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PrinzRazzo 19.03.2004 12:39

Sehr geehrter Herr Wawrik
 
Laut Auskunft der Innung sind sie
Mechatroniker für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik
Mechatroniker für Elektromaschinenbau und Automatisierung
oder statt letzterem Mechatroniker für Maschinen- und Fertigungstechnik, siehe http://www.mechatronik.at/cms/?idx=96&TODAY=19.03.2004, habe mir nicht genau gemerkt, was die Dame sagt, mein Fehler.

Von ebenda:
Zur Ausübung dieser Handwerke gibt es eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten. Der primäre Zugang ist eine Meisterprüfung im jeweiligen Handwerk bzw. eine facheinschlägige technische Schul- bzw. Hochschulausbildung. Für detaillierte Auskünfte ist eine personenbezogene Beratung notwendig. Die Innung hilft Ihnen gerne weiter.
Ich schätze, sie haben dann 2 Meisterbriefe, weil sie ja auf Ihrer HP dies Aussagen.
Ob die 14" er Reparaturen waren oder zum Verkauf angeboten wurden, kann ich nicht beschwören (hab ich auch im Post davor schon geschrieben). Sie reparieren 14" Monitore? Wenn sie so ein Gerät auf und zuschrauben ist das nicht teurer als ein neuer 17" er, oder ist auch hier die Diagnose gratis?

"Datensicherung" war ein Schreibfehler meinerseits, bitte das zu Entschuldigen.

Verkaufsbereich war auch eine falsche Bezeichnung von mir, ich meinte Geschäftslokal. Der Bereich für Kunden ist wenige m² groß.
Ich war bei Ihnen, glauben Sie mir;) .

Nachdem ich ja auch noch ein bißchen Erwerbsarbeit für meine Firma leisten sollte, werde ich hier abbrechen.

Ich hoffe, daß wir aber unsere Diskussion noch weiterführen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Prinz Razzo

P.S.: Mir gefällt Ihre Homepage nicht, ist aber natürlich subjektiv.
"lausige Webseite" hat santi geschrieben, bitte dort nachzufragen.
P.P.S.: Hier im Forum gibt es viele gute Webdesigner, ich bin keiner von Ihnen, aber Sie werden hier sicher fündig.

giga68 19.03.2004 15:17

hd-crash - teil a
 
Hi an alle, bin neu hier, aber möchte mich gerne einschalten.
Meine Meinung und Fragen zum Thema und an die Beteiligten:
1. Datenrettung - am besten und teuersten ist ontrack.de, dort gehen alle hin, die es sich leisten können. Entsprechend überheblich klingt das Personal am Telefon ;-)
1.1 Gefahr bei ontrack.de - der Postweg dorthin, es könnten bei mechanischen Defekten wie gelösten Teilen weitere Schäden für die Oberflächen der "Plattern"(einzelnen Scheiben der HD) entstehen.
1.2 Man zahlt auch für die Analyse bzw. eine Auflistung der wiederherstellbaren Daten, kann sich dann aber darauf verlassen.
2. Datenrettung für AT habe ich weiters auf folgender Homepage gefunden: www.datarecovery.at/preise.htm
2.1 Dort gibt es auch eine Verlinkung auf http://www.pcinspector.de/smart_medi...very/demo.html , die Demo, die eine Vollversion ist.
2.1.1 Wann soll man noch Software benützen, um selbst an die Daten zu kommen? - Hier überschneiden sich manche Meinungen. Eine allgemein gültige Auffassung ist, dass man bei klackernden Geräuschen, schleifenden oder kratzenden Geräuschen, Strom-Brizzeln, Dingen wie gleichzeitigem Kurzschluss etc. am besten keine Versuche mehr unternimmt, diese HD an irgendeinem noch funktionierendem Computersystem zum Laufen zu bringen - egal, ob die HD noch im BIOS oder durch andere Start-Tools erkannt wird oder nicht.
2.1.2 Wer ein Bastler ist, keine Geräusche hört, keine Kurzschlüsse hat, und durch den äusserst seltenen Zufall genau dasselbe System ein weiteres Mal zu Verfügung hat kann durchaus versuchen, durch Wechsel der HD-Elektronik in Verbindung mit ein bisschen Lötvermögen seine Plattern wieder aktivieren ;-)
2.2 Software kann man i.A. dann noch gefahrlos benützen, wenn es keine besonderen Geräusche gibt (ausser dem normalen Geräusch halt, wenn die Platte hochfährt und sich dreht), wenn die HD im BIOS erkannt wird, und event. andere Tools wie z.B. der gratis Ranish Partition Manager einen Zugriff gewährleisten bzw. weitere Infos liefern.
2.2.1 Bitte Vorsicht bei Umgang mit Tools, die auf LowLevel Ebene agieren. Nur Tools verwenden, die Selbststarter sind und keinerlei Schreibzugriffe auf die betreffende HD benötigen!
2.2.2 Allgemein - Korrekt gesetzte Jumper, event. spezifische Treiber mal vorausgesetzt..
3. Ich habe Euch mal einen Artikel rausgesucht, den mir ein Freund gemailt hat; die darin angeführte Firma Convar ist übrigens firmentechnisch ident mit der o.a. Fa. datenretter.de /at sowie datarecovery.at.

