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Satan_666 28.05.2013 11:20

Danke, Don - genau Deine 2 letzten Posts sind mir total von der Seele geschrieben. Exakt diesen Eindruck habe auch ich.

Don Manuel 28.05.2013 11:39

Danke Dir für den Zuspruch! Man hört ja nicht gerne ständig nur Widerspruch ;)

Satan_666 28.05.2013 12:32

Ich wundere mich immer wieder, wieso man sich sowas überhaupt gefallen lässt.

Typisches Beispiel ist ja die doch markant steigende Burn-Out Rate im IT-Bereich. Fällt da einer von der Mannschaft aus genau diesen Gründen aus - schon sind alle anderen mit Begeisterung bereit, eben diesen Ausfall durch Mehrarbeit aufzufangen; und wundern sich Monate später, dass sie jetzt selber an Burn-Out leiden.

Wer braucht da noch eine Peitsche? Wer braucht da noch einen Leibherrn? Ich kann ob solcher Entwicklungen nur verständnislos den Kopf schütteln.

TMG_deleted 28.05.2013 13:07

Unternehmen können sich nur im rechtlichen Rahmen bewegen oder eben Gesetze brechen, dann kann man sie allerdings auch dafür belangen. Tatsache ist allerdings leider auch, dass sich gewisse Gruppen und auch einzelne große Unternehmen, mit Geld Politik bzw. Gesetze kaufen können. Dazu muss ich aber auch noch anmerken, dass wir alle für diese Umstände verantwortlich sind. Denn niemand kann einen wehrhaften Bürger zu etwas zwingen. Keiner kann uns zur Arbeit, zu Überstunden oder generell zur Überschreitung unserer eigenen Leistungsgrenzen zwingen. Und was die Politik betrifft: Welche Trottel wählen denn immer wieder die selbe Partei und glaubt weiterhin praktisch jedem leeren Versprechen? Das sind wir als Gesellschaft, wir als Österreicher. Wer also bestechliche Parteien und Politiker weiter wählt, der ist Teil des Problems und darf sich meiner Meinung nach nicht ernsthaft beschweren.

Satan_666 28.05.2013 13:26

Ein Mensch mit Verstand würde niemals in die Politik gehen; somit hat man allenfalls die Wahl zwischen Cholera oder Pest.

Und von wegen "kein Zwang": ich kann mich erinnern, dass sie mal vor vielen, vielen Jahren einen Typen im Wiener Prater geschnappt haben, der bewusst ausgestiegen ist aus dem System und fortan - Sommer wie Winter - in den Wäldern des Praters gelebt hat. Soweit ich mich erinnere, habens den dann in die Klappsmühle gesteckt.

TMG_deleted 28.05.2013 13:55

Die meisten Politiker sind durchaus intelligent und haben Verstand. Leider verwenden all zu viele diese Eigenschaften eher zum persönlichen Vorteil und der eigenen Gruppierung(en). Nur wenn ein System nicht funktioniert, kann man es zumindest mit neuen Gesichtern und Ideen ausstatten. Traditionell ist dann eben im Wahlkampf jedes Mittel Recht, um die anderen schlecht zu machen, damit die eigenen Wähler doch bei der Stange bleiben. Man muss halt auch an Veränderung glauben und dementsprechend handeln.

Aus welchem System ist der Typ im Prater ausgestiegen?

Ich kenne da aber gute Beispiele. Bekannte arbeitet im Supermarkt an der Kasse, der Filialleiter lässt sie (im Sommer wohlgemerkt) an der Kasse nicht trinken, verlassen ebenfalls nicht, nicht einmal um das WC auf zu suchen. Sie ruft mich an und erzählt mir das, ich rate ihr einfach aufs Klo zu gehen, bevor sie sich anmacht, ihrer Aussage nach war sie kurz davor. Also bitte: Kein Mensch kann einen anderen zu etwas zwingen, man hat immer eine Wahl. Gut, vielleicht ist die Alternative fallweise schlechter, aber es gibt tatsächlich Menschen, die sich vom Vorgensetzen den Klogang verbeiten lassen. Das ist nicht nur arbeitsrechtlich verboten, sondern auch nur unter jeder Würde.

