21.5.99
Die Formel panta rhei (griechisch πάντα ῥεῖ, „alles fließt“) geht auf Platon zurück, der damit eine Zusammenfassung der Lehre von Heraklit geben wollte. Sie ist die knappeste Formulierung der sogenannten Flußlehre, die besagt: Alles fließt und nichts bleibt; es gibt kein eigentliches Sein, sondern nur ein ewiges Werden und Wandeln.
Die philologische Forschung hat jedoch ergeben, dass dies nicht dem Gedanken Heraklits entsprach. Das originale Fragment lautet: „Denjenigen, die in dieselben Flüsse steigen, fließen andere und andere Wasser hinzu“ (B 12).
Das vollständige und treffende Fragment lautet: „In dieselben Flüsse steigen wir hinab und nicht hinab, wir sind es und sind es nicht, denn in denselben Strom vermag man nicht zweimal zu steigen“ (Heraklit).
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