giga68 19.03.2004 15:28

hd-crash - teil b
 
Vom xx.xx.200x, Update am 16.08.2002
Professionelle Datenrettung
Ob Headcrash oder Wasserschaden - verabschiedet sich die Festplatte, verschlimmern Selbstversuche nur noch den Schaden. Spezialisten zur Datenrettung sind im Katastrophenfall oft der letzte Ausweg.
Datenverlust ist das Damoklesschwert des digitalen Zeitalters. Die Menge an digital gespeicherten Daten nimmt Jahr für Jahr zu - und damit auch die Gefahr, diese Daten zu verlieren. Denn beim Thema Datensicherung denken sich viele "Backup ist etwas für Feiglinge" und verfahren nach dem Motto "wird schon nichts passieren". Segnet die Festplatte aber dann doch das Zeitliche oder lag die Diskette zu lange in der Sonne, ist das Gejammer gross. In Verzweiflungstaten versuchen Betroffene dann mit allen möglichen Mitteln und Wege ihre Daten noch zu retten. Sie schrauben die Festplatte auf oder bügeln verknitterte Magnetbänder wieder glatt. Der Schaden verschlimmert sich dabei meist bis zum endgültigen Exitus der Daten. Aber selbst wenn ein Backup existiert, wann haben Sie zuletzt überprüft, ob sich darauf wirklich lesbare Informationen befinden? Böse Überraschungen gibt es hier immer wieder. Datenrettungslabors haben sich genau auf diese Fälle spezialisiert. Egal ob _Headcrash in einer Festplatte oder eine in Kaffee getränkte Diskette, solange die physikalischen Informationen auf dem Medium vorhanden sind, lassen sich die Daten meist retten. Aber Vorsicht: Die _Grenzen der Datenrettung sind klar gezogen!
Ausfallursachen
Die Gründe für verloren gegangene Daten bei Festplatten, Wechselmedien oder Bänder können vielfältig sein. Statistiken der _Datenrettungslabore legen hier einen interessanten Sachverhalt zu Tage: Anfällige Hardware: Mit 66 Prozent ist die Hardware der Hauptschuldige am Datenverlust. Erstaunlich gering ist der Schadensanteil von Viren. Viren sind nur für drei Prozent aller Datenverluste die Ursache. Klassische Anwenderfehler wie versehentliches Löschen von Dateien oder Formatieren gehen bereits mit 10 Prozent in die Statistiken ein. Die Kategorie Programmfehler mit 12 Prozent hat wohl schon jeder Windows-Anwender erlebt: die berühmten "Bluescreens" oder Programmabstürze bei geöffneten Dateien. Dabei werden oft Datei- und Verzeichnisstrukturen beschädigt. Eine defekte _FAT lässt sich zwar mit bestimmten Tools reparieren, doch bei ungenügenden Fachkenntnissen wird oft noch mehr zerstört als gerettet.
Brandschaden: Verbrannte PCs werden von den Datenrettungsfirmen gerne als Vorzeigeobjekt genommen, wenn es um erfolgreiche Datenrettungen geht. Den Löwenanteil für Datenverlust mit 66 Prozent verschlingen Hardwareschäden. Defekte in der Elektronik, gerissene Bänder sowie _Headcrash bei Festplatten sind nur einige Beispiele. Zu den Hardwareschäden zählen aber auch Folgeschäden durch unsachgemässe Handhabung. Nicht selten bekommen die Labore mit Kaffee getränkte Disketten oder durch starke Sonneneinstrahlung verformte Medien.
Hardwaredefekte können aber noch zusätzlich logische Schäden hervorrufen. Eine fehlerhafte Controller-Elektronik einer Festplatte kann Daten falsch auf die Magnetscheiben schreiben.
Defekte bei Festplatten. Mit einem Anteil von zirka 80 Prozent aller Datenrettungsfälle zählen Festplatten zu den häufigsten Patienten in den Labors. Die Defekte gliedern sich in elektronische und mechanische Schäden auf.
Crash: Der bei Festplatten gefürchtete Headcrash ist der am häufigsten auftretende Defekt. Dabei gehen Daten unwiderruflich verloren. Moderne Festplatten mit hohen Datendichten sind im Vergleich zu alten Festplatten nach Auskunft der Datenrettungslabore ausfallsicherer geworden. Der Grund liegt vor allem in der geringern _Plattern-Anzahl. Aktuelle Festplatten mit 20 GByte grossen Magnetscheiben bergen meist nur eine bis zwei Plattern. Damit reduziert sich auch die Anzahl der Magnetkopfarme und somit der beweglichen Teile.
Eine defekte Laufwerkselektronik kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten entstehen Schäden durch zu hohe Versorgungsspannungen. Diese können durch Blitzeinschläge oder defekte Netzteile entstehen. Minderwertige Netzteile, die Spannungsspitzen ungefiltert an die Laufwerke weitergeben, können ebenso Schäden an den Komponenten der Controllerplatine hervorrufen. Hinzu kommen noch Defekte durch elektrostatische Entladungen, die aber meist durch unsachgemässe Handhabung der Festplatte entstehen.
Mechanikschäden bei Festplatten. Zu den mechanischen Schäden zählen defekte Kugellager. Dadurch kann es passieren, dass der Spindelmotor die Scheiben nicht hochdrehen kann. Folge: Durch die hohe Stromaufnahme des Motors können Treiber-ICs auf der Platine überlastet werden und zusätzliche Defekte hervorrufen. Drehen die Scheiben beim Einschalten nicht hoch, so kann auch ein defekter Motor oder Fehler in der Ansteuerungslogik die Ursache sein. Motordefekte entstehen auch durch ausgefallene Wicklungen. Der Motor dreht dann ungleichmässig und verursacht ein leises Pfeifen oder starkes Quietschen.
Achtung - bei Flugkopfhöhen von 25 nm können kleinste Fremdkörper bereits beträchtlichen Schaden an der Magnetschicht verursachen. Lagerschäden können durch Überhitzung und Schockeinwirkung entstehen. Bei Notebook-Festplatten zählt vor allem Letzteres zu einem häufigen Defektgrund: Fällt ein Notebook auf den Boden, so trifft es meist mit der Rückseite auf. Die Lager der Festplatte erhalten einen horizontalen Schock, laufen dann nicht mehr gleichmässig und führen zu Vibrationen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die nur eingeklemmten Magnetscheiben (nicht verschraubt) dabei verschieben können und nicht mehr zentriert drehen. Für die Magnetköpfe sind die _Plattern damit nicht mehr lesbar.
Der häufigste Hardwareschaden bei Festplatten ist aber der Headcrash. Auch defekte oder sich lösende Schreib-/Leseköpfe zählen zu dieser Kategorie.