Unzählige male schon erlebt: Die Hörigkeit der Österreicher scheint einmalig. Noch nirgends auf er Welt habe ich dieses unterwürfige Verhalten festgestellt, nicht einmal in Asien, dort scheint es oft nur so, mit Ausnahmen sicherlich. Einer schafft an und alle buckeln brav, selbständiges Denken nicht vorhanden und wohl auch nicht erwünscht. Wer also etwas ändern will, kann bei sich selbst schon heute beginnen. Vielleicht einmal die Anordnungen/Anweisungen zu hinterfragen, nur für sich selbst, im Stillen.

Don Manuel 28.05.2013 13:57

Zitat:

Denn niemand kann einen wehrhaften Bürger zu etwas zwingen.
Braucht man ja nicht. Erkläre ich doch mit aller Bemühung. Das war früher. Heute wird motiviert. Das funktioniert viel besser. Außerdem winkt dem Sklaven die Karotte. Wer das Spiel durchschaut und den Spieß umdreht, darf selber arbeitslos kassieren (und damit meine ich nicht den gewöhnlichen Arbeitslosen, sondern jenen, welcher nicht mehr zu arbeiten braucht).

TMG_deleted 28.05.2013 14:44

Korrekt. Allerdings hat sich nur die Wahl der Mittel geändert. Ging es früher meist ums nackte Überleben, rotieren wir heute im Kreis von Politik - Brot und Spiele 2.0, der Mitarbeitermotivation und einem Konsumwahn.

Bekannter von mir hat sich auf Werksvertragsbasis (gegen meinen Vorschlag des freien Dienstvertrages) zum virtualisieren von Web und hauptsächlich Mail-Servern überreden lassen. 1800 Brutto + Umsatzbeteiligung der administrieren Kunden/Server. Er musste 24/7 erreichbar sein und Anrufe nach 23 Uhr waren keine Seltenheit. Das Einkommen war zwar OK, aber es kam wie es kommen musste oder besser gesagt wie ich es befürchtet hatte: Die Server fielen an einem Samstag aus, er war nicht sofort erreichbar und sein mobiles Internet war im Anschluss ebenfalls nicht verfügbar. Er konnte also bis zum nächsten Tag überhaupt nichts per Remote erledigen. Die Server waren am Ende bis Montag Früh offline. Er hatte die Kündigung und da Werkvertrag auch noch die Klage im Haus über den Schaden. Die Moral von der Geschichte: Der tolle und recht teure Flachbildfernseher, für den er praktisch die letzten Monate gearbeitet hatte, war bei der Pfändung für den Schadensersatz weg. Das war nämlich eine stolze Summe die da aufgelaufen war und keine Rechtsschutzversicherung vorhanden.

Er hatte also die Karotte kurz in der Hand, aber wirklich nur sehr kurz.

Don Manuel 28.05.2013 14:55

Gute Ergänzung, was business2business heute an Realkriminalität bei voller Einhaltung aller Gesetze möglich ist, gehört auch zum netten Bild der realen Marktwirtschaft.

Satan_666 28.05.2013 15:15

Und irgendwie ist es für mich nicht begreiflich, wieso das von so vielen Menschen (modernen Sklaven) nicht erkannt wird. Ich bin ja diesbezüglich hier auch oft genug mit "Unsereins" im Clinch gelegen deswegen.

