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Zitat:
Natürlich hab ich die EULA sorgfältig übersprungen...*räusper*..gelesen :D Ich hatte eigentlich auch nie den Eindruck das du persönlich etwas gegen WoW hast, lediglich deine/die Situation ging dir verständlicherweise gegen den Strich. Damals habe ich eigentlich auch nur geschrieben das ich nicht denke das du mit dem Gamestar-Bericht irgendwas erreichen kannst. Dafür war es das falsche Publikum und auch die Mehrheit der helptv Zuseher wird vermutlich nicht so ganz verstanden haben worum es da genau ging, aber zumindest wurde damit etwas erreicht. Zugegeben deine Situation kann ich mir schlecht vorstellen, wüsste nicht wie ich reagiert hätte würde mir das passieren. Viele Eltern sind ja froh das die Kinder "beschäftigt" sind, parken sie vor die Glotze oder vor den PC und a ruhe ist. Das ganze hier ist sicher ein Extremfall und es gehört Mut dazu öffentlich Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Du wirst dir jedenfalls nie vorwerfen können es nicht versucht zu haben wenn der Junior vielleicht mal eines Tages draufkommt er hat zuviel Zeit investiert in etwas was vielleicht in 5 oder 6 Jahren keinen Wert mehr hat. |
Was viele nicht sehen...
Hallo liebe community, verstörte Eltern, WoW-Spieler, Betroffene und Süchtige !
Ich verfolge nun schon seit ein paar Tagen die Diskussion hier, die dank eines NICHT-objektiven HELP-TV Berichts wieder an Zündstoff gewonnen hat. Ich komme nicht drumherum und muss nun einmal meine persönliche Meinung, sowohl als Betroffener (ich spiele WoW) als auch als Vertreter der WoW-Spieler im Allgemeinen , hier kundzutun. Kurz zu meiner Person: Ich bin 25 Jahre, lebe in Österreich und habe im Feb. Mein Diplomstudium für „Telekommunikation & Medien“ erfolgreich abgeschlossen. WoW habe ich mir am 1.Tag, als erschienen ist, zusammen mit einem Freund, gekauft. Ich selbst habe verschiedenste Stationen während meiner WoW-Phase durchlaufen. Zu Beginn war ich völlig begeistert von der virtuellen welt, den Möglichkeiten und der Vielfalt die einem dieses Spiel offenbart. Ganz ohne Zweifel habe ich das Spiel anfangs übermäßig viel gespielt, oft auch 8 std. non-stop. Zurückzuführen ist das auf die Begeisterung und natürlich auf den Ehrgeiz, der ohne Zweifel eine Begleiterscheinung des Spiels ist. Natürlich möchte man besser sein als die anderen, seinen Charakter möglichst schnell auf lvl60 bringen, gut ausrüsten, und in eine anerkannte Gilde kommen, um erfolgreich die wirklich großen Encounter (=Schlachtzugsendgegner) im Spiel zu erleben. Alles schön und gut, zu dieser Zeit würde ich mich selbst als suchtgefährdet bezeichnen, obwohl es nie dermaßen ausartete dass ich Menschen belogen habe um WoW zu spielen, meine Hygiene vernachlässigt habe, oder sonstige Anzeichen erkennen hätte lassen die man zu den Symptomen einer Online-Sucht zählt. Zirka 6 Monate habe ich das Spiel gespielt, habe nebenbei jedoch mein FH Studium erfolgreich beendet und meine Diplomarbeit geschrieben. Nach 6 Monaten, wie aus heiterem Himmel, einfach so habe ich nach und nach die Lust an dem Spiel einfach verloren und schlussendlich damit aufgehört, meinen Account auf Eis gelegt und das Spiel deinstalliert. Meinen Charakter habe ich dennoch nicht gelöscht, wer weiß, vielleicht kehrt man ja einmal zurück in die „World of Warcraft“. Und so ist es auch geschehen, nach 5 Monaten (im August diesen Jahres) hat mich einfach wieder die Lust gepackt WoW erneut auszuprobieren. Eine Menge an Inhalten ist seit meinem Aufhören hinzugekommen. Ja sogar soviel das ich all die vielen Änderungen, Neuerungen gar nicht alle auf einmal verarbeiten konnte. Neue Schlachtzugs-Dungeons, neue Talente, alles traf mich wie ein Komet und ich hatte