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wol 30.04.2001 11:39

Ich gebe Guru recht, Vorschriften müssen natürlich sein, sonst gäbs Leute, die im Ortsgebiet 250 fahren würden. Was mich aber ärgert, sind diese sinnlosen Einschränkungen.
Beispiel gefällig? Eisenbahnübergang im Marchfeld, links und rechts ungehinderte Sicht kilometerweit, trotzdem steht eine Stopptafel dort. Jeder, der die Stelle kennt, fährt drüber, man kommt sich ja blöd vor, dort anzuhalten. Wenn du Pech hast, und ein Dorfpolizist hinterm Busch steht, brennst. Dasselbe ein paar Dörfer weiter: Bahnübergang mit Stopptafel, Geleise verrostet und unkrautüberwachsen, seit Jahrzehnten kein Zug mehr dort gefahren.....Aber die Stooptafel soll man natürlich beachten und stehenbleiben, sonst ist man ein Verbrecher...
Von der Sorte könnte man aufzählen ohne Ende...
Wien 22, Telefonweg, links und rechts Felder, nicht mal ein Gehsteig, aber bis vor kurzem war dort 50 kmh vorgeschrieben. Seit neuestem darf man jetzt 60 fahren, na super...Die wenigsten halten sich daran, weil man sich gefrozzelt vorkommt, auf einer de fakto Landstraße mit 50 oder 60 zu fahren.
Lauter hirnlose Vorschriften, die das Volk entmündigen und zu willenlosen Befehlsempfängern machen sollen. Folge: Wenn zB. eine Ampel plötzlich einen Defekt hat, und endlos auf rot stehenbleibt (selbst schon erlebt), bleiben die Leute stur vor der roten Ampel stehen, und wenns eine halbe Stunde ist. Wohlgemerkt: an einer Kreuzung, wo nicht so viel Verkehr ist, dass man nicht trotz rot drüberfahren könnte. In so einem Fall sollte doch wohl die richtige Reaktion sein, drüber fahren, wenn es der Querverkehr erlaubt, anschließend die Polizei anrufen und auf den Defekt aufmerksam machen.
So, jetzt reichts, aber das musste gesagt werden, weil mir auch schon dieses ewige Verkehrssicherheitsgejammer auf die Nerven geht. Wenn man jeden Unfall verhindern will, muss man den Autoverkehr verbieten, oder Tempo 5 einführen.

Satan_666 30.04.2001 16:59

Scheuklappenvordenaugenhaben?
 
@wol

"....Vorschriften müssen natürlich sein..." schreibst Du! Und was macht das für einen Sinn, wenn ich "vorschreibe" (in Österreich), auf Autobahnen 130 km/h schnell (langsam??? - da haben wohl manche keinen Vergleich mehr zum "zu Fuß gehen" :D) sein zu dürfen, wenn dann wieder ein paar motzen, dass das eben nicht schnell genug ist. Setz' mas rauf auf 5000 km/h, dann werden schon alle zufrieden sein!!! Aber bitte, DAS kann doch net die Lösung sein.

Wie in meinem Posting von voriger Woche schon geschrieben: es gibt halt eine Menge Ignoranten unter uns: die Raucher, die Hunde-ohne-Leine-und-Maulkorbhalter, die Raser, ....


Nochwas, lieber Wol: wenn Du Dich da ärgerst, wenn man Dich an einem "Bahnübergang", der total verrostete Schienen hat, welche dazu noch komplett mit Unkraut überwuchert ist: hast Dich schon mal ernsthaft erkundigt, ob und warum diese Stopp-Tafel dort stehen muss? Da gibt es die Magistrate bzw. die Bezirksämter, die freuen sich, wenn jemand solchen nicht mehr notwendigen Wildwuchs an Verkehrsschildern melden. Aber ohne Stopp drüber rauschen ist auch keine wirklich gute Lösung (vor allem, weil es Dir Geld kostet :D - mir nicht, da ich dann sicherlich stehen bleibe davor!)

Ich will Guru schon recht geben, wenn er meint, dass das nicht sinnvoll ist, so wie es derzeit in Österreich ist. Und der Appell zu mehr Eigenverantwortung verhallt - leider, leider - in Österreich auch niergendwo! Darum lesen wir alle die Kronen-Zeitung, eMedia, sehen TXO im Fernsehen etc. Wir sind nun mal ein Volk der von oben gelenkten, weil DIE DA OBEN DENKEN EBEN FÜR MICH und damit habe ich es sehr bequem.

