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Andre@s 07.06.2001 12:48

Hmm, mich würde mal eines interessieren:

Da ihr hier Chello doch halbwegs in Schutz nehmt, wie hoch würdet ihr das DURCHSCHNITTSVOLUMEN von ALLEN Chello-Usern einstufen?

Ich hab da ein paar Werte inoffiziell gehört. Also wie hoch? 1GB, 2GB, 10GB? Die Tools zum aufzeichnen des Transfers laufen ja schon eine Zeit lang, da gibt´s mittlerweile Auswertungen, warum hört man nichts davon? Vielleicht, weil man die ganzen Probleme nach der Veröffentlichung dieser Werte nicht mehr auf die User abwälzen könnte?

Hanneman 07.06.2001 12:52

ich verwehre mich auch, die TA als technisch inkompetent hinzustellen

der größte Fehler war die zu späte Privatisierung:

erinnern wir uns zurück: unter der grossen Koalition wurden Streicher/ Ditz in die ÖIAG gesetzt und teilten sich die Betriebe untereinander auf

die SPÖ muste vor allem auf eine Stammwählerschichte - die Beamten - schauen
dies mag der entscheidende Grund für das Bremsen gewesen sein - ein fataler Fehler - zudem gab es Streitigkeiten, wie privatisiert werden soll (Minderheitsbeteiligung, etc...)
anstatt die "Gewinne", die die TA damals machte, "zu privatisieren" und für den Staat einen hohen Emissionserlös zu lukrieren, flossen sie direkt ins Budget


hinzu kommt, daß die TA auf die privaten Telefonanbieter anfangs überhaupt nicht reagiert hat : sicherlich wurde sie daran auch von der Telekom Control gehindert (sekundenabrechnung, etc..), die langwierigen fristen, bis neue Tarife gelten
ein Tochterunternehmen der TA, das als quasi Privater auftritt und an a1 gekoppelt ist, wäre aber eine gute Lösung gewesen
und gerade bei den Telefonanbietern gilt: einmal preselect und auf wiedersehen telekom

summasummarum: die Starrheit der Koalition, das unfähige Management und desen Markeinschätzung , der zu spät erfolgte Börsengang
alles Faktoren, die eine sehr gute telekom (infrasturktur führen wir vor d) weit zurückgeworfen haben

das negative image ist darauf zurückzuführen: die TA gilt als träge, als quasi "Staatsbetrieb" mit "faulen Beamten", als "Abzocker"
auch sinnlose namemsspiele wie jet2web ??? können daran nichts ändern






James 07.06.2001 13:10

http://futurezone.orf.at/futurezone....9128&tmp=48535

aber ich schätze wenn die jet2web.. ADSL ohne download limit haben dann wären das mal ein angebot gegen chello in wien weil so werden sie keine kunden finden teuerer service sicher ned besser wie bei chello und das dl limit

Hanneman 07.06.2001 13:25

@James

besonders hat mir diese Passage gafallen:

Der Hamburger Internet-Provider war in die Schlagzeilen geraten, nachdem er im Oktober zunächst sein Flatrate-Angebot eingestellt hatte und kurze Zeit später Insolvenz anmelden musste. Erst vor wenigen Wochen meldete sich das über ein Investoren-Konsortium aufgefangene Unternehmen wieder am Markt zurück.

damit ist NGI gemeint

aus http://www.heise.de/newsticker/resul...html&words=NGI

seht doch endlich ein, daß euch die provider nichts schenken können

jene, die es machen, gehen nach spätestens einem quartal ein


ERRA 07.06.2001 13:28

Schön zu lesen dass es doch noch einige gibt, die unsere TA in Schutz nehmen. Was die TA in den letzten Jahren geleistet hat ist ja nicht zu übersehen: Volldigitalisierung der Ämter, österreichweiter Ausbau xDLS-Technologie, stüzten des Bundesbudgets (egal welche pol. Fraktion dafür verantwortlich ist, Fakt ist, dass die TA jetzt zur Sanierung herhalten muss).

Weiters ist zu berücksichtigen, dass die enormen Investitionskosten nur zum Teil an die alternativen Provider weiterverrechnet werden dürfen. Dafür sorgt schon allein die Telekom Control. Die ist auch dafür verantwortlich, dass die TA noch immer eine der höchsten Gebühren aller Anbieter hat und die Preise nicht senken darf.

Leider kann man einen klaren Trend erkennen: alles was uns unsere Bundesdeutschen vormachen, wird bei uns unüberlegt nachgemacht. Siehe Complete, ADSL, Preisregelung mit unzähligen Staffelungen, all das haben und die D's immer ca. 6 Monate voraus. Leider wird eben alles ohne überlegen übernommen.

Gut für den Kunden, schlecht fürs Unternehmen sind illusorische Kalkulationen PC + 1 Jahr bindefrist um ATS 7000,--. Wie soll das jemals rentabel sein? Belebt aber den Markt, hält die Preise klein und erfreut den User.

Hanneman 07.06.2001 13:58

wer nicht Bilanzen lesen will (kann) hier eine kurz etwas zu UPC:


UPC ist gegliedert in UPCtv (digitales Fernsehen, wird am 1.7. in betrieb gehen), Priority Telecom und CHELLO BROADBAND.