Don Manuel 28.05.2013 15:22

Zwischen Nord-Korea und Europa variieren die Nuancen der Gruppen-Intelligenz doch ziemlich, die des einzelnen kann immer viel weiter reichen als die der Gruppe. Und sowohl heutige Variationen als auch die Evolution geben zumindest Anhaltspunkte für die möglichen Ursachen. Das abstrakte Wissen über diese Zusammenhänge, die Psychologie und Soziologie, ist auch noch nicht sehr alt, also auch dem einzelnen noch nicht lange zugänglich. Ich persönlich gestehe gerne ein, in diesen Fächern keine akademische Bildung zu haben und entsprechend auch noch dauernd fundamental dazu zu lernen. Indirekt auch durchaus durch dieses Forum hier.

TMG_deleted 28.05.2013 15:57

Ansatzweise kann sich das wohl schon jeder denken, wieso der Großteil im System gefangen ist. Am Anfang steht immer das Haben-Wollen. Dann kommt das Haben-Müssen und irgend wann vielleicht auch schon die 2. Generation von Auch-Haben-Wollen. Mit 18 (oder jünger) den Führerschein und lieber BWM statt Dacia? Eigentlich fängt es ja schon viel früher an.

Der einzige wirklich realistisch gangbare Weg aus dem Hamsterrad, ist die Entkopplung von Wirtschaft und Politik. Ein Minimalstaat kann nicht gekauft werden, es würde keinen Sinn machen. Und wenn sich Lobby mit Geld kein Gesetz schönfärben kann, sind wir auf dem besten Weg. Und aus gutem Grund wirbt keine mir bekannte im NR vertretene Partei mit einem Minimalstaat. Aber jede Systemänderung ist zum Scheitern verurteilt, wenn das Volk sogar vor seinem eigenen Schatten Angst hat. Ängstliche Menschen lassen sich gut regieren. Leider arbeiten alle mit Angst, gleich welche Parteifarbe. Dummerweise funktioniert diese Strategie bisher.

Don Manuel 28.05.2013 16:08

Du widersprichst Dir. Das Volk, welches sich als Gemeinschaft zur Wehr setzt, organisiert dieses über einen Staat. Der Minimalstaat ist der Wunschtraum der globalen Oligarchen, denn dann kann sich eben wirklich keiner mehr wehren. Der Einzelne kann in einer globalen Gesellschaft nur über seine Gruppe mitwirken, das ist dieser Staat. Im Staat das Übel zu sehen und nicht in den großen Kapitalmächten ist genau das, was uns die Medienpropaganda weis machen will. Medien, die ihrerseits bis auf (natürlich häufig geschmähte) wenige Ausnahmen verzückt von der Power des Geldes berichten.
Sobald ein Wappler Geld hat, darf er in dieser Gesellschaft Kompetenz einfordern und wird als Partei Wählerstimmen lukrieren. Dieses Polit-Geschäft hat aber mit dem eigentlichen Staat seiner Bürger, der ja auch existiert, wenig zu tun, bzw. ist nicht zu dessen Wohl.

rev.antun 28.05.2013 16:09

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2487078)
Gute Ergänzung, was business2business heute an Realkriminalität bei voller Einhaltung aller Gesetze möglich ist, gehört auch zum netten Bild der realen Marktwirtschaft.

:ja: das ist sehr wohl faszinierend!

vor allem da es geschäftssparten gibt die nicht mal köst zahlen und das bei bilanzsummen jenseits der 130Mrd€ und gewinnen über 700Mio€

weiss jeder ist aber gaaanz legal - nur wenn eine einzelne person im kleinen rahmen so agiert steht er vorm kadi ;)

TMG_deleted 28.05.2013 16:22

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2487085)
Du widersprichst Dir. Das Volk, welches sich als Gemeinschaft zur Wehr setzt, organisiert dieses über einen Staat. Der Minimalstaat ist der Wunschtraum der globalen Oligarchen, denn dann kann sich eben wirklich keiner mehr wehren.