Aber das ist - wie schon so oft in diesem Forum - sicher nicht die Meinung der Mehrheit! Seht es daher Eurem Teuferl ein wenig nach!

:ms:

The_Lord_of_Midnight 30.04.2001 17:51

> Ich will Guru schon recht geben, wenn er meint, dass das nicht sinnvoll ist, so wie es derzeit in Österreich ist.

Ich glaub das nicht. Schauts euch mal um. Wenn man mit Leuten aus anderen Ländern spricht, haben die seltsamerweise die gleichen Argumente und Probleme. Sicher ist es schwer was dagegen zu unternehmen, da müsst ma wirklich auf a Magistrat gehen und den Leuten dort auf die Nerven gehen. Die werden dann wieder wie alle anderen sagen "ich hab ja eh schon so viel zu tun". Aber sicher, wenn man überzeugt ist, daß da was weggehört, könnt man schon einmal "vorsprechen".

Aber ich glaub nicht, daß das die wahren Probleme sind. Die wahren Probleme sind, daß die gefährlichen Leute genau dieselben Argumente verwenden. Also mit 160 und konzentriert fahren und so. (BITTE das nicht sofort als Einordnung in diese Kategorie zu sehen). In Wahrheit sind wahrscheinlich 99% der Leute schon einmal 160 gefahren, einschließlich mich.

Aber ich möcht einmal ein paar Geschichten aus der Realität bringen:

Plötzlich liegt mitten auf der Fahrbahn ein metergrosser Strohballen, der Vordermann schaffts im allerletzten Moment, noch daran vorbeizuziehen. Ich seh schon wieder einen schreiend im Wrack liegen. Kein Problem für mich, denn mit 130 und Abstand seh ich ja was auf mich zukommt. Es ist dabei nicht egal, ob man 130 oder 160 fährt, denn mit 160 ist der Bremsweg DOPPELT so lang.

Ich fahr ganz normal, plötzlich fällt ein langes Rohr vom Lkw. Ist schon a Unterschied wie schnell man ist, oder ? Ja ich weiß, wenn man Pech hat, nützt alles nichts. Aber die Wahrscheinlichkeit ist wesentlich geringer, daß man mit 160 noch bremsen oder ausweichen kann.

Lände. Ein Lieferwagen fährt vor mir, plötzlich fällt eine Werkzeugkiste von der Ladefläche. Ich fahr vorschriftsmässig mit Abstand und hab kein Problem. Fahr einfach nach rechts und schalte die Warnblinkanalage ein. ACHTUNG ! Nicht aussteigen !!! Jetzt dauerst ungefähr 2 bis 3 Sekunden, bis die Massenkarambolage folgt. Von hinten kommen 4 oder 5 Autos mit über 70 kmh. Und die hatten MASSIG Abstand. Ein paarmal Bersten und Splittern und die Sache ist erledigt. Zum Glück achtet man darauf, daß auf der rechten Seite wer stehen kann, deshalb bin ich noch mit heiler Haut davongekommen.

Glatteis und vorne ist ein Zebrastreifen mit einem Kind davor. Ich fahr langsamer und lass das Kind drübergehen. Plötzlich kommt von hinten einer und bremst an meinem Auto vorbei. Im allerletzten Moment und nur wenige Zentimeter vor dem Kind bleibt er stehen. Was soll man mit solchen Trotteln tun ?

Glatteis. Vor mir fährt jemand und bremst ohne Abs. Natürlich schleudert er. Der engegenkommende Lkw zermalmt das Auto. Von hinten kommen wieder die "Freie Fahrt" Bürger und bremsen an meinem stehenden Auto mit Warnblinker vorbei. Wieder einmal Glück gehabt.

Ein positives Beispiel aus UK. Zur Anmerkung: Die haben die strengsten Strafen in Europa, nicht so ein Trinkgeld mit 300,-- wie bei uns das die Gstopften aus der Portokassa zahlen. Da fährt der bedauernswerte Engländer auf der Freilandstraße ohne Verkehr um 20 Kmh zu schnell. Da würde man sagen, das geht. Zahlt dafür umgerechnet 2 Tausender. Er schimpft zwar, daß er nicht versteht warum. Aber er macht das nie wieder, weil er genau weiß, daß das noch das geringste war, was ihm passieren kann.

