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Satan_666 31.01.2011 16:20

Zitat:

Zitat von FranzK (Beitrag 2442857)
Nur - wer gegen die Shareholder loszieht sollte gelegentlich bedenken, dass es ohne Shareholder keine Firmen gäbe, die Gewinnmaximierung betreiben könnten.

ziemlich gewagte theorie, meinst du nicht auch?

deiner meinung nach: wie hat es der mensch überhaupt bis zum sharholder gebracht? oder wurde die moderne wirtschaft erst mit der "erfindung" des sharholders ins leben gerufen? für mich ist es absolut strittig, ob wir aus den shareholdern mehr vorteile lukrieren als sie uns nachteile bringen.

Don Manuel 31.01.2011 17:33

Die Verwendung des Begriffes "Shareholder" statt des "Miteigentümers" mit exakt der gleichen Bedeutung illustriert doch bestens das religiöse, manipulative und keineswegs faktische an der sogenannten modernen freien Marktwirtschaft. Wir brauchen ständig solche nichtssagenden Begriffe, damit Leute, die noch normal Deutsch sprechen, das Gefühl des Außenseitertums gewinnen. Typisch ideologisch manipulative Taktik. Wir sollen alle glauben, dass die Börse die Wirtschaft bewegt, dabei ist ihr einziger Zweck, die Wirtschaft auszusaugen. Geld mit Geld und ohne Arbeit verdienen. Geht erst, wenn man soviel hat, dass einem der Verlust von ein bis mehreren durchschnittlichen Jahreseinkommen nicht mehr schmerzt. Davor (darunter) ist die Teilnahme an dieser Zockerei schlicht Abliefern der Deppensteuer, was nur allzuoft in der Vernichtung von Pensionsrücklagen gemündet hat.

Der Kapitalmarkt ist gewissermaßen ein Verbrechen an sich, dem Glückspiel (um erntshafte Summen) gleichzusetzen. Nur weil die global regierende Klasse das als legales Standbein nützt, ist es noch lange keine Wohltat für die Menschheit.

Natürlich bin ich nicht erst seit gestern der Ansicht, dass Privateigentum und persönliche Motivation sein muss. Aber es müssen Obergrenzen her, die Grenzenlosigkeit ist der Wahnwitz. Wo einzelne Individuen sich mit der Wirtschaftsleistung kleinerer oder ärmerer ganzer Staaten matchen können. Das ist Irrsinn und hat mit sinnvoller Gesellschaft nichts zu tun. Keinen Individuum dürfte gestattet sein, persönliche Gewinne selbst festzulegen und abzuschöpfen von jeglichen Resourcen oder Dienstleistungen, welche globale Absatzmärkte = abhängige Konsumenten erreicht haben. Sowas gehört verstaatlicht. Ich rede nicht vom Klein- oder Mittelbetrieb, bis sagen wir im Extremfall vielleicht 1000 Leute.

Aber ein Privatunternehmen ist per se undemokratisch. Undemokratische Strukturen über 1000 Personen, wollen wir das? Ist nicht gerade dies Grundlage eines Geisteszustandes einer Bevölkerung, die leicht Autoritäten bis hin zum Extremfall einer Diktatur akzeptiert?

Es ist zudem immer wieder erstaunlich, wie lange der Blödsinn mit "Nordkorea bzw. alle ähnlichen Diktaturen ist etwas linkes" noch wiederholt wird. Diktatur ist rechts und harmoniert bestens mit moderner Marktwirtschaft. Alle Milliardäre dieser Welt haben mit Diktatoren wunderbare Geschäfte gemacht. Egal, ob die Diktatur als rechts oder links verkauft wurde.
Also nochmal zum Mitschreiben: rechte Politik und freie Marktwirtschaft, das fördert Diktaturen, nicht das demokratische Begreifen von Bürgerrechten und realer Wahrnehmung der Verantwortung des Einzelnen im Gleichgewicht mit Verantwortung der Gesellschaft. Wenn man das alles als "links" zusammenfasst, von mir aus. Aber damit kann man keine Diktatur machen. Nur wenn man das Volk genau um diese Werte betrügt - meist auf Basis des Bildes des Äußeren/Inneren Feindes.

