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herar 01.07.2006 08:33

Hi,

ich defragmentiere regelmäßig mit dem Tool von XP.
Einmal pro Woche und ist in ein paar Minuten erledigt.
Meine Frage dazu bitte, was würde es mir bringen, wenn ich
mit einem externen Tool fragmentiere, abgesehen von dem Umstand,
dass es dann Stunden dauert.
Welche Vorteile ergeben sich dann daraus?

günther 01.07.2006 09:43

Servus Helmut,
auch ich habe bisher mit dem Win-Tool defragmentiert. Ich glaube der Nachteil damit ist, daß keine vollständige Defragmentierung stattfindet sondern immer Teile der Festplatte/Partition fragmentiert bleiben, wobei ja allerseits bekannt sein dürfte, daß man beim Defragmentieren zuvor immer einen evtl. vorhandenen virtuellen Speicher deaktivieren sollte. Aber auch dann erfolgt eine Defragmentierung nicht vollständig. Man kann es auch an der Fortschrittsanzeige (Grafikbalken) des Defrag-Tools von WinXP deutlich sehen.
Hier nun sollen die fremden Defrag-Tools angeblich besser sein. Inwieweit sich das allerdings auf zusätzliche Performance auswirkt, kann ich nicht beurteilen :-) :-) :-)
Günther

herar 01.07.2006 11:23

Servus, Günther,

vielen Dank für Deine Stellungnahme, das leuchtet mir ein,
werde mir jetzt auch so ein Tool anlachen.


Liebe Grüße, in die schöne Steiermark:-)

alfora 01.07.2006 14:27

Hier schwirren schon wieder etliche Gerüchte herum.

Es gab vor einiger Zeit in der Zeitschrift c't einen Test von diversen Defragmentierungsprogrammen. Hier sind ein paar Fakten, die ich mir von damals noch gemerkt habe.

* Windows NT, 2000, XP stellen Betriebssystemfunktionen zur Verfügung, damit andere Programme während der Laufzeit Dateien verschieben können, ohne den Betrieb zu stören. Diese Funktionen werden von allen Defragmentierern benutzt.

* Bestimmte Dateien können nicht während der Laufzeit defragmentiert werden. Darunter fällt die Auslagerungsdatei oder auch die Master File Table (MFT).

* Die Festplatte oder nur einzelne Verzeichnisse von NTFS komprimieren zu lassen ist eine ganz schlechte Idee, wenn auf dieser Platte auch Daten geschrieben werden sollen. Die Komprimierung geschieht blockweise. Dadurch entstehen Löcher (Zitat: wie nach dem Beschuss mit einer Schrotflinte), die beim späteren Schreiben von anderen Daten sukzessive aufgefüllt werden. Das Ergebnis ist eine total fragmentierte Platte und genau so ein Plattenimage wurde für den c't-Test als Ausgangsbasis herangezogen. (Bei Platten, auf die nur lesend zugegriffen werden soll ist das natürlich relativ egal. Komprimieren, defragmentieren, nur noch lesen, fertig).

* Das Windows-Defragmentierungsprogramm ist auch gut, arbeitet aber nur effektiv, wenn es genügend freien Plattenplatz vorfindet. Man spricht von 1/3 freiem, nicht fragmentiertem Platz. Also nicht die Summe aller freien Blöcke sondern am besten einen großen zusammenhängenden freien Block.

* PerfectDisk und O&O Defrag können auch Dateien und Verzeichnisse auf der Platte neu anordnen. Meines Wissens hat O&O Defrag da mehr Möglichkeiten, z.B. die alphabetische Anordnung (die angeblich das Lesen von Photoszenerien im FS9 beschleunigt, weil dort diese Daten alphabetisch gelesen werden). PerfectDisk ändert die Anordnung je nachdem, wann zuletzt die Daten verändert wurden. Statische Daten (z.B. Texturen und Szenerien) werden in zusammenhängende Blöcke zusammengefasst. "Arbeitsdaten" (fs9.cfg, log-Dateien), die laufend beschrieben werden stehen am Ende der Disk und können sich im dortigen freien Platz austoben.