Genau das Genteil ist der Fall. Vor dem Minimalstaat haben unsere Wirtschaftskapitäne am meisten Angst. Denn genau dort haben sie politisch überhaupt keinen Einfluss mehr. Zumindest wenn man den Minimalstaat bis dorthin konsequent umsetzt und nicht irgend eine Halbwahrheit, vielleicht aus Angst vor den Folgen, etabliert. Alle anderen Formen, wo die macht vom Volke aus geht, sind defacto zum Scheitern verurteilt. Denn in jeder anderen mir bekannten realistischen Form, gibt es mehr als ausreichend Möglichkeiten der Einflussnahme. Nur dort wo es nichts zu beeinflussen gibt, ist dies auch tatsächlich ausgeschlossen. In der Theorie ist das Gute im Menschen vielleicht amüsant zu diskutieren, in der realen Welt haben wir es aber bestenfalls mit dem zweitbesten Menschen zutun, leider.

Das Volk an sich setzt sich zur Wehr und organisiert seinen Willen. Danach wir eine Vertretung etabliert, der Staat, der die gemeinsam beschlossenen Regeln durchsetzt. Der Staat hat die Macht vom Volk verliehen bekommen, auch die Staatsgewalt, damit die Regeln durchgesetzt werden können. Allerdings ist es heute eben so, dass "Staat und Wirtschaft" sich praktisch an der selben Anschrift melden könnten, es wäre vielleicht ein Krone-Artikel wert, viel Aufstand gäbe es nicht.

Satan_666 28.05.2013 16:46

Ich habe jetzt keine rechte Ahnung, was ich mir unter einem "Minimalstaat" vorstellen soll. Deswegen kann ich dazu noch nix sagen.

Ich sehe aber das Problem auf einer anderen Seite: Den Firmen ist es eindrucksvoll gelungen, sich weltweit zu vernetzen und mehr oder weniger an einem Strang zu ziehen. Davon ist sowohl die Politik als auch die Arbeitnehmerschaft meilenweit entfernt. Würde es uns gelingen, eine globale Politik ins Leben zu rufen und globale Arbeitnehmer-Vertretungen, dann hätten wir auch das Instrument, der Globalisierung Paroli zu bieten.

Don Manuel 28.05.2013 17:33

Zitat:

Vor dem Minimalstaat haben unsere Wirtschaftskapitäne am meisten Angst. Denn genau dort haben sie politisch überhaupt keinen Einfluss mehr.
Brauchen sie ja auch keinen mehr, denn das Volk ist ihnen wehrlos ausgeliefert, welches Instrument bliebe ihm denn? Es sind Wirtschaftskapitäne, welche den schlanken Staat seit jeher fordern. Auch die Neoliberalen haben genau diese Parole. Das um 180° umzuinterpretieren hält dem Realitätscheck einfach nicht stand.

TMG_deleted 28.05.2013 17:39

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2487088)
Ich habe jetzt keine rechte Ahnung, was ich mir unter einem "Minimalstaat" vorstellen soll. Deswegen kann ich dazu noch nix sagen.

Der Grundgedanke des Minimalstaates ist die Beschränkung der staatlichen Aufgaben und daraus resultierenden Einflussnahme auf ein Minimum. Da gibt es wieder unterschiedliche Richtungen. Grundsätzlich sollte aber ein Minimalstaat sich auf die innere und äußere Sicherheit beschränken und dem mündigen Bürger, Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung begünstigen. Gegenüber den Zwangssystemen, meist sozialistische, steht die Freiwilligkeit im Vordergrund und nicht der Zwang. Also Zwangsmitgliedschaften, Zwangsversicherungen und was man sich noch alles unter staatlichem Zwang vorstellen kann, ist in einem Minimalstaat nicht vorgesehen. Natürlich gibt es auch im Minimalstaat weiterhin Regeln und Gesetze, sonst wäre es Anarchie, streng genommen gibt es aber sogar in der Anarchie Regeln. Das ist natürlich nur ein sehr grober lückenhafter Überriss des Minimalstaates.

