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Andragar 16.09.2004 15:31

Sieh an, dann kommen wir uns wirklich sehr nahe.

Ich will Sequenzen der Intermediate fliegen können (ok, negative Snaps außen vor ;) ) mit Möglichkeiten nach Advanced aufzusteigen. Unlimited lasse ich mal komplett außen vor. Bis dahin wird im Sim eh kaum einer kommen.

Dabei hab ich nach einem Flugzeug gesucht, welches mir als Vorlage dienen könnte. Su-31 gibt es nur in der Schweiz, Cap 231 ist auch nicht gerade in meiner Nähe. Nunja, dann eben doch die 300L.
- Ich hab das Service-Handbuch
- Ich hab das POH
- Ich hab die 300L D-EXIR in Landshut um die Ecke
- Ich kenne den Besitzer inzwischen recht gut.

Das waren die Gründe warum ich mich für die 300L entschieden habe.

In erster Linie geht es mir um die Fliegbarkeit der Programme.
Dann erst sollten die "Normalflugdaten" stimmen, sprich Verbrauch, Reichweite e.t.c.
Trotzdem werde ich mich bemühen ein möglichst genaue Umsetzung der D-EXIR zu machen. Das sind dann aber Dinge, die nicht Einflüsse auf das Kunstflugverhalten haben werden. (Z.b. das bei 0 psi Öldruck der Propelleranstellwinkel sich automatisch auf große Steigung stellt.)
Stichwort Stahlgerippe: Was ich von den Innerreien umsetze entscheidet Lust und Laune. Auf jedenfall werde ich ein Frameratenschonendes Modell neben dem Hochdetailierten stellen.

Peterle 17.09.2004 11:02

Sergio, mir lassen die Diskrepanzen der Auftriebsbeiwerte und des AoA(krit) doch keine Ruhe, sorry :(

Javafoil scheint CLmax immer zu niedrig zu rechnen, gemessen an den anderen Tools... andererseits habe ich hier:
http://www.nasg.com/afdb/show-polar-e.phtml?id=193
eine Messung(!) für das NACA009 gefunden, da liegt CLmax eher im Bereich von Javafoil, bei allerdings schon erstaunlich niedriger Reynoldszahl, die muss man bei Javafoil viel höher setzen, um eine glatte Polare zu bekommen...

Nun ist das ein ziemlich dünnes Profil mit recht scharfer Nase... vielleicht braucht man da einfach mehr Koordinaten in dem Bereich, um den Fehler zu reduzieren...

Tut mir leid, wenn ich damit nerve, aber ich hatte Javafoil bisher immer für recht vertrauenswürdig gehalten und mich treiben jetzt doch Zweifel um... immerhin geht's um 20 Prozent Abweichungen der verschiedenen Tools - das ist dann ja auch im FS nicht mehr zu vernachlässigen... :(

Viele Grüsse
Peter

sergio 17.09.2004 16:12

Hallo Peterle,

na, da bin ich nicht der einzige, der sich wundert.

Im ZIP-Archiv anbei ist ein Ausschitt aus dem berühmten NACA Report 824 mit der Kennlinie von Profil 009. Die höheren Linien sind für ein Flügel mit ausgefahrenen Landeklappen, die unteren Linien für clean.

Dabei sind verschiedene Linien für verschiedene Reynolds. Die Linie mit den Kreisen ist für Re 3.000.000. Das entspricht im realen Maßstab einer Geschwindigkeit von ca. 55 Knoten.

Im ZIP-Archiv ist auch ein Plot aus Design Foil. Die Werte für CLmax und alpha sind ziemlich ähnlich.

Die Seite, die du eingegeben hast, enthält Kennlinien, die bei sehr niedrigen Reynolds getestet wurden. Ich würde sagen, entweder bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten (würde schätzen 5 bis 6 Knoten) oder mit Modellen in niedrigem Maßstab. Und da ist die Aerodynamik in der Tat etwas anders.

Was mit JavaFoil auf sich hat, weiß ich nicht. Ich habe ein paar schnelle Tests mit anderen Profilen gemacht und häufig (aber nicht immer) eine gewisse Diskrepanz festgestellt. Allerdings warnt der Autor auch vor Einschränkungen des Programms:

"As said above, JavaFoil is a relatively simple program, with some limitations. As with all engineering computer codes, it is up to the user to judge and to decide how far he wants to trust a program. Because JavaFoil does not model laminar separation bubbles and flow separation, the results will be incorrect if either of these occur. Flow separation, as it occurs at stall, is modeled to some extent by empirical corrections, so that maximum lift can be predicted for "conventional" airfoils. If you analyze an airfoil beyond stall, the results will be quite inaccurate. It is questionable, whether a two dimensional analysis methods can be used at all in this regime, as the flow field beyond stall is fully three dimensional with spanwise flow and strong vortices."

Andragar 17.09.2004 22:55

Hallo zusammen,

Wolfram Beckert hat aufgrund dieses Threads etwas mit der Flugdynamik der E300S gespielt.
Ich darf die Flugdynamik mal hier verlinken.
Das lässt sich schon besser fliegen.

E300S tuned

Zitat:

Anbei mal eine etwas aufgemotzte FD der MS Extra. Die hatte noch nicht mal 300 PS sonder max 270. Rollen soltten nun präziser gehen, aber 380 Grad/Sek schafft die noch nicht. Als Macke hat die nun ein leichtes Flächenwackeln üner 156 kts.
Stoppen klappt schon viel besser, die fehlenden PS sind jetzt auch da (da hab ich bei mir aber auch schon rumgespielt gehabt.)