Ich hab noch eine lange Liste an Geschichten, die ich selbst in meiner jetzt fast 15jährigen Pendlerzeit erlebt hab. Ich kann nur sagen, mit etwas mehr Pech wär ich schon lang mir mehr am Leben.

Also ich will jetzt keinem irgendwas unterstellen, mir ist auch klar das jeder mal Fehler macht. 160 dort wos geht, kein Problem. Ich stimme zu, aber nur wenn ich ganz allein auf der Straße bin.

reemrev 30.04.2001 18:30

@Guru
Eigenverantwortung in einem gesellschaftlichen System ??
Wie soll das denn gehen.

Ich werde mal das Wort steigern
Eigenverantwortung - freier Wille - Wille zur Macht
Es ist nicht sosehr die Möglichkeit der Gedankenkette, die hier erschreckt, sondern der Mißbrauch. Du forderst Eigenverantwortung und Mitdenken von den anderen, nach welchen Kriterien willst Du denn die Gunst gewähren ?? Doch etwa nicht nach dem freien Willen ?
[...gelöscht]
Deine Eigenverantwortung für alle ist Garant für die Herrschaft der Idioten und Kurzsichtigen, nicht nur auf den Straßen.

P.S: Wem die Gesetze Murphys ein Begriff sind, sollte vermeiden, von gefahrlosen Situationen zu reden.

wol 01.05.2001 00:03

@ reemrev: Deine Gedankenkette von der Eigenverantwortung zum Machtwillen ist unlogisch, das hieße ja , du lehnst jede Eigenverantwortung ab! Das ganze Leben ist Eigenverantwortung, ständig , jeden Tag, jede Sekunde musst du dich für irgendwas entscheiden, das geht ja gar nicht anders. Wenns nach dir ginge, bräuchten wir hirnlose Roboter statt Menschen, die einfach irgendwelche Befehle ausführen, ja genau, das Militär müsste dir dann eigentlich ideal vorkommen. Nicht denken, gehorchen.

sky 01.05.2001 07:44

Ich muß sagen, während des Lesens dieses Threads fand ich es erschreckend... ,nein, eher bezeichnend, wie unsicher manche Leute auf ein Posting mit dem schon erwähnten Tiefgang reagieren. Da wird man urplötzlich aus seiner "heilen" Computerwelt herausgerissen (oder worum sich die Welt des Einzelnen auch immer drehen mag) Ich wurde schon in einigen anderen Foren mit dem "Bitte nicht's ernsthaftes/nachdenklich stimmendes in diesem Forum. Ich will Spaß!" Syndrom konfrontiert. Von dem her freut es mich zu sehen, daß es doch Menschen gibt, die sich Gedanken machen, über sich und ihre Umwelt. :)
Zum Thema Autofahren: Ich persönlich trinke zum Beispiel keinen Tropfen Alkohol, wenn ich mit dem Auto fahren muß. Auch nicht "Na is eh noch ein paar Stunden hin, bevor ich wieder heimfahr". (Und deshalb bin ich ein Heiliger) http://www.wcm.at/vb2/images/icons/icon18.gif *gg* Aber ernsthaft: Dafür fahr ich fröhlich durch die Gegend mit nicht mehr als 2 Stunden Schlaf hinter mir. Oder bin eben auch mit meinen 150 Sachen auf der Autobahn unterwegs. (Schneller geht mein Auto sowieso nicht)
Aber da kommt eben wieder diese Frage der Eigenverantwortlichkeit zum Tragen. Ich muß selber entscheiden, was für mich noch OK ist, und was nicht. Ich will mir nicht vorwerfen müssen, einen Menschen getötet zu haben, weil ich meinte, trotz Autofahrens Alkohol trinken zu müssen. So wichtig ist mir Alkohol nicht. Was den Schlaf anbelangt, ist das bei meinem Momentanen Tages/Nacht ablauf oft gar nicht anders möglich. Und irgendwie muß ich dann ja von zur Arbeit kommen, usw.
Ich versuch halt insofern vernünftig zu sein, daß ich mein Verhalten, falls etwas passieren sollte, zumindest vor mir selber noch verantworten kann. Um eben auch noch in den Spiegel sehen zu können, ohne dabei traurig zu werden. Eben weil ich nicht an den Menschen denken müssen will, dem ich das Leben gekostet hab, und mich dann dafür schlagen will. Ich könnt' so etwas nur dann in einem vernünftigen Ausmaß bewältigen, wenn sich meine Schuld daran in den von mir gesteckten Grenzen hält. (Und ich bin froh darum, daß bei meinen bisherigen Unfällen nie Menschen zu Schaden gekommen sind. Alles andere ist nur Geld.

