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Andréé 16.01.2003 01:12

Ahso, danke, man lernt nie aus. Stimmt denn die Tabelle?

Andréé 16.01.2003 01:19

Hallo Martin. Ich weiß leider nicht mehr wo ich die Liste herhabe. Ich weiß also nicht genau, ob sie aktuell ist.

FO Niko 16.01.2003 03:33

Dann erklärt mir jetzt bitte einmal, warum Maschienen oft mehrere Anflüge machen...:confused:

Gruß Niko

jock 16.01.2003 10:00

Hallo!
Also wie Niko es mit dieser Lücke sagt würde ich auch mal annehmen.
Es war schon oft in EDDK der Fall, dass die Wolken auflagen, es also beinahe 0 Sicht gibt. Dennoch konnten manche Flieger runter, manche nicht. Wolken sind nie gleich dicht, heißt das eine 737 landen konnte, die danach hatte die RWY Lichter bei DH halt nicht in Sicht, nächste Runde....

ICh finde das gar nicht so abwegig, und warum hat das nichts mit

Zitat:

verantwortungsvoller fliegerei zu tun.
???

Tschüß
David

flightsim-at 16.01.2003 12:29

Also ich habe gestern bei den bedingungen den anflug auf graz mit der PSS Dash8 nicht sauber hinbekommen. Vermutlich lag es darann dass die Dash8 keine CATT-II/III Ausrüstung an Board hat.

Wenn sie im realen leben auch keine hat, dann wunderts mich eben dass ein Anflug überhaupt gestattet war.

OE-LTI 16.01.2003 13:22

Hi

Sicht (visibility) ist nicht zu verwechseln mit RVR - Runway visual range - diese ist meist höher bzw. besser!

Grüße

FO Niko 16.01.2003 15:43

Das ist der springende Punkt...RVR
 
Zitat:

Orginal geschrieben von einem Embraer 145 Piloten

Hallo Niko,

das liegt daran, dass die Pistensicht (RVR) manchmal um das Minimum herumeiert. Wenn eine dichtere Nebelschwade gerade am Pistenanfang vorbeizieht, dann muss man halt einen Go-Around fliegen und dann nochmal einen Versuch unternehmen. Dafür nimmt man bei solchen Wetterlagen etwas mehr Fuel mit, um da etwas Spielraum zu haben, denn es ist am Ende billiger mehrere Anflüge zu unternehmen und dann doch ein Landefenster zu finden, als zum Ausweichflughafen zu fliegen, dort zu warten, dann später erst zum Ziel zu fliegen etc.... Kostet Zeit und vorallem Geld, Unmengen von Geld!
Und das hat meiner Meinung nach nichts mit Sicherheit zu tun.
Mein Minimun wir ein GA gemacht, und noch eine Runde gedreht.
Und wenn es beim nächsten mal wieder nicht geht, genau das gleiche...
Ich bin mir sicher, das kein Verantwortungsvoller Pilot versuchen wird, weiter als bis zum Minimun zu kommen, wenn er keine Sicht auf die Runwaylights hat.

Gruß Niko

Bernd Podhradsky 16.01.2003 18:46

Hi!

Ich glaube es wird hier RVR mit Visibility verwechselt. Wenn die ATIS sagt 50m Visibility kann die RVR ganz anders aussehen! Und auf die RVR kommt es an!

Bin mit der Dash bei einer CAT II Landung in Wien am 28.12. aus Innsbruck im Cockpit gesessen und da hatten wir laut ATIS auch keine Chance reinzukommen, trotzdem waren die Runway Lights bald in Sicht!

Grüsse
Bernd

Urs Wildermuth 17.01.2003 03:00

RVR und Met Sicht sind unter verschiedenen Fakten zu berücksichtigen.


RVR ist die Runway Visual Range, also die Pistensicht, unterstützt mit allen Pistenlampen. RVR wird gemessen, entweder mit sogenannten Transmissiometern oder mit einer Videokamera und Pistenlampen. Man zählt, wieviele man sieht und das ergibt die RVR.

Meteoroglogische Sicht ist die vorherrschende Sicht, die mit dem blossen Auge ohne Hilfen wie Lichter e.t.c. gesehen werden kann. In der Regel wird diese mit Hilfe von Sichtmarken bestimmt, die um die Station liegen und bekannte Distanzen haben

Für beide gilt die Definition der Sichtgrenze: "Einzelheiten verschwinden gerade, Umrisse sehr gut sichtbar."

Also. Das kann absurde Situationen führen, wo man 5 km Met Sicht hat, aber auf einer Piste 200m RVR, meist in Einklang mit Nebelbänken. Ich hatte vor 3 Stunden hier die Situation, dass ich eine Met Vis von 3km hatte, aber auf 2 Pisten RVR's von 400 m. Von der Station aus konnte ich die Sichtmarken in 3km gut erkennen, die Pisten aber hatten Nebelbänke, die die Sicht komplett zumachten.

Normalerweise, bei Nebel, ist es aber umgekehrt. MET VIS kann mit einem bestimmten Faktor multipliziert werden, um die RVR zu kriegen.

In der Nacht kann man die Met Vis mit einem High Intensity Approach und Runway Lights mit 3 multiplizieren, also 50 m Visibility gibt dann 150 m RVR. Mit normaler Befeuerung geht es noch 2 x, mit Low Intensity Lights 1.5 mal.

Am Tag sind die Werte 2, 1.5 und 1.

Gruss
Urs

Leo 17.01.2003 11:34

ATIS + RVR
 
Hallo!

Wäre natürlich interessant zu wissen, was auf der ATIS noch alles drauf war. Wie zB der zeitpunkt, die aktuelle RVR, auf welche Piste sich die RVR bezieht usw. Ausserdem ist es egal, was auf der ATIS gemeldet wird, wenn der Controller am Funk dem Flugzeug die aktuellen Werte gibt und nicht etwa ein 30min altes Wetter.

Die Dash 8 bei Tyrolean ist CATII approved. In absehbarer Zeit werden sie auch mit entsprechender Modifikation ein CATIII approval bekommen.

Es ist sehr wage, aufgrund des ablauschens einer ATIS und dem Landen eines Flugzeuges zu vermuten, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu geht. Die Piloten sind sich ihrer Verantwortung sehr wohl im klaren.

Wie Urs bereits erwähnt hat, darf der Pilot eine gemeldete Vis auch in RVR konvertieren. Dies ist jedoch nur im Flug, also nicht für die Planung, nicht für CATII/III,nicht für Take off Minima und ebenfalls dann nicht anzuwenden, wenn eine RVR gemeldet wurde.

Weiters werden zum Teil 3 versch. RVR Werte für ein und dieselbe Piste gemeldet. Die einzelnen Airlines beschreiben die Verfahren die dann zur Anwendung kommen und auch die oben genannten Bedingungen in ihrem FOM. (Flight Operations Manual) Die Bibel des Linienpiloten.

Grüße


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