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Mobiletester 08.10.2003 08:24

Es gibt von Elektor (glaube auch von ELV) Hardware, die nur bestimmte, vorher eingetragene Nummern zulässt. Damit hast du die Probleme vom Hals. Diese Black Box wird zwischen Modem und Telefonanschluss geschalten, und es werden keine Daten nach irgendwo übertragen oder Betriebssysteme verändert.

fmx 08.10.2003 09:43

Gibt's auch beim Conrad (ca.€29).
Mit dem Telefon werden bis zu 8 Nummern programmiert.
Wenn eine andere Nummer angewählt wird gibts einen Signalton und die Leitung wird unterbrochen.Funkt eigentlich ganz gut.

mfg werner

fredl 08.10.2003 10:04

man kanns ev. auch sw-seitig machen.

http://www.dialer-control.de/index.php
macht einen recht guten eindruck. es werden offenbar alle einwahlversuche erstmal abgelehnt und erst nach freigabe wird die verbindung hergestellt.

Bastet 08.10.2003 13:30

dialer ob at oder nicht at... ist doch egal.

wichtiger ist sich davor zu schützen, wennst dich mitm modem einwählst! ok. so manches proggi ist umständlich, aber lieber umständlich als sich von selbst irgendwo einzuwählen ;)


probiers mal damit: dialer-control

fredf 08.10.2003 13:46

Würd dir auch raten dich gleich mit dem Konsumentenschutz in Verbindung zu setzen.
GData12pro findet übrigens auch Dialer, kann ich wärmstens empfehlen, anderen Browser detto.

Bastet 08.10.2003 14:44

(ist schon ne weile her, aber ich hab darüber etwas gelesen)
soweit ich informiert bin, braucht man die telefonrechung
(den anteil des dialers) nicht bezahlen... wennst nachweisen
kannst, dass irgend ein dialer dafür verantwortlich
ist... da gibts doch irgendso einen paragraph dafür??

Charlie Kappl 08.10.2003 15:48

kleiner anhaltspunkt:

lt. einem kürzlich gelesenem bericht in einer wiener tageszeitung zu diesem thema (OGH-Urteil oder so) , ist der tel.-benutzer/-anschlußinhaber nur zur leistung des normalen verbindungsentgelts verpflichtet, außer der dienstanbieter (a1, etc.) kann beweisen, dass er 1.) nach 30 minuten das gespräch autom. getrennt hat und 2.) der user von sich aus die verbindung gleich darauf wieder aufgebaut hat.

uff! ein langer satz :)

so in etwa hat der bericht gelautet, d.h., es ist noch nicht aller tage abend.

Bastet 08.10.2003 16:34

Zitat:

Original geschrieben von Charlie Kappl
kleiner anhaltspunkt:

lt. einem kürzlich gelesenem bericht in einer wiener tageszeitung zu diesem thema (OGH-Urteil oder so) , ist der tel.-benutzer/-anschlußinhaber nur zur leistung des normalen verbindungsentgelts verpflichtet, außer der dienstanbieter (a1, etc.) kann beweisen, dass er 1.) nach 30 minuten das gespräch autom. getrennt hat und 2.) der user von sich aus die verbindung gleich darauf wieder aufgebaut hat.

uff! ein langer satz :)

so in etwa hat der bericht gelautet, d.h., es ist noch nicht aller tage abend.

wusst ichs doch :)

dangge vielmals ;)

reemrev 08.10.2003 20:57

Folgendes gültig für Deutschland ab 15.August, vielleicht auch schon in Österreich:
Mehrwertdienstnummern (0190 0900) müssen registriert werden, d.h.
Der Dialer muss über eine bewusste Tastatureingabe, zb "Ja" aktiviert werden. Die Installation muss jederzeit abgebrochen werden können. Alle Informationen müssen in Deutsch sein. Rufnummer muss deutlich vorgestellt werden , Schriftmindestgröße 10 Punkte. Bisher hat sich kaum jemand registrieren lassen. Handelt es sich um einen Dialer, der diese Auflagen nicht erfüllt, so hat der Betreiber (und erst recht der unregistrierte) kein Anrecht auf Bezahlung angefallener Gebühren.

(Eigentlich sollte man sich gleich einen installieren und lossurfen!)
Soweit die Theorie, hier bei uns gilt, dass Mehrdienstnummern nach 30 Minuten die Leitung unterbrechen müssen. Hatte mal eine Tel.Rechnung von 3000ATS für ein einziges Gespräch, das nie von meinem Anschluss getätigt wurde, lief 2,5 Stunden Mehrwertnummer. Schicke Unterlagen zur Regulierung, das Problem dabei ist, dass Post und Regulierung ein und derselbe Anbieter sind. Die Rechung wurde zwar über ein Jahr ausgesetzt (was zur Folge hatte, dass die Post mich weiter mahnte, weil man nicht wusste, dass Aussetzen eines Rechnungsbetrages Forderungen einfriert). Hat mich viele Nerven und letzlich 3000ATS gekostet, weil man letztlich an die Post zahlen und den überhöhten Betrag beim eigentlichen Betreiber einfordern muss. Wer weiß, wie lange und schwierig so ein Prozess dauern kann, von den Anwaltskosten ganz zu schweigen, wird verstehen, warum ich den Betrag unter Lebenserfahrung abgebucht habe. Telefon wurde sofort gekündigt, Post = S****Verein.

Herwig 09.10.2003 00:15

Fortsetzung mit technischen Details
 
Hallo Leute !!!

Der Krimi geht weiter. In Sachen Beweissicherung hab ich ziemlich langwierig den Cache des InternetExplorers analysiert, um die Funktionsweise der Dialer-Installation herauszufinden. Bekanntlich blockiert Windows diesen Cache in wesentlichen Bereichen, sodass ich auf Linux ausweichen musste, was wegen FAT32-Partitionen auch kein Problem war. Und da ich wie ueblich mit Minimum 10 offenen Fenstern im Netz herumsuchte, war dementsprechend viel "Zeug" aufzuarbeiten.

Die folgenden Hintergruende sind sicher auch fuer andere interessant, keineswegs soll das aber eine Anleitung fuer "diverse Experimente" sein. Die beteiligten relativ kleinen Dateien (untereinander verkettet) tragen alle denselben Zeitschluessel (und andere Merkmale), weshalb der Zusammenhang untereinander eindeutig ist.

Auf der Suche nach Anleitungen fuer DVD2SVCD gelangte ich auf die Seite "www.mephistos-world.de", welche am oberen Ende einen Ticker eingebunden hat. Da am Schreibtisch einigermassen Unordnung herrschte, klickte ich mit der Maus unabsichtlich auf den Ticker, "www.scene-ticker.net", ein Fenster oeffnete sich. Dort tat sich aber nix und weil sonst viel los war bei den anderen IE-Sessions, schloss ich das immer noch leere Fenster erst nach etwa 2 Minuten. Und kurz danach knackte auch schon das Modem, wie erwaehnt.

So untaetig war dieses leere Fenster nicht ...
Der Klick oeffnete die Datei "ticker.php" - ANMERKUNG: Im Cache werden php-Files einmal als gleichnamiges human-readable HTML (manchmal mit php-Endung) oder als not readable PHP gespeichert, dieses entweder-oder folgt scheinbar keiner Regel.
Die "ticker.php" oeffnete das leere Fenster, doch im Source der Datei wurde die Datei "http://62.4.83.182/rapid.php" (liegt mir als HTML vor) angefordert, mit Javascript-Funktionen dann auch noch "get_dialer.php", welche nicht erhalten blieb, ist aber egal. Daneben taucht im Cache noch eine "aticker.jar" mit dem selben Timestamp auf, aber sie laesst sich mit dem JRE nicht ausfuehren.

Die "rapid.htm" enthaelt dann nochmals den Javascript-Verweis auf die "get_dialer.php", aber auch auf die eigentlichen Supporting-Dialer-Files mit dem Prefix "ax_ ... .htm", hier auf die "ax_install.htm". Jene Datei verweist auf die "ax_object.htm" und darin steckt nun endlich die DIALER-Installation in Gestalt eines Verweises auf die "rs166.exe.php".
Selbige liegt als "rs166.exe.hta" vor und enthaelt zwei Teile, der erste ist das DIALER-EXE-File in UUE codiert und der zweite ist ein kurzer Block in VBS (VisualBasic-Script). Darin wird mit dem WindowsScriptingHost ein File auf der Festplatte erzeugt ("c:\d.exe" - existiert natuerlich nicht mehr ...), welches ein Startkommando fuer die obige Dialer-Exe enthaelt. Am Ende des Blockes wird dieses Hilfsfile mit den VB-RUN-Befehl gestartet.

Und ab da beginnt der Dialer mit seinem "Job".

----------------
Aber jetzt wirds nochmal interessant. Es fand sich noch eine "ax-..."-Datei im Cache, ebenfalls selber Timestamp, welche aber im obigen Ablauf NICHT AUFGERUFEN wurde. Wie schon erwaehnt muessen sich die deutschen Dialer seit 15.August an neue gesetzliche Regeln halten, dies schliesst auch einen Disclaimer ein, der der Kunde (besser Opfer) extra in voller Absicht mit JA anklicken muss. Denn dann ist der Dialer rechtlich weitgehend aus dem Schneider, nur bei mir wurde eben NICHTS angezeigt.
Der Disclaimer ist eine ganzseitige HTML-Datei (waere also nicht zu Uebersehen gewesen) und heisst "ax_main.htm", enthalten ist eben der Disclaimer-Text und auch der Text, man solle auf JA klicken zur Nutzung des kostenpflichtigen Angebotes.
Nur im HTML-Source war der JA-Button in keinster Weise hineinprogrammiert, sondern die gesamte Datei ist bloss statischer Text in einer Tabelle.

Wenns nicht so traurig waer, wuerd ich euch jetzt zum Lachen auffordern, denn nun folgen ein paar praegnante Ausschnitte aus diesem Disclaimer. Es liest sich stellenweise wie die Zutrittsgenehmigung zu einer Schweindl-Seite obwohl waehrend der gesamten unfreiwilligen Benutzungszeit des Dialers (und auch nicht davor und danach) kein Zeugs dieser Art wissentlich meinen Rechner betreten hat.
Bitte auch zu beachten, mit welcher Dreistigkeit ein Dialer hier als sinnvolle Software dargestellt wird !!!

<<<<<< gleich gehts weiter, wegen der 6000-Zeichen-Begrenzung! >>>>>>


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