giga68 19.03.2004 15:31

hd-crash - teil c
 
Headcrash bei Festplatten. Der Headcrash zählt mit über 60 Prozent zu den häufigsten Defekten bei Festplatten. Als Headcrash bezeichnet man das Aufschlagen des Schreib-/Lesekopfes auf die Oberfläche der Magnetscheibe. Dabei wird der Schutzfilm durchschlagen und die Magnetschicht, die zur Datenspeicherung dient, beschädigt.
Spuren eines Headcrash: Ein kurzes Aufschlagen der Köpfe auf die Oberfläche genügt oft, um komplette Spuren zu vernichten.
Magnetspuren sichtbar: Ein Spezialmikroskop von Ontrack zeigt die Auswirkung eines eingeschlagenen Magnetkopfes sowie herumfliegender Partikel. In den vertikalen farbigen Streifen sind Servo-Informationen gespeichert. Das Aufschlagen auf die Scheibenoberfläche ist meist die Folge von Schockeinwirkungen. Klassische Beispiele sind Fusstritte gegen den PC oder eine unsanfte Behandlung des Notebooks. Durch diese Schockstösse können die _Plattern und Magnetarme zu Schwingen beginnen und der Schreib-/Lesekopf schlägt auf die Scheibenoberfläche auf.
Stauballergie: Der aufliegende Magnetkopf/-arm hat bei dieser Festplatte ganze Metallschichten weggeschliffen. Der anfallende Metallstaub verteilt sich im gesamten Innenbereich und verursacht zusätzliche Schäden. Bei Festplatten mit 10.000 U/min fliegt der Schreib-/Lesekopf mit bis zu 143 km/h über die Scheibenoberfläche. Wenn der Kopf bei dieser Geschwindigkeit aufschlägt, ist schnell eine komplette Spur beschädigt.
Headcrash durch Überhitzung. Überhitzung durch unzureichende Kühlung ist eine häufige Ausfallursache von Festplatten. Auf der Oberfläche der Plattern befindet sich ein Schutzfilm, der die Magnetschicht vor leichten Berührungen des Magnetkopfes schützt. Diese sogenannten "touch downs" kommen bei Festplatten manchmal vor und verursachen keine Schäden. Die Schutzschicht sorgt ausserdem für eine glattere Oberfläche und somit für eine konstante Flughöhe der Magnetköpfe.
Headcrash extrem: Der deformierte Magnetkopfarm hat das komplette Trägermaterial einer Scheibe nach tagelangem Lauf abgefräst. Bei zu grosser Hitze oder lange fehlender Kühlung wird der Schutzfilm aber harzig und es kann zu einem Headcrash kommen. Die Magnetköpfe können in diesen Fällen bei Berührung des Schutzfilms auf der Oberfläche kleben bleiben (Sticktion) und erhebliche irreparable Schäden verursachen.
Auch die Festplattenelektronik kann bei unzureichender Kühlung fehlerhaft arbeiten. ICs überschreiten ihre Arbeitstemperatur, Widerstände und Kondensatoren driften durch die erhöhte Temperatur ebenfalls aus dem Arbeitsbereich ->
Kühlung verhindert Headcrash. Das Datenrettungsunternehmen Ibas bekommt sehr oft defekte SCSI-Festplatten aus Servern zugesendet. Nicht, weil die Platten per se unzuverlässig sind, im Gegenteil, der Ausfallgrund ist Überhitzung durch mangelnde Kühlung.
Festplatten sind komplexe elektromechanische Geräte, deren Zuverlässigkeit stark von der Umgebung abhängt. Neben relativer Luftfeuchtigkeit, Spannungsversorgung, Schock und Vibration ist vor allem zu hohe Temperatur ein potenzieller Datenkiller. Sowohl die Zuverlässigkeit der Elektronik als auch der Mechanik - Spindelmotor und Lager - hängt stark von der Umgebungstemperatur sowie einem adäquaten Luftstrom ab.
Die Festplattenhersteller geben stets einen zulässigen Temperaturbereich für den Betrieb der Laufwerke an. Meist liegt dieser im Bereich von 5 bis 55 Grad Celsius. Die Zuverlässigkeitsangaben wie _MTBF oder _AFR basieren dabei auf einer bestimmten Normtemperatur. Hier differieren die Hersteller: _Maxtor gibt bei der SCSI-Platte Atlas 10K III 30 Grad, _IBM beim _IDE-Laufwerk Deskstar 120GXP 40 Grad und_Seagate beispielsweise bei der Barracuda ATA IV (IDE) 25 Grad Celsius an.
Temperatureinfluss: Jedes Grad Celsius über der Normtemperatur erhöht die Fehlerrate einer Festplatte um zwei bis drei Prozent. Quelle: IBM.
Wie sich die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Festplatte mit der Temperatur verändert, zeigt IBM in der Illustration Temperatureinfluss. Jedes Grad Celsius über der Normtemperatur senkt die Zuverlässigkeit um 2 bis 3 Prozent. Nur 5 Grad mehr, und die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt bereits um 10 bis 15 Prozent. Andererseits erhöht sich aber auch die Zuverlässigkeit, wenn die Betriebstemperatur der Festplatte unterhalb des Normwerts verweilt. Von Seagate gibt es ähnliche Untersuchungen: Läuft eine Festplatte bei 100 Prozent _Duty Cycle statt bei "kühlen" 25 Grad Celsius mit 40 Grad, so verdoppelt sich bereits die Ausfallwahrscheinlichkeit. Bei einer Temperatur von 56 Grad Celsius vervierfacht sich laut Seagate der AFR-Wert sogar.
Bei zu hohen Betriebstemperaturen kann schnell eine thermische Überlastung des Magnetscheibenstapels und des Aktuators auftreten. Dies verursacht möglicherweise "Off-track"-Schreibvorgänge mit der Folge von korrupten Daten auf angrenzenden _Zylindern. Die Lager des Spindelmotors und Aktuators verschleissen bei hohen Temperaturen schneller und können zu mechanischen Schäden führen. Auch die Schmiermittel dieser Komponenten verlieren schneller an Wirkung oder verflüchtigen sich.