TMG_deleted 28.05.2013 17:51

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2487089)
Brauchen sie ja auch keinen mehr, denn das Volk ist ihnen wehrlos ausgeliefert, welches Instrument bliebe ihm denn? Es sind Wirtschaftskapitäne, welche den schlanken Staat seit jeher fordern. Auch die Neoliberalen haben genau diese Parole. Das um 180° umzuinterpretieren hält dem Realitätscheck einfach nicht stand.

Ich würde echt gerne ein konkretes Beispiel von dir hören, tät mich echt interessieren.

Aber was haben wir im aktuellen System, was uns im Minimalstaat fehlen würde? Wir haben Wirtschaft, die auf die Politik Druck ausüben kann. Denn die Bürger handeln und denken nicht selbstständig und fordern von der Politik z.B. sichere und mehr Arbeitsplätze. Nur kann Politik keine Arbeitsplätze schaffen, nur Unternehmen begünstigen. Und da sind wir wieder z.B. beim Thema Gruppenbesteuerung und Zuckerln für internationale Konzerne, die wir alle sehr teuer mitfinanzieren dürfen. Die Bürger machen Druck auf die Regierung, die Regierung redet mit der Wirtschaft, die Wirtschaft sagt wir wollen dies und jenes haben, sonst bauen wir unsere Zelte in Österreich ab und in Indien, China oder sonst wo wieder auf, verlassen Österreich und nehmen unsere Arbeitsplätze mit. Weil die Politik ihre Macht nicht verlieren möchte, gibt es also extra feine kremige Zuckerln, aber nur für die ganz großen und Mächtigen. Gezahlt von unserem Steuergeld.

Wir bezahlen also unseren Erpressern Lösegeld und sind offenbar auch noch froh darüber, weil man uns Sand in die Augen streut. Da sind dann die Superreiche daran Schuld, die Erbschaftssteuer muss her, mehr gerechte Verteilung und von der anderen Seite schleppen die Ausländer Krankheiten nach Österreich und sind sowieso an allem Schuld. Im Prinzip werden wir von allen Seiten mit Bullshit eingelullt, da alle mehr oder weniger von den Selben bezahlt werden, nur um uns über die harte traurige Realität hinweg zu täuschen. Da ist mir das Konzept des Minimalstaates als tauglicher Weg doch lieber, also noch mehr Staat und Kontrolle. Denn wir haben jetzt schon Kontrolle pur, kontrolliert zahlen dürfen aber nur die Kleinen!

Don Manuel 28.05.2013 21:10

Ich will da jetzt mal nicht persönlich antworten, sondern lasse andere für mich sprechen:

«Schlanker Staat»: Hungertod für unsere Demokratie



TMG_deleted 28.05.2013 22:17

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2487095)
Ich will da jetzt mal nicht persönlich antworten, sondern lasse andere für mich sprechen:

«Schlanker Staat»: Hungertod für unsere Demokratie


Was hat der traurige Inhalt dieses Links mit dem Minimalstaat oder überhaupt mit dem Thema hier zu tun? Schlanker Staat der FDP und Minimalstaat haben wirklich nichts gemein, da hast du leider das Thema verfehlt. Bitte um eine Zusammenfassung, du bist ja sonst nicht so wortkarg. Argumentieren sollte man schon selber, sonst posten wir uns gegenseitig einfach paar ISBN und wünschen einen schönen Abend.

Aber Konstantin Wecker Blog + Holger Platta = lösen bei mir Lesefaulheit aus

Sloter 29.05.2013 07:18

@don

Na also, die Sterne sind wieder geordnet und ich kann Gesprächsprotokolle aus einem Sitin aus den 70er wieder zum Frühstück lesen :-)

Nicht böse sein, das ich nicht Antworte, es gibt schon einige Antworten, sonst wird es zu unübersichtlich.


Sloter

Satan_666 29.05.2013 07:36

Zitat:

Zitat von TMG (Beitrag 2487090)
... und dem mündigen Bürger, Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung begünstigen. Gegenüber den Zwangssystemen, meist sozialistische, steht die Freiwilligkeit im Vordergrund und nicht der Zwang. Also Zwangsmitgliedschaften, Zwangsversicherungen und was man sich noch alles unter staatlichem Zwang vorstellen kann, ist in einem Minimalstaat nicht vorgesehen.