Carl Josef 18.09.2004 11:45

Guten Morgen,

die mail an Walter Extra mit der Fragen nach den flugmechanischen Beiwerten ist raus. Ich habe auch das Profil im Zusammenhang mit den Stall-Eigenschaften angesprochen.

Ich bin mal gespannt wie ernst ein Profi die Anliegen von PC-Simulanten nimmt.

@peterle und sergio

Mal unabhängig von dem Problem unterschiedlicher Ergebnisse: Habt Ihr also versucht die Programme mit den (geschätzten) geometrischen Daten des Profils MA 12S/15S laufen zu lassen ? Wie sieht die CL/alpha -Kurve aus ? Vor allem nach ALPHA krit ?

@alle

Angeregt durch Peter´s realen Flugversuche habe ich meine generische Flugdynamik (die ich von jetzt an "acro" - nicht mehr Yak-52 nenne)
soweit modifiziert , daß "accelerated stalls" möglich wurden.Durch Erhöhung des Höhenruder-Moments . In Kurven und auch durch abruptes Ziehen im Horizontalflug.

Das Fliegen von Loops wirde dadurch aber auch viel schwerer, da man jetzt nicht mehr so stark ziehen darf, sonst reißt die Strömung ab, und der Flieger bleibt senkrecht stehen.
Vorher gelang der Looping einfach durch maximales Ziehen, ohne auf die G-Anzeige schauen zu müssen . Und vor allem braucht man eine ruhigere Hand oder einen besseren Joystick, oder eine verbesserte Flugdynamik um bei den starken Schwankungen die zulässige Gs nicht zu überschreiten.

Das bringt mich auf eine weitere Idee sich in Ermangelung der Hosenboden-Kräfte durch entsprechende Gauges relevante Gs bzw. Anstellwinkel durch Lampen besser durch "Strömungsgeräusche " ANKÜNDIGEN zu lassen. (z-B-für Loops und zum Trudeln).

Gruß
Carl

Andragar 18.09.2004 12:58

Zitat:

Vorher gelang der Looping einfach durch maximales Ziehen, ohne auf die G-Anzeige schauen zu müssen . Und vor allem braucht man eine ruhigere Hand oder einen besseren Joystick, oder eine verbesserte Flugdynamik um bei den starken Schwankungen die zulässige Gs nicht zu überschreiten.
Das ist in Ordnung so. Das ist bei den Kunstfliegern, wenn man zu stark zieht stallt der Flieger. Ist ganz gut in dem Buch "Better Aerobatics beschrieben".



Zitat:

Das bringt mich auf eine weitere Idee sich in Ermangelung der Hosenboden-Kräfte durch entsprechende Gauges relevante Gs bzw. Anstellwinkel durch Lampen besser durch "Strömungsgeräusche " ANKÜNDIGEN zu lassen. (z-B-für Loops und zum Trudeln).
Da dachte ich eher an das Wollfaden-Gauge and dem Sighting-Device.
Der sollte dann anfangen zu flattern, wenn er nahe der 0 g steht.

Carl Josef 18.09.2004 16:36

Das mit den Gs in der Wirklichkeit ist mir das schon klar. Ich spreche ja von der ungewollten ÜBERSCHREITUNG im Simulator . I Wwirklichkeit hat man (hatte ich)ja wegen der Gegenkraft am Knüppel auch keine Probleme ihn ruhig zu halten. Ich spreche vom FS2004 bzw. von meinem Joystick im Speziellen.

Carl

Andragar 18.09.2004 17:33

Carl, meine Antwort kam etwas unverständlich rüber. Ich meinte das volle Ziehen am Knüppel. Das führt auch bei den realen Kunsfliegern nicht zum Loop.

sergio 18.09.2004 17:36

Hallo Carl,

ich hatte probiert, ein NACA 0014-92 so zu modifizieren, dass es dem Profil der Extra mehr ähnelt. Die Nase war elliptisch (nicht parabolisch) und die Linien von den Scheitelpunkten der maximalen Dicke bis zum Schluss waren gerade und nicht wie sonst üblich sanft gekurvt.
Damit hatte ich mit Design Foil die Werte erreicht, die ich hier oben schon eingegeben hatte. Ich glaube, es war CLmax = 1,55 @ Alpha = 15° oder etwas ähnliches. Wie schon angemerkt, sie liegen nicht fürchterlich entfernt von den Werten der Standard-Extra. Was die Tabelle 404 (und nur die) angeht, könnte man meiner Meinung nach ohne große Probleme die Standard-Extra als Vorlage nehmen.

Carl Josef 18.09.2004 19:52

Hallo Sergio,

meinst du den gesamten Verlauf oder nur das Wertepaar CLmax = 1,55 @ Alpha = 15° ?

Der gesamte Verlauf kann ja ohnehn nicht stimmen , wenn das Profil symmetrisch ist oder sehe ich hier etwas falsch ?

Kurve404 hier

EDIT : man hat die linke Seite offensichtlich vereinfacht .

Carl

sergio 18.09.2004 21:25

Der Verlauf im normalen Flugbereich ist einigermaßen ähnlich. In der MS-Extra ist die Linie zwischen alpha = 0 und alpha = max allerdings gerade. Design Foil berechent hingegen einen kleinen Knik, so dass ab ca. 10° die Kurve ein bisschen steiler wird.
Wenn ich nächste Woche meinen Bekannten wieder stören darf, dann kann ich ein screenshot posten.