giga68 19.03.2004 15:35

hd-crash - teil d
 
Akustik bei Headcrash. Die untenstehenden Defekte rufen verschiedene Geräusche hervor. Wenn Sie diese hören, sollten Sie den PC sofort ausschalten:
_Headcrash: Das Berühren der Scheibenoberfläche ähnelt einem Fräsgeräusch. Die unter dem Kopf liegende Magnetschicht hat sich schon in Staub aufgelöst (es gibt eine Sounddatei von _Convar).
_Headcrash mit Kopflösung: Nach dem Aufschlagen des Kopfes auf die Oberfläche fallen Kopfteile ab und verursachen durch Herumfliegen extreme Schäden (es gibt eine Sounddatei von IBM)
_Defekter Kopf: Durch ein ständiges Nachpositionieren und neue Leseversuche entsteht ein klackerndes Geräusch. Dieses Verhalten kann während des Betriebs durch thermische Probleme auftreten (Sounddatei von_Convar).
_Defekter Kopf beim Einschalten: Nach Erreichen der Drehzahl versucht die Festplattenlogik die Magnetköpfe zu initialisieren (Sounddatei von _IBM).
Kosten durch verlorene Daten. Etwa 258.000 kleine Unternehmen in Deutschland, England und Frankreich stehen vor dem finanziellen Ruin, wenn sie ihre Computerdaten verlieren. Dieses Ergebnis ergab eine Studie im Auftrag von _Iomega. Viele Unternehmen unterschätzen somit die Gefahr eines Datenverlusts und treffen keine oder nur ungenügende Vorkehrungen zur regelmässigen Sicherung durch Backups. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland sichern mindestens einmal pro Woche ihre wichtigsten Daten und sind sich deren Wert bewusst.
Bares Geld: Ein Grossteil von klein- und mittelständischen Betrieben würde bei einem vollkommenen Datenverlust erhebliche finanzielle Einbussen erleiden (Quelle: Iomega). Der Tenor, warum kein regelmässiges Backup gefahren wird, ist meist der gleiche: nicht ausreichend Zeit für eine Datensicherung oder die "wichtigsten" Daten hätte man noch auf Papierform. Auch scheuen sich viele vor den Kosten professioneller Backup-Systeme. Diese Aussagen sind vor allem von Klein- und Mittelständlern zu hören, die somit zu den Hauptkunden der _Datenrettungslabore zählen.
Der finanziellen Verluste, die bei einem Datenverlust entstehen, sind sich viele Firmen nicht bewusst. Für jede Stunde, die ein PC durch verloren gegangene Daten still steht, fallen enorme Ausfallkosten an. Noch grösser sind die Verluste in der industriellen Produktion. Steht durch einen Datenverlust ein Rechner für mehrere Tage still und stoppt die Fertigung, steigen die Kosten schnell in sechs- oder siebenstellige Höhe.
Nach Aussagen von Ontrack kostet einem Anbieter von Kreditkarten eine Stunde Datenverlust sogar rund 1,5 Millionen Euro.
Richtiges Verhalten bei Defekt. Die _Datenrettungslabore empfehlen bei Datenverlust stets einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Massgeblich verantwortlich für den Erfolg einer Datenrettung ist tatsächlich, dass der Geschädigte mit Verzweiflungstaten nicht bereits selbst versucht hat, seine Daten wieder herzustellen. Dabei wird der Schaden oft nur vergrössert.
Bei reinen Software-Defekten kann der Anwender mit Recovery-Tools zwar teilweise selbst Reparaturen durchführen, allerdings ist bei fehlenden Sachkenntnissen davon abzuraten. Handelt es sich aber um Hardware-Defekte - die Festplatte arbeitet nicht mehr oder macht ungewöhnliche Geräusche - heisst das oberste Gebot "sofort Ausschalten". Eine erneute Inbetriebnahme zieht hier in der Regel weitere Schäden nach sich. Die Datenretter raten auch davon ab, selbst Hand an die Festplatte zu legen. Immer wieder erhalten die Labors Laufwerke, die bereits geöffnet waren. Die Firma _Ontrack berichtet gar von einem skurrilen Fall: Ein Betroffener hat seine defekte Festplatte mit einem Dosenöffner aufgeschnitten.
Bei offensichtlichen Hardware-Defekten von Festplatten sollte man auch auf den Einsatz sogenannter Diagnosetools verzichten. Viele Plattenhersteller bieten diese Programme für ihre Laufwerke an, um einen Funktionstest durchzuführen.
Auch Versuche, zerknitterte Bänder von Streamer-Medien wieder "Glattzubügeln", enden in einem noch grösserem Desaster. Disketten oder Wechselmedien, die mit Flüssigkeiten in Berührung gekommen sind, sollten am besten luftdicht an ein Labor verschickt werden. Trocken- und Reinigungsversuche von magnetischen Schichten könnten die Oberfläche zerkratzen und die Magnetschicht beschädigen. Ausserdem kann beim Trocknen schnell Korrosion entstehen.
Wichtige Informationen bei Notfall. Beauftragt man ein _Datenrettungslabor, so helfen genaue Auskünfte über Art und Hergang des Datenverlusts. Folgende Informationen sollten Sie bereithalten:
__ Wie ist das Problem entstanden und wie äussert sich der Fehler.
__ Angaben zur logischen Struktur des Datenträgers: Partitionierung, Dateisystem, Volumen, Datenmengen in MByte.
__ Beschreibung der wichtigen Dateien: Unterverzeichnisse, Dateinamen, Dateityp, Dateigrössen, Versionen.
__ Wurden bereits selbst Versuche unternommen, die Daten zu retten. Wenn ja, welche.
Mit diesen Informationen kann man die Arbeit eines Datenrettungslabors erheblich erleichtern und beschleunigen. Ausfallkosten sowie der _Preis für die Datenwiederherstellung verringern sich ebenfalls.
Rettbare Medien und Dateisysteme. Datenrettungslabore versprechen unabhängig von Medium und Betriebssystem die Wiederherstellung verloren geglaubter Daten.
Dabei machen Festplatten mit zirka 80 Prozent den Hauptanteil aus. Mit 6 bis 7 Prozent fallen Bandmedien von Streamern an. Die restlichen Prozente verteilen sich auf MO-, Zip-, Jaz-Medien und Disketten sowie CDRs. Zwar mit geringem Anteil, aber einem rapiden Anstieg: Compact-Flash-Karten.

giga68 19.03.2004 15:38

hd-crash - teil e
 
Bandsalat: Mit spezieller "Bügeltechnik" können Datenrettunglabore selbst solche Bänder wieder lesbar machen. Das Repertoire der Labore an rettbaren Medien umfasst damit alle gängigen Speichertypen. Zu den aufwändigeren Fällen zählen komplexe _RAID-Systeme. Hier handelt es sich oft um Datenmengen von 100 GByte und mehr, die über eine ausgeklügelte RAID-Struktur über alle Festplatten verteilt sind.
Die Komplexität einer Datenrettung hängt auch stark vom Dateisystem des Mediums ab. Am einfachsten lassen sich _FAT-Systeme rekonstruieren. _NTFS- oder Linux-Dateisysteme weisen eine wesentlich komplexere Struktur auf und erfordern aufwendigere Tools und Verfahren zur Rekonstruktion.
Nachfolgend finden Sie eine Aufzählung, bei welchen typischen Medien und Dateisystemen Datenrettungslabors Hilfe anbieten:
__ Medien: Disketten, Festplatten, RAID-Systeme, Disk Arrays, Zip, Jaz, CDROM, CD-R, DVD, Bernoulli, SyQuest, MO, Phasechange, WORM, DLT, DAT, Ditto, Travan.
__ Datei-/Betriebssysteme: FAT16/32, NFTS, HPFS, Netware, MacOS, Linux, UNIX, Solaris, CP/M, AIX, VMS, OS/400.
Grenzen der Datenrettung. "Natürlich geht das, wir machen das laufend" lautet die Devise eines renommierten Datenrettungsunternehmens. Nur: Die Grenzen der Datenrettung sind klar gesetzt.
Generell gilt: Ist die physikalische Information durch Beschädigung der Medienbeschichtung nicht mehr vorhanden, kann kein Datenrettungslabor der Welt helfen. Gleiches gilt auch, wenn ein _Sektor überschrieben wurde. In der Praxis ist es dann nicht mehr möglich, solche Daten mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln wiederherzustellen.
Abgeschliffen: Eine Spezialaufnahme von Ontrack zeigt die einzelnen Magnetspuren als violetter Bereich. Die beiden horizontalen schwarzen Streifen sind die Folge eines Headcrash. Die theoretische Möglichkeit besteht aber dennoch: Durch minimale Positionierfehler des Schreib-/Lesekopfes werden magnetische Informationen eines Sektors nie zu 100 Prozent an die gleiche Position geschrieben. Beispiel: Eine magnetische Eins wurde mit einer Null überschrieben. Der Schreibvorgang der Null erfolgt durch die Toleranz der mechanischen Magnetkopfpositionierung minimal versetzt. Die Restmagnetisierung der Eins lässt sich über eine Spektralanalyse in kleinen Peaks erkennen. Rückschlüsse zu ziehen, ob es sich dabei um eine logische Null oder Eins gehandelt hat, steht aber auf einem anderen Blatt. Denn es ist sehr schwierig zu sagen, wie oft und mit welchem Wert diese Position schon überschrieben wurde.
Bei diesem Verfahren müsste man bei einer überschriebenen Platte Bit für Bit auslesen und analysieren. Der zeitliche und finanzielle Aufwand bei Datenmengen im GByte-Bereich ist somit erheblich und wirtschaftlich nicht vertretbar.
Datenfeind Hitze. Aber nicht nur Kratzer und überschriebene Daten machen Rettungsversuche sinnlos, als weiterer Feind magnetischer Daten erweisen sich hohe Temperaturen. Oberhalb der _Curie-Temperatur gehen die magnetische Informationen der Datenträgeroberflächen verloren. Bei modernen Festplatten mit Kobalt/Chrom- oder Kobalt/Nickel-Beschichtung liegt diese Temperatur bei 700 Grad Celsius. Ältere Festplatten benutzten noch Eisenoxid als Magnetschicht. Die Curie-Temperatur liegt bei diesem Material schon bei 300 Grad Celsius.
Brandblasen: Eine Festplatte wurde bei einem Brand regelrecht gegrillt. Die Spuren von Temperaturen weit über 1000 Grad Celsius erübrigen eine Datenrettung. Bei Bränden muss also die Festplatte nicht unbedingt direkt mit dem Feuer in Berührung kommen. Selbst in der unmittelbaren Umgebung von Bränden herrschen schnell Temperaturen von 1000 Grad Celsius.
Sonnenbrand: Selbst intensive Sonneneinstrahlung kann zu erheblichen Deformationen von Medien genügen. Eine Diskette im Auto beweist es. Solange aber die physikalischen Informationen auf dem Medium intakt sind, bestehen für die Datenrettungslabore sehr gute Chancen zur vollständigen Restaurierung.