sky 01.05.2001 07:46

PS: ;)
Is das [...gelöscht] ein Hinweis darauf, daß da das Übel an der Wurzel *Wortspiel* gepackt wurde, und von den selbigen was zum Wohle aller entfernt wurde?
Jetzt nur interesse halber. Is mir nämlich bis jetzt in den von mir gelesenen Threads noch nie untergekommen.

Guru 01.05.2001 08:10

Argumentationsfehler?
 
Hi Gurufreunde!

>Ich glaub das nicht. Schauts euch mal um. Wenn man mit >Leuten aus anderen Ländern spricht, haben die >seltsamerweise die gleichen Argumente und Probleme. Sicher >ist es schwer was dagegen zu unternehmen, da müsst ma >wirklich auf a Magistrat gehen und den Leuten dort auf die >Nerven gehen. Die werden dann wieder wie alle anderen >sagen "ich hab ja eh schon so viel zu tun". Aber sicher, >wenn man überzeugt ist, daß da was weggehört, könnt man >schon einmal "vorsprechen".

Stopptafeln an Eisenbahnkreuzungen unterliegen der Eisenbahnbehörde erster Instanz und das ist in Österreich das jeweilige (Bundes)Land.

>Aber ich glaub nicht, daß das die wahren Probleme sind. >Die wahren Probleme sind, daß die gefährlichen Leute genau >dieselben Argumente verwenden. Also mit 160 und >konzentriert fahren und so. (BITTE das nicht sofort als >Einordnung in diese Kategorie zu sehen). In Wahrheit sind >wahrscheinlich 99% der Leute schon einmal 160 gefahren, >einschließlich mich.

Die wahren Probleme sind, dass Tempo 160 in einem Fall überhaupt nichts ausmachen, im anderen Fall viel zu viel sind.

>Aber ich möcht einmal ein paar Geschichten aus der >Realität bringen:

>Plötzlich liegt mitten auf der Fahrbahn ein metergrosser >Strohballen, der Vordermann schaffts im allerletzten >Moment, noch daran vorbeizuziehen. Ich seh schon wieder >einen schreiend im Wrack liegen. Kein Problem für mich, >denn mit 130 und Abstand seh ich ja was auf mich zukommt. >Es ist dabei nicht egal, ob man 130 oder 160 fährt, denn >mit 160 ist der Bremsweg DOPPELT so lang.

Guru hat doch etwas von Eigenverantwortung gesagt: wer mit 160 fährt und die Kolonne vor ihm 130, kann selbige nicht wirklich haben, oder? Und: Bremsweg bei 130 ist laut Gesetz (Mindestbremsweglänge) 169m, bei 160 km/h 256m. Also nicht wirklich doppelt.

>Ich fahr ganz normal, plötzlich fällt ein langes Rohr vom >Lkw. Ist schon a Unterschied wie schnell man ist, oder ? >Ja ich weiß, wenn man Pech hat, nützt alles nichts. Aber >die Wahrscheinlichkeit ist wesentlich geringer, daß man >mit 160 noch bremsen oder ausweichen kann.

Natürlich wird es immer Ausnahmesituationen geben, mit denen Menschen nicht rechnen. Aber hier sagt Guru, was dann die Logik sagen würde: mit Tempo 0 kann gar nichts passieren...