Und wir hätten amerikanische Sitten bei uns. Reihenweise würden sich die Leute damit von den Krankenkassen abmelden, so lange sie jung sind (braucht ja niemand, stimmts?) ... auch der Organisationsgrad, den ich bereits oben erwähnt habe, ginge damit gegen Null.

Aber das Zauberwort heißt: mündiger Bürger. Denn genau den gibt es in unserer Gesellschaft nicht. Dazu ist einerseits der Bürger zu wenig interessiert (ist ja bequemn, wenn andere für einem denken) - und andererseits hält man uns auch sehr viele Informationen vor, die notwendig wären, um wirklich mündig zu sein.

Was es braucht: Mehr Ehrlichkeit!

Mehr Ehrlichkeit in der Politik!
Mehr Ehrlichkeit in der Wirtschaft!
Mehr Ehrlichkeit im Finanzwesen!

So lange das nicht gewährleistet ist, so lange möchte ich keinen Minimalstaat haben.

Don Manuel 29.05.2013 07:39

Zitat:

Schlanker Staat der FDP und Minimalstaat haben wirklich nichts gemein
Ah geh, wäre Dir die Position der Tea-Party zum "Minimalstaat" lieber? Ein paar einfühlsame Worte von Rush Limbaugh, Sarah Palin oder Ron Paul?
Den Zusammenhang des zuvor geposteten Textes mit unserer Diskussion wirst Du halt nur durch Lesen begreifen. Lies es halt so, als ob ich es selbst geschrieben hätte, ich muss nicht alles neu formulieren, Zitate müssen schon möglich sein. Die "Zusammenfassung" habe ich quasi schon in allen meinen vorigen Postings hier geliefert. Du wolltest Beispiele und ich stimme Dir da voll zu, dass man seine Aussagen mit links belegen sollte. Fehlt mir bei Dir bisher völlig.

Für alle, die noch mehr über den "Minimalstaat" lesen wollen, der Fachausdruck dafür ist Minarchismus, wurde auch als Nachtwächterstaat bezeichnet.
Ansonsten ist diese Idee auf Deutsch aufgrund ihrer offensichtlichen Abwegigkeit in soziologischer Hinsicht kaum präsent. Stronach wird da wohl künftig bei uns für etwas Publizität des schlanken Staates auf kanadisch/steirisch tun, ganz Deutsch ist das aber auch nicht ;)

TMG_deleted 29.05.2013 11:25

Nah geh kommt, den Stronach auch noch als Minimalstaatler hin zu stellen, ist aber selbst für deine abwegige Argumentation ein starkes Stück. Der gute reiche Onkel aus Amerika will nur die Sozialisten entmachten, wenn er die Abschaffung der sogenannten Sozialpartner fordert, ganz wie Haider damals. Das hat alles überhaupt nichts mit dem Minimalstaat zu tun. Alles nur Figuren die das Hamsterrad weiter am laufen haben möchten, nur eben mit anderer Administration.

Ich poste keine Links, auch keine Quellen zu meinen Aussagen, weil ich nur mit mündigen Menschen kommuniziere und von denen erwarte ich mir selbständiges denken und handeln. Also wird sich jeder seine Quelle selber suchen müssen, sofern er auf diesem Gebiet Nachholbedarf sieht. Deine Quelle ist auch nur reines Linkslinkes-Bashing der Liberalen, reines politisches Kleingeld der einschlägig bekannten Kämpfern dieses Blocks. Das hat alles mit dem Minimalstaat, wie bereits erwähnt, überhaupt nichts zu tun. Wer halt wirklich Veränderung will und nicht nur plakative Parolen, muss ich zwangsläufig von den Vorstellungen der Linken und der Rechten trennen und ein objektives ökonomisches Denken an den Tag legen. Ich weiß, das ist viel verlangt und wirklich schwer, aber leider auch der einzige vernünftige Weg.

