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The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 09:55

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Eben! ;) Ist bei einigen Krankenkassen noch immer so (zB. BVA)

Eben! ;) Dann werden alle 20% Selbstbehalt zahlen.

Eben! ;) Dann werden alle - auch die Frauen - bis 65 arbeiten müssen (so wie beim Bund immer schon).

Selbstverständlich gleiches Recht für alle.
Entweder wir können und wollen uns das leisten, daß alle schon mit 60 in Pension gehen können oder es ist eben nicht möglich.
Entweder wir können uns die Streichung der Selbstbehalte leisten oder eben nicht.

Wo ist das Problem ?

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:03

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
Ich bin eigentlich ein Verfechter der Leistungsgesellschaft, aber noch mehr bin ich ein Kämpfer für eine familienfreundliche Gesellschaft!
Das ist doch kein Widerspruch.
Willst du dich dann auch darüber beschweren, daß du als Familienvater nicht für 5 Jahre ins Ausland gehen kannst ?
Ich meine, ist das nicht eine private Entscheidung welchen Beruf man ergreift ?
Natürlich muss man sich dabei nach seinen eigenen Möglichkeiten richten.
Und selbstverständlich sollte man selbst lebenslang an seiner Qualifikation arbeiten, damit man eben nicht unvermittelbar ist.
Warum übernehmen die Menschen nicht selbst die Verantwortung für die eigene Qualifikation ?

Meine Frau muss um 3 Uhr morgens aufstehen, damit die Leute schon um 6 Uhr morgens frisch ihr Brot und Gebäck haben können.
Daher übernehme ich die Versorgung der Kinder, damit sie rechtzeitig in die Schule kommen.
Jeder hat so seine Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben, dafür kann man doch nicht die anderen verantwortlich machen ?

Alex1 08.06.2007 10:07

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
Es ist nicht nur, dass der Postbote früher kommt, es ist generell, dass der Samstag mehr und mehr zu einem regulärem Arbeitstag verkommt!
Bei Tourismusgebieten, Restaurants und auch noch Tankstellen seh ich eine Sonntagsöffnung ein, aber wozu muss der Postbote am Samstag laufen? Wozu müssen die Geschäfte bis 17 Uhr offen haben? (Oder unter der Woche bis 22 Uhr)?
Es ist unötig und für Eltern überhaupt unmöglich! Weder gibt es einen Kindergarten, Hort oder eine Tagesmutter, die bis 21:30 da wäre, noch kann man sich jeden Tag ein Kindermädchen leisten! Ich bin eigentlich ein Verfechter der Leistungsgesellschaft, aber noch mehr bin ich ein Kämpfer für eine familienfreundliche Gesellschaft!

Ich stimme dir in allen Punkten vollkommen zu.
Es ist, glaube ich, noch gar nicht so lange her, aber mir kommt es vor wie eine kleine Ewigkeit: als am Samstag um 12 Uhr die Geschäfte zusperrten, war Ruhe auf den Strassen. Niemand torkelte mit glasigem Blick von Geschäft zu Geschäft, um dann eh nichts zu kaufen bzw. etwas zu erwerben, dass er sowieso nicht brauchte.
Ich glaube mich sogar daran zu erinnern, dass es einen Wochentag gab (Mittwoch?), an dem am Nachmittag die Geschäfte zu hatten.

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:08

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Der "böse, arbeitsscheue Beamte"
Gibts jetzt bei der Post noch immer Beamte ?

Alex1 08.06.2007 10:09

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
...
Jeder hat so seine Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben, dafür kann man doch nicht die anderen verantwortlich machen ?

Jetzt sag ich nix mehr :eek:

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:10

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Ich stimme dir in allen Punkten vollkommen zu.
Es ist, glaube ich, noch gar nicht so lange her, aber mir kommt es vor wie eine kleine Ewigkeit: als am Samstag um 12 Uhr die Geschäfte zusperrten, war Ruhe auf den Strassen. Niemand torkelte mit glasigem Blick von Geschäft zu Geschäft, um dann eh nichts zu kaufen bzw. etwas zu erwerben, dass er sowieso nicht brauchte.
Ich glaube mich sogar daran zu erinnern, dass es einen Wochentag gab (Mittwoch?), an dem am Nachmittag die Geschäfte zu hatten.

