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artemisia 06.06.2008 15:40

armut sollte im abhängigen kontext betrachtet werden.
wenn ein großteil der bevölkerung einen gewissen standard inne hat, kann es gut sein, dass dieser standard sich im laufe der (hoffentlichen) gesellschaftlichen weiterentwicklung als signifikantes merkmal für armut herhält.

kinder sind oft ein armutsrisiko. eine entwickelte gesellschaft sollte es schaffen, dieses armutsrisiko zu unterbinden und das unabhängig von dem lebensmodell (zb frau oder mann widmen sich nur der kindererziehung) das gewählt wird.

vielleicht ist ja alles nur eine frage, wie man als staat funktionieren möchte. welche aufgaben auf der prioritätsliste stehen - ist es sinnig mehrzweckkampfflugzeuge anzuschaffen oder ist es sinnig bildung, landwirtschaft, kultur zu fördern?

ach ja und in ländern wie zb schweiz, östereich, deutschland ist es beschämend, wenn menschen auf einrichtungen wie stadtküchen, suppenküchen und tafeln angewiesen sind.

nichts für ungut
artemisia

TONI_B 06.06.2008 17:08

Da stimm ich dir voll und ganz zu! Wenn wir ein Sozialstaat sein wollen, dann dürfte es so was nicht geben. Dass es dann natürlich welche gibt, die so ein System ausnützen würden bzw. jetzt auch schon tun, ist eine andere Sache. Aber auch das könnte sich so ein Staat eigentlich leisten.

Was dann aber für meinen Geschmack nicht dazu passt, sind jene Raunzer, die weit weg von dieser "echten" Armut sind (Essen bei der Caritas holen müssen etc.), aber trotzdem der Meinung sind, der "Staat" solle noch mehr für sie tun. Die haben ein großes (Firmen)-Auto, Wohnung UND Haus, Handy, zwei I.Net-Zugänge usw. und beklagen sich, dass sie zu viel Steuer zahlen, weil sie in die 50%-Klasse fallen. Das hat mit Armut (egal wie definiert) mMn nichts zu tun, sondern nur mit Neid...

artemisia 06.06.2008 17:41

na ja - das mit dem ausnützen ... ach weißt du, ich denke, mir immer, wenn jemand diesen (im grunde doch so unnütz kraft verschwendenden) weg für sein leben gewählt hat, dann solls mir recht sein. so etwas können solch hochentwickelte staaten, wie die drei genannten, locker verkraften.

oft resultiert doch ein solches verhalten aus mangelndes selbstvertrauen in die eigene kraft - sprich perspektivlosigkeit, egal ob nun wahre oder nur vermeintliche (weil nie etwas anderes erfahren).

das andere - das raunzen ... im grunde ist es doch nur ein symptom dafür, dass man mit sich nicht im einklang ist, aber einem die handlungsmöglichkeiten fehlen, etwas zu ändern oder man hat die handlungsmöglichkeiten, aber man(n) traut sich nicht.

da ist es halt oft der einfachere weg, sich aufzustellen und zu raunzen. aber auch da muss ich sagen ... wen störts schon groß? in den wenigsten fällen resultiert aus dem raunzen etwas progressives und nützliches ... also laß sie raunzen. sie habens halt schwer.

artemisia

The_Lord_of_Midnight 07.06.2008 20:26

Zitat:

Zitat von artemisia (Beitrag 2282186)
kinder sind oft ein armutsrisiko. eine entwickelte gesellschaft sollte es schaffen, dieses armutsrisiko zu unterbinden und das unabhängig von dem lebensmodell (zb frau oder mann widmen sich nur der kindererziehung) das gewählt wird.

Das ist der Punkt.
Einer der Gründe warum das in den genannten Ländern nicht zählt ist, daß Kinder und die klassische Familie nichts in "progressive Weltbild" der Linken passen.
Sowas wird eher den Konservativen zugeordnet.
Und daher hat man als Familienmensch keine starke Lobby und damit auch keine Priorität.

The_Lord_of_Midnight 07.06.2008 20:36

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2282205)
aber trotzdem der Meinung sind, der "Staat" solle noch mehr für sie tun. Die haben ein großes (Firmen)-Auto, Wohnung UND Haus, Handy, zwei I.Net-Zugänge usw. und beklagen sich, dass sie zu viel Steuer zahlen, weil sie in die 50%-Klasse fallen. Das hat mit Armut (egal wie definiert) mMn nichts zu tun, sondern nur mit Neid...

Ich beklage mich nicht, daß der Staat nichts für mich tut.
Ich brauche nichts vom Staat, ich ARBEITE für mein Geld.
Und ich habe auch nicht wirklich Anspruch auf Förderungen, weil das meiste ist sowieso gestrichen.
Ich gelte ja als reich.
Das einzige was ich mir wünschen würde ist, daß eine Familie steuerlich nicht abkassiert wird.
Es ist nun mal ein Unterschied ob jemand alleine lebt oder für 5 Leute sorgen muss.