Das Programm, wie die meisten Programme dieser Art, berechnen nicht den Rückenflug und die Zustände Post-Stall. Man kann hier nur vermutungen anstellen. Da die Extra ein symmetrisches Profil verwendet, müssten es keine Unterschiede zwischen normalen Flug und Rückenflug geben. Oder eventuell nur geringe, um die unterschiedliche Interferenz vom Slip Stream am Rumpf.

Der Post Stall-Bereich ist bei allen MS-Flugzeugen recht dürftig dargestellt. Die Kennlinie sinkt mehr oder weniger schnell nach unten. Aber das stimmt meistens nicht. Nach CLmax rutscht die Kennlinie zwar nach unten, aber nach 30° steigt sie wieder etwas nach oben und erreicht einen zweiten Maximum bei ca. 45°. Danach sinkt die Kennlinie weiter, und diesmal schneller.

Design Foil berechnet manchmal den Ansatz der zweiten Steigung und man sieht, wie die Kurve plötzlich, mit einem ziemlich scharfen Winkel wieder nach oben geht. Aber nach ein Paar Schritte ist die Kurve auch zu Ende. Ich kenne kein Tool, dass solche Zustände berechnen kann.
Ich habe mal nur Ergebnisse von Windkanaltests gesehen. Es ging um Turbinen- oder Windrad-Blätter, wenn ich mich korrekt erinnere. Getestet wurden unterschiedliche Profile, darunter auch gängige NACA-PRofile, und alle offenbarten nach dem Stall ähnliche Kurven mit dem zweiten Bückel bei ca. 45°.

Carl Josef 18.09.2004 21:53

(1)Die Standard Extra hat ein sehr weiches Verhalten bei Srömungsabriss bei 1 g .

(2)Trotzdem kann man bei abrupten Ziehen die Stall-Warnung auslösen (ich habe mir für diese Versuche die Cessna-Tröte eingebaut). Was allerdings ja nicht STALL heißen muß. Stall Warnung kommt gemäß .air-Datei bei 14 Grad Body AoA.

Für Tests wäre eine Gauge im oben erwähnten Sinn recht, die bestimmte feste Winkel ankündigt.

(3)Man kann bei VOLL gezogenem Knüppel bei drönender Tröte Loopings fliegen. !!!

Irgendwie erinnert all das an den Flugbericht in Pilot, den ich oben zitiert habe.

Wenn man es nun hinkriegt, daß sie dann bei aggresivem Ziehen trotzdem trudelt.....wenn die Rolldämpfung bei "pasendem" Anstell-Winkel sinkt...

Carl

sergio 19.09.2004 17:49

@ Carl:

Hier ist eine Grafik mit den Beiwerten für Auftrieb, Widerstand und Moment eines Profils bei Anstellwinkeln zwischen 0 und 360.

Sie stammt aus einer Studie über Windräder. Die Erbauer von Windräder beschäftigen sich viel intensiver mit post stall Zuständen als Flugzeugbauer, weil die Rotorblätter von allen möglichen Seiten angeströmt werden können, auch von hinten.

Wie du siehst, die CL-Kurve bildet einen zweiten Bückel bei ca. 45°. Das ist allerdings ein 2D-Plot. Bei einer dreidimensionalen Tragfläche würde einiges wahrscheinlich anders aussehen.

"StC Coefficients" steht für die von einem speziellen Programm vorausgesagten Werte.

Peterle 20.09.2004 09:36

Da hab' ich ja...
 
... am Wochenende einiges verpasst... :(

Nun, ich hab' mir auch mal die Extra vorgenommen. Ich hab' ihr ein ebenfalls modifiziertes (Nasenrundung) NACA-1492 verpasst, das ich bei Re=500000 mit Javafoil gerechnet habe. Die Materialien habe ich in den Anhang gepackt.

Zudem habe ich die Dämpfungstabellen für Roll und Yaw bearbeitet (die werden jetzt für AoA grösser 21 Grad negativ), zudem die Tabelle für Dihedral vs. AoA.

Wie gesagt: Airfile und Material im Anhang.

Testflüge: Landungen werden jetzt kritischer, weil die Gierdämpfung beim Flaren so gut wie weg ist (vielleicht ändere ich das doch nochmal). Rollen geht bei mir mit sicher 380 Grad/s, problemlos. Loopings sind etwas komplizierter zu fliegen, auch wegen der kleineren Dämpfung ist die Richtung schwerer zu halten. Sie trudelt recht ansprechend, wenn man ihr ein bischen hilft :D . Hammerheads gehen auch (soweit es meine beschränkten Aerobatic-Fähigkeiten zulassen ;)

Vielleicht testet das Verhalten mal ein besserer Kunstflieger, als ich es bin.

Viele Grüsse
Peter

P.S. Mist, ich muss die zip teilen, kommt gleich.

Peterle 20.09.2004 09:39

So, hier der Anhang.

Carl Josef 20.09.2004 09:49

Walter Extra hat geantwortet ,
Zitat:

Leider sind wir aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage, diese Anfragen zubearbeiten. Ich muss Ihnen deshalb leider mitteilen, daß wir die von Ihnen Fragen nicht beantworten können.
In durchaus freundliche Sätze eingekleidet in denen er u.a. erklärt daß er auch von Modelfliegern häufig nach Informationen über tiefergehende Details gefragt wurde.

Kein Wunder also , daß ich trotz mehrerer täglicher Anrufe letzte Woche nicht an ihn herankam. Schade.