giga68 19.03.2004 15:41

hd-crash - teil f
 
Datenrettungslabor: Reinraum. Die Labors der international renommierten _Datenrettungsunternehmen sind sehr aufwendig ausgestattet. Oberstes Gebot bei der Datenrettung ist die Arbeit in einer Reinraumumgebung. Denn bei geöffneten Festplatten können schon kleinste Staub- oder Rauchpartikel Schäden verursachen.
Reinheitsgebot: Die Arbeit an offenen Festplatten erfolgt ausschliesslich in Reinräumen. Staubpartikel könnten sonst Schäden auf der empfindlichen Magnetschicht verursachen.
Bei Kopfflughöhen von 25 nm reissen diese Partikel Furchen in die Magnetschicht, wenn Sie mit dem Kopf in Berührung kommen. Schlimmstenfalls kann ein Headcrash passieren. Um diese potentielle Gefahrenquelle zu vermeiden, verfügen die Datenrettungslabors über Reinräume der Klasse 100. Damit sind in einem Kubikfuss Luft maximal 100 Partikel erlaubt. Damit sind die Laborräume um den Faktor 50.000 reiner als normale Umgebungsluft.
Wichtig bei Arbeiten und Messungen an der Laufwerkselektronik ist der Schutz vor elektrostatischen Entladungen. Speziell geschützte Bereiche gehören deshalb zur Standardausstattung der grossen Datenrettungslabors. Zudem befinden sich oft noch ionisierte Gebläse über den Arbeitsflächen, um lufttransportierte Spannungen zu unterdrücken.
Datenrettungslabor: Lager und Speicher. Ebenfalls Grundausrüstung und essentiell für eine schnelle Bearbeitung ist ein umfangreiches Ersatzteillager. Dort sammeln die Datenretter alle gängigen Festplattenmodelle, Controllerplatinen, Magnetköpfe und Kleinteile. Hier finden sich auch längst vergessene Festplatten im 5,25-Zoll-Format mit MFM-Controllern - ein Paradies für Techniknostalgiker.
Sammelsurium: Ein Griff ins Regal und das passende Ersatzteil ist parat. Die Datenrettungslabore sammeln Festplatten aller Art und horten sie in grossen Ersatzteillagern. Ist zum Beispiel ein Kopf einer Festplatte nicht auf Lager, so können die Labors auf die Bestände der internationalen Niederlassungen zurückgreifen.
Datenrettungsserver mit Speicherkapazitäten bis 1 TByte stellen bei Datenrekonstruktion sicher, dass die Labore selbst bei umfangreichen RAIDs und Magnetbändern nicht in Kapazitätsnöte kommen. Über autarke Netzwerke und _Firewalls ist zudem die Datensicherheit gegenüber Zugriffen von aussen gewährleistet.
Phase I: Analyse. Trifft eine defekte Festplatte oder Medium in den Labors ein, so erfolgt als erstes eine Analyse. Dabei wird mit Spezialtechnik Art und Umfang des Schadens ermittelt sowie eine Prognose der rettbaren Daten erstellt. Nach dieser Analyse erhält der Kunde folgenden Statusbericht:
__ Art und Umfang des Schadens.
__ Angabe der rekonstruierbaren Daten.
__ Lösungsvorschlag.
__ Zeitaufwand und Kosten der Datenrettung.
Zu Beginn der Analyse erfolgt eine optische Prüfung. Handelt es sich um Wechselmedien oder Bänder, so kann hier schon oft eine Abschätzung des Schadens erfolgen.
Schwieriger wird es bei Festplatten: Kommt ein Laufwerk mit Verdacht auf _Headcrash ins Labor, so wäre eine erneute Inbetriebnahme viel zu gefährlich. Die Spezialisten von Ibas wenden hierbei zuerst einen Trick an, ohne die Platte gleich öffnen zu müssen. Über ein luftdicht versiegeltes Diagnoseloch schauen die Ingenieure mit Spezialmikroskopen in das Innere der Festplatte. So können beispielsweise mechanische Beschädigungen der Köpfe entdeckt werden. Oder es findet sich verteilter Staub durch Abrieb der Magnetscheibenoberfläche infolge eines Headcrash.
Nach der optischen Prüfung wird die Controllerlogik einem Funktionstest unterzogen. Über spezielles Messequipment und Testpattern lässt sich gezielt die korrekte Funktion der Platine überprüfen. Meist verfügt die Firmware einer Festplatte auch über einen speziellen Diagnosemodus, über den sich schrittweise einzelne Funktionen abfragen lassen.
Phase II: physikalische Rettung. Ist der Kunde nach der Analyse mit einer Datenrettung einverstanden, beginnt der eigentliche Rettungsprozess. Als erstes versuchen die Labors ein komplettes Image der verbliebenen Daten zu erstellen. Denn die Firmen arbeiten niemals am Originalmedium. Eventuelle Fehler bei den Rekonstruktionsarbeiten sind somit leicht rückgängig zu machen. Bei der Imageerstellung wird jeder Sektor einzeln ausgelesen - bei Festplatten sind das je nach Kapazität oft bis zu 200 Millionen.
Klone: Grundsätzlich erstellen die Datenrettungslabore als erstes ein direktes Image vom Datenträger. Dabei wird jeder einzelne Sektor ausgelesen. Kann eine Festplatte durch Austausch defekter Teile wieder funktionstüchtig gemacht werden, erfolgt der Auslesevorgang der intakten_Spuren direkt über die Festplattenschnittstelle. Schwieriger wird es, wenn sich das Laufwerk nicht mehr betreiben lässt. Der Laboringenieur nimmt dann den Magnetscheibenstapel der Festplatte auseinander.
Phase III: Pattern-Analyser. Bei_Ibas (Norwegen) konnte ich die für diese Zwecke selbst entwickelte _PATAN-Technologie begutachten. Dieser Pattern-Analyser kann einzelne Magnetscheiben aufnehmen und spurweise jeden noch intakten_Sektor auslesen. Dabei wird die magnetische Orientierung jedes Bits ermittelt. Die aufgenommenen analogen Signale der einzelnen Bits wandelt der Analyser in einen Bitstream aus Einsen und Nullen um. Je nach Spur- und Bitdichte und Eigenheiten der Magnetscheiben kann der Pattern-Analyser beliebige Magnetköpfe zum Auslesen aufnehmen.
Pattern-Analyser: Ibas kann mit dieser Spezialmaschine einzelne Magnetscheiben bitweise lesen. Köpfe und Drehzahl lassen sich anpassen. Allerdings ist der zeitliche und somit finanzielle Aufwand für dieses Verfahren sehr hoch. Ibas nutzt die Pattern-Maschine nach eigenen Aussagen nur in zwei Prozent aller Datenrettungsfälle.