Warum müssen alle anderen Menschen genauso leben wie du ?
Kannst nicht Menschen geben, die sonst keine Zeit haben Einkaufen zu gehen ?
Also bei mir ist es so, daß ich Samstag nachmittags mehr Geld ausgebe als sonst, weil ich wochentags was arbeiten muss und keine Zeit habe, mit entspannt und in aller Ruhe umzusehn.
Am Samstag nachmittag ist das was anderes, da habe ich Zeit.
Leider sperren die Geschäfte schon um 17 Uhr zu.

Alex1 08.06.2007 10:10

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Gibts jetzt bei der Post noch immer Beamte ?
Natürlich. Wo sollten die denn sonst plötzlich hin sein?

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:12

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Jetzt sag ich nix mehr :eek:
Den Zusammenhang, daß ich mich um die Versorgung meiner Kinder in der früh kümmere, weil meine Frau das aus beruflichen Gründen nicht kann, hast du jetzt (gerne ?) weggelassen ?

Sollen jetzt alle Bäckereien erst um 9 Uhr aufmachen, weil meine Frau ansonsten "ihre " Kinder nicht versorgen könnte ?

Alex1 08.06.2007 10:13

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Warum müssen alle anderen Menschen genauso leben wie du ?
Kannst nicht Menschen geben, die sonst keine Zeit haben Einkaufen zu gehen ?
Also bei mir ist es so, daß ich Samstag nachmittags mehr Geld ausgebe als sonst, weil ich wochentags was arbeiten muss und keine Zeit habe, mit entspannt und in aller Ruhe umzusehn.
Am Samstag nachmittag ist das was anderes, da habe ich Zeit.
Leider sperren die Geschäfte schon um 17 Uhr zu.

Hättest einen gscheiteren Beruf, dann könntest auch unter der Woche bequem bis 18 Uhr alle Einkäufe erledigen. Bist selbst schuld, dass dem nicht so ist.

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:14

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Natürlich. Wo sollten die denn sonst plötzlich hin sein?
War da nicht irgendwas mit "Privatisierung" ?

Alex1 08.06.2007 10:16

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
War da nicht irgendwas mit "Privatisierung" ?
Und wer sollte die Arbeit erledigen?

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:17

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Hättest einen gscheiteren Beruf, dann könntest auch unter der Woche bequem bis 18 Uhr alle Einkäufe erledigen. Bist selbst schuld, dass dem nicht so ist.
Ich hab doch kein Problem damit, daß ich dein Gehalt und deine Pension finanziere.
Muss ich sowieso, ob ich will oder nicht.
Das macht das ganze so angenehm, gell ;)

Es gibt genug andere Privatangestellte, die sich auch um meine Versorgung kümmern.
Das Leute deinesgleich dazu nicht bereit sind, war mir von vorneherein klar.

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:18

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Und wer sollte die Arbeit erledigen?
Na die Angestellten die ein Gehalt dafür bekommen ?

Alex1 08.06.2007 10:21

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Na die Angestellten die ein Gehalt dafür bekommen ?
Ist das jetzt ernst gemeint? Du meinst also, bei der Post haben sie alle Beamten rausgeschmissen/pensioniert/exekutiert, um anschliessend die ungefähr gleiche Anzahl an Angestellten neu einzustellen?

Alex1 08.06.2007 10:21

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Ich hab doch kein Problem damit, daß ich dein Gehalt und deine Pension finanziere.
Muss ich sowieso, ob ich will oder nicht.
Das macht das ganze so angenehm, gell ;)

Es gibt genug andere Privatangestellte, die sich auch um meine Versorgung kümmern.
Das Leute deinesgleich dazu nicht bereit sind, war mir von vorneherein klar.

Was soll das jetzt bitte?

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:34

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Ist das jetzt ernst gemeint? Du meinst also, bei der Post haben sie alle Beamten rausgeschmissen/pensioniert/exekutiert, um anschliessend die ungefähr gleiche Anzahl an Angestellten neu einzustellen?
Das hat doch niemand gesagt.
Wie kommst du darauf ?
Du hast gefragt wer die Arbeit macht.
Und die naheliegende Antwort war, die Leute die ein Gehalt bekommen.
Wer soll die Arbeit denn sonst machen ?

Wenn du irgendwas anderes gemeint hast, warum sagst es nicht einfach direkt ?

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 10:37

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Was soll das jetzt bitte?
Das war genau die gleiche Antwort, die du mir auch gegeben hast.

Manche Leute beschweren sich über den Stress am Samstag nachmittag.
Frage:
Warum bleibt man dann nicht einfach zu Hause, wenn man keine anderen Menschen sehen will ?

Alex1 08.06.2007 10:40

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Das hat doch niemand gesagt.
Wie kommst du darauf ?
Du hast gefragt wer die Arbeit macht.
Und die naheliegende Antwort war, die Leute die ein Gehalt bekommen.
Wer soll die Arbeit denn sonst machen ?

Wenn du irgendwas anderes gemeint hast, warum sagst es nicht einfach direkt ?

Nein, du hast gesagt die ANGESTELLTEN. Es gibt aber bei der Post noch Beamte. Das wolltest du doch wissen, oder?

Alex1 08.06.2007 10:42

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Ich hab doch kein Problem damit, daß ich dein Gehalt und deine Pension finanziere.
Muss ich sowieso, ob ich will oder nicht.
Das macht das ganze so angenehm, gell ;)

Es gibt genug andere Privatangestellte, die sich auch um meine Versorgung kümmern.
Das Leute deinesgleich dazu nicht bereit sind, war mir von vorneherein klar.

Ich formuliere meine Frage "Was soll das jetzt bitte?" um in: was willst du damit ausdrücken?

LouCypher 08.06.2007 11:06

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
Es ist nicht nur, dass der Postbote früher kommt, es ist generell, dass der Samstag mehr und mehr zu einem regulärem Arbeitstag verkommt!
Bei Tourismusgebieten, Restaurants und auch noch Tankstellen seh ich eine Sonntagsöffnung ein, aber wozu muss der Postbote am Samstag laufen? Wozu müssen die Geschäfte bis 17 Uhr offen haben? (Oder unter der Woche bis 22 Uhr)?
Es ist unötig und für Eltern überhaupt unmöglich! Weder gibt es einen Kindergarten, Hort oder eine Tagesmutter, die bis 21:30 da wäre, noch kann man sich jeden Tag ein Kindermädchen leisten! Ich bin eigentlich ein Verfechter der Leistungsgesellschaft, aber noch mehr bin ich ein Kämpfer für eine familienfreundliche Gesellschaft!

Es mag durchaus sein das familien mit kindern einen höheren gesellschaftlichen "wert" haben, dennoch gibt es genug leute die gerne am abend und am wochenende arbeiten. Nicht jeder hat kleine kinder zu versogen.

Wie kommst du dazu anderen leuten zu sagen wie sie zu leben haben? Du hast kinder, du willst nicht am samstag oder sonntag arbeiten? Musst ja nicht. Ein student verdient sich vielleicht gern am wochenende was dazu.

Warum soll ein händler auf einer einkaufsstrasse nicht offen haben dürfen wenn am wochenende tonnenweise touristen da sind? Soll mir mal einer erzählen dass das kein umsatzplus bringt.

Es geht heir ums "dürfen" um die selbstbestimmung nicht darum das irgendein tane emma laden in irgendeinem kuhdorf um 22h am sonntag offen haben muss.

3of4 08.06.2007 12:47

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Das ist doch kein Widerspruch.
Willst du dich dann auch darüber beschweren, daß du als Familienvater nicht für 5 Jahre ins Ausland gehen kannst ?
Ich meine, ist das nicht eine private Entscheidung welchen Beruf man ergreift ?
Natürlich muss man sich dabei nach seinen eigenen Möglichkeiten richten.
Und selbstverständlich sollte man selbst lebenslang an seiner Qualifikation arbeiten, damit man eben nicht unvermittelbar ist.
Warum übernehmen die Menschen nicht selbst die Verantwortung für die eigene Qualifikation ?

Meine Frau muss um 3 Uhr morgens aufstehen, damit die Leute schon um 6 Uhr morgens frisch ihr Brot und Gebäck haben können.
Daher übernehme ich die Versorgung der Kinder, damit sie rechtzeitig in die Schule kommen.
Jeder hat so seine Schwierigkeiten und Herausforderungen im Leben, dafür kann man doch nicht die anderen verantwortlich machen ?

Natürlich hat jeder selbst Verantwortung für seine Berufswahl und Qualifikation! Deine Frau hat aber z.B. bei ihrer Wahl schon gewusst, dass sie frühmorgens aufstehen muss! Eine Bekannte von mir hat bei einem Geschäft begonnen, mit ganz normalem Vormittagsdienst (Teilzeit 25h). Inzwischen wurde sie schon mehrmals von ihrem Filialleiter vor die Wahl gestellt, ob sie lieber unangenehmere Dienste übernehme oder freigesetzt wird, damit eine willigere Arbeiterin eingestellt wird! Inzwischen ist es sogar schon so, dass sie während der Mittagsflaute nicht arbeitet (weil sonst zu viel Personal im Geschäft wäre) dafür morgens und abends einspringt. Dazwischen liegen 3h, zu wenig um heim zu fahren und zu kochen, zu viel um es im Caffee zu verbringen.
Betriebsrat und Co. kann man vergessen, solange die Läden die Möglichkeiten haben länger offen zu haben, werden sie ihre Mitarbeiter unter Druck setzen länger zu arbeiten! Und witzigerweise wehrt sich niemand dagegen, dass ein andere Berufszweig am Samstag arbeiten muss, erst wenn es einen selbst betrifft merkt man, wie man daran hängt!

TONI_B 08.06.2007 12:48

Wenn ich mir diese Diskussion so anschaue, dann komme ich immer mehr zur Überzeugung, dass die "Gehirnwäsche" der Politiker wirkt! Aber nicht so, wie es LoM meint bei den Konzernen und Billigprodukten, sondern beim "Auseinanderdividieren" von Bevölkerungsgruppen.

Da werden die "braven" Privatangestellten gegen "bösen" Beamten aufgehetzt.

Die braven Schicht- und Wochenendarbeiter gegen die "normal" Tätigen.

Die Handelsangestellten gegen die Käufer.

usw. usw.

Warum? Damit kein Gemeinschaftsgefühl aufkommt? Damit man überall was wegnehmen kann?

Für den einen ist es gut, wenn die Geschäfte länger offenhalten können (dürfen, müssen?), für den anderen bedeutet es Mehrarbeit. Aber keiner will dafür bezahlen! Alle wollen die perfekte Bildungspolitik, ein perfektes Gesundheitssystem , aber keiner will dafür zahlen. Das Wort "Steuererhöhung" darf nicht erwähnt werden!

"Geiz ist geil". Überall? Genau so wenig, wie die Produkte (wenn auch nicht alle!), die man in solchen Läden kaufen kann, perfekt sind, wenn sie wenig kosten - genau so wenig gut sind die "Produkte" eines Staates, wenn man nicht bereit ist, genug zu investieren.

holzi 08.06.2007 13:28

Toni, du sagst es.

Erinnert mich irgendwie an meine Studienzeit, wenn man Verbesserungen einführen wollte...gerade die "eigenen Leute" (also die Studenten) waren die ärgsten Gegner ("Natürlich ist so wie's is ein Schaß, natürlich wärs kein Problem es besser zu machen, aber ich musste da durch, sollen die anderen auch leiden...") - dass sie sich damit in eigene Fleisch schneiden war ihnen egal, hauptsache die anderen sollens nicht besser haben :(

So ähnlich läufts heute nun mal, mittlerweile schaffens einige in einer Wahlrede jeden gegen jeden aufzuhetzen, und die Leute jubeln, hauptsache die anderen sind schuld - 5 min nachher ist man dann selber "der Böse", aber das geht dann unter...

...und ja, viele Beamte sind faul (und gar nicht weit von MA2412 entfernt) - aber ebenso gibts viele Beamte, die fleißig arbeiten. Aber in der Privatwirtschaft nicht anders.

FearoftheDark 08.06.2007 14:04

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
Es ist nicht nur, dass der Postbote früher kommt, es ist generell, dass der Samstag mehr und mehr zu einem regulärem Arbeitstag verkommt!
Bei Tourismusgebieten, Restaurants und auch noch Tankstellen seh ich eine Sonntagsöffnung ein, aber wozu muss der Postbote am Samstag laufen? Wozu müssen die Geschäfte bis 17 Uhr offen haben? (Oder unter der Woche bis 22 Uhr)?
Es ist unötig und für Eltern überhaupt unmöglich! Weder gibt es einen Kindergarten, Hort oder eine Tagesmutter, die bis 21:30 da wäre, noch kann man sich jeden Tag ein Kindermädchen leisten! Ich bin eigentlich ein Verfechter der Leistungsgesellschaft, aber noch mehr bin ich ein Kämpfer für eine familienfreundliche Gesellschaft!




ähm.. denk mal logisch nach.. wenn geschäfte so lange offen haben wirst du dort nich 16h durcharbeiten.. oder? das wird dann eben im 2-schicht-betrieb ablaufen.. wenn die jetzt samstags auch arbeiten, dann werdens dort evt. einen teilzeit oder nur samstags-beschäftigten haben, der das ganze ausführt.. im grunde eine gute sache.. es werden arbeitsplätze geschaffen.. (klar, dass das auf keinen fall auf alle geschäftszweite zutreffen würde, würde man dort längere öffnungszeiten anbieten.. )
man sollte nur als unternehmer auch bedenken, das ich mit den "mehröffnungszeiten" auch soviel einbringen muss, dass ich das zusätzliche personal bezahlen kann...

glaub aber das ganze wurde hier eh schon vor mir eingeführt.. da wird ja fleißig geschrieben :D

holzi 08.06.2007 14:12

Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4

FearoftheDark 08.06.2007 14:16

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4


wie gesagt.. es trifft nicht auf alle zweige zu.. dein beispiel ist schon richtig..

im fall der "post" zum beispiel dürfte es sich wohl auszahlen.. den mit einem zusätzlichen tag können sie mehr pakete ausliefern, was zu einer höheren anzahl pro monat kommt (nur mal so als beispiel), was wieder mehr gebühren einbringt und wo es sich sehrwohl rentiert ;)..

LouCypher 08.06.2007 14:25

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft,
Kannst du diese aussage beweisen oder ist das nur eine behauptung? Wenn leute nur kaufen würden was sie grad brauchen sähe es aber traurig aus mit unserer wirtschaft. Das ist genauso ein unfug wie das argument das die leute durch längere öffnungszeiten nicht mehr geld hätten und somit nicht mehr ausgeben könnten. Als ob es uns so schlecht geht das wir immer unsere gesamtes monatseinkommen zu 100% zum überleben brauchen und es keinen freiraum für spontankäufe gibt.

Glaubst du im ernst das wochenendtouristen am sonntag nichts kaufen würden?

Wenns am sonntag unerwartet schön ist und mir nach grillen ist würd ich, und da bin ich sicher nicht allein essen einkaufen das ich sonst nicht gekauft hätte. Von

holzi 08.06.2007 14:32

Es ist aber so. Wenn du am Samstag nicht grillst, ißt du eben etwas anderes. Und Fernseher kaufst auch nicht extra zwei.

Umsatzzahlen, die das belegen, hab ich übrigens zahlreiche, aber ich denke die Geschäfte hätten etwas dagegen, wenn ich die hier veröffentliche ;)

Oli 08.06.2007 15:23

Zitat:

Original geschrieben von holzi
Das mit den "es werden so viele neue Arbeitsplätze geschaffen" ist ein Märchen. Es wird ja deswegen nicht viel mehr gekauft, oder kaufst du 2 Packerln Milch statt einer, nur weil länger offen ist?
Die Arbeitszeit wird eben mehr verteilt mit vielen Pausen dazwischen, s. post von 3of4

Genau so ist es. Das Problem ist eben, dass einer anfängt, länger offen zu halten, die anderen müssen dann - um nicht auf der Strecke zu bleiben, auch länger offen halten. Leider können sich diese langen Öffnungszeiten nur die großen Ketten leisten, da die besser mit dem Personal disponieren können.

Ich kann jetzt nur als Beispiel den Textilhandel nennen. Hier wird mit aller Macht gedrängt, länger offen zu halten, z. Teil mit unfairen Arbeitsbedingungen (sprich Fensterzeiten, etc.). Mehr Personal wird kaum eingestellt, max. ein paar geringfügig Beschäftigte. Umsatzsteigerungen sind hier jedenfalls aufgrund der längeren Öffnungszeiten (egal welcher Standort, Center, Stadt, Wien, OÖ, Vlbg.) kaum zu machen. Ausnahmen sind hier vielleicht Standorte, wo viel Tourismus herrscht.

Lg Oliver

LouCypher 08.06.2007 15:27

Blöde frage, aber mit welchen umsatzzahlen kannst du belegen das der sonntag nichts bringt wenn man am sonntag gar nicht aufsperren darf?

...und wieso soll ein geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen wann er seine waren verkauft? Wieso sollte es mir verboten sein am sonntag irgendwas zu verkaufen, inwiefern macht das die welt schlechter?

wieso müssen die anderen mitziehen um nicht auf der strecke zu bleiben, wenn sowieso kein bedarf an der sonntagsöffnung besteht; wenn die leute sowieso nicht mehr kaufen und sowieso nicht mehr geld haben?


Oli 08.06.2007 15:47

1.

Weil es am Sonntag sich genauso verhält, wie vorher am SA (vor einigen Jahren gabs nur 1x im Monat den langen SA, jetzt jedes WE).
Der lange DO z. B. hat sich in vielen Region schon wieder disqualifiziert, genauso wie das LateShopping in der Lugner City.

Und die RundumÖffnungszeiten in Berlin (Buchhandlung, etc.) kamen auch nicht über 2 Monate Bestehen hinaus.

Mir liegen hier Umsatzzahlen von 3 großen Textilketten in Österreich und Deutschland - Beobachtungszeitraum 12 Jahre - vor. Ja, es gab Umsatzsteigerungen, aber genaue Analysen zeigen, dass diese nicht durch die längeren Öffnungszeiten hervorgerufen werden. Im Gegenteil, wenn es nach den Kosten ginge, würde man sich wieder mehr auf die Kernzeiten beschränken. Geht aber nicht, da der Mitbewerb nicht mitspielt.

2.
Weil es nicht um den Geschäftsinhaber alleine geht, sondern auch um sein Personal. Und es ist leider nicht so, dass aufgrund langer Öffnungszeiten die Freizeit mehr wird, es gibt längere Pausen! Du kannst Dir sicher sein, wenn es Sonntags Arbeit gibt, und Dein/e Partner/in ist ebenfalls im Handel tätig, werdet Ihr, wenns blöd hergeht, kein Wochenende gemeinsam mehr frei haben (wenn der 2 Wochen-Turnuns lt. Gesetz wie am SA gilt und Ihr gegengleich arbeitet).

Und bitte jetzt nicht das Argument, mann muss ja nicht im Handel arbeiten, wenn man das nicht akzeptiert. Bitte was sollen die tausende Angestellten da machen, sich alle Umschulen lassen? Und wer macht dann die Arbeit. Ach ja die Ausländer. Man findet ja heute schon kaum noch Österreicher, die sich diese Arbeitszeit antun!!

3.
Das ist aber eine naive Frage. Natürlich laufen alle zum Baumarkt oder sonstwohin, wenn der SO auch aufsperrt. Wenn dann der Mitbewerb nicht mitspielt, bringst natürlich dem einen was. = Umsatzverschiebung;

3of4 08.06.2007 15:48

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
ähm.. denk mal logisch nach.. wenn geschäfte so lange offen haben wirst du dort nich 16h durcharbeiten.. oder? das wird dann eben im 2-schicht-betrieb ablaufen.. wenn die jetzt samstags auch arbeiten, dann werdens dort evt. einen teilzeit oder nur samstags-beschäftigten haben, der das ganze ausführt.. im grunde eine gute sache.. es werden arbeitsplätze geschaffen.. (klar, dass das auf keinen fall auf alle geschäftszweite zutreffen würde, würde man dort längere öffnungszeiten anbieten.. )
man sollte nur als unternehmer auch bedenken, das ich mit den "mehröffnungszeiten" auch soviel einbringen muss, dass ich das zusätzliche personal bezahlen kann...

glaub aber das ganze wurde hier eh schon vor mir eingeführt.. da wird ja fleißig geschrieben :D

ich habe logisch nachgedacht UND ich habe vorher die beiträge der anderen durchgelesen! wenn du liest, wirst du feststellen, dass nicht nur mehr leute eingestellt werden, sondern mitarbeiter auch zu abstrusen arbeitszeiten gezwungen werden! wie auch schon andere oben geschrieben haben: durch längere öffnungszeiten gibt es nicht mehr kunden und mehr umsatz, also wo soll das geld für mehr personal herkommen? (das ist eine logische überlegung)

FearoftheDark 08.06.2007 15:48

Zitat:

Original geschrieben von LouCypher
Blöde frage, aber mit welchen umsatzzahlen kannst du belegen das der sonntag nichts bringt wenn man am sonntag gar nicht aufsperren darf?

...und wieso soll ein geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen wann er seine waren verkauft? Wieso sollte es mir verboten sein am sonntag irgendwas zu verkaufen, inwiefern macht das die welt schlechter?

wieso müssen die anderen mitziehen um nicht auf der strecke zu bleiben, wenn sowieso kein bedarf an der sonntagsöffnung besteht; wenn die leute sowieso nicht mehr kaufen und sowieso nicht mehr geld haben?


stimmt.. also ich wäre froh, wenn man in österreich, wie in vielen anderen ländern auch, ein 24h-geschäft hätte.. dann müsste man den doppler nachts auch nicht bei der tankstelle um das 3-fache kauefn :D

LouCypher 08.06.2007 16:16

Zitat:

Original geschrieben von Oli

2.
Weil es nicht um den Geschäftsinhaber alleine geht, sondern auch um sein Personal. Und es ist leider nicht so, dass aufgrund langer Öffnungszeiten die Freizeit mehr wird, es gibt längere Pausen! Du kannst Dir sicher sein, wenn es Sonntags Arbeit gibt, und Dein/e Partner/in ist ebenfalls im Handel tätig, werdet Ihr, wenns blöd hergeht, kein Wochenende gemeinsam mehr frei haben (wenn der 2 Wochen-Turnuns lt. Gesetz wie am SA gilt und Ihr gegengleich arbeitet).

d.h. weil die politik bzw. die arbeitnehmervertreter versagen ist sonntagsöffnung schlecht? Ich bin mir sicher das es möglich ist am sonntag offen zu haben und gleichzeitig faire arbeitsbedingungen zuschaffen. Ausserdem darf ja nicht mal der inhaber allein hinter der budl stehen, warum, wo liegt darin der sinn?

Das auländer argument lass ich nicht gelten weil diese "ausländer" ja meist auch eu bürger sind. Ob die nun einen job haben oder irgendein österreicher ist doch absolut egal oder?

FearoftheDark 08.06.2007 17:40

Zitat:

Original geschrieben von 3of4
ich habe logisch nachgedacht UND ich habe vorher die beiträge der anderen durchgelesen! wenn du liest, wirst du feststellen, dass nicht nur mehr leute eingestellt werden, sondern mitarbeiter auch zu abstrusen arbeitszeiten gezwungen werden! wie auch schon andere oben geschrieben haben: durch längere öffnungszeiten gibt es nicht mehr kunden und mehr umsatz, also wo soll das geld für mehr personal herkommen? (das ist eine logische überlegung)

ich weiß das es oft der fall ist, dass angestelle unfairer weise zu überstunden getrieben werden.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

holzi 08.06.2007 17:49

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

Wir könnten die Supermarktangestellten pragmatisieren ;) :p

3of4 08.06.2007 18:00

Zitat:

Original geschrieben von FearoftheDark
ich weiß das es oft der fall ist, dass angestelle unfairer weise zu überstunden getrieben werden.. andererseits hat hier auch der staat sorge zu tragen, das menschen unter fairen bedingungen wo arbeiten.. da sollten die kontrollen eben verstärkt werden..

;)

der staat hat aber auch für vollbeschäftigung zu sorgen (auch wenn der begriff in letzter zeit zu oft verwendet und strapaziert wurde, vollbeschäftigung hat das ziel zu sein) und darf daher nicht zu restriktive gesetze erstellen ==> siehe zb. behindertenschutz, der öfters auch mal die einstellung behinderter verhindert...
das ganze ist ein schmaler grad, der je nach politischer coloeur von der liberalen seite oder nicht angegangen wird!

The_Lord_of_Midnight 08.06.2007 18:01

Zitat:

Original geschrieben von TONI_B
Da werden die "braven" Privatangestellten gegen "bösen" Beamten aufgehetzt.
Nein, das darfst du nicht so vereinfachen.
Warum sollte ein Mensch deshalb schlechter sein, nur weil er Beamter ist ?
Beamte gehören genauso zum Staatswesen und ohne geht es schlichtweg nicht.

Die Frage ist eher, ob es wirklich und unbedingt der Unkündbarkeit bedarf und ob man die allermeisten Staatsbediensteten nicht doch als Vertragsbedienstete anstellen muss/kann/soll.
Darüber kann man diskutieren.

Und wenn schon wer "böse" ist, dann doch wohl derjenige der das System geschaffen hat.
Die müssten dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Denn selbstverständlich wird kein Mensch nein sagen, wenn er das "unmoralische" Angebot der Unkündgbarkeit bekommt.
Denn der Beamte darf ja kündigen, nur der Staat nicht.

3of4 08.06.2007 18:08

Zitat:

Original geschrieben von The_Lord_of_Midnight
Nein, das darfst du nicht so vereinfachen.
Warum sollte ein Mensch deshalb schlechter sein, nur weil er Beamter ist ?
Beamte gehören genauso zum Staatswesen und ohne geht es schlichtweg nicht.

Die Frage ist eher, ob es wirklich und unbedingt der Unkündbarkeit bedarf und ob man die allermeisten Staatsbediensteten nicht doch als Vertragsbedienstete anstellen muss/kann/soll.
Darüber kann man diskutieren.

Und wenn schon wer "böse" ist, dann doch wohl derjenige der das System geschaffen hat.
Die müssten dafür zur Verantwortung gezogen werden.
Denn selbstverständlich wird kein Mensch nein sagen, wenn er das "unmoralische" Angebot der Unkündgbarkeit bekommt.
Denn der Beamte darf ja kündigen, nur der Staat nicht.

Was war der ursprüngliche Sinn der Pragmatisierung
Beamte sollten unbestechlich, unerpressbar werden und auch nicht bei einem Regierungswechsel einfach ausgewechselt werden können!
da ist natürlich die frage, wer dann alle pragmatisiert gehört: vom hohen (staatlichen) konzernchef, über die beamten (insbesondere die) mit all ihren facetten (zb. müssen imho auch professoren und lehrer pragmatisiert bleiben) bis hin zur putzfrau (wobei die dafür zb. alle büros und mistkübel durchsuchen könnt und damit auch ein tolles ziel ist)

TONI_B 08.06.2007 18:09

Es ist schon ok, wenn eine Firma glaubt, dass sie unbedingt 24/7 geöffent haben muss. ABER - und gibt es in den letzten Monaten und Jahren ohnehin immer wieder Streit zwischen Gewerkschaft und Industrie bzw. Handel - es geht immer auf Kosten der Angestellten!

Der Handel fordert "flexible Arbeitszeitmodelle" - warum sagt man gleich:"Wir wollen den Leuten viel weniger für gleiche Leistung zahlen" bzw. "Wir wollen den Leuten am SA und SO nicht mehr zahlen". Darum geht es letztlich. Und jene, die unbedingt 24/7 einkaufen wollen (oder auch müssen!) sollen halt mehr dafür zahlen! Wäre nur fair jenen gegenüber, die dann arbeiten müssen.

FoTD hat es ja in seiner Naivität ausgesprochen:"Bei der Tankstelle muss er für den Doppler 3-4x so viel zahlen". Recht so! Hoffentlich bekommt der Tankwart, der mitten in der Nacht Dienst machen muss, auch genügend bezahlt dafür. (Wahrscheinlich aber, nicht! Er wird froh sein überhaupt einen Job zu haben uns nicht aufmucken...).

Ich würde mir überhaupt viel mehr Solidarität und Fairness der arbeitenden Bevölkerung (und das sind auch die Beamten! ;) ) untereinander wünschen - denn dann wäre es nicht so leicht möglich, die Berufs- oder Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen oder gegeneinander aufzubringen.


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