Bleibt also nur noch ein Programm wie AAA von DARC. Ich habe inzwischen eine Test-Version die einen Monat läuft und in der man auch speichern kann, vielleicht kriege ich auch als "privater Nutzer" die Studenten-Version für $ 25.00 für ein halbes Jahr.

Wie Sergio schon erklärte, eine Menge Eingabewerte. Was "geometrische" Daten betrifft , so werde ich hier demnächst einige Zeichnungen verlinken, @andragar in der vielleicht Michael, beim Erstellen des Außenmodells die dort verwendeten Maße eintragen könnte. Andererseits muß man , wie auch sergio schon erwähnt hat "schätzen" z.B. Typ des Ausgleich der Steuerflächen (balance), Form deren Profilnasen usw.

Wird auch bei mir Kapazitätsprobleme geben. Veruche aber dran zu bleiben. Eventuell werde ich auch andere vergleichbare Programme testen.

Gruß
Carl

Peterle 20.09.2004 09:50

Wie gesagt, ich bleib erstmal beim Javafoil. Die Grenzsschichtberechnungen scheinen mir Hand und Fuss zu haben. Ein symmetrisches Profil dürfte eventuell auch bei höherem AoA stallen als ein gewölbtes (Druckunterschiede oben/unten). Die Panel-Methode, die da angewandt und beschrieben wird, erscheint mir ebenfalls ganz akzeptabel.

Das für mich entscheidende Argument: Bei Javafoil werden die Methoden ganz offen und nachvollziehbar beschrieben, mit allen problemtypischen Einschränkungen. Bei anderen Programmen muss ich die Ergebnisse halt glauben... ;)

Viele Grüsse
Peter

P.S. Die im Bild angegebenen Daten stimmen nicht, die stammen noch vom Default. Es geht nur um die Grafik. Wie gesagt, die Koordinaten und die CL-Werte usw sind im zip.

Carl Josef 20.09.2004 09:56

Zitat:

Bei anderen Programmen muss ich die Ergebnisse halt glauben...
Wie bei Workbook ! ?
Oder kann man neuerdings die in EXEL hinterlegten Formeln doch sehen ?

Carl

Peterle 20.09.2004 10:38

Carl, Du fragtest:

"Oder kann man neuerdings die in EXEL hinterlegten Formeln doch sehen ?"

Ich hab's erst garnicht mehr versucht... ;)

Ich bin mir sogar unklar, ob Exel-Formeln überhaupt solche Randwertprobleme iterativ rechnen können, oder ob da nicht einfach nur für ein paar bekannte Profile "über den Daumen" die Änderungen mit ein paar Konstanten und additiven Termen "hoch"-gerechnet wird.

Andererseits: "Mein" Profil und das ursprüngliche der Extra unterscheiden sich ja auf den ersten Blick ganz erheblich. Die Auswirkungen im FS sind aber garnichtmal so gravierend (wenn man die Änderung der Dämpfungen weglässt). Ein Unterschied: Das "neue" Profil ist halt völlig symmetrisch, ich hab' da nichts modifiziert. Entsprechend ist Rückenflug "wie normal". Na, und der Stall ist "gefühlsmässig" weicher...

Ich wollt' erstmal warten, was Michael dazu sagt, wenn er's mal testfliegt... :)

Viele Grüsse
Peter

Carl Josef 20.09.2004 12:37

Ich habe den Abfall von CL nach alpha krit der Standard Extra mal versuchsweise bei negativen Anstellwinkeln verschärft. Tatsächlich erkennt man auch bei RÜCKENFLUG - bei gedrücktem Knüppel- einen "Strömungsabriss" durch deutliches Sinken der Nase.

Lässt auf Möglichkeit de Rückentrudels hoffen. Allerdings meine ich beobachtet zu haben, daß die Simulator-Flieger sich in "undefinierten Zuständen" beim vermeintlichen Rückentrudeln bei Geschwindigkeit nahe Null sich irgendwie immer aus Rückenlage aufrichten.. ??? Rückenflug bei Normalgeschwindigkeit bis in den Strömungsabriß hinein (siehe oben) ist allerdings ohne Probleme möglich.

Interessanterweise nimmt die .air_Datei zwar negative Werte für den AoA zur Stallwarnung an, tröten tut es aber immer nur bei positiven Stall.

Ein Grund mehr, nochmals nach Hilfe für Gauges zu fragen, die für verschiedene feste Winkel, Sound abspielen und Lampen blinken lassen.

EDIT: @Peter
Zitat:

Die Auswirkungen im FS sind aber garnichtmal so gravierend (wenn man die Änderung der Dämpfungen weglässt).
Welche Dämpfung ?

Carl

Peterle 20.09.2004 12:50

Carl, ich hab' in der Extra-airfile (oben im zip) ja nicht *nur* die Tabelle 404 (CL versus AoA) neu gemacht, sondern auch an folgenden Tabellen gedreht:
451h=Dihedral Effect Parameter (1101) factor vs. Body AoA,
456=Cl_p(alpha) Roll Damping Coeff vs. Body AoA und
464=Cn_r(alpha) Yaw Damping Coeff vs Body AoA.

Vorher hab' ich die Extra auch mal *nur* mit der geänderten CL versus AoA geflogen (alles andere unverändert). Da war das Verhalten "weicher" als beim Original (wie soll ich's beschrieben? ;) ). Mit den zusätzlichen ins Negative gezogenen Dämpfungen in Roll und Yaw wurde der Stall natürlich giftiger...