* PerfectDisk wertet auch die von Windows bei jedem Start angelegten Einträge aus, welche Dateien (Treiber, Systemdaten) in welcher Reihenfolge geladen werden und sortiert die Dateien entsprechend um, sodaß sie gleich am Anfang der Platte in der richtigen Reihenfolge vorliegen.

* Von PerfectDisk weiß ich, dass es auch "offline" defragmentieren kann. Das heißt, der Defragmentierungsvorgang findet während des Bootens von Windows statt und dadurch kann auch die MFT und die Auslagerungsdatei defragmentiert werden.

TJS2 01.07.2006 15:21

Zitat:

Original geschrieben von alfora
Hier schwirren schon wieder etliche Gerüchte herum.

* Bestimmte Dateien können nicht während der Laufzeit defragmentiert werden. Darunter fällt die Auslagerungsdatei oder auch die Master File Table (MFT).

* Von PerfectDisk weiß ich, dass es auch "offline" defragmentieren kann. Das heißt, der Defragmentierungsvorgang findet während des Bootens von Windows statt und dadurch kann auch die MFT und die Auslagerungsdatei defragmentiert werden.

Hallo,

es gibt da ein nettes kleines kostenloses Tool auf sysinternal, mit dem man den pagefile und ein paar andere Systemdateien defragmentieren kann: http://www.sysinternals.com/Utilities/PageDefrag.html

Man sollte im uebrigen unterscheiden zwischen dem Defragmentieren (Dateien zusammenfuegen, sodass sie an einem Stueck auf der Festplatte stehen) und dem Sortieren der Dateien auf der Festplatte (dafuer sorgen dass inhaltlich zusammengehoerende Dateien auch zusammen auf der Festplatte stehen, sodass z.B. Fototexturen "in einem Rutsch" gelesen weren können). Das Erste geht ja ganz gut mit Bordmitteln, fuer das Zweite braucht man wohl andere Software.

@Alex: Dass mit dem komprimierten Dateien und den Löchern höre ich jetz zum ersten Mal (lese die c'T wohl nicht gründlch genug ;-). Ich habe mich immer gefragt, warum Megascenery alles komprimiert - es lohnt sich platzmaessig nicht echt, da die Bitmaps eh' schon DXT1-komprimiert sind. Irgendwas werden die sich ja schon bei gedacht haben, dass es lohnt die CPU auch noch mit der Dekompression zu belasten???? Nun habe ich mit der Megascenery nie Leistungsprobleme gehabt, aber wuerdest du empfehlen um die Sache doch mal zu dekomprimieren??

Gruesse,

Thomas

Kai-Uwe Weiß 01.07.2006 16:00

hallo,

auch O&O macht die Offlinedefragmentierung beim Booten. Es muß halt nur als Job definiert werden.

mfg Kai

Scott 01.07.2006 16:26

Hallo zusammen !

Vielen Dank für die vielen Ratschläge und Tipps.Werde mich wohl für O&O entscheiden.Da ich jedoch am PC nicht gerade der Erfahrenste bin,hoffe ich doch, dass alles beschrieben wird.Offline defragmentieren kann doch in diesem Falle nicht heissen ohne Internetverbindung,oder?Schließlich hätte ich ein äusserst ungutes Gefühl,während einer Intern-verbindung meine Festplatte aufräumen zu lassen.Ich hoffe auch, dass es nicht allzu wichtig ist was die Zugriffsdaten der einzelnen Dateien betrifft,da ich diese Funktion im System abgeschaltet habe.(d.h.,bei mir im System wird nicht vermerkt,wann ich auf welche Dateien zugreife).
Soweit nochmals herzlichen Dank an alle.

Scott

TJS2 01.07.2006 17:50

Nein,
mit offline meint Alex das Systemdateien wie pagefile.sys (auch "virtueller Speicher" genannt) während XP geladen ist nicht defragmentiert werden koennen, da das System hier andauernd Schreib-und Lesezugriff drauf vornimmt. Daher das kleine Tool, das nichts anders tut als den XP-Defragmentierer vor dem Hochladen von XP laufen zu lassen (das sieht dann aehnlich aus wie der Scandisk nach einem Crash von 98).
Uebrigens hilft es auch, eine feste Groesse fuer den virtuellen Speicher festzuleggen (3* RAM-GRoesse ist ueblich). Einmal defragmentiert, fragmentiert der pagefile dann auch nicht mehr.

Thomas

günther 01.07.2006 18:45

Hallo Alex,
wieder einmal ein fundierter Beitrag, der uns Otto-Normaluser einwenig auf die Sprünge hilft. Danke dafür!
Habe heute mal O&O-Defrag (erstmal das freeware-tool) ausprobiert. Hatte vorher mit dem XP-Defragtool "geputzt", O&O hat danach aber noch ne Menge gefunden. Es scheint mir deshalb, alsob das Win-Defragtool nicht so besonders sei. ;)
Günther

alfora 02.07.2006 00:37

Zitat:

Original geschrieben von günther
Es scheint mir deshalb, alsob das Win-Defragtool nicht so besonders sei. ;)

Zunächst mal danke für die Blumen. :D

Das mit dem Defragmentierungsprogramm von Windows und "nicht so besonders" möchte ich aber nicht so stehenlassen. Das Programm tut ja das, was von ihm verlangt wird und macht das auch ganz gut. Die Programme der anderen Hersteller machen halt noch andere Dinge aber so richtig merkbar sind die Unterschiede im Normalbetrieb nicht.

In vielen Fällen hat es z.B. keinen Sinn, alle Dateien zu defragmentieren. Ob eine 50 MB-Videodatei in einem, zwei, oder fünf Fragmenten auf der Platte liegt ist z.B. vollkommen egal.

Traurig finde ich es eher, dass auch NTFS diese dumme Eigenschaft hat, Dateien fast automatisch zu fragmentieren. Da sind andere Dateisysteme um Klassen besser. Jetzt hat Microsoft noch dazu die Entwicklung an WinFS eingestellt, das heißt, das wird auch noch in den nächsten Jahren so bleiben und ein regelmäßiger Defragmentierungsdurchlauf bleibt unter Windows niemandem erspart.

@Thomas: Lies Dir nochmal genau durch, was ich bei diesem Punkt geschrieben habe. Die Texturen der Megaszenerie werden ja NIE verändert. Sie liegen einfach auf der Platte und werden vom FS9 irgendwann gelesen.

Meines Wissens sollte es demnach reichen, das Verzeichnis der Megaszenerie komprimieren zu lassen und danach eine Defragmentierung durchzuführen. Dadurch werden die kleinen Löcher aufgefüllt und die Dateien zusammengerückt.

Laut den Microsoft-Knowledge Base-Artikeln 307987 und 251186 werden die Dateien automatisch dekomprimiert und nach dem Schließen wieder komprimiert. Ich glaube, das gilt aber nur, wenn man die Datei auch bearbeitet hat (typisches Word-Dokument oder so) aber nicht, wenn sie nur gelesen wurde.

Wenn nur gelesen wird aber nicht geändert und wieder abgespeichert, dann wird auch nichts neu komprimiert.

Siehe 251186
Zitat:

Da die NTFS-Komprimierung sehr prozessorintensiv ist, sind die Performancekosten deutlicher auf Servern spürbar, die oftmals prozessorgebunden sind. Server mit hoher Last und erheblichem Volumen an Schreibzugriffen sind schlechte Kandidaten für die Dateikomprimierung, während die Verschlechterung der Performance bei schreibgeschützten Servern, Servern, auf denen vorwiegend Lesezugriffe stattfinden, oder Servern mit geringer Last möglicherweise unerheblich ist.
Der c't-Test war übrigens in Heft 21/05. Dort ist das genauer beschrieben.

Alles klar?


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