TLDR:
Machtkonzentration = Diktatur (Staat oder Großunternehmen) = rechts,
links = Demokratie = Gemeinschaftliche Begrenzung von Machtkonzentration

Angst vor linker Mörderdiktatur = Propaganda des äußeren Feindes seitens diktatorischer Unternehmensführer

Weini 31.01.2011 18:44

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2442868)
wie hat es der mensch überhaupt bis zum sharholder gebracht? oder wurde die moderne wirtschaft erst mit der "erfindung" des sharholders ins leben gerufen? für mich ist es absolut strittig, ob wir aus den shareholdern mehr vorteile lukrieren als sie uns nachteile bringen.

Wie hat es der Mensch überhaupt zum Shareholder gebracht? Indem er Jahrhunderte "Anteilshalter" oder "Miteigentümer" gesagt und das Gleiche gemeint hat. (Share holder = Anteils Halter, 1:1)

Der Begriff "Shareholder" kam erst später zu uns und bezeichnete Miteigentümer, die das Unternehmen selbst nicht wirklich kannten. Und dazu gehören in allererster Front nicht die "üblichen Spekulanten", sondern wir, die wir z.B. in Zusatzpensionen oder ausgefeilte "Spar"modelle investioeren, um möglichst hohe Rediten (Gewinne) zu erzielen. Also, bitte, nehmen wir uns doch mal selbst bei der ganz eigenen Nase!

Klassenkampf in allen Ehren, aber bitte wenigstens halbwegs auf dem Boden der Realität. ;)

Weini 31.01.2011 18:53

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2442876)
Der Kapitalmarkt ist gewissermaßen ein Verbrechen an sich, dem Glückspiel (um erntshafte Summen) gleichzusetzen.

Ja, ja, aber wir alle mischen kräftig mit! Das wird immer gerne übersehen, gell?

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2442876)
Nur weil die global regierende Klasse das als legales Standbein nützt, ist es noch lange keine Wohltat für die Menschheit.

:D Ja, die auch. Aber in der Mehrzahl sind in Österreicher zweifellos ganz "normale" Österreicher, die sich eine Absicherung für ihr Altenteil zusammensparen wollen - und dabei oft bedenkenlos gewinnmaximierende Modelle nutzen. Nur, wenn das Risiko auch schlagend wird und der Verlust zu realisieren ist, dann sind es wieder die anderen, die diese pöhsen Dinge zur Welt gebracht haben.

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2442876)
Also nochmal zum Mitschreiben: rechte Politik und freie Marktwirtschaft, das fördert Diktaturen, nicht das demokratische Begreifen von Bürgerrechten und realer Wahrnehmung der Verantwortung des Einzelnen im Gleichgewicht mit Verantwortung der Gesellschaft. Wenn man das alles als "links" zusammenfasst, von mir aus. Aber damit kann man keine Diktatur machen. Nur wenn man das Volk genau um diese Werte betrügt - meist auf Basis des Bildes des Äußeren/Inneren Feindes.

Was letztlich wieder auf beiden Seiten des großen Grabens - links wie rechts - geschieht. Auch "Kollateralschäden" werden dann von beiden Seiten in Kauf genommen. Anders ausgedrückt: Böse Menschen sind nicht grundsätzlich einer Religion, einer Weltanschauung, einer einer politischen Richtung zuzuordnen - gute auch nicht.

Don Manuel 31.01.2011 19:07

Wir mischen mit? Siehe mein Beschreibung dessen als Deppensteuer. Das ist schlicht Wiederholung oft gehörter Werbung, dass man über den Kapitalmarkt die Pension verbessern kann. Aber im Gegensatz zur Jenseitslüge der Religion, die leider leider erst nach dem Tod aufgedeckt werden kann, ist diese Lüge täglich in der Zeitung nachzulesen, wo der "ganz normale" Pensionist auf die dahingeschwundenen Nullen starrt und von der "Rettung" der Bank, die ihm das verklopft hat, nichts außer die news abbekommt.

Es gibt, außer in bizarren propagandistisch aufgeblähten Platitüden, kein links und rechts, im Sinne zweier Extreme mit einer Wahrheit in der Mitte. Es gibt nur verschiedene Methoden, die Ausbeutung der Masse durch einzelne zu organisieren bzw. zu kontrollieren. Ursprünglich einmal, da war ganz klar die Aristokratie rechts und der Rest links. Wer heute rechts sein will, drückt damit nur seine politische Ahnungslosigkeit aus, zu wessen Gunsten er auf Demokratie verzichtet. Heute werden da munter alle möglichen Werte durcheinandergemischt, im Prinzip nur geleitet von der individuellen Vermutung des jeweiligen Politikers, was sein jeweiliges Publikum gerade hören will. Ich habe bei den Grünen (besonders seinerzeit => VGÖ) die ärgsten Nationalisten kennengelernt und bei den Kommunisten Unternehmenschefs. Die Braunen reden von "sozialer Politik" und den "Rechten des kleinen Mannes", die Schwarzen sind ja überhaupt "christlich sozial".

Diese Mascherln haben doch alle keine Bedeutung. Reden wir von Geld, Macht, Konzentration der Macht bei Überreichen, Demokratie versus Diktatur (ja wie demokratisch sind denn nun Unternehmen?), reden wir von der Gier, wie jeder im Prinzip zumindest irgendwann mal davon geträumt hat, selbst zu den Superreichen zu zählen, von den Revolutionären gegen autoritäre Strukturen, die selbst zum Diktator werden, sobald sie an der Macht sind (ja, die Deutsche Aristokratie hat Lenin und Konsorten nicht nur transportiert sondern auch mit zig Millionen finanziert). Das sind imho reale Fragen. Links und Rechts ist ein sinnloses Scheingefecht, weil die mittlere politische Bildung, wie auch dieser Thread sehr schön zeigt, nicht dazu ausreicht, diese Begriffe überhaupt richtig in der Realität zuzuordnen.

Satan_666 31.01.2011 21:05

Zitat:

Zitat von Weini (Beitrag 2442883)
Also, bitte, nehmen wir uns doch mal selbst bei der ganz eigenen Nase!

würdest du mich wirklich kennen, wüsstest du, dass ich der erste wäre, der das zinsen-unwesen auf dieser welt sofort abschaffen würde. ich sehe bei niemanden ein moralisches recht, zinsen zu kassieren. weder bei den banken für ihre vergebenen kredite, noch für die sparer für ihre einlagen.

mind 31.01.2011 21:33

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2442888)
(ja wie demokratisch sind denn nun Unternehmen.

Wie hat Deiner Meinung nach ein Demokratisch "gefuehrtes" Unternehmen zu funktionieren.
Wird da jedesmals eine geheime Wahl abgehalten, wann und wer in die Pause geht, welche Auftrag zu welchen Preis angenommen wird, was in der Kantine die Wuerstel kosten sollen (Basisdemokratisch), oder alle 4 Jahre wird der Chef gewaehlt und was er verdienen soll, vorher fleissig wahlgekaempft, ..........?

Baron 31.01.2011 21:39

@ Satan
Du willst also eine gesamten Industriezweig (Banken) lahmlegen?:confused:

Baron 31.01.2011 21:42

@ Mind
du hast "nachhaltig" vergessen und das ganze ist natürlich zu GENDERN also ChefIn ...er/sie verdienen-etc.

mind 31.01.2011 22:05

Zitat:

Zitat von Baron (Beitrag 2442933)
@ Mind
du hast "nachhaltig" vergessen und das ganze ist natürlich zu GENDERN also ChefIn ...er/sie verdienen-etc.


Bitte um Entschuldigung und .-innen, natuerlich muss alles Geschlechts-unspezifisch sein. ;-)


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