giga68 19.03.2004 15:44

Auswertung: Die magnetische Ausrichtung der einzelnen Bits kann der Pattern-Analyser von Ibas graphisch auf dem Bildschirm darstellen. Andere Laboratorien verfügen über ähnliches technische Equipment, lassen sich dabei aber nur ungern in die Karten schauen. Bei den Laborbesuchen musste ich teilweise Non-Disclosure-Agreements unterschreiben, dass keine Informationen über die Datenrettung nach aussen gegeben werden. Die eigenen Verfahren zur Datenrettung hüten die Firmen wie Staatsgeheimnisse.
Phase IV: Logische Rettung. Mit dem Image des Datenträgers wird über Spezialsoftware versucht, aus den Nullen und Einsen wieder Datenstrukturen zu extrahieren. Hier handelt es sich um den komplizierten und schwierigen Part der Datenrettung: Rekonstruktion von Dateisystemen und wie wurden die Daten von der Festplatte auf der Scheibe abgelegt und verwaltet.
Struktursuche: Aus dem Image des Datenträgers erfolgt die Extrahierung der einzelnen Dateien. Defragmentierte Daten erschweren dabei die Rekonstruktion. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Festplattenhersteller auch gegenüber den _Datenrettungslabors mit Informationen über die Organisation der Daten sehr bedeckt halten. Schliesslich unterscheiden sich Festplatten verschiedener Hersteller in der Performance auch durch diese Algorithmen und keiner will diese Geheimnisse preis geben.
Ähnliches gilt für_RAIDs. Die Hersteller von RAID-Controllern hüten ihre Algorithmen zur Anordnung und Verteilung der Daten als Betriebsgeheimnis. Um so schwieriger und zeitaufwendiger ist für die Datenretter die Analyse der Strukturen.
Mit meist eigens programmierten Tools suchen die Software-Experten nach bestimmten Strukturen und Bitfolgen, mit denen Rückschlüsse auf Dateien gezogen werden. Will der Kunde zum Beispiel nur bestimmte Excel-Dateien gerettet haben, so suchen die Ingenieure gezielt nach der Struktur dieses Dateityps. Die Arbeit der Datenretter wird somit erheblich erleichtert, wenn der Kunde genaue Informationen über den Inhalt seiner Festplatte/Medium liefern kann.
Die aus der Rekonstruktion gewonnen Daten kopieren die Spezialisten nach Möglichkeit in die gleichen Verzeichnisstrukturen wie auf dem Originaldatenträger. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Informationen über die ursprüngliche Partitionierung sowie des Dateisystems vorliegen. Die Wiederherstellung der Verzeichnisstruktur ist sonst sehr aufwändig.
Nach erfolgreichen Abschluss der Datenrettung erhält der Kunde seine Daten auf einem von ihm gewünschten Medium zurück. Die Labore speichern mit Einverständnis des Kunden die Daten zur Sicherheit noch mehrere Wochen und heben diese in Safes auf.
Online-Rettung. Ontrack bietet als einziges Datenrettungsunternehmen die Möglichkeit, über eine Modemverbindung direkt eine Analyse und Rettung durchzuführen. Allerdings ist dieses_Remote Data Recovery (RDR) nur bei Virenattacken und reinen logischen Fehlern möglich. Bei Hardware-Defekten würde der Schaden nur erhöht.
Ontracks Remote Data Recovery ist für folgende Medien und Betriebssysteme möglich:
__ Medien: Disketten, Zip, Festplatten (IDE, EIDE, SCSI)
__ Betriebssysteme: DOS, Windows 95/98/Me, OS/2 (FAT), Windows NT/2000, Novell Netware, Linux
Um zu überprüfen ob RDR möglich ist, stellt Ontrack den Data Advisor kostenlos zum Download zur Verfügung. Dieses Tool erstellt eine Bootdiskette und führt verschiedene Tests der Festplatte durch, um Art und Ausmass des Schadens zu analysieren. Nach Beendigung der Analyse teilt der Data Advisor mit, ob eine Datenrettung via Modem möglich erscheint.
Online-Rettung: Die Datenretter von Ontrack laden ihre Tools per Modem auf den heimischen PC des Kunden und führen die Rettungsarbeiten durch. Die Verbindungsaufnahme selbst erfolgt über ein analoges Modem oder per LAN direkt mit dem Data Advisor. Bei diesem Verfahren laden die Ontrack-Ingenieure ihre Tools in den Arbeitsspeicher des Clients. Damit stehen bei der Online-Rettung die gleichen Werkzeuge zur Verfügung wie in den Labors selbst. Über ein integriertes Chat-Tool kann der Software-Ingenieur ständig mit dem Kunden kommunizieren und Rückfragen, ob er bestimmte Aktionen durchführen soll.
Vorteil von RDR ist der Zeitvorteil. Die Festplatte muss weder ausgebaut noch an ein Labor verschickt werden. Gewöhnlich kann der Kunde beim Remote Data Recovery nach wenigen Stunden wieder seiner Arbeit nachgehen.
Wer sich bei der Arbeit mit Data Advisor nicht sicher ist oder eventuelle Hardware-Schäden befürchtet kann sich direkt mit Ontrack über die kostenlose Service-Hotline 0800-10 12 13 14 innerhalb Deutschlands in Verbindung setzen und über die Möglichkeit einer Fernrettung beraten lassen.
Datensicherheit: Richtig Löschen. Tausende von PCs verlassen täglich die Unternehmen aufgrund einer Systemerneuerung. Die Rechner werden meist günstig an Mitarbeiter verkauft, an Schulen verschenkt oder wandern in sonstige Kanäle. Nur sind sich viele Firmen nicht bewusst, dass ihre Daten gleich mitwandern. Ein simples Partitionieren oder Formatieren löscht die Daten nicht, sondern überschreibt nur den Pfad zu den Informationen. Damit wandern oft sensible und geheime Firmendaten ungewollt in fremde Hände. Mit simplen Tools und ein wenig Wissen lassen sich diese Löschungen rückgängig machen.
Für IT-Verantwortliche ist es damit wichtig, zuverlässig zu löschen und bei Bedarf auch den Nachweis dafür erbringen zu können. Für diesen Zweck bietet_Ibas die Software_ExpertEraser an.

