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Satan_666 09.07.2011 15:22

wie oben schon geschrieben: ich habe einfach zu wenig einblick in die materie - aber ich könnte mir eine art von asynchronem lehrmodell vorstellen.

sozusagen: es gibt verschiedene unterrichtsfächer und diese müssen allesamt positiv abgeschlossen werden, um das abschlusszeugnis zu erhalten. wenn jemand beispielsweise in deutsch und chemie und geografie gut ist, sich jedoch in mathematik und physik schwer tut, warum soll man ihn dazu zwingen, den stoff für deutsch, chemie und geografie zu wiederholen?

mitunter habe ich so das gefühl, dass das dem modell entspricht, welches unsere derzeitige unterrichtsministerin im auge hat. es gibt für jedes lernfach eine menge an lektionen, die man positiv erledigen muss, und wann der schüler diese positiv erledigt spielt keine rolle. so könnte man beispielsweise alle deutsch-lektionen innerhalb von 9 monaten erledigen, danach alle mathematik-lektionen usw. oder man macht deutsch in 18 monaten, mathematik in 30. und geografie in 12 usw.

und so gesehen gäbe es dann gar kein sitzenbleiben ...

pc.net 09.07.2011 16:09

also hin zur ausbildung auf kurs-basis und weg vom starren auf schulstufe ausgerichteten lehrplan ...

IMHO kann das aber erst ab der oberstufe sinnvoll funktinieren ...

Autrob 09.07.2011 17:48

Zitat:

Zitat von pc.net (Beitrag 2455138)
also hin zur ausbildung auf kurs-basis und weg vom starren auf schulstufe ausgerichteten lehrplan ...

IMHO kann das aber erst ab der oberstufe sinnvoll funktinieren ...

das setzt vor allem eine starke eigenverantwortung der schüler voraus. und ob die vorhanden ist, bezweifel ich mal stark

TONI_B 09.07.2011 19:50

Ein Kurssystem wäre in der Oberstufe und speziell im BHS-Bereich wirklich sinnvoll und damit könnte ein sinnloses Wiederholen mit dem entsprechenden Zeitverlust in vielen Fällen vermieden werden!

ABER: ein Kurssystem kostet wesentlich mehr! Derzeit sitzen zwischen 20 und 36 Schüler in einer BHS-Klasse. In einem Kurssystem wären es wesentlich kleinere Klassen. Und das würde auch zusätzliche positive Effekte ergeben.

Nachdem aber trotz aller vollmundigen Erklärungen:"Wir investieren in Forschung und Bildung" in den letzten Jahren immer nur gespart wurde, sehe ich keine Chance für solch ein System. :(

Christoph 09.07.2011 21:03

Grundsätzlich finde ich das Aufsteigen mit einem Fleck noch OK, zwei bestenfalls 1 Haupt- und 1 Nebengegenstand.

Mir fehlt in der ganzen Diskussion die Erklärung was passiert, wenn der Schüler im nächsten und übernächsten Jahr noch immer nicht aufgeholt hat???
Wie lange kann er die Wissendefizit mitnehmen?

TONI_B 09.07.2011 22:09

Es gibt leider noch keine klaren Durchführungsbestimmungen!

Obwohl ich ziemlich an der Quelle sitze, sind auch meine Informationen mehr als dürftig. Nachdem die Gesetzesvorlage erst in der Begutachtungsphase ist, kann sich auch noch sehr viel ändern - leider wurden (wie immer?) keine Leute von der Basis gefragt.

c23 09.07.2011 22:30

Hi there!

Es wäre aber ein Schritt in diese Richtung. Und wäre ein Schritt in diese, von mehreren Personen hier durchaus positiv beurteilte Richtung, nicht auch positiv?
Sprich wenn er in einem Fach hinkt, er trotzdem die anderen Fächer weitermachen darf?

e-t-c 10.07.2011 00:27

Hm, kommt auf die Fächer an. Max. 2 Fleck in Einzelfällen.
"Faule Säcke" können ja durchaus aufholen (i waas wovon i red) ... *pfeif* ^^

pong 10.07.2011 08:14

Toni hats schon erwähnt, dass die einzig vernünftige Lösung ein Kurssystem wäre. Nur eben ist die österr. Regierung nicht fähig und willens Geld in ein solches System bzw. die radikale Reform des Ist Zustandes zu stecken.

Warum scheint nun soetwas so radikal? Weil eben in den letzten 20 bis 30 Jahren keinerlei Veränderung stattgefunden hat. Hätte man vor 15 Jahren sukzessive mit einer schleichenden Änderung begonnen, gäbe es eine solche Sommerlochdebatte nicht.

Ein Fleck darf gar nicht dazuführen, dass ein Fach als bestanden gilt. Allerdings muss er verhindern, dass ein Schüler einen darauf aufbauenden Kurs besuchen kann bzw. den endgültigen Schulabschluss erreichen kann. Denn jemanden aus seinem sozialen Umfeld zu reißen, ist die wirklich große Gefahr die ein Fünfer und die daraus resultierende Ehrenrunde mit sich bringt.

Wie immer in den Medien wird nur ein kleiner Teil einer Idee massengerecht aufbereitet. Ein Nachdenken über den Tellerrand oder gar Auflistung aller Fakten und Punkte ist ja gar nicht gern gesehen.

pong

TONI_B 10.07.2011 10:49

Das Argument mit dem sozialen Umfeld gilt natürlich in einem Kurssystem auch nur beschränkt, da die Schüler dann auch nicht 4 oder 5 Jahre im selben Klassenverband sind. Meine Erfahrung ist auch jene, dass es individuell sehr verschieden ist, ob sich ein Klassenwechsel durch ein Wiederholen negativ oder positiv auswirkt. Und die positiven Seiten überwiegen sogar, weil ein Repetent aus seinem Trott herausgerissen wird.

Noch ein Gedanke zum Wiederholen: bei den meisten Schülern liegt es nicht am Können oder an der Intelligenz, sondern der Wille fehlt schlicht und einfach! Und ob da dieses System mit semesterweisen Prüfungen greifen kann, bezweifel ich: denn wenn die Lust und der Wille zum Lernen fehlt, wird das Nachholen in der Freizeit noch schwieriger werden - von der Motivation her.

Und es ist ja auch jetzt schon so, dass die "unschuldig" schwachen viele Möglichkeiten (einschließlich der Wiederholungsprüfung bzw. dem Aufsteigen mit einem Nichtgenügend) geboten werden. Da "tragen" wir viele durch...

Nur wenn einer nicht will? Was sollen wir da machen? Da wird auch das neue System scheitern!


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