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garfield36 06.01.2010 14:08

@Sir Wildfoot
Mal was anderes. Habe mir gerade dein Profil angeschaut, da fand ich folgenden Satz
"
Wer nicht mit allem rechnet, verrechnet sich leicht. (John Jacob Astor IV, 1912)"

Finde ich schon interessant, wenn man bedenkt, dass der gute Mann 1912 mit der Titanic den Ozean befuhr.

Wildfoot 06.01.2010 18:41

Zitat:

Zitat von garfield36 (Beitrag 2397545)
@Sir Wildfoot
Mal was anderes. Habe mir gerade dein Profil angeschaut, da fand ich folgenden Satz
"
Wer nicht mit allem rechnet, verrechnet sich leicht. (John Jacob Astor IV, 1912)"

Finde ich schon interessant, wenn man bedenkt, dass der gute Mann 1912 mit der Titanic den Ozean befuhr.

Etwas hast noch vergessen: dass der gute Mann 1912 mit der Titanic zum letzten Mal den Ozean befuhr. :-)

Tja, da hat er eben gerade nicht mit allem gerechnet und bewies somit die Wahrheit dieser Aussage. ;)

Gruss Wildfoot

garfield36 06.01.2010 19:16

Oh, das habe ich ganz und gar nicht vergessen. Ich weiß sogar, dass man seinen Leichnam geborgen hat. Er wurde in New York am Trinity Cemetery bei den Washington Heights begraben. Auf den Tag genau 4 Monate nach seinem Tod gebar seine (wenn ich nicht irre zweite) Frau einen Sohn
Gerade der Ausspruch und die Art seines Todes ist doch irgendwie pikant.

Wildfoot 06.01.2010 19:29

Vorallem wenn man noch bedenkt, dass er ja auch eine Privatyacht besass. ;)

Als Geschäftsmann war er sehr vorsichtig, doch in anderen Lebensbereichen eben etwas weniger.

Aber, man muss auch sehen was die Titanic für einen Ruf hatte. Ich hätte sie nie so beschrieben, doch das damals neue System mit denn Schotten war eben revolutionär. ;)

Im Endeffekt aber wurde der Titanic ein Handlungsfehler auf der Brücke im entscheidenden Zeitpunkt zum Verhängnis.
Eventuell hätte man die Titanic sogar noch nach diesem Unfall retten können, doch um das zu beurteilen fehlen mir nun einige genaue Daten. ;)

Gruss Wildfoot

garfield36 06.01.2010 20:21

Es gibt eine Theorie wonach gerade der Versuch das Schiff vom Eisberg abzudrehen zur Katastrophe führte. Angeblich hätte die Titanic mit dem Bug einen Zusammenstoß besser verkraftet. Es wäre dann nicht zu einem Aufreißen der Flanke über gleich sechs Abteilungen gekommen.
Abgesehen davon, hatte der Ausguck kein Fernglas zur Verfügung. Sonst hätte man den Eisberg wohl wesentlich früher bemerkt.

Wildfoot 06.01.2010 21:27

Zitat:

Zitat von garfield36 (Beitrag 2397629)
Es gibt eine Theorie wonach gerade der Versuch das Schiff vom Eisberg abzudrehen zur Katastrophe führte. Angeblich hätte die Titanic mit dem Bug einen Zusammenstoß besser verkraftet. Es wäre dann nicht zu einem Aufreißen der Flanke über gleich sechs Abteilungen gekommen.
Abgesehen davon, hatte der Ausguck kein Fernglas zur Verfügung. Sonst hätte man den Eisberg wohl wesentlich früher bemerkt.

Das stimmt fast, was du sagst. Zwei Punkte sind aber noch nicht korrekt.

Ich fang mal von Hinten an. :-)

2.) Es wurden 5 und nicht 6 Abteilungen beschädigt. Wären es tatsächlich 6 gewesen, hätte sich das Schiff nicht noch 2h und 40min an der Wasseroberfläche halten können. Ausserdem wäre es dann erst recht nichtmehr zu retten gewesen.