Zusätzlich gibt es Landesorganisationen, die im Franchise System aufgebaut sind. (Niederlande, Österreich, Belgien)

also eine divisionale Unternehmensgliederung

erste ebene:
Konzern, Upctv, Priority, Chello Broadband
zweite ebene:
die landesorganisationen


Chello Broadband stellt den Landesorganisationen die Internetleitungen zur verfügung und erhält dafür von den, die Franchisenehmer sind, einen Teil der Chellogebühr

Die Landesorganisationen erhalten von den Kunden Erlöse aus:
Kabelfernsehen, Telefon, Internet


für unseren Fall ist jetzt nur das Internet interesannt:

so gibt es in Österreich zum Stand 31.3.2001
112200 Private Chellokunden und 1700 Business Chellokunden

im Vergleich zum Vorjahr (31.3.2000)
54,500 private und 1,300 Businesskunden

somit ist chello ordentlich in Österreich gewachsen:
die Einkünfte aus den Anschlussgebühren sind:

11 066 000 Mill Euro also 152,3 Mill. Schilling

pro Kunden sind dies 334 ATS / Monat umgerechnet
den rest der gebühr zweigt sich CHELLO BROADBAND ab.

was mir auffällt: von allen Landesorganisationen arbeitet im Telefon und Internetbereich nur Österreich! operativ profitabel, die Niederlande haben zwar Einkünfte von 15 469 000 Mill Euro, ahebn aber einen operativen verlust von sage und schreibe 4 346 000 Mill Euro! ( Österreich hat einen operativen Gewinn von 2 356 000 Mill Euro)

also ist es um Telekabel nicht schlecht bestellt, in den Niederlanden hingegen stimmt etwas nicht.


weiters: die absolute Chello Cash Cow ist natürlich das Fernsehen, hier arbeiten alle Landesorganisationen höchst profitabel


jetzt kommt aber der springende Punkt wo Chello ansetzen will:

die Landesorganisationen zahlen keine Leitungsgebühren für das Internet, dies macht Chello Broadband.
diese haben wegen den Franchisezahlungen zwar Einkünfte von 13 209 000 Mill Euro, aber einen ioperativen Verlust von sage und schreibe 20 197 000 Mill Euro im letzten Quartal.
Wer jetzt noch behaupten will, chello arbeitet im Internet profitabel ....

Chello kann sich den tradeoff nur leisten weil sie die cash cow Fernsehen im Rücken hat

-> ein Unternehmen, welches nur auf den Internetzugang aufbaut, geht früher oder später Pleite.
wichtig ist ein anderes Unternehmensstandbein (TA : Handy, Chello : Fernsehen)


ist jetzt endlich jemandem ein Licht aufgegangen? nichts ist umsonst im Leben ........


deshalb sind auch spekulationen über ein durchscnittsvolumen hinfällig: diese Sache wird im Headquater zusammen mit den Jungs von Chello Broadband entschieden, die Landesorganisationen haben nur ein kleines Mitspracherecht (müssen die Landestypischen Gegebenheiten schildern wie Konkurrenz zu AON)















Hanneman 07.06.2001 14:05

@ERRA

>Leider kann man einen klaren Trend erkennen: alles was uns unsere >Bundesdeutschen vormachen, wird bei uns unüberlegt nachgemacht. >Siehe Complete, ADSL, Preisregelung mit unzähligen Staffelungen, all >das haben und die D's immer ca. 6 Monate voraus. Leider wird eben >alles ohne überlegen übernommen.

ich würde sagen weder noch:

Österreich hat vor D die Flat eingeführt bei ISDN, ebenso ADSL war in Österreich ein halbes Jahr früher zu haben, allerdings mit GB Limit

die D haben halt mehr Kapital, Österreich muss wirtschaftlicher denken - deshalb keine Superangebote wie in Österreich wie in D



James 07.06.2001 15:55

also ich glaube sehr wohl das jet2web (hab aber keine zahlen gesehen) mit ADSL geld verdient 800ats für 1g down also werden die leitungen nie 24/7 "verstopft" sein da sich das halt ned mit dem gb ausgeht ich finde aber auch das das prinzip was chello mit poweruser machen will ned so schlecht is weil ich zahle ger bis ca 1000ats für an gscheiten schluss im gegenzug sollten aber normal bis emailchecker user auch wesentlich weniger zahlen weil nur mal kurz zum surfen und email checken sind 800ats schon teuer da aber in österreich sunst keine möglichkeit besteht eine ausser kabel eine schnelleren anschluss als isdn zu bekommen sehr schade...
da haben wir super technik... und wird nicht genutzt das zeugs is ja eh nach 1 jahr wieder alt hehe

James--

ERRA 07.06.2001 16:11

Da wäre wieder mal die Deutsche Technik gefragt. Dort gibt es Pläne geringe Datenmengen (wie Email), und dass vielleicht sogar gratis, über den D-Kanal zu schicken (wennst ISDN hast :p ).

Neutron 07.06.2001 17:42

Telekom: Von wegen die Telekom hat in der letzten Zeit doch soooo viel neue Technologie installieren müssen, ja hättens halt früher angefangen damit, und nicht erst im letzten Moment. Das ist eindeutig ein Fall von sskm :ms:
Allerdings mit der FLATRATE hat nicht die Telekom angefangen. Die haben es nur Telekabel (wie es damals vor 2-3 Jahren? noch hieß) nur nachgemacht. Damals gab's nämlich auch dort ein DL von :eek: 50 MB !!! :eek:


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