C# programmiert, aber solche nicht nachvollziehbaren fehler wie in unserem "leitartikel" beschrieben hatte ich genau 2x. das war's wert. außerdem weiß ich mittlerweile zb dass man, wenn man probleme mit verschiedenen programmversionen bei interop-geschichten hat, das ganze dann eben mittels reflection löst. und bei interop auf die verschiedenen möglichen programmversionen einzugehen wird einem wohl keine programmiersprache der welt abnehmen.
natürlich stürzt das visual studio IDE ab und zu mal ab - dafür ist es immer noch wesentlich performanter als 90% aller java IDEs, und ich kann damit - wie hannes richtig gesagt hat - meine gesamte solution debuggen, bis hin zu dem javascript der im internet browser frontend meine knöpfchen OnMouseOver aktualisiert! dann zeichne ich mein icon, lass meine doku als xml generieren, setz' einen web installer drauf, und exportier das ganze ins visio (nicht weil ich's bräuchte, nur weil ich's per knopfdruck kann!).

ist schon klar dass manche entwickler einen absoluten ekel empfinden, wenn sie das visual studio, dieses symbol der abscheulichen microsoft-geld-maschinerie, auch nur hochstarten müssen. und wenn dann ein kleiner fehler kommt verwerfen sie das ganze sofort und sagen ihrem kunden dass es damit nicht machbar ist - delphi sei die lösung. andererseits aber hat sich in den letzten jahren zb rund um C# eine hübsche open source flora entwickelt. man kann - wenn man sich vorher ein wenig damit beschäftigt hat - unglaublich viel sehr schnell, qualitativ einwandfrei und strikt objektorientiert umsetzen (wenn man kann), und sowohl auf etliche mengen an existierendem source code als auch auf das geniale standard-framework zurückgreifen. ich persönlich habe meine wahl getroffen und sie nie bereut. und die performance war (für die anforderungen _meiner_ projekte, um die geht es für mich ja) immer 1A.

aber diese ganzen kontroversen sind wahrscheinlich schon gut so. ich mag kein delphi und kein java, andere mögen kein .net - so bleibt alles im gleichgewicht. und wenn man nebenbei M$ ein bisschen verteufeln kann dann ist das doch schön, oder?

kikakater 04.11.2004 11:04

Ich durfte noch mit Lochkarten ran, ist kein Spaß :( war auch keiner :rolleyes:

BS2000 ist ein eigenes Kapitel, wer hat den Deutschen gesagt, sie sollen einen eigenen Computer machen ? Wer <-> den Franzosen im übrigen ? Das geht bis zu Be (OS, BeOS).

Befehle dürfen ruhig Englisch sein, wäh dieses deutsche oder französische oder spanische Klump, schlimmer geht es nicht mehr.

Niemand hat etwas gegen Systeme mit Bibliotheken mit deutschen Funktionsnamen heutzutage etc. aber beim Betriebssystem anzufangen (fstat usw. lauter kryptischer Hosenscheiß, bitte um Entschuldigung, aber Siemens Nixdorf ist ein Krempel gewesen, Abneigung ist da gar kein Ausdruck für so einen schweren Unsinn), da gehört schon einiges dazu.

Mit Linux und Java ist das Problem ein für alle Mal gelöst. Ich betrachte Java nicht als Allheilmittel und JSP auch nicht so ganz, obwohl JSP schon enorme Vorteile hat, mir ist trotzdem PHP am liebsten, auch nicht Perl, sondern eben PHP.

BS2000 war eine Bankrotterklärung wie das Mautdesaster, die PISA Studie und die elektronische Gesundheitskarte heutzutage. Wenigstens die Software für das Arbeitslosengeld II haut hin. Daran zeigt sich ja, daß der Kurs stimmt.

Auftragsarbeiten kosten Geld, elementare Software eben nicht. Auch da darf es Bezahlsoftware geben, es geht rein um den Wettbewerb und um die Möglichkeit gratis auch zum Ziel zu kommen. Das fördert Innovation - nämlich sowohl gratis wie auch kommerziell - und hemmt sie eben nicht.

Die Gegenwart zeitigt, daß Open Source Bibliotheken Grundlage für alles sein werden, selbst für Java ;)

kikakater 04.11.2004 13:36

Zu den aktuellen Entwicklungen ein Link: Unterschiedliche Open-Source-Strategien in Österreich

Zitierung aus dem Artikel:

Für die Stadt Salzburg referierte Roman Breitfuss (HiHi !, Anmerkung von mir, wo bleibt der Ingenieur . s . titel ?) über die erfolgreiche Ersetzung eines BS2000-Hosts durch einen SuSE Linux 8 Enterprise Server. Da Siemens die Wartungsverträge gekündigt hatte, konnte die S110-F-Anlage unter BS2000/OSD V3 nicht mehr weiter gefahren werden. Am 7. März habe das auf einem Compaq Prolient Computer laufende Linux-System schließlich mit der gleichzeitigen Abwicklung dreier Wahlgänge -- Bürgermeister, Gemeinderat und Landtag - seine Feuertaufe bestanden. Anders die Lage im bevölkerungsreichsten Bundesland Oberösterreich. Beim dortigen Amt der Landesregierung erhofft sich Ludwig Aichberger Einsparungen, indem er die derzeitige Vielfalt aus verschiedenen File-, Print-, SQL-, Citrix- und Exchange-Servern auf einen Windows Server 2003 zusammenführt: Novell wird durch Microsoft abgelöst. Auch die Workstations werden allesamt auf Windows XP Professional umgestellt, was für die nächsten drei bis fünf Jahre reichen soll. Der Abschluss eines Enterprise Agreements mit Microsoft sei vorerst aber nicht beabsichtigt, so Aichberger.

JackLemon 04.11.2004 14:36

seht's, das mein ich: jede diskussion über .net wird unweigerlich zu einer diskussion über opensource.

:tux:!

kikakater 04.11.2004 14:45

Novell wird durch Microsoft abgelöst. Auch die Workstations werden allesamt auf Windows XP Professional umgestellt, was für die nächsten drei bis fünf Jahre reichen soll.

Beides gibt es nebeneinander.

Auch Microsoft ist fundamental auf Open Source angewiesen. Microsoft ist bezüglich abkassieren, das Heft aus der Hand genommen worden und durch mehr Realismus ersetzt worden.

Oder willst Du für Windows XP 250 Euro als DSP Version - wie es zu anfangs verlangt wurde - bezahlen ?

frazzz 04.11.2004 14:47

ein coder codet, egal in welcher umgebung.


andererseits gabs compilerläufe über nacht, die um 10 uhr vormittags noch immer die systemzeit verbraten haben :rolleyes:

Biri 04.11.2004 20:31

hi!

@JackLemon: stimme dir in deinen ausführungen voll und ganz zu.
wie du eh auch schreibst - die wahl der programmiersprache sollte von der problemstellung abhängen! (es macht ja einen wesentlichen unterschied, ob ich einen microcontorler, oder eine einfache verwaltung für meine cd sammlung programmiere)

Zitat:

ein coder codet, egal in welcher umgebung
...außer, wenn der kaffe ausgeht - dann wirds brenzlig. ;)

Zitat:

Auch Microsoft ist fundamental auf Open Source angewiesen.
MS beteiligt sich immer mehr an der open source szene, aber "angewiesen" würde ich nicht gleich sagen.

fg
-hannes

delphirocks 04.11.2004 23:46

Was mich an den ganzen "gemanagten" Umgebungen stört, ist dass immer mehr Ressourcen verschwendet werden für Dinge, die nicht unbedingt notwendig wären (egal ob Java oder .net).
Es ist schon klar, dass Speicher billig ist und Prozessoren immer leistungsfähiger werden - sie fressen allerdings auch immer mehr Strom, und auf den Müllhalden türmt sich der Computerschrott, der nur aus dem Grund nicht mehr verwendet werden kann, weil's keine Programme mehr gibt, die auf dem alten Zeugs rennen.
Was für eine Verschwendung!
Der Verbraucher merkt indessen so gut wie keinen Fortschritt, da zwar der Rechner doppelt und dreifach so schnell ist, sich die Programmierer aber immer weniger um die Qualität ihrer Software scheren (müssen). Oder wer hätte sich zu Amiga Zeiten gedacht, dass man mit 3000x(???) so schnellen Prozessoren immer noch 20 Sekunden warten muss, bis der Kübel endlich hochgefahren ist. Ich finde einfach, dass sich da etwas in die falsche Richtung entwickelt.

Hat aber nix mit Microsoft vs. rest of the world zu tun - und beschränkt sich auch nicht auf den IT Bereich.

kikakater 05.11.2004 00:15

Das hat etwas damit zu tun, daß USB 1.1 langsam ist beim Ansprechen, daß alle möglichen alten Schnittstellen abgefragt werden und daß Timeout Zeiten festgelegt wurden, diese Timeout Zeiten müssen eingehalten werden um festzustellen, ob die Hardware noch vorhanden ist.

Viel wichtiger wäre es, den letzten Betriebssystemzustand von der Festplatte ins RAM zu laden und während des Betriebs bereits die Hardware zu scannen.

Dann ist der Computer in 5 Sekunden funktionsbereit, schneller geht es erst mit extrem schnellem Flashspeicher, der bereits erfunden bzw. erforscht wurde - es wird noch länger dauern, bis das eingeführt wird. Da sprechen finanzielle Gewinnmöglichkeiten (Militär, Börse) dagegen, siehe früher der Gegensatz von SCSI - IDE.

Das Abschlanken von Programmen sowie die intelligente Verwaltung des Speichers wie auch anderer Resourcen ist vorrangiges Ziel im Gegensatz zu NET.


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