1.) Diese Theorie ist so nicht ganz korrekt. Natürlich ist es immer schlecht einem Hindernis (egal ob das nun ein Eisberg, ein Riff oder gar ein anderes Schiff ist) die Breitseite zuzuwenden. Aber auch das "kombinierte" Handeln auf der Brücke sowie die physikalischen Eigenschaften/Möglichkeiten des Schiffes spielen eine wesentliche Rolle.
So wäre das Ganze wahrscheinlich gut ausgegangen, wenn sie zum Versuch hin dem Eisberg auszuweichen nicht auchnoch die Maschinen volle Kraft zurück laufen liessen. Denn damit mussten sie erst mal die ganze Maschinerie mit samt den Schrauben (welche ja rückwirkend dann vom Wasserstrom weiter angetrieben werden) auf null RPM runter bremsen und dann wieder voll in die andere Richtung beschleunigen. Das geht logischerweise bei so einem grossen und massereichen System schonmal ein paar Minuten.
Aber schlimmer noch, mit dieser Aktion beraubten sie das Ruder des Schiffes zu einem sehr grossen Teil seiner Funktion! Damit dieses funktionieren kann braucht es einen Wasser-Staudruck, der nicht zuletzt auch durch die Schrauben erzeugt werden kann und wird. Nur die erzeugten in diesem Fall nicht nur keinen Staudruck, nein sie versuchten sogar noch den viel geringeren durch die Wasser-Fahrtströhmung zustande kommenden Staudruck zu egalisieren!
Fazit also, sehrwahrscheinlich hätte es sehrgut gereicht dem Eisberg auszuweichen, wenn sie die Maschinen weiterhin mit voller Kraft vorwärts hätten laufen lassen. Damit hätten sie massiv viel mehr Staudruck am Ruder gehabt und das Schiff hätte sich einiges schneller gedreht.

Die Sache, welche du erwähnt hast, sprich, einfach fadengerade mit dem Bug mitten in den Eisberg hinein, die hätte sicherlich den Untergang vermieden. Nur sehrwahrscheinlich wäre das Schiff danach trotzdem Schrott gewesen. Nach so einer heftigen Kollision wäre der gesamte Schiffsrumpf verzogen gewesen. Möglicherweise sogar so fest, dass die Schotts aufgeplatzt wären oder sich definitive nichtmehr öffnen liessen. ;)

Ich erwähnte oben noch, dass man die Titanic auch nach diesem Unfall wahrscheinlich noch hätte retten können. Wie gesagt waren 5 Abteilungen beschädigt, 4 hätten es im Maximum sein dürfen und sie wäre nicht gesunken (allerdings wäre auch ihr Handlungsspielraum dann sehr eingeschränkt gewesen, d.h. man hätte sie dann ziemlich sicher abschleppen müssen). Also hätte man sich mit der gesamten Kapazität der Lenz-Pumpen auf die Kammer mit dem geringsten Wassereinfall konzentrieren müssen und hoffen, dass das ausreicht, die Kammer wasserfrei zu halten. Dann hätte die Titanic überleben können.

Gruss Wildfoot

Wildfoot 06.01.2010 21:38

Zitat:

Zitat von Wildfoot (Beitrag 2397646)
.
.
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Dann hätte die Titanic überleben können.

Gruss Wildfoot

Und man würde heute garnichtsmehr von diesem Schiff wissen, weil es, wie ihre Schwester, nach 24 bis 30 Jahren ausgemustert und verschrottet worden wäre. {wie unspektakulär} :D

Gruss Wildfoot

garfield36 07.01.2010 09:13

Das mit den 5 Abteilungen stimmt natürlich. Vielleicht hätte Kapitän Smith das Schiff retten können. Da er aber zur Zeit des Zusammenpralls mit dem Eisberg dienstfrei hatte, ist das nur eine Spekulation. Möglicherweise hätte er so reagiert wie du es angedeutet hast. Trotzdem kann man auch ihm Fehlverhalten vorwerfen, er hatte die Verantwortung für das Schiff. Und den Ausguck ohne Fernglas auf Wache zu schicken war ohne Zweifel leichtsinnig.

Baron 07.01.2010 09:15

Wollts net einen eigenen Titanic thread aufmachen?

holzi 07.01.2010 09:30

Nachher ist man immer klüger. Auslöser war wohl das fehlende Fernglas und eine zu hohe Geschwindigkeit (man musste ja unbedingt einen Rekord brechen). Vernünftigerweise hätte man mit so einem neuen großen Schiff erstmal fahren gelernt um eben solche Situationen zu beherrschen. Eine Entscheidung innerhalb kürzester Zeit zu treffen ist nicht einfach - da kann man dem Offizier nicht einfach nur die alleinige Schuld zuweisen und das wars - da trifft (meiner Meinung nach) dem Kapitän bzw. seinem Arbeitgeber mehr Schuld.
Hätte man genügend Rettungsboote und die Mannschaft (und auch die Passagiere) auf so einen Fall voerbereitet, wär das Schiff vielleicht untergegangen, aber fast alle retten können.


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