Viele Grüsse
Peter

Andragar 20.09.2004 13:40

Wie ich Peterle schon geschrieben habe, seine FD bergen ein paar äußerst positive Überraschungen. Bevor ich aber hierzu etwas schreibe will ich das (genauso wie Wolframs FD) eingehend testen als nur "mal eben".

Bericht kommt.

Carl Josef 20.09.2004 16:23

Peterle
 
Peter,

die von Dir oben nachereichte air-Datei hatte ich übersehen.

Danke im Namen der .air-Datei-Wissenschaft, für die Fleißarbeit des SYMMETRISCHEN Profils .(MS hat sich da bei der Erstellung der Linken Seite der Kurve wohl weniger Arbeit gemacht.)

Deine Änderungen an 451h= Cl_beta (alpha) Dihedral effect Coeff vs Body AoA werden aber wohl nicht zum Trudeln beitragen, da der konstante Faktor in 1101 Cl_beta Roll Moment Sideslip(Dihedral effect) = 0 ist. Zumindest theoretisch. Käme auf ein Experiment an.

Hierfür ließe sich die unten angehängte .air-Datei verwenden.

Ich habe diese Datei für das Thema Rollen präpariert . Alle gegenseitigen Einflüsse Gieren-Rollen (yaw-roll coupling) auf Null gesetzt. Ebenso die Abhängigkeit der Rolldämpfung vom Anstellwinkel auf den Faktor 1. Sicherheitshalber auch die Abhängikeiten des Dihedral Effects, damit beim Setzen auf einen Wert > 0 für Versuche diese Abhängigkeit nicht vergessen wird .

Zum Rollverhalten trägt also nur noch das Moment der Querruder, die Rolldämpfung und das Trägheitsmoment in der aircraft-cfg bei.

Wer kriegt die optimale Paarung der beiden Rollmomente raus ?

Ich glaube langsam ,daß zum abrupten Ausleiten einer SCHNELLEN Rolle einfach die Signalübertragung, bzw. Verarbeitung im Programm zu langsam ist.

Grüße
Carl

Andragar 20.09.2004 16:33

Jetzt wird es wirklich interessant und arbeitsreich für mich. :)
Das ist jetzt ein richtiges Testprogramm.

Ich bitte euch die Zips etwas genormter zu benennen, damit ich nicht durcheinander komme. Gebt auch immer die air Datei und die aircraft.cfg zusammen mit.

Am besten eure Initialien plus eine Versionsnummer, sonst komme ich durcheinander.

Mein Testprogramm:
- Meine Intermediate Kür durchfliegen
- Trudeln, Rückentrudeln (maximal zwei Umdrehungen, mehr kommt eh nicht vor)
- Snap positiv wie negativ
- Vier-Zeitenrolle um Rollen und deren Stopps zu testen
- Rollenkreise
- Vertikale Performance testen
- Starten/Landen (es reicht wenn es möglich ist. ;) )

http://www.flightxtreme.com/champion...04/Free_MG.gif
(Bei den Aresti-Nummern ist mir ein Fehler unterlaufen, kommt aber trotzdem mit den 150 Punkten hin.)


@Carl:
Irgendwo sollte es doch zu Testzwecken ein AOA-Gauge geben?
Ich glaube irgendwo auch ein Testgauge gesehen zu haben, welches mir alle möglichen Zahlenwerte ausgegeben hat. Wenn ich nur wüsste wo das war...

Andragar 20.09.2004 20:48

Eins hab ich heute geschaft, die anderen beiden morgen. Dann gibt's den Bericht.

Carl Josef 20.09.2004 21:22

Michael,

wenn Du auch meine extra_roll_1.zip damit meinst, dann spare Dir damit Dein Testprogramm zu fliegen. Die brauchst Du nur, wenn Du am .air-file schrauben und grundsätzliche Änderungen testen willst. Es ist die Standard Extra lediglich

Alle gegenseitigen Einflüsse Gieren-Rollen (yaw-roll coupling) auf Null gesetzt. Ebenso die Abhängigkeit der Rolldämpfung vom Anstellwinkel auf den Faktor 1. Sicherheitshalber auch die Abhängikeiten des Dihedral Effects, damit beim Setzen auf einen Wert > 0 für Versuche diese Abhängigkeit nicht vergessen wird .
Zum Rollverhalten trägt also nur noch das Moment der Querruder, die Rolldämpfung und das Trägheitsmoment in der aircraft-cfg bei.

Zitat:

Irgendwo sollte es doch zu Testzwecken ein AOA-Gauge geben?
ich meine nicht diese üblichen digitalen Anzeigen des AoA (z.b AFSD).
Die sind viel zu unruhig. Ich will eine Anzeige von einigen festen Werten haben. Zum Testen am besten gleich auf der AoA -Kurve, die als Head up Display eingeblendet wird und deren charakteristischen Punkte dann jeweils aufleuchten. Zum praktischen Fliegen von Sequenzen dann je zwei Werte, aufrecht und für Rückenflug, die mir durch Strömungsgeräusche zu erkennen geben, wann beim Trudeln und beim Snappen der richtige Zeitpunkt für die Seitenrudereingabe ist.

Gruß
Carl

Andragar 20.09.2004 21:54

Ok... dann werde ich dein File lassen.

