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D-MIKA 08.12.2002 23:54

Die Teile am Heck sind aerodynamische Bremsen. Die Störklappen im Anflug zu betätigen ist (in den Handbüchern beschrieben) nicht erlaubt. Das Profil einer großen Linienmaschine muss ja einen sehr grossen Geschwindigkeitsbereich abdecken (mit Hilfe von Klappen im unteren Bereich). Gerade im Landeanflug wird ziemlich nahe an der Stallspeed geflogen und meist mit ziemlich wenig Leistung. Jetzt könnte der Einsatz der Speedbrakes den Abriss der Strömung erreichen und es bleibt keine Zeit Höhenverlust auszugleichen und die Triebwerke so schnell hochzufahren. Ein richtig konfiguriertes Flugzeug "fährt wie auf Schienen" das Anflugprofil hinunter.
Beim Segler MUSS der zu gute Auftrieb zerstört werden.

Darth Mop 09.12.2002 00:48

Spoiler "störklappen" sind doch auch für mehr Haftung auf der Piste gedacht, das lässt sich vorallem bei größeren flugzeugen bemerken, man wird förmlich in den sitz "gedrückt", gleiches gilt für die flügel, das ist doch das selbe mit F1 Wagen, wenn man die Form von hinteren Flügel (oder wie man die dinger nennt) etwas hoch dingstet, dann ist es mehr dingens, und wenn mans mehr runter dingstet dann machts halt das gegenteil

Marc 09.12.2002 03:24

Zitat:

Original geschrieben von Darth_Mop
Spoiler "störklappen" sind doch auch für mehr Haftung auf der Piste gedacht, ...man wird förmlich in den sitz "gedrückt"
Naja, das ist aber ein gewaltiger Denkfehler.

Wenn du „in den Sitz gedrückt“ wirst, dann müsste das Flugzeug ja von unten nach oben dir in den Allerwertesten drücken. Das wäre aber genau das Gegenteil einer gesteigerten Bodenhaftung.

Astronauten kleben beim Start einer Rakete ja auch nicht darin unter der Decke…

Darth Mop 09.12.2002 13:09

vielleicht hab ich es auch falsch ausgedrückt? Jedenfalls meine ich das richtige :)

was ich sagen wollte: der druck kommt durch die Störklappen doch von OBEN? So wird das Flugzeug nach UNTEN gepresst, denn: die Luft prallt an den Störklappen ab und drückt die Flügel nach unten, somit auch das Flugzeug, geht allerdings nur bei hoher Luftdurchströmung? Ist das richtig?

Peterle 09.12.2002 13:38

Eigentlich...
 
... muesstest Du nach vorne gezogen werden - wie bei einem bremsenden Auto (ist kurz nach dem Aufsetzen, also bei hoher Geschwindigkeit, sehr deutlich zu merken). Die Groundspoiler erzeugen zunaechst einmal Wirbel und vernichten den Auftrieb ueber einem Teil der Flaeche (und den Klappen), das macht einen festen Sitz der Maschine auf der Piste.

Was die Groundspoiler noch erzeugen ist ein kraeftiger Widerstand. Und der wirkt einfach in Richtung der Stroemung (also gegen die Bewegungsrichtung). Fuehlt sich einfach an wie eine Bremse und ist auch so gedacht. Nach unten koennen die Bleche nicht mehr druecken - tiefer als Piste geht ja schlecht ;) .

Im Flug werden andere Spoiler (Flightspoiler) eingesetzt bzw die als Groundspoiler dienenden Bleche nur graduell ausgefahren. Sie dienen als moderate (regulierbare - anders als im Flusi) "Luftbremse" und, einseitig betaetigt, besonders als Gegenflaeche zu den Querrudern, sie kompensieren deren negatives Wendemoment. Je nach Geschwindigkeit und gewuenschtem Roll kommen bei Jets die eigentlichen Querruder garnicht zum Einsatz.

Viele Gruesse
Peter

Darth Mop 09.12.2002 13:43

Zitat:

das macht einen festen Sitz der Maschine auf der Piste
das meinte ich (in etwa)

günther 10.12.2002 18:15

Also ich setze die Störklappen fast überhaupt nicht ein. Wenn ich mich möglichst genau an die Sinkgeschwindigkeiten der Handbücher halte, reicht in der Regel die Länge der Landebahn auch dicke aus (Autobrakes full + Flaps oder Manual Brakes + Flaps full). Allerdings verwende ich die Störklappen schon mal beim Anflug, wenn ich (erheblich) zu schnell bin. Ob das der Praxis entspricht, weiss ich allerdings nicht.
Gruß, Günther

Peterle 10.12.2002 18:35

Günther, da passt wieder der...
 
.. schoene Spruch aus "Der lange Weg nach vorne links":

"Es gibt mehrere Arten, ein grosses Flugzeug zu fliegen" ;)

Ich lande Dickduesen im FS praktisch immer mit ga"armten" Groundspoilern, die nach dem Aufsetzen automatisch ausfahren. Ist nicht wegen der Laenge der Bahn, die reicht natuerlich (meistens :D ). Da ich aber im FS ein absoluter Billigflieger bin (nur gebrauchte Maschinen, und die noch geleased :lol: ), spar' ich so ein bischen Abrieb der Bremsscheiben, die halten dann laenger bis zum faelligen (teuren) Austausch ;)

Viele Gruesse
Peter

FlusiRainer 10.12.2002 18:56

Zitat:

@günther
Allerdings verwende ich die Störklappen schon mal beim Anflug, wenn ich (erheblich) zu schnell bin. Ob das der Praxis entspricht, weiss ich allerdings nicht.
Wenn die Landeklappen draussen sind,wäre das fatal.
Wie schon mehrmals beschrieben,vernichten die Störklappen den Luftstrom über den Flaps.
Der Flusiflieger macht da aber keinen Unterschied in der Wirkungsweise.Der Einfluss der Störklappen lässt sich leider nicht getrennt für Flaps down und Flaps up editieren.

Air Michi 10.12.2002 19:03

Genau das was FlusiRainer beschrieb, hat zu einem schweren Flugzeugunglück 1970 bei Toronto geführt. Da fuhr der FO versehentlich die Spoiler schon vorm Aufsetzen aus, was zu einem überharten Aufsetzen führte, obwohl der Kapitän Vollschub gab. Die Maschine machte einen Go Around. Doch sie war auf Grund der harten Bodenberührung so stark beschädigt (ein Triebwerk riß ab) daß sie wenig später in de rLuft explodierte und zerschellte.
Seitdem gibt es eine Sicherung, die verhindert, daß die Störklappen vor der Landung voll ausgefahren werden.
Störklappen setze ich im Flug nur an, wenn ich nach einem High Speed Approach die Geschwindigkeit zur Landung auf ein "gesundes Mass" reduzieren muß.

Michael:cool:


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