Don Manuel 29.05.2013 11:30

Abgesehen vom ganzen Geschwafel, zuletzt waren das ausnahmslos wiki-links. Fällt Dir zum verlinkten Begriff Minarchismus vielleicht was konstruktives ein, damit ich und andere hier zurück gebliebene Deine advantgardistischen Konzepte etwas besser begreifen können? Also doch weiter Sozialpartner, oder wie :confused:

TMG_deleted 29.05.2013 11:33

Zitat:

Zitat von Satan_666 (Beitrag 2487098)
Was es braucht: Mehr Ehrlichkeit!

Mehr Ehrlichkeit in der Politik!
Mehr Ehrlichkeit in der Wirtschaft!
Mehr Ehrlichkeit im Finanzwesen!

Nobel, aber unrealistisch. Wie oft ein durchschnittlicher Mensch pro Tag lügt, ist je nach Studie unterschiedlich. Allerdings dürfte es sehr oft sein. Angesicht dessen, dass Menschen fern jeder Perfektion sind, ist es also recht unrealistisch, wenn auch idealistisch, hier Besserung ein zu fordern. Nach meiner Lebenserfahrung sind vor allem jene, die von sich behaupten die Guten zu sein, doch eher jene, vor denen man sich am meisten vorsehen sollte.

TMG_deleted 29.05.2013 11:40

Zitat:

Zitat von Don Manuel (Beitrag 2487112)
Abgesehen vom ganzen Geschwafel, zuletzt waren das ausnahmslos wiki-links. Fällt Dir zum verlinkten Begriff Minarchismus vielleicht was konstruktives ein, damit ich und andere hier zurück gebliebene Deine advantgardistischen Konzepte etwas besser begreifen können? Also doch weiter Sozialpartner, oder wie :confused:

Ja, sicher. Wie dein Biespiel der Stronach, der fordert eben zwar einen Teil eines Minimalstaates, aber eben nur gerade so viel, dass er mehr Macht bekommt und die anderen weniger. Das ist eben dieser sehr gefährliche Zwischenweg, vor den ich schon ein paar Postings zurück warnte. Wer also grundsätzlich den Minimalstaat gut findet, also vom Konzept, aber dann nur teilweise umsetzt, begünstigt wieder die Mächtigen und nicht den Bürger. Stronach ködert eben jene, die das Konzept vielleicht nicht kennen oder ganz verstehen und mehr für Freiheit stehen und den Zwang ablehnen. Nur hört er wie gesagt dann dort auf, wo seine eigene Einflussnahme und Macht gefährdet ist. Deswegen fürchtet die Oligarchie den tatsächlichen Minimalstaat.

Don Manuel 29.05.2013 11:53

Wenn man eine so alte Einrichtung wie den Staat so fundamental in Frage stellt, hat das philosophisch natürlich immer eine Berechtigung. Dann sollte man aber auch mehr praktisch ins konkrete technische Detail gehen und quasi die wichtigsten Grundsätze (als Unterschied zu bisher) gezielt auflisten.
Ansonsten, abseits der Philosophie und nahe der Realität, stellt sich bei derartig grundsätzlichem besseren Wissen die Frage, ob man seine Schau der Dinge nicht ein klitzekleinwenig überschätzt. Schließlich finden wir sogar im Tierreich staatliche Organisation, von der Biene bis zum Rudel Säugetiere, finden wir beim Menschen erst dann die Entwicklung von Hochzivilisation, wenn Staaten die nötige Infrastruktur und Rechtssicherheit für komplexe Wirtschaft und Wissenschaft bereiten. Der Sozialstaat kam erst nach der Überwindung der Aristokratie als Resultat der Demokratie hinzu.

Also was gehört jetzt alles abgeschafft, Deiner fortschrittlichen Meinung nach?