Zum Gauge... puh, ersteres ist sicher nicht einfach zu programmieren.
Zweites ist nicht wirklich notwendig.
Das Trudeln leitet man immer in der Horizontalen ein, man kann also mittels Höhenkontrolle (sollte Levelflight sein) und Geschwindigkeitsanzeige recht gut einschätzen wann man das Trudeln einleitet. (Nein, man zieht nicht zusätzlich am Höhenruder. Die Nase muss gleichzeitig zur Seite wandern und fallen.)
Und bei den gerissenen Rollen ist es einfach so, dass man im Programm nie wirklich die optimale Geschwindigkeit hat wenn man die Rolle durchführen muss. Insofern ist da so ein Gauge auch nicht wirklich wichtig. Ich denke auch nicht, das so ein Gauge schnell genug reagieren kann damit dir noch genug Reaktionszeit bleibt. Du stellst das Flugzeug mit dem Höhenruder weit genug an und trittst ins Seitenruder - das geschieht alles weit unter einer Sekunde.

Carl Josef 20.09.2004 23:16

Zitat:

Das Trudeln leitet man immer in der Horizontalen ein,
..heißt das im Wettbewerb : Geschwindigkeit abbauen und dabei natürlich auch Höhe gewinnen in einer aufsteigenden Linie, sagen wir mal 45 Grad, dann andrücken in Horizontalflug, dann erst das Trudeln einleiten?

Carl

Andragar 21.09.2004 11:26

Ja, fast Carl.

Im klassischen Kunstflug beginnt und endet jede Figur mit einer horizontalen Linie. Jede Abweichung kostet Punkte (2.5° von der Ideallinie (Flightpath) = 1/2 Punkt).

Um das Trudeln zu fliegen muss man den Flieger aushungern.
Das heisst die Höhe bei 0 Gas halten bis kurz vor dem Abkippen. Mit dem Seitenruder leitet man das Trudeln ein. (Die Richtung ist bei 180° Teilern egal, bei 90° kommt es auf das Programm und den Wind an.) Dabei muss die Nase gleichzeitig fallen als auch zur Seite ausgelenkt werden.

Das ist der Grund, warum man beispielsweise das Trudeln gerne hinter einer 90° Vertikalen oder 45° aufsteigenden Linie einbaut. Dadurch hat der Pilot die Möglichkeit das Flugzeug schneller auszuhungern. Bei bekannten Pflichten wird auch gerne das Trudeln als erste Figur genommen. Dann muss man schon langsam in die Box einfliegen. Die Sequenzenersteller achten auf solche Dinge. Ohne etwas Erfahrung kann man sehr schnell ein unfliegbares Programm zusammen bauen.

Du wirst nie einen Trudler nach einer Hochgeschwindigkeitsfigur wie einem Humpty, Turn oder Loop finden. Warum auch, da ist man eh am unteren Ende der Box.

Bei meiner Kür hab ich das Trudeln auch direkt hinter der 90° Vertikalen eingebaut. Bei meiner getunten Extra (Wolfram Beckert hat ja schon gesagt, dass die Standard-Extra zu wenig PS hat) nehme ich das Gas schon am Ende der Vertikalen heraus, fliege den oberen Radius ohne Gas und habe dann eine relativ kurze horiziontale Linie um die beiden Figuren zu trennen. Das Trudeln kann ich dann sehr schnell mit dem Seitenruder einleiten.

Dieses Powermanagement ist sehr wichtig, gerade wo unsere Extra im Sim die Energie sehr langsam (im Vergleich zu den echten) abbaut.

Übrigens, wenn du meine Kür näher betrachtest wirst du da eine sehr schwierige Stelle entdecken. Das ist der Rückenflugausgang in die Träne. (3 nach 4) Ich habe das dieses Jahr bei mir eingebaut, damit ich auch mal eine etwas schwierigere/ungewöhnlichere Figur dabei habe. Normalerweise - bzw. nächstes Jahr im Wettbewerb - werde ich so eine Figurenfolge nicht mehr dabei haben. In einer Kür sollte man einfache und sichere Punkte machen. Bei 3 nach 4 komme ich sowohl beim Ausleiten des Trudlers als auch beim Einleiten in die 45° aufwärts Linie der nächsten Figur in den Red-Out. Und nun fliege mal eine halbe Rolle auf der 45° Linie ohne Sicht nur nach Timing. :)
Ich hab dann bei mir das Red- und Blackout abgeschaltet. Wobei es einigermaßen geht, wenn man die Radien flach fliegt (ohne zuviel negative g).

Macht übrigens ziemlichen Spass so eine Kür mal zusammen zu basteln. Muss man in der Sportsman und in der Primary/Basic klasse aber noch nicht.

Falls ihr mal in die Verlegenheit kommt eine eigene Kür zu erstellen könnt ihr mir die gerne zum Kontrollieren zuschicken.

Huch... jetzt bin ich doch arg vom Thema abgewichen.

Also: Beim Trudeln muss man vorher schon zusehen, dass man genügend Geschwindigkeit verliert um nicht aus der Box heraus zu fliegen.

Andragar 21.09.2004 12:10

Bei Interesse kann ich ja im "Wissen-Forum" ein wenig über die Theorie beim Motorkunstflug erzählen. Jetzt weniger über die Technik wie man einzelne Flugmanöver fliegt als vielmehr wie so ein Sequenz aufgebaut wird, wie man eine Sequenz liest, e.t.c.