Mühe all den neuen Content auf einmal zu verarbeiten. Manchmal frage ich mich wie es Neueinsteigern gelingt diese Masse an neuem Content, der ja regelmäßig mit Content-Patches nachgereicht wird, zu verarbeiten. Aber egal – zurück zum Thema. Im Gegensatz zu früheren Zeiten spielte ich WoW nur noch gelegentlich, nicht mehr so viel wie früher, manchmal 5 std. am Tag, manchmal gar nicht, manchmal nur eine Stunde. Ein Grund dafür war auch meine Motivation und mein Ziel: Ich bin nämlich aufgrund der PvP-Komponente zu WoW zurückgekehrt, die sich nach all der Zeit immens verbessert hatte. Diese „PvP-Komponente“ (=Spieler gegen Spieler) ist das, was mich motivierte. Der Thrill gegen andere menschliche Spieler anzutreten, besser zu sein als die anderen, mich messen zu können wie zum Beispiel im Sport. Ich schweife vom Thema ab, ich weiß. Aber das musste gesagt werden. Zurück zum aktuellen Geschehen: Vor ein paar Tagen dann bin ich auf den helpTV-Beitrag gestoßen. Das witzige daran ist jedoch wie es dazu kam. Das „Wie“ ist zugleich der Grund warum ich – im Gegensatz zu den meisten anderen hier – den helptTV-Beitrag völlig misslungen, subjektiv, einseitig und schlicht und ergreifend als „Panik-Mache“ ansehe. Es geschah folgendermaßen: Ich war zu Besuch bei meinen Eltern. Irgendwie hatten sie aufgeschnappt das ich WoW spiele und sprachen mich darauf an. „Wie heißt dieses Computerspiel das du da spielst ?“ wurde ich gefragt. „World of Warcraft.“ antwortete ich. Schon bei der Antwort war mir unwohl, weil ich wusste, das für meine Mutter der Computer im Allgemeinen Feindbild Nummer 1 ist. Es ist einfach etwas das viele Eltern nicht verstehen wollen, nicht verstehen können. Wie man stundenlang vor einem PC sitzen kann und (so wie meine Mutter es immer zu sagen pflegte) – „Manderl erschießen tut.“ Fortsetzung folgt... |
Fortsetzung:
Die 1.Reaktion meiner Mutter, die einige Tage zuvor HelpTV gesehen hatte war: „Und ? – Bist du auch onlinesüchtig?“ Und hier sind wir nun. Genau das ist das Problem und dank HelpTV ist es nun noch größer geworden und der Versuch aufzuklären ist gänzlich misslungen. Ich möchte – zum besseren Verständnis – hier mal ein Gedankenspiel machen um mein Anliegen zu verdeutlichen. Nicht großartig hinterfragen bitte, einfach darauf einlassen - es geht um`s Prinzip. Stellen wir uns für einen Moment vor, Thema von HelpTV wäre ein neues alkoholisches Getränk. Ein Getränk das so gut schmeckt, ja sogar süchtig machen kann wenn man zuviel davon konsumiert. Über 6,5 Millionen Menschen weltweit trinken es schon ! Unsere Gäste heute: Psychologe Padde vom Suchtforschungszentrum, Herr Vanek - sein Sohn ist schwerer Alkoholiker. Und aus. In Help TV wird WoW behandelt wie eine Droge. Als ob man über Alkohol reden würde und als Gäste nur schwere Alkoholiker als Gäste einlädt. Sind alle 6,5 Millionen WoW-Spieler schwere Alkoholiker ? – NEIN ! Nach der HelpTV-Sendung bleibt aber genau dieser Nachgeschmack. Wer WoW spielt ist süchtig, oder ist in höchstem Maße suchtgefährdet. Keine Sau interessiert sich für den Großteil der WoW-Spieler die nicht süchtig danach sind. Gelgenheitsspieler, Freunde die gemeinsam zu spielen begonnen haben, Leute die ihren Lebenspartner oder andere Freunde aus anderen Ländern durch WoW gefunden haben. Niemand interessiert sich dafür das 10 Std. WoW in der Woche immer noch nützlicher ist als 10 Stunden vor der Glotze zu sitzen. WoW ist eine aktive Tätigkeit, TV schauen eine passive Tätigkeit. Es ist bereits bewiesen, das WoW die kognitiven Fähigkeiten verbessert, und und und…. Ich zum Beispiel bin zugleich immer über Headset mit meinen Online-Freunden über ein „Voice-Tool“ verbunden. Man spricht miteinander, scherzt, diskutiert, findet gemeinsam Problemlösungen, trifft