Satan_666 29.05.2013 12:12

Zitat:

Zitat von TMG (Beitrag 2487113)
Nobel, aber unrealistisch. Wie oft ein durchschnittlicher Mensch pro Tag lügt, ist je nach Studie unterschiedlich. Allerdings dürfte es sehr oft sein. Angesicht dessen, dass Menschen fern jeder Perfektion sind, ist es also recht unrealistisch, wenn auch idealistisch, hier Besserung ein zu fordern. Nach meiner Lebenserfahrung sind vor allem jene, die von sich behaupten die Guten zu sein, doch eher jene, vor denen man sich am meisten vorsehen sollte.

1. Ich schrieb von mehr und nicht von ausschließlicher Ehrlichkeit.

2. Mein Ansinnen ist ganz genauso unrealistisch wie Deine Forderung nach einem Minimalstaat.

Sloter 29.05.2013 17:58

Pause, brauche neues Popcorn und muss erst nachlesen.

Geht weiter :-)
Könnt ihr bei Minimalstaat weitermachen....ist ein sehr interessantes Thema auf EU Ebene. Daseinsvorsorge und wie weit sollen/dürfen Gemeinden/Kommunen diese Art von Dienstleistungen anbieten.
Wo beginnt Minimal und startet Aufgebläht........lasst mal die Schummelstudie weg.

Baron 01.06.2013 19:59

Na geh- jetzt hast sie unterbrochen -jetzt wollen sie nicht mehr zu Belustigung beitragen -los Don und Satan (auch Mr. Konsequent genannt- ich will hier nicht mehr man hat mich zu löschen -bin schon wieder da!:lol::lol: )weitermachen will mich auch zerkugeln!:D

Christoph 01.06.2013 20:03

Dann empfehle ich Dir http://www.debattierclub.net/

Baron 01.06.2013 20:08

Ist natürlich immer eine Empfehlung wert aber nur wenn man sich mit video und Sozialen Netzwerken wie Facebook und Google+ auskennt! Aber danke!

Christoph 01.06.2013 20:16

Dort solltest Du mehr Energien reinstecken, diese Thema wurde die letzten Tage angenehm diskutiert, lass es so und spar Dir sinnlose Postings, zarte Hinweise verstehst Du scheint´s nicht gleich.

Baron 01.06.2013 20:31

Wollte eigentlich nur kundtun das ich - wie Sloter - an einer Weiterführung dieser erfrischend angenehmen Diskussion durchaus interessiert bin - man lernt ja gerne was dazu!

Christoph 01.06.2013 20:45

Gut, dann warte bis die Diskussion weiter geht oder bringe SINNVOLLES ein, nicht nur in diesem Thema!

Falls es Dir entgangen sein sollte, die Forumregeln wurden aktualisiert, lies sie!

Satan_666 02.06.2013 10:40

Zitat:

Zitat von Baron (Beitrag 2487219)
Wollte eigentlich nur kundtun ...

Scheint ein wenig misslungen zu sein, Dein Vorhaben! Vielleicht lag es ja an der Wortwahl?

Zitat:

Zitat von Baron (Beitrag 2487219)
... das ich ... an einer Weiterführung dieser erfrischend angenehmen Diskussion durchaus interessiert bin ...

Und Dein Input lautete genau wie?

Zitat:

Zitat von Baron (Beitrag 2487219)
... man lernt ja gerne was dazu!

Abgesehen davon, dass das hier keine Lehranstalt ist: wir brauchen neuen Input und den könntest Du uns ja liefern?
;)

Don Manuel 02.06.2013 11:35

Ja, einmal ein grammatikalisch und orthographisch korrekter Satz mit logischem Sinn zum Thema, einem klar formulierten Gedanken darin - ganz egal welchen sachlichen Inhalts, möge er noch so kontrovers sein. Aber darauf werden wir wohl vergeblich warten.

Christoph 02.06.2013 11:51

Die Nachdenkpause hat wieder keine Wirkung gezeigt. :utoh:


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