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Watsi 16.01.2002 16:47

Hallo Jochen,
in der Realität werden tatsächlich alle Wegpunkte des Fugplans in den FMC einprogrammiert. Trotzdem sieht es nur so aus als ob die Piloten nichts täten. Sie achten während des Fluges auf viele Dinge, unter anderem auch auf die Anweisungen der Lotsen.
Genaugenommen ist es in der Realität (IFR) so: Du machst keine noch so kleinste Bewegung ohne dass es Dir vorher von irgendjemandem erlaubt wurde. Selbst beim starten der Triebwerke am Flughafen muß man um Erlaubnis fragen. Ein zuvor eingereichter Flugplan gilt diesebzüglich als eine Art "Vorab-Erlaubnis". Was bedeutet, daß wenn der Lotse nichts anderes sagt, fliegst Du nach Flugplan. Meist hörst Du allerdings in so einem Fall so etwas wie "...cleared as filed", was nichts anderes heißt als "flieg' so, wie es Dein Flugplan sagt" (beim FS-ATC heißt das dann "...resume own navigation" oder so). Danach sagt ATC dann auch nichts mehr zu Deiner Richtung...
AUSSER: es ist Verkehr in der Nähe (also sehr nah) und ATC muß Dich "umleiten" oder Du kommst vom Kurs ab.
Bezüglich der Höhe gibt es allerdings kein Pardon. Hier gilt nur und ausschließlich was der Lotse Dir sagt. Nichts was Dein Flugplan oder Dein FMC Dir erzählt ist hier wichtig (bsp. T/D) sondern höchstens eine Empfehlung.
Zum Flughafen (SID/STAR):
in der Realität werden oft SIDs benutzt jedoch (nach meiner Erfahrung) immer weniger STARs (zumindest bei den großen Airports). Bei viel Verkehr (um die Flughäfen herum) scheint es inzwischen effizienter für die Lotsen zu sein, die einzelnen Flieger per HDG-Angaben durch die Gegend zu schicken. So etwas nennt man 'Vectoring'. Dieser Eigenheit bedient sich auch der FS2002-ATC. Schlicht aus dem Grund, weil korrekte SIDs und STARs für jeden Flughafen eine Menge Daten für den FS2002 bedeutet hätten. Ab einem bestimmten Abstand vom Ziel-Flughafen schaltet der FS-ATC also sozusagen vom Flugplan auf Vectoring um. Und dabei ist es ihm egal wieviele Wegpunkte noch in Deinem Flugplan stehen.

Gruß, Watsi

thb 16.01.2002 17:21

Zitat:

AUSSER: es ist Verkehr in der Nähe (also sehr nah) und ATC muß Dich "umleiten" oder Du kommst vom Kurs ab.
Hi Watsi!

Ich bin erstaunt, zu hören, dass FS-ATC Dich schon mal wegen Verkehr umgeleitet hat. Eigentlich sagen sie nur "TRAFFIC ALERT! Report ... in sight" oder so. Die sagen das sogar im dicksten Nebel, obwohl ihnen klar sein müsste, dass Sichtkontakt soviel wie Crash bedeutet. Und dann noch einen Report zu erwarten ...

Und ich hatte schon oft Beinahezusammenstöße. ATC kümmert sich außer dieser Warnung nicht darum.

Gruß


jho2001 16.01.2002 18:08

Hallo nochmal!

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

Als Fazit nehme ich daraus, dass man am Besten auf ATC verzichtet, wenn man keinen Abenteuerlichen Anflug machen möchte....

Es wäre ja nicht so schlimm, wenn es mich anders leiten würde als geplant, aber was ich im Anflug auf Köln erlebt hab, war mir doch zu extrem.

Gruß

Jochen

Hauke Jürgens 17.01.2002 18:29

Moin Moin,
also, so würde ich das nicht sagen. Ich war bisher immer mit den Anflügen via ATC zufrieden, war nicht abenteuerlich, sondern einfach nur umgeleitet. Aber nicht mit großen Überraschungen oder unlösbaren Aufgaben. Da muss ich allerdings sagen, dass ich da auch schon von anderen Aussagen/Erfahrungen gehört habe. Aber ich würde schon mit ATC fliegen, weil die "virtuellen Controller" ihre Arbeit relativ gut machen, mal abgesehen von Ausnahmen.
gruß Hauke

alfora 17.01.2002 19:38

Da muss ich jetzt auch noch meinen Senf dazugeben. :)

Das ATC-System des FS2002 ist im Prinzip ganz brauchbar, sorgt für Abwechslung und manchmal ganz lustig (wenn z.B. AI-Flieger die Anweisungen nicht befolgen).

Wenn man z.B. FSNavigator, um damit seine Flugpläne zu erstellen, dann kann man ja so vorgehen:
  • Flugplan erstellen mit Start vom Gate (oder Verwendung von FSUIPC zur Vermeidung des Versetzens des Startpunkts)
  • aus den Wetterinformationen die voraussichtlichen Start- und Landebahnen berücksichtigen (längste ILS-Bahn gegen Windrichtung)
  • Flugplan exportieren für FS2002
  • im Flugplaner des FS2002 importieren, damit man einen IFR-Flugplan einreichen kann
  • losfliegen und ATC-Anweisungen nach dem Start befolgen
  • ATC bis zu "dubiosen" Landeanweisungen folgen (Stichwort: in Innsbruck gibt es hohe Berge :D )
  • wird es zu dubios, dann IFR abbrechen und eigenen STAR fliegen
  • wenn man in vernünftiger Entfernung und Richtung zur (im ATIS angekündigten) aktiven Landebahn ist, einfach um Landeerlaubnis ansuchen
  • nicht auf den MAP vergessen, KI-Flieger bleiben tw. sehr lange auf der Runway... :)

So mach ich das zumindest. Ich denk mir halt, der Controller hat mir einen STAR zugewiesen und knapp vor Ende meld ich mich halt noch einmal.

Watsi 18.01.2002 09:26

Grundsätzlich halte ich den FS-ATC auch für einen ganz gelungenen EINSTIEG in den Flugfunk.
Allerdings besteht schon noch eine Unmenge an Verbesserungspotential.
Beispielsweise sollte man (IFR) auch noch während des Fluges einen anderen Cruising-Level requesten können. Auch die Final-Höhe (ILS) für die Landung scheint mit manchmal etwas dubios. Dann habe ich mitunter festgestellt, daß sich ATC mit der Staffelung der Flieger manchmal schwer vertut. Schlechtes Timing.
Gruß, Watsi


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