>Lände. Ein Lieferwagen fährt vor mir, plötzlich fällt eine >Werkzeugkiste von der Ladefläche. Ich fahr >vorschriftsmässig mit Abstand und hab kein Problem. Fahr >einfach nach rechts und schalte die Warnblinkanalage ein. >ACHTUNG ! Nicht aussteigen !!! Jetzt dauerst ungefähr 2 >bis 3 Sekunden, bis die Massenkarambolage folgt. Von >hinten kommen 4 oder 5 Autos mit über 70 kmh. Und die >hatten MASSIG Abstand. Ein paarmal Bersten und Splittern >und die Sache ist erledigt. Zum Glück achtet man darauf, >daß auf der rechten Seite wer stehen kann, deshalb bin ich >noch mit heiler Haut davongekommen.

Du führst ja selbst den Beweis. Wer nicht schaut, wird auch bei Tempo 20 noch zu schnell sein. Und Guru denkt bei dem Terminus "Eigenverantwortung" schon daran, dass dieser "Schauen" auch einschließt.

>Glatteis und vorne ist ein Zebrastreifen mit einem Kind >davor. Ich fahr langsamer und lass das Kind drübergehen. >Plötzlich kommt von hinten einer und bremst an meinem Auto >vorbei. Im allerletzten Moment und nur wenige Zentimeter >vor dem Kind bleibt er stehen. Was soll man mit solchen >Trotteln tun ?

Führerschein entziehen. Denn wer - egal bei welchem Wetter - an einem vor einem Zebrastreifen anhaltenden Fahrzeug vorbeifährt, ist nicht reif genug, um im Straßenverkehr zu sein. Basta!

>Glatteis. Vor mir fährt jemand und bremst ohne Abs. >Natürlich schleudert er. Der engegenkommende Lkw zermalmt >das Auto. Von hinten kommen wieder die "Freie Fahrt" >Bürger und bremsen an meinem stehenden Auto mit >Warnblinker vorbei. Wieder einmal Glück gehabt.

Was hat das mit Eigenverantwortung zu tun? Schon der erste Lenker hatte diese nicht, sonst wäre er nicht zu schnell gefahren - von den nachfahrenden Lenkern nicht zu reden, sie hatten auch nicht...

>Ein positives Beispiel aus UK. Zur Anmerkung: Die haben >die strengsten Strafen in Europa, nicht so ein Trinkgeld >mit 300,-- wie bei uns das die Gstopften aus der >Portokassa zahlen. Da fährt der bedauernswerte Engländer >auf der Freilandstraße ohne Verkehr um 20 Kmh zu schnell. >Da würde man sagen, das geht. Zahlt dafür umgerechnet 2 >Tausender. Er schimpft zwar, daß er nicht versteht warum. >Aber er macht das nie wieder, weil er genau weiß, daß das >noch das geringste war, was ihm passieren kann.

In der Zwischenzeit sind die Strafen in Österreich deutlich gestiegen - aber dies trifft doch nicht den Kern der Sache.
Eine freie Landstraße, schönes Wetter, kein Verkehr, km-weise freie Sicht - eine ehemalige Baustelle mit vergessenen Tempo 30-Schildern. Guru fährt 70 - na logo steht ein Gendarm gut getarnt hinterm Busch. Guru wird angehalten, die Exekutive will 500 ATS. Guru zahlt nicht, läßt sich anzeigen. Anzeige: 1.200 ATS. Guru erhebt Einspruch, bekommt Recht, zahlt nichts.
Was ist nun die Eigenverantwortung?
Der Gendarm hat eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die es schon laut Bescheid seit 4 Tagen nicht mehr geben dürfte, zum KASSIEREN benutzt...

>Ich hab noch eine lange Liste an Geschichten, die ich >selbst in meiner jetzt fast 15jährigen Pendlerzeit erlebt >hab. Ich kann nur sagen, mit etwas mehr Pech wär ich schon >lang mir mehr am Leben.

Guru fährt im Jahr so an die 30.000 km Auto und so 10.000 km Motorrad. Mit Eigenverantwortung und laut den Buchstaben des Gesetzes oft auch zu schnell (manchmal noch vielen anderen VIEL zu langsam). Abgesehen davon, dass Guru nur äußerst selten wegen Schnellfahrens zahlt, hatte Guru seit 1974 keinen Unfall...

>Also ich will jetzt keinem irgendwas unterstellen, mir ist >auch klar das jeder mal Fehler macht. 160 dort wos geht, >kein Problem. Ich stimme zu, aber nur wenn ich ganz allein >auf der Straße bin.