Du verstehst das ganz genau, bist ja kein Dummkopf.
Der wahre Hintergrund ist was anderes.
Der wahre Hintergrund ist Neid und Missgunst.
Vor allem gegenüber dem "Klassenfeind".

Das ist das einzige was unsere Gesellschaft heute noch zusammenhält.
Man freut sich, daß die anderen ausgenommen werden und ist der Meinung daß das alles so seine Richtigkeit hat.
Je mehr desto besser.
Sozusagen auf die Art "sei froh daß du lebst Hund".

Aber freut euch nicht zu viel.
Die wirklich Reichen kriegt ihr sowieso nicht.
Die richten es sich schon, vor allem die, die ihr meint, sie würden eure Interessen vertreten.

Mit sozialer Gesinnung und Gerechtigkeit hat das alles schon lange nichts mehr zu tun.
Hatte es auch nie.
Man schiebt das nur gerne vor, weil man mit "edlen Motiven" meint besser durchzukommen.

The_Lord_of_Midnight 07.06.2008 20:50

Zitat:

Zitat von Oli (Beitrag 2282116)
Selbst bei dem von ihm kolpotierten Nettoeinkommen von gut 2.000 EUR (dazu noch Sonderzahlung 13. + 14. Steuerbegünstigt!), kommt ja auch noch die Familienbeihilfe und ein etwaiger Mehrkinderzuschlag (ab dem 3. Kind). Der Alleinverdienerabsetzbetrag (arbeitet die Frau nicht mehr?) mindert die Steuerlast.

Also bei Diskussionen über das jedem zustehende Gehalt schreiben die Leute ganz anders.
Da kommt man sich mit so einem Gehalt ganz klein vor.
Wieviel verdient ihr denn zu zweit ?
Und wie viel Steuern zahlt ihr ?
Und für wen müsst ihr sorgen ?
Na, dämmerts dir langsam ?

Oder wennst es immer noch nicht verstehen willst.
Wenn ihr zu zweit 4000 brutto verdient, bleiben euch locker 3000 !!! Euro im Monat.
Laut deiner Rechnung mit Weihnachts und Urlaubsgeld noch beträchtlich mehr.
Mir bleiben bei 4000 brutto vielleicht so in etwa 2000 netto.
Weil da wird man schon als reich besteuert.

Ihr lebt mit diesem Gehalt in Luxus, könnt euch alles leisten, müsst für niemand sorgen.
Ich muss für insgesamt 5 Leute sorgen.
Merkst du noch immer nicht, daß ich verglichen mit euch einfach in einer anderen Welt lebe ?

Zitat:

Zitat von Oli (Beitrag 2282116)
Und das mit Deinem Sachbezug von EUR 14.000/Jahr würde ich wirklich nachrechnen lassen - dass kann nicht stimmen!

Zum wiederholten male, weil offensichtlich Lesen nicht deine Stärke ist.
Das verdiene ich jetzt brutto weniger.
Das ist nicht der Sachbezug.
Ich kann das Auto auch nicht zurückgeben, wie es hier eine "gute Idee" war.
Das ist Teil meines Dienstvertrages.

Ich muss im Notfall zum Kunden fahren.
Km-Geld wurde gestrichen und durch ein Pauschale ersetzt.
Wenn man zu viel zum Kunden muss -> privates Pech -> Firmenauto nehmen.
Alle Dinge die ich habe sind keine Privilegien, sondern Dinge die unbedingt zur Arbeit dazugehören.
Ich kann ohne diese Dinge meine Arbeit nicht erfüllen und müsste kündigen bzw. würde gekündigt wenn ich das nicht akzeptiere.
Genauso ist es mit dem Handy und dem Notebook.
Wie soll ich meine Arbeit machen, wenn ich das nicht kriege ?
Es geht nicht.
Ich zahle ja auch für alle diese Dinge einen Privatanteil.
Das wird mir ja nicht geschenkt.

Ist leider so wie immer, Gehirn einschalten und rückfragen zählt nicht.
Ist auch nicht wichtig.
Wichtig ist, daß man seine Erwartungen bestätigt hat und das man es dem "Gstopften" gezeigt hat.