sich danach auf ein Bier, zum fortgehen, oder ähnliches. Keine Minute wird dafür verwendet ein ohnehin heikles Thema mit dem der Großteil der Erwachsenen noch immer nicht umgehen kann so darzustellen wie es wirklich ist. Alles wird wieder einmal aufgehängt an einem EXTREM-Fall aus 6,5 Millionen Betroffenen ! Jeder WoW-Spieler der als erstes gefragt wird ob er süchtig ist darf einen Dankesbrief an Barbara Stöckl schreiben. Oder was würden wohl die österreichischen Weinliebhaber dazu sagen wenn sie nach jedem Glaserl Rotwein gefragt würden ob sie denn schwere Alkoholiker sind ? Genauso geht es nun denjenigen die WoW in normalem Maße und dennoch begeistert spielen. Grundlose Panikmache bei Eltern die sowieso nichts mit diesem „virtuellen Schnickschnack“ anzufangen wissen. Das Internet an sich ist etwas mit dem unsere Kinder aufwachsen. Chatrooms, Onlinespiele, Glücksspiele, ganz egal – die Herangehensweise an diese Themen erfordern Sensibilität, Objektivität, genaue Recherche und mehr Aufklärung als Effekthascherei. Das werfe ich Barbara Stöckl und ihrer Sendung vor ! Hier haben sie eindeutig versagt. Wurde ein Gelegenheitsspieler mit intaktem familinverhältnis eingeladen ? Was ist mit den abertausenden Spielern die sich regelmäßig im realen Leben treffen (Gildentreffen) und gemeinsam etwas unternehmen, neue Freundschaften schließen ? Natürlich kann WoW süchtig machen, das kann, muss und will ich auch nicht leugnen. Die Ursachen dafür werden meiner Meinung jedoch an der völlig falschen Stelle gesucht. All jene die süchtig nach WoW sind weil sie nicht mit der Realität zurechtkommen und sich flüchten in eine virtuelle Welt, wo sie ihre Alter-Ego nach Lust und Laune aufbauen können, ohne Konsequenzen zu fürchten, ohne sich ernsthaft über etwas Gedanken machen zu müssen, leiden meiner Meinung nach an einem gestörtem Selbstbewusstsein, an Realitätsverlust, Selbstverleumdung. WoW bietet eine Fluchtmöglichkeit, einen angenehmen Ausweg für viele Betroffene, Probleme kurz- oder mittelfristig beiseite zu schieben anstatt sich damit auseinanderzusetzen. Diese Probleme, und zugleich die Ursachen warum WoW überhaupt süchtig machen kann, sind jedoch schon im Kindergarten zu bekämpfen, in der Schule, Bewusstsein schaffen, den Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein beizubringen, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen. All diese Forderungen danach Blizzard zu verklagen, oder ähnliches halte ich für sowas von überzogen und kurzsichtig, richtig bezeichnend für unsere Gesellschaft die immer nur darauf drängt die Symptome zu bekämpfen als nach den langfristigen Ursachen zu suchen. Einzig und alleine die ORF-Kampagne finde ich gelungen. „Sehen sie was ihr Kind sieht!“ Für viele Eltern gleichbedeutend wie „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“ Falsch. Versuchen sie ihr Kind zu verstehen, warum es bestimmte Dinge die einem völlig sinnlos erscheinen, so faszinierend findet, ganz egal ob nun WoW, Chatrooms, Glücksspiele, Alko-Pops, 5 mal die Woche Solarium, Hasch oder Sex. Vielleicht, aber nur vielleicht, können wir dann einmal unsere Kinder anstelle von „Und ? Bist du auch onlinesüchtig?“ fragen „Wirklich ? Welche Klasse spielst du denn ?“ In diesem Sinne, alles gute und die Hoffnung nicht aufgeben, JK -- Dipl. Ing (FH), WoW-Spieler, Nichtraucher, Fußballspieler, Hetero, Bruder, Sohn, Biertrinker, Naschkatze, Scherzkeks, Tierschützer, Filmfreak, Autor, Mensch. P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. |
Die Forderung Blizzard zu verklagen wurde auch nicht wegen WOW gestellt, sondern wegen der Art wie Blizzard mit der Tatsache umgeht dass WOW süchtig machen kann. Und dass WOW süchtig machen kann ist nun mal eine Tatsache.