Carl Josef 21.09.2004 12:51

Zitat:

Das ist der Grund, warum man beispielsweise das Trudeln gerne hinter einer 90° Vertikalen oder 45° aufsteigenden Linie einbaut. Dadurch hat der Pilot die Möglichkeit das Flugzeug schneller auszuhungern.
..aushungern, darum ging es mir . Also durchaus möglich und üblich auch nach 45 grad Linie aufsteigend, dann aber vor dem Trudeln in die Horizintale übergehen.
Zitat:

Jetzt weniger über die Technik wie man einzelne Flugmanöver fliegt als vielmehr wie so ein Sequenz aufgebaut wird, wie man eine Sequenz liest, e.t.c.
Da bräuchte ich dringend Nachhilfe. Vor allem haperts bei mir mit den "Anschlüssen" der einzelnen Figuren. Mir ist auch nicht klar wie eine Richtung quer zur "Hauptrichtung"(wie heißt die in der Fachsprache ?)zu ersehen ist.

Aber znächst einmal Flugmechanik, der Flieger muß das alles ja können.

Gruß
Carl

Andragar 21.09.2004 13:21

Ja, klar. FD sollte das können. :)

Hier hab ich mal angefangen, das wird wohl etwas länger:
http://www.wcm.at/forum/showthread.p...30#post1401130

Andragar 23.09.2004 11:14

@Peterle: Puh... jetzt bin ich immer noch nicht dazu gekommen dein Flugmodel zu testen... Spätestens Samstag! Versprochen.

Peterle 24.09.2004 09:46

Michael, lass...
 
... Dir ruhig Zeit - es wird halt nur die Flugzulage beim Testpiloten-Gehalt gestrichen :D

Im Ernst: Ich werde am Wochenende noch ein dünneres symmetrisches Profil in eine Extra-Airfile übertragen und hier 'reinstellen bzw Dir schicken.

Viele Grüsse
Peter

Andragar 26.09.2004 12:15

Anbei mein kleiner Testbericht.

Insgesamt scheint mir die Wolfram Extra (EA300W) von der Power am besten zu stimmen, auch die Rollraten sind höher. Rollenstopps gehen aber bei der Peter Extra (EA300P) vielleicht durch die etwas geringere Rollrate einen Tick besser. Beides auf jeden Fall eine Verbesserung zur EA300(M)S.

Trudeln stoppt leider in der 300W und man muss nachhelfen. Das geht in der 300P besser.

Generell scheint mir das Trudeln so abzulaufen (Trudeln positiv links herum):
180° Spin, dann Innehalten. Danach weitere Drehung. Diese unsymetrische Rotation scheint mir arg übertrieben. Wenn man ein gleichmäßiges Rotieren hinbekommt wäre es schöner.

Snaps:
*Seufz* Wenn ich die Gelegenheit bekomme mitzufliegen werde ich trotz erhöhter Kotzgefahr mal den Piloten bitten mir die Snaps vorzuführen.

Erst einmal ist die momentane Geschwindigkeit ausschlaggebend. Nase anziehen, unmittelbar folgender Seitenruderausschlag und das Ding dreht sich (Stick nachlassen um nicht zu stark abzubremsen).... aber wie sich das Ding dreht! Normalerweise sollte man (etwas seitlich versetzt) bei einer 360° Snap wieder in der gleiche Richtung heraus kommen. Das ist aber leider nicht möglich, es ergeben sich 90° Richtungsänderungen - ich hab auch schon eine 180° "Umkehrsnap" geschafft. Auch hat er eine Tendenz sich senkrecht zu stellen (meist nach oben - aber auch mal nach unten). Die Hauptrotationsachse ist aber nicht eingehalten. Ja, bei einer 180° Snap IST man völlig verdreht, da muss man sowohl vor aber insbesondere nach der halben Rolle mit dem Seitenruder nachkorrigieren. Aber eine 360° sollte in der gleichen Richtung raus kommen. Schickt mir noch einmal eine PM über's Forum mit eurer EMAIL, dann schicke ich euch die Bücker Jungmann FDs mal zum inspizieren. Das ist der einzige Flieger, mit dem ich (neben der SF260) eine Richtungsstabile Snap hin bekomme. Ich kopiere euch dann auch noch einmal einen Abschnitt wie man eine Snap fliegt, dann könnt ihr beim Anpassen der FD etwas Testen. Aber vorsicht! Die Bückerjungs sind noch grün hinter den Ohren was FD angeht. Es muss also nichts bedeuten, was die da angestellt haben. Eine Maschine in der zumindest positiv Snap geht - ich musste mich tatsächlich daran erinnen ;) - ist die Real Air Marchetti. Die FD dürftet ihr ja haben.
Leider reicht die Power der SF260 nicht für ein Intermediate Programm. :(

Mir ist die Snap so wichtig weil man Wettbewerbstrudeln einigermaßen hinmogeln kann, auch mit den existierenden Maschinen. Snap-Rolls hingegen bisher nicht wirklich funktionieren (oder hingemogelt werden können.)

Ab Intermediate wird es aber Pflicht. Nun stehe ich vor dem Punkt: Entweder bekommt man ein Snappen einer Unlimited Maschine einigermassen hin, dass es so aussieht, oder ich streiche für das nächste Jahr die Snap aus dem Katalog für den virtuellen Kunstflug.
Es bringt nix eine Figur dabei zu haben, die zu 98% mit einer Hard-Zero benotet werden muss.

Oh, bitte nicht falsch verstehen. Ist absolut kein Vorwurf an euch. Ich hatte diesen Abschnitt in einem anderen Kontext geschrieben, in der Meinung, dass man snaps nicht im Flusi hinbekommen kann. Zum Schluss ist mir dann aber wieder die SF260 eingefallen. Jetzt will ich nur nicht den Text wieder komplett umschreiben. :) Ihr macht schon einen sehr guten Job.

Was würde ich ohne euch tun. :)

Peterle 27.09.2004 13:59

Donnerwetter, Michael, das ist ja ein wirklich informativer Test gewesen!