Auf der deutschen Autobahn bist Du auch nicht allein, trotzdem fahren die Leute dort noch schneller, die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten ist in Österreich aber höher (hochgerechnet).

Gegenfrage: warum fahren Österreicher auf deutschen Autobahnen brav rechts, bei uns in Österreich aber prinzipiell links? Warum halten die Österreicher in Deutschland brav den richtigen Abstand, in Österreich aber nicht?

Fragen über Fragen....


Guru

Guru 01.05.2001 08:21

Zitat:

reemrev hat geschrieben:

>Eigenverantwortung in einem gesellschaftlichen System ??
>Wie soll das denn gehen.

Das ist eine Frage, die Guru täglich lebt. Eigenverantwortung geht - erfordert aber DENKEN.

>Ich werde mal das Wort steigern
>Eigenverantwortung - freier Wille - Wille zur Macht

Was spricht gegen freien Willen? Und was spricht bitte gegen Macht? Macht ist doch nicht was implizit Schlechtes!
Der freie Wille erlebt eben nur DIE Einschränkung, dass er nur solange frei sein kann, als er die Freiheit des anderen nicht einschränkt. Also innerhalb DEINER Sphäre würde es für Dich sprechen, DEINEN freien Willen auszuüben.
Kein freier Wille wäre Menschenvieh - weitergedacht, meint Guru...

>Es ist nicht sosehr die Möglichkeit der Gedankenkette, die >hier erschreckt, sondern der Mißbrauch. Du forderst >Eigenverantwortung und Mitdenken von den anderen, nach >welchen Kriterien willst Du denn die Gunst gewähren ?? >Doch etwa nicht nach dem freien Willen ?
>[...gelöscht]

Guru gewährt eben gar nicht - Guru hält sich an die Spielregel, die Freiheit des anderen nicht einzuschränken.

>Deine Eigenverantwortung für alle ist Garant für die >Herrschaft der Idioten und Kurzsichtigen, nicht nur auf >den Straßen.

Deine Ansicht ist in Gurus Augen der Aufruf zum Kuschen, ja immer bravsein, nur ja ned zurückreden. Mit dieser Mentalität hätte die Menschheit heute noch WOhnsitze in Höhlen...

>P.S: Wem die Gesetze Murphys ein Begriff sind, sollte >vermeiden, von gefahrlosen Situationen zu reden.
Die Gesetze Murphys sind allerdings keine Naturgesetze, sondern eine eher lustige Sammlung von Zufallshäufungen...

Guru

Guru 01.05.2001 08:31

Re: Scheuklappenvordenaugenhaben?
 
Zitat:

Satan_666 hat geschrieben:
Aber das ist - wie schon so oft in diesem Forum - sicher nicht die Meinung der Mehrheit! Seht es daher Eurem Teuferl ein wenig nach!

:ms:

a) nicht immer hat die Mehrheit recht! (siehe Lemminge :) )
b) Guru hat in seinem Leben nur selten danach gefragt, ob etwas Meinung der Mehrheit ist oder nicht.

Guru hat Ideale, Zielvorstellungen, Eigenverantwortlichkeit. Und Guru hat die Freiheit, sich zu ENTSCHEIDEN. Entscheiden, etwas zu tun oder zu lassen. Abzuwägen, nachzudenken, in einem Erfahrungsschatz zu "blättern" - und sich eben dann nach GURUs Weltbild (Gedanken, Ideologie, Menschlichkeit, Verständnis...) zu entscheiden.

Und das kann JEDER Mensch. Guru kann ja nichts dafür, wenn es nicht jeder auch verwendet. Manche fühlen sich halt sicher, wenn sie nicht einmal an Grenzen herankommen - andere Menschen müssen (aus ihrem Innersten heraus) ständig die Grenzen überschreiten, um sie neu zu definieren.

Nur: würden wir nicht immer wieder Grenzen überschreiten, könnten wir nichts lernen. Der Mensch hätte nicht gehen gelernt, wäre nicht einer aufgestanden. Der Mensch hätte nicht radfahren gelernt, hätte einer es nicht probiert. Das läßt sich übrigens noch endlos fortsetzen...

Guru


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