Im Übrigen die ganze Ursachenforschung gilt für alle Dinge die eine Sucht erzeugen können, nicht nur für WOW. Nur wird bei Computerspielen die Sucht noch eher verharmlost als bei Alkohol. Und genau dass sollte der Help TV Beitrag aufzeigen. So einseitig war der nämlich nicht. Will ich ein problem aufzeigen so muss ich Problemfälle zeigen. Hier wird WOW von Dir andererseits wieder etwas zu beschönigt. Genau betrachtet bietet der Content von WOW nicht so viel. WOW lebt mehr von der Interaktion der Spieler. Und dass soviele Treffen ausserhalb von WOW im Reallive stattfinden kannst Du mir nicht erzählen, vor allem wiel viele Spieler über den ganzen deutschen Sprachraum verteilt sind. WOW bleibt größtenteils eine virtuelle Realität. Und wenn einige Spieler einen Termin in WOW mit einen Termin in Realität gleichsetzten, dann ist das meiner bescheidenen Meinung schon etwas zuviel des guten. Übrigens, auch Erwachsener (soweit man das mit 36 schon sagen kann), und habe auch einige Zeitlang WOW gespielt (mit bis zu 10h an einigen Tagen). |
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Ganz egal ob Problemfall oder nicht. Online-Rollenspiele sind an sich noch für die Mehrheit der Menschen ein unbeschriebenes Blatt. Bevor man eine Sache an sich nicht verstehet, nicht willens ist sie überhaupt begreifen zu wollen, ist es einfach falsch mit Extremfällen pauschalisieren zu wollen, unabhängig vom Thema. Leider passiert das aber immer häufiger in den Medien, und TV-Shows, die nur an der Oberfläche kratzen, sind der ideale Nährboden dafür und führen bei solch einem heiklen Thema zu einer falschen und verzerrten Meinungsbildung. |
Toller Post JKjunior
Stimme dir 100% zu. |
Also wer sich darüber aufregt, dass ein Beitrag verbreitet, dass ein Spiel potentiell süchtig machen kann (und nicht das es jeder Spieler ist), ist IMHO fetzendeppert... :rolleyes:
... und darüber, dass Alkohol süchtig machen kann braucht man wohl nicht mehr zu berichten... :rolleyes: |
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hi JKjunior
geht ja gar ned drum ob wow sinvoll ist oder ob wow neuen content hat... eher ob eine firma die ein spiel zur verfügung stellt, eine verantwortung ihren spielern gegenüber hat. Ich vergleichs mal mit "Austria Casinos" wenn da einer jedentag kommt...und alles verspielt darf er auch nicht mehr rein. wie auch immer diese zugangsverweigerung dann gelöst wird... |
Meiner Meinung nach hast du den HelpTV Beitrag nicht richtig verstanden, JKjunior. Du hast vielleicht auch die Sendung, bzw. das Prinzip dieser Sendung, HelpTV bisher nicht verstanden. Es geht/ging nicht darum welche tollen Erlebnisse die WoW Spieler haben können.
Um dein Beispiel herzunehmen, man hätte natürlich auch die positiven Begleiterscheinungen (neue Freundschaften entstehen,..) erwähnen können welche du bereits angesprochen hast. Kann mir aber nicht vorstellen das man sowas bei einem anderem Thema auch getan hätte: "Der Herr sowieso ist zwar alkoholkrank, gibt sich jeden Tag die Kante im Wirtshaus aber er lernt dort neue Leute kennen, sitzt nicht immer daheim,..." Alleine wie das klingt :) Tatsache ist für manche ist WoW mittlerweile eine Droge geworden, natürlich nur im wörtlichem Sinne, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen. Ich habe selbst einen Freund den man mittlerweile nur mehr über WoW erreicht, der sich eigentlich so gut wie nicht mehr um den Freundeskreis kümmert. Zumindest geht er noch arbeiten, immerhin... In dieser Sendung werden eigentlich nur Probleme aufgezeigt welche es tatsächlich gibt auch wenn man sich viele nicht vorstellen können. Niemand hat gesagt alle Spieler sind betroffen und süchtig sondern es wurde von diesem einem Fall berichtet, ebenso auch von Internetsucht generell was aber nicht mit dem Spiel zu tun hat. Schau dir mal Berichte von den Sendungen "Frontal21" (ZDF) oder auch "Die Akte" (Sat.1), wenn es hier um Computerspiele geht, dann sag mir die Berichterstattung von HelpTV war nicht objektiv und korrekt. |
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