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mankra 08.04.2001 23:36

Das D-Netz wird eingestellt.
Ich weiß nicht mehr wann genau, aber das Datum ist schon fixiert. 2002 oder so.
Vernünftiger Preis für UMTS fängt bei mir mit 1 ats fürs MB oder die Gesprächsminute an. Alles was darüber ist, ist zuviel.

maXTC 08.04.2001 23:41

@LLR
 
ja, ich hab das 8210!
geiles ding!

meines ist unlocked, also war es nicht billig *g*

ja, das neue schaut geil aus! wird sicher wieder über 8000.- kosten, wenn nicht mehr ;-)

aber was solls, man gönnt sich ja sonst nichts ;-)

seit ich PC und Handy hab, fahr ich halt nicht mehr auf urlaub *lol*

mfg maXTC

schlitzer 09.04.2001 09:27

@mankra: hast recht. das D-netz wird eingestellt. allerdings nicht 2002. das wird schon noch ein wenig dauern. ich hab' z.b. was von ende 2004 gehoert.

@leatherman: deine ansicht ueber die trottelfirmen ist leider ein wenig zu blauaeugig. klar ist, das es aus sicht der volkswirtschaftlichen entwicklung seitens der regierung sehr kurzsichtig war, eine menge geld fuer "nix" (also, das ohnehin vorhandene frequenzspektrum) zu verlangen und das es dann leider auch noch firmen gegeben hat (speziell in UK und deutschland), die dafuer auch wirklich bezahlt haben. das es auch anders geht zeigen die skandinavier. denn dort wurden die lizenzen verschenkt was bedeutet, dass die netzbetreiber tatsaechlich auch noch geld haben, die netze auch wirklich zu bauen. was wiederum einen ueberaus positiven effekt auf die wirtschaft hat. es entstehen durch den netzausbau eine grosse menge an arbeitsplaetzen. das kann man so gar nicht ueberschauen, denn durch die neuen services entstehen jobs in branchen, die mit dem netz an sich ueberhaupt nix zu tun haben.

daher: ned nur die leute, die ihr geld in telekom-aktien angelegt haben, verlieren kohle sondern vielmehr die gesamte wirtschaft leidet darunter, wenn die sogenannten "trottelfirmen" schiffbruch erleiden. und das ist das eigentlich traurige daran: einige laender haben zwar ihr budget mit den einnahmen der UMTS-lizenzen saniert aber die technologische entwicklung wird dadurch gebremst, weil halt einfach kein geld mehr da ist.



friel@nd 09.04.2001 13:19

@Hannemann:
Zitat:

Du hast geschrieben:

Da es noch immer keine "Killeranwendung" für GPRS/ UMTS gibt...

Für mich wär' schon normales e-mail die Killeranwendung, so wie's das fürs Internet auch gewesen ist. Aber brauchen wir dafür wirklich neue Netze ???
P.S.: Dieses i-mode schaut interessant aus, da sind uns die Japaner wieder mal weit voraus, und das ohne großes TamTam...Danke für die Links, werd' mich mal schlaumachen...

Hanneman 09.04.2001 14:37

noch etwas zu WAP, GPRS, UMTS


leider werden ja auch in der Fachwelt noch immer Begriffe wie WAP, GPRS, UMTS, i- mode verwechselt


WAP und i-mode sind Protokolle, die dazu dienen sollen, Webinhalte auf Handydisplays zu transportieren und dann in weiterer Folge darzustellen. (stark simplifiziert)
Wap verwendet hierzu die Sprache WML (eine Teilmenge von XML) und i mode cHTML.
Der grosse Vorteil des japanischen Systems lag bisher darin, dass hier von Anfang an packetorientiert abgerechnet wurde: der Kunde bezahlt in KB.
Wap funktionierte bislang nur über GSM, erst mit dem Übertragunssytem GPRS können auch in Europa packetorientierte Dienste angeboten werden.

allgemeiner Fehler:
Häufig hört man den Ausspruch "WAP ist tot", oder "WAP wird eingehen"

Leider tragen die Handyhersteller dazu bei, daß mit WAP in der Tat nur negatives verbunden wird: Dabei ist es "WAP über GSM" , welches in der Tat zum Sterben verurteilt ist, da hier nicht paketweise abgerechnet wird.
WAP ist ein Protokoll, wird aber vom Volksmund mit Internetsurfen am Handy gleichgesetzt.

Hauptproblem Displaygröße:
Das Display ist so klein, daß man eine neue Darstellung der Webinhalte programmieren muss: bei Wap mit der Sprache WML
Sicherlich werden die Displays im Laufe der Zeit bunt und etwas größer werden, eines wird jedoch nie eintreten:

Metaproblem: Am Handy wird man nie Internetsurfen können!

Der große Fehler, der fast von allen WAP Seiten gemacht wird, ist daß man die Internetwelt 1:1 auf das Handy übersetzt : Die normale Webseite wird kastriert, die Werbung und bunten Bilder kommen weg, die reine Information wird als WAP Seite abgespeichert.
Insofern könnte man, wenn man gemein ist, WAP als Webwasher bezeichnen, doch leider genügt dies nicht:

Dem Umstand, daß man mobil unterwegs ist, wird nicht Rechnung getragen. Die 1:1 Portierung impliziert nämlich, daß man von zuhause nicht in das Internet einsteigen kann, dass das Handy der einzige Weg ist.
Dies ist ein Trugschluss : Die Information muss mobil aufbereitet und als solche verkauft werden: dabei muss der "mobilen Situation" Rechnung getragen werden:
Ein Verzeichniss mit 550000 Hotels oder 450000 Jobangebote
genügt dem definiv nicht. Ein Nachrichtenwapdienst macht ebenfalls keinen Sinn - hier sind "Push Dienste" mit SMS besser geeignet. (Wenn ein Ereignis passiert werde ich per SMS umgehend informiert, einen ausführlicheren Artikel soll ich dann per Taste über WAP bekommen)

Leider hat diese Auseinandersetzung , welche Information mobil sinnvoll ist und welche nicht, noch nicht stattgefunden.
unter www.theWAP.at gibt es ein gutes Portal, dabei kann man in einem internen WAP betrachter Wap Seiten testen, ohne mit dem Handy online sein zu müssen.

Wenn man Seiten nach solchen Gesichtspunkten analysiert, wird man schnell sehen, daß rd 90% reiner "crap" sind.
Und da ist es dann auch egal, ob man diese mit GSM, GPRS oder später mit UMTS betrachtet:
Beginnt man jetzt nicht WAP über GPRS endlich den Kundenwünschen anzupassen und zu promoten (niedrige Gebühren, sinnvolle mobile Information) wird auch WAP über UMTS gnadenlos floppen, da es wegen der Displaygrösse nicht größer sondern nur schneller ist.


Bleibt für UMTS eigentlich nur mehr der Bereich von echtem Internet (tcp/ip über UMTS):
Doch auch hier zeigen schon die Gebühren von GPRS den Weg: pro 1 MB 14 ATS) da sagt man dann viel Spaß beim Surfen:
Zwar wird ein Aussendienstmitarbeiter darauf zugreifen, doch diese als Zielgruppe für Internet over UMTS zu sehen - da wird man den Businessplan nicht erfüllen können.

derzeit ist zu befürchten, dass in Europa nicht nur UMTS sondern bereits GPRS floppen wird
die Handyhersteller (insbesondere Nokia) setzen liener gleich auf UMTS statt GPRS und somit WAP gesellschaftsfähig zu machen
Wenn man dann plötzlich mit einer sehr schnellen Bandbreite am Handy darstehen wird, wird der Kunde es nämlich nicht verstehen , wie er sie nutzen soll. Und nur mit MMS, also bunten Sms, wird man das Netz nicht finanzieren können


Abschliessend generell noch zu Japan:
In Japan konnte man deshalb Europa in Sachen Handy überholen, da man dort ein eigenes Netz samt eigenen Spezifikationen aufgebaut hat. In Europa ist man den längeren Behördenweg gegangen mit dem Vorteil, daß WAP auf allen Netzen implementiert werden kann. I-mode bedarf jedoch einer anderen Infrastruktur.
Amerika hechelt total hinterher: dort adaptiert man jedoch auch eher den europäischen WAP Standard.
Weiters hat Japan den Vorteil dass in den Städten die Bevölkerungsdichte enorm hoch ist, die meisten wegen Platzproblemen über keinen Internetanschluss zuhause verfügen.
Dei grosse Gefahr jedoch ist jene, daß in Europa einen Phyrussieg feiert: Zwar hat man die Staatshaushalte sanieren können, die Telcos haben einen grossen Technologievorsprung und sind Technologiebegründer (WAP) und führer, werden sich aber so verschulden, daß durch geschickte amerikanische und japanische Aquisitionen die europäischen Firmen erst recht wieder an das Ausland fallen.
Hier wird die europäische Zentralbank aber sicher noch ein Wort mitzureden haben: Sollte UMTS wirklich floppen, würde man sich auf ein neues Schuldenmodel einigen müssen : Somit könnten die europ. Budgets in Zukunft stärker belastet werden, allerdings nicht durch einen Einmaleffekt