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Flink 19.10.2003 10:54

Ford investiert kräftig in China - FAZ vom 18.10.2003
 
Aus der FAZ vom 18.Oktober 2003:
Zitat:

Der amerikanische Automobilhersteller Ford Motor Co. will mehr als eine Milliarde Dollar in China investieren. Erst zu Wochenbeginn hatte Ford-Chairman William Clay Ford angekündigt, seine Fertigung in Südostasiens Automobilmetropole Thailand gemeinsam mit Partner Mazda Motor Corp. für rund 500 Millionen Dollar auszubauen. Die Produktion solle damit von 135 000 auf mehr als 200 000 Einheiten jährlich aufgestockt werden. "Die automobile Zukunft Chinas strahlt, und wir werden in vollem Maße an ihr teilhaben", sagte Ford.
Werden alle Planungen und Ankündigungen der weltweiten Hersteller in die Tat umgesetzt, summierte sich die existierende, gerade im Bau befindliche und zugesagte Produktionskapazität zwischen 2007 und 2009 auf dann 15 Millionen Einheiten. Im vergangenen Jahr war die Herstellung von Personenwagen in China um 55 Prozent angestiegen, der Absatz zog auf mehr als eine Million Einheiten an. In der ersten Jahreshälfte verdoppelte sich die Produktion von Personenwagen und dürfte im Gesamtjahr 1.8 Millionen Einheiten erreichen.
Weitere Autohersteller, die in China produzieren: Daimler-Chrysler, BMW, General Motors, Volkswagen
Angesichts des massiven Arbeitsplatz-Abbaus in Europa bahnt sich eine Wirtschafts-Katastrophe für Europa an. Die Renten-Kassen Deutschlands sind jetzt schon leer. Die Chinesen erhalten kostenlos das Know-How für die Herstellung von Autos und anderem, und können ihre Waren nun kostengünstiger nach Europa transportieren. In Europa hätten diese Firmen große Subventionen verlangt, wogegen sie in China zu Konzessionen bereit sind. Im Sog der Abwanderung der Autoindustrie werden viele andere Firmen nachziehen müssen. Obwohl die politische Lage in China nach wie vor unsicher ist (Enteignungen wären möglich), investieren die Großkonzerne in diesem kommunistischen Land und bewirken dort ein großes Wirtschaftswachstum (9 % in diesem Jahr, ohne lästige Umweltauflagen etc.).

Flink 31.10.2003 01:11

GFT kauft indisches Softwareunternehmen
 
Zitat:

Aus FAZ vom 30.Oktober 2003:
GFT Technologies AG, St. Georgen. Der Spezialist für E-Business hat ein Softwareunternehmen in Indien gekauft. Die eQuadriga Software Private Limited mit Sitz in Trichy in Südindien beschäftigt nach Angaben von GFT 68 Mitarbeiter, die vor allem über Expertise im Bereich moderner Internettechnologien verfügen und Erfahrungen aus der Produktentwicklung im Bereich "Intuitives Lernen" haben. Die Softwareentwickler haben bereits in den vergangenen drei Jahren Lernprogramme für den Stuttgarter Klett-Verlag produziert - künftig werden sie durch GFT mit der Weiterentwicklung dieser Materialien für Klett betraut sein. Daneben sollen sich die indischen Spezialisten dem technologischen Umbau zweier Softwarelösungen von GFT annehmen, heißt es. GFT hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 70.6 Millionen Euro erziel und im Verlauf des zweiten Quartals auf GBasis des Ebitda nach 18 Verlustmonaten die Gewinnschwelle erreicht. Um die Kosten zu senken, betreibt GFT vom Standort im Schwarzwald aus vor allem das Projektmanagement, während der Großteil der Softwareentwicklung in Spanien und Ungarn bewältigt wird. Großaktionäre des Unternehmens sind neben der Familie des Gründers und Vorstandschefs Ulrich Dietz die Deutsche Bank sowie die Post. (sup.)
Während die deutschen Softwareentwickler und Administratoren zunehmend in die Arbeitslosigkeit abschlittern, dürfen sich die Kollegen aus Indien über neue Aufträge freuen. Das ist es, wie sich Großaktionäre Kostensenkungen vorstellen. Auf diese Weise wird die Gewinnschwelle für das Unternehmen erreicht, während diese Entwicklung eben zu einigen Kündigungen in Deutschland führen muss. Die europäischen Staaten werden infolge dieser Arbeitsplatzexporte niemals mehr die Gewinnschwelle erreichen können. Jede noch so mühsam herbeigeführte Budget-Konsolidierung wird letztlich nichts bringen, wenn die Europäer arbeitslos werden.


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