Wenn die Leute aber mal nachdenken würden, dann würden sie begreifen daß so eine Neid- und Missgunstgesellschaft niemanden glücklich macht.
Auch der Kommunismus hat ja noch die wenigsten glücklich gemacht, eher nur die korrupten die davon profitiert haben.
Und jeder wünscht sich ja selbst auch nichts anderes als ein bißchen Wohlstand ?
Wozu gehen wir alle sonst arbeiten ?
Nur wenn man anderen nichts vergönnt und immer nur alles selbst will, dann wird man vielleicht auch mal von anderen "vom Futtertrog weggedrängt werden".
Kann also ins Auge gehen, wenns mans übertreibt mit der Neidgesellschaft.

klosterfrau 08.06.2008 11:31

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2282472)
A
Ich zahle ja auch für alle diese Dinge einen Privatanteil.
Das wird mir ja nicht geschenkt.

Das Firmenauto wir mit 1,75% des Neupreises als Sachbezug besteuert.
Bei 30000.- sind das ~500.-/mnt.
Aber dann hast du keine Kosten mehr!
Alles andere ,wäre Beschiss deines Arbeitgebers.

Darum verstehe ich deine 14000.- nicht.
Und wie kannst du noch kilometergeldpauschale bekommen,beim firmenauto?

Oli 08.06.2008 11:53

@LOM:

ad Sachbezug: ich hab Dich schon verstanden - von Anfang an ... (ich fahre auch einen Firmenwagen); und du weist auch, was ich damit meinte. Eine genaue Erklärung hat ja inzwischen Klosterfrau gegeben.

Warum Du für Handy Sachbezug zahlst, ist mir ein Rätsel. Es sei denn, Du nutzt es ÜBERWIEGEND privat, und nicht beruflich. Aber das wird ja nicht der Fall sein. Ein gewisses Maß an Privatgesprächen wird ja seitens der Finanz auch mit Firmenhandys zugestanden (abgesehen davon sind gerade bei Großkundentarife die Handys meist noch günstiger in der Anschaffung).

Genauso Sachbezug für ein beruflich genutztes Notebook. Eigenartig?

ad Einkommen: ich habe doch in meinem Beitrag NICHT bestritten, dass wir von der Besteuerung besser gestellt sind. Ich wollte Dir eben nur vorrechnen, dass im Gegensatz zu Deinen Angabe hier schon mehr rauskommt, als Du wahrhaben willst. Du schreibst ja wieder nur von EUR 2.000 netto, die bleiben und vergisst die Familenbeihilfe, etc.

Aber das willst ja nicht wahrhaben. Du stellst Fakten in den Raum, die gar keine sind. Deine Argumentation stimmt doch in diesen Fällen hinten und vorne nicht.

Schau mal hier: http://www.bmf.gv.at/service/anwend/...tto/_start.htm

EUR 4.000 btto mit AVAB 3 Kinder bleibt 35.000,--
+ Familienbeihilfe 3 Kinder (10 Jahre) 4.680,--
---------------------------------------------------
TOTAL 39.680,--

2 x 2000 btto ohne AVAB bleibt 39.064,--

(Ich hab jetzt bei beiden Varianten KEINEN Sachbezug und keine Pendlerpauschalen und sonstige Absetzmöglichkeiten berücksichtigt)

So, wer verdient jetzt mehr?

Natürlich musst Du noch 3 Kinder ernähren, was bei uns wegfällt. Das habe ich auch nicht vergessen! Aber so krass, wie Du die Situation in Österreich darstellst, ist es wohl bei weitem nicht!

Ausserdem: was spricht dagegen, wenn Deine Frau z. B. Halbtags arbeitet? Das wären ja auch ca. 7.000 EUR/JAhr netto mehr.

TONI_B 08.06.2008 17:30

Oli, deine Rechnung ist interessant! Hätte ich nicht gedacht, denn gefühlsmäßig hätte ich auch gesagt, dass man als Familie (geringfügig!)schlechter wegkommt bei der Steuer.

Wie du aber selber sagst, muss man dann natürlich nicht zwei, sondern eben 4 oder 5 Köpfe ernähren und mit "Luxusgütern", die der Gruppendruck so fordert (Handy für Kinder usw.), versorgen.

Trotzdem halte ich es für erstrebenswert und "glücklichmachend" eine Familie zu gründen und zu erhalten.

TONI_B 08.06.2008 17:35

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2282469)
Ich beklage mich nicht, daß der Staat nichts für mich tut.

Wenn ich mir da so deine postings anschaue, hege ich wohl berechtigte Zweifel.

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2282469)
Und ich habe auch nicht wirklich Anspruch auf Förderungen, weil das meiste ist sowieso gestrichen.
Ich gelte ja als reich.

Wenn es dich tröstet: ich bekomme auch keinerlei Förderungen, obwohl ich weniger verdiene als du...

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2282469)
Der wahre Hintergrund ist Neid und Missgunst.

Ich hab keinen Neid! DU?

Zitat:

Zitat von The_Lord_of_Midnight (Beitrag 2282469)
Vor allem gegenüber dem "Klassenfeind".

Wer soll das sein?


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