giga68 19.03.2004 15:45

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ExpertEraser umgeht _BIOS und Betriebsystem und kommuniziert direkt mit der Festplatte. Damit bleiben auch versteckte Partitionen und exotische Dateisysteme nicht ausser acht. ExpertEraser überschreibt alle _Sektoren der Festplatte bis zu 7mal. Nach einem Muster zufälliger Sequenz folgen alternierende Muster aus nur Eins oder nur Null. Damit erfüllt das Programm die Internationale Standards für das Überschreiben von Daten. DOD 5220-22M des U.S.-Verteidigunsministeriums mit dreimaligem Überschreiben bis hin zum deutschen Standard mit siebenmaligem Überschreiben.
Löschzertifikat: Bei jedem Löschvorgang einer Festplatte erstellt Ibas ExpertEraser einen ausführlichen Report. ExpertEraser arbeitet zudem mit einem ausgeklügeltem Reporting-System, das eine Löschung zweifelsfrei nachweisen lässt. Ein Parallelport-_Dongle überwacht den Löschvorgang und verhindert Manipulationen. Bei jeder Löschung generiert das Programm eine einmalige Codesequenz, die in den Dongle, Report und die Blöcke der Festplatte geschrieben wird.
Neben Ibas bieten auch andere Datenrettungsunternehmen Tools zum sicheren Löschen an. Von der Firma Ontrack gibt es _DataEraser, _Convar bietet _MäcShred an. Diese Tools setzen auf einfache Bedienung, bieten aber nicht so ein ausgefeiltes Reporting-System wie ExpertEraser.
Löschen mit Magnetfeld. Schwieriger wird es, die Daten von defekten Festplatten sicher zu löschen. Über Softwaretools besteht hier keine Möglichkeit mehr. Ibas bietet für solche Fälle den DG-01 Degausser an. Er zerstört durch Aufbau eines starken Magnetfeldes alle Informationen auf magnetischen Datenträgern. Festplatten sind nach diesem Vorgang nicht mehr funktionstüchtig, weil auch die Servo-Informationen auf den Magnetscheiben gelöscht sind.
Kraftfeld: Der DG-01 Degausser von Ibas zerstört alle magnetischen Informationen durch den Aufbau eines starken Magnetfeldes. Der Degausser generiert eine magnetische Flussdichte von 0,8 T. Damit liefert er die doppelte Feldstärke, die in Festplatten intern lokal auftreten können (0,15 - 0,3 T) und löscht garantiert. Handelsübliche Ring- oder Hufeisenmagnete genügen dagegen nicht: zirka 0,05 T sind zu schwach. Allerdings können im laufenden Betrieb der Festplatte damit bereits Betriebsstörungen verursacht werden.
Verschwindend gering ist die magnetische Flussdichte des Erdmagnetfeldes mit durchschnittlich 50 µT (mikro/tausendstel). Schickt man eine Festplatte allerdings durch einen Kernspintomograph, so verabschieden sich die Daten garantiert: 1,5 bis 8 T herrschen in der Röhre.
Datenretter im Überblick. Im wesentlichen teilen sich in Deutschland fünf Firmen den Markt der professionellen Datenrettung:
__ _CBL in Kaiserslautern
__ _Convar in Pirmasens
__ _Ibas in Hamburg
__ _Ontrack in Böblingen
__ _Vogon in München
Die Labors in Deutschland sind Niederlassungen der international operierenden Unternehmen.
Die deutsche _CBL Data Recovery Technolgies GmbH hat ihren Sitz in Kaiserslautern und verfügt über Labors und Büros in acht Ländern, darunter zwei in England und zwei in den USA. Jede Niederlassung ist über eine kostenfreie Hotline zu erreichen.
Das Unternehmen wirbt auf seiner Website, Daten unabhängig von Medium und Betriebssystem wiederherstellen zu können. PC-Festplatten machen laut CBL den grössten Teil der Projekte aus. Die Labore retten auch Daten von RAID-Installationen, Servern, Wechselspeichermedien wie Floppy-Disk, optischen Discs und magnetischen Bändern. Auch verlorengegangene Daten von Notebooks - unabhängig von Alter, Bauart und Modell - sollen für die Ingenieure kein Problem darstellen.
Im Ernstfall schickt der Kunde das defekte Speichermedium an die CLB. Sie erstellt eine Diagnose des Problems. Diese ist kostenlos und dauert im Normalfall 4 bis 6 Stunden. Der Kunde erhält einen Schadensbericht und Kostenvoranschlag für die Rettung der Daten. Laut CBL ist es möglich, die Daten in 24 Stunden wiederherzustellen. Über den aktuellen Status der Datenrettung hält die Firma seine Kunden ständig auf dem Laufenden. Mit dem Fast-Track-Prioritäts-Service bietet sie zusätzlichen an, sich auch um die Abholung und Versendung der Datenträger zu kümmern. Die Kosten dafür stellt der Anbieter später in Rechnung. Für zeitkritische Situationen sind die Labore in der Lage, die geretteten Daten direkt von Modem zu Modem oder via Highspeed-Anbindung über das Internet zu übertragen.
In Abhängigkeit von der Komplexität des Problems, der benötigten Bauteile und dem Serviceumfang verlangt die CBL für ein Datenrettungsprojekt zwischen 150 und 3000 Euro. Können allerdings keine Daten gerettet werden, braucht der Kunde bis auf die Versandkosten nichts zu zahlen. Die Analyse ist auch in diesem Fall kostenlos.
Info. Firma CBL Data Recovery Technologies GmbH Strasse Von-Miller-Str.13, Buero E53, PLZ Ort 67661 Kaiserslautern, Hotline Deutschland 0800 87 38 88 64 ,Info-Email_klient@cbltech.de , Internet www.cbltech.de Convar mit Hauptsitz in England verfügt über Niederlassungen in Frankreich und Deutschland. Das grösste Labor hat Convar in Pirmasens eingerichtet. An diesem Standort sind über 40 Mitarbeiter tätig.
Convar Deutschland GmbH wirbt auf seiner Website mit einem hohen Sicherheitsstandard: Biometrische Zugangskontrollen, 30 Überwachungskameras und Safeanlagen erfüllen die strengen US-Militärnormen, was Lagerung und Bearbeitung von sensitiven Daten angeht.
Bei einem Datenrettungsnotfall benötigen die Spezialisten von Convar nach eigenen Angaben nach Eingang des Mediums in der Regel vier bis acht Stunden für die Diagnose. Verschiedene Service-Varianten bietet Convar durch die schnelle Bearbeitung nicht an. Die Datenretter stehen ihren Kunden 24 Stunden und sieben Tagen in der Woche zur Verfügung. Durch den Schichtbetrieb bleiben die _Rettungskosten unabhängig von Zeit und Tag gleich. Nur für die Diagnose muss man an Feiertagen und am Wochenende das Doppelte zahlen.

giga68 19.03.2004 15:47

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Convar bietet Datenrettung für alle Medien und Betriebssysteme an. Auch Flash-Speicherkarten stehen nebst Password-Recovery auf dem Repertoire. Mit Ema bietet Convar einen Zusatz-Service. Jeder Datenrettungsauftrag erhält eine eigene Job-Nummer. Damit kann der Kunde jederzeit den Status seiner Datenrettung prüfen. Alle relevanten Informationen stellt Convar über das Internet per Ema zur Verfügung. Über dieses Real-Time-Online-Information-System kann der Kunde auch direkt neue Datenrettungsaufträge bei Convar einbuchen. Nach Absenden der Daten beginnt Ema bereits nach eventuell benötigten Ersatzteilen zu suchen und erstellt Arbeitspläne für die Datenretter. Die Convar Deutschland GmbH bietet neben der klassischen Datenrettung einen_Reparaturservice, _Internetdienstleistungen sowie einen_Online-Shop an.
Info - Firma Convar Deutschland GmbH Strasse Massachusetts Avenue, Geb. 4600 PLZ Ort 66953 Pirmasens Hotline 06331 268 168 Info-Email info@datenretter.de Internet_www.datenretter.de
Die Ibas Deutschland GmbH wurde im September 1998 in Hamburg gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Norwegen. Dort wurde das Unternehmen 1978 als Tochterunternehmen der _Norman Group gegründet. Weltweit beschäftigt Ibas rund 60 Mitarbeiter, davon 34 in Norwegen und rund 10 in Hamburg. Ibas verfügt über 12 internationale Niederlassungen.
Die deutsche Ibas-Niederlassung hat sich mit seinem Labor auf die Rettung von Festplatten spezialisiert. Erhalten die Datenretter andere Medien wie Magnetbänder, so erfolgt das physikalische Auslesen meist in Norwegen. Die Arbeit am Image kann dann wieder in Deutschland fortgesetzt werden.
Ibas bietet bei der Analyse eines Datenrettungsfalls zwei Varianten an: In der Standardversion dauert die Problemanalyse ein bis zwei Tage. Bei der Prioritätsdiagnose erfolgt die Untersuchung innerhalb von acht Stunden, auch nachts und an Wochenenden. Die eigentliche Datenrettung kann dann je nach Komplexität von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen dauern.
Bei den rettbaren Medien und Dateisystemen gibt Ibas bis auf Flash-Karten keine Einschränkungen an.
Seit der Cebit 2000 bietet Ibas mit _ExpertEraser auch ein Software-Produkt an. ExpertEraser dient zum sicheren Löschen von Informationen auf Festplatten. Im Geschäft der professionellen Datenlöschung ist Ibas mit Degauss-Maschinen aber schon seit Bestehen vertreten.
Info Firma Ibas Deutschland GmbH Strasse Albert-Einstein-Ring 8 PLZ Ort 22761 Hamburg Hotline 0800 4227 122 (gebührenfrei) Info-Email sales@ibas-labs.de Internet www.datenrettung.de
Die deutsche Ontrack Data Recovery GmbH ist ein Tochterunternehmen der Ontrack Data International Inc., die 1985 im US-Staat Minnesota gegründet wurde. Ontrack beschäftigt weltweit mehr als 400 Mitarbeiter, davon 32 in der deutschen Niederlassung. Labore unterhält das Unternehmen in den USA, Tokio, London, Paris und Böblingen.
Ontrack Deutschland führt nach eigenen Angaben im Jahr rund 3500 Rettungsfälle durch und spricht dabei von einer 77 prozentigen Erfolgsquote. Bei den rettbaren Medien und Dateisystemen gibt Ontrack keine Einschränkungen an, selbst Flash-Karten zählen zum Repertoire des Unternehmens.
Bei der Datenrettung stehen verschiedene Service-Varianten zur Wahl: Beim Standard-Service erfolgt die Bearbeitung in der Reihenfolge der eingehenden Aufträge während der üblichen Geschäftszeiten von 08:30 bis 18:00 Uhr. Beim Eil-Service wird der Auftrag mit Priorität sofort behandelt. Ausserdem gibt es noch einen 24-Stunden-Notfall-Service sowie eine Bearbeitung an Wochenenden und Feiertagen.
Zu einer Besonderheit von Ontrack zählt das_Remote Data Recovery. Die Rettungsspezialisten führen ihre Arbeit dabei über eine Modemverbindung direkt am heimischen PC des Kunden aus. Der Service beschränkt sich allerdings auf reine Softwarefehler und kann bei Hardware-Defekten nicht helfen.
Neben dem traditionellen Geschäft der Datenrettung bietet Ontrack eine Reihe von Software- und Backup-Lösungen an. Hierzu zählen PC-Utilities, IP-Backup und Datenrettungssoftware. Zu einem interessanten Tool zählt auch_Internet Cleanup, mit dem der Anwender seine Surfspuren verwischen kann.
Info Firma Ontrack Data Recovery GmbH Strasse Hanns-Klemm-Strasse 5 PLZ Ort 71034 Böblingen Hotline 0800 10 12 13 14 (gebührenfrei) Info-Email info@ontrack.de Internet www.ontrack.deVogon. Der britische Datenrettungsspezialist Vogon wurde 1985 gegründet. Das Unternehmen ist mit Niederlassungen in Deutschland und USA vertreten. 1997 verstärkte sich Vogon durch Übernahme der für Festplatten und Rechtsdienste zuständigen Abteilungen der britischen _AuthenTec International.
Die deutsche Vogon International GmbH mit Sitz in München ist neben der normalen Datenrettung von Festplatten, Magnetbänder besonders auf dem Gebiet des Forensic Computing aktiv. Dabei handelt es sich um die Sicherung von EDV-Beweismitteln, der Wissenschaft der Gewinnung von Daten zur Vorlage als Beweismittel vor Gericht. Wichtig ist dabei, dass EDV-Daten bei der Untersuchung eines Computers nicht beschädigt oder verändert werden, ansonsten droht die Nichtzulassung der Beweismittel vor Gericht. Vogon arbeitet daher eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen. Zudem bietet die Firma _Schulungen auf dem Gebiet der Beweismittelsicherung an.
Bei Datenrettungsfällen offeriert Vogon wie die Konkurrenten verschiedene Servicestufen an: von normaler Bearbeitung über einen 24-Stunden-Dienst bis hin zum Vorort-Service.
Ein weiterer Dienst von Vogon ist die _Dateikonvertierung. Das Unternehmen überträgt dabei Daten zwischen unterschiedlichen Medien und Dateisystemen. Ausserdem kodiert Vogon die Daten bei unterschiedlichen Systemen neu. Beispielsweise strukturieren VAX VMS-Systeme ihre Daten auf eine Weise, die zu keiner Windows- oder Unix-Anwendung kompatibel sind.


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