Ich hatte ja an den ganzen Power-Einstellungen nichts geändert, auch nicht an Trägheitsmomenten: Das war die Standard-Extra nur mit einem anderen (symmetrischen) Profil und mit geänderten Dämpfungen (und die beim Dihedral war sogar unwirksam, wie Carl ja herausgefunden hat :D ). Heisst für mich und die nächste Version:

Die negative Seitenruderdämpfung (also um die Hochachse) beim kritischen AoA muss wieder um ein paar Punkte zurückgenommen werden (daraus ergibt sich das "unsteuerbare" Verhalten bei solchen Flugzuständen , z.B. beim Flaren, aber auch sonst). Motor/Propeller müssen bearbeitet werden (zu wenig Power, ich bekomm' die Extra im Horizontalflug teilweise kaum in den gelben Bereich). Eventuell muss man auch entweder das Trägheitsmoment um die Längsachse oder (besser) die Querruderwirksamkeit nochmal bearbeiten (für Rollenstops usw).

Ist halt ein iterativer Prozess :( ;)

Was die Snaps betrifft: Die sind ja auch bei der Realair SF "nur" (aber gut!) getürkt. Die arbeiten dort ja eigentlich mit denselben Grundlagen wie wir und ich finde bisher eigentlich keinen "geheimen" Parameter, den wir nicht prinzipiell auch packen könnten. Kann sein, dass es ein geschicktes Tuning der Dämpfungen *und* der dazu passenden Trägheitsmomente ist. Mal sehen, ist natürlich erstmal reine Spekulation.

Ich wollte ja am Wochenende noch ein dünneres Profil ausprobieren - da ist mir aber fröhliche Schraub- und Pinselarbeit an einer Piper PA-11 Cub dazwischengekommen (die 71 Hotel vom Traumflug ;) )... mea culpa, aber ich mag doch die Cup's eigentlich lieber als die Extra's... reine Sentimentalität, klar. Nach dieser unverzeihlichen Schlamperei :motz: wirds jetzt aber ganz schnell wieder ernsthaft:

Die nächste Version kommt bestimmt :D

Danke für Deine ausführlichen Tests.

Viele Grüsse
Peter

Andragar 27.09.2004 14:46

Testen
 
Meinst du ich mache das euch zum Gefallen? ;)
Ja, von wegen. Alles Eigennutz. :)

Wie ich schon sagte, ich brauche keine Marchetti oder Decathlon oder auch Clipped Wing Cup, die das Sportsman Programm mit ach und krach durchstehen. Ich will eine Hochleistungsmaschine die nach Möglichkeit die Bandbreite der klassischen Aerobatik abdecken kann.
Und dazu bin ich auch bereit entsprechende Tests zu machen.

Und von wegen deine Schlamperei, Peter. ICH war es doch, der zu lange mit den Tests brauchte.

Wegen der Power: Schau einfach mal in Wolframs File nach, da stimmen die PS. :)

Noch mal vielen Dank für euer Angagement.
Bei der 300L bin ich gerade dabei das Rudergestänge einzubauen. :)

Andragar 25.10.2004 10:05

Nur mal als Anhaltspunkt weil speziell im FXP Artikel drauf eingegangen:

Wolframs modi kommt auf 7.6 Gleitzahl
(Da konnte ich relativ genau die 80 knoten einhalten)
Peterles modi liegt sogar drüber
(Mit schlecht eingehaltenen 80 Knoten)

Laut Handbuch wie schon von Sergio im Artikel erwähnt 6.2.

sergio 25.10.2004 12:22

Hallo Andragar,

du liest aber fleißig!
Ich würde die Zahlen nicht so fürchterlich auf die Goldwage legen. Die Tests geben grobe Rahmen und helfen zu verstehen, wo es hapern könnte. Mehr nicht. Wie ich erwähnt habe, ist es schwierig mit AFSD die Gleitzahl sehr genau zu überprüfen. Auch winzigkleine Änderungen des Höhenruders verursachen deutliche Schwankungen von L/D.

Bei realen Tests wird so verfahren. Man definiert zuerst einen Testbereich, z.B. 6.000 bis 8.000. Dann startet man 1000 bis 2000 Fuß über die Test-Höhe und beginnt einen Sinkflug mit vorgegebener Geschwindigkeit. Sagen wir mal: 80.
Beim Durchfliegen der Test-Höhe wird die Steuerung praktisch eingefroren. Wenn die Geschwindigkeit nicht stimmt, wird nicht versucht, sie zu korrigieren. Man testet halt mit 82, 78 oder 81 KIAS. Man tut das mehrere Male und man interpoliert die Ergebnisse.
Das wird übrigens für mehrere Höhenbereiche wiederholt, da die Dichtehöhe sich ändert.
So machen es z.B. die Test-Piloten der Air Force, wenn sie die Gleitzahl empirisch überprüfen müssen.

Andragar 25.10.2004 12:29

Ja, stimmt schon. Nur sollte ich nicht mit meiner Ungenauigkeit der Einhaltung der Geschwindigkeit ÜBER die 6 kommen. :) Ich würde Werte von <=6 erwarten. Immerhin geht es hier um das beste Gleiten.
(Ich verzichte hier mal auf Kommastellen.)

Soll auch nur ein Hinweis sein.
Könnte nämlich auch der Grund sein, warum das Aushungern bei Leerlauf im horizontalen Flug bei der virtuellen EA300L zu lange dauert.

Danke für die Information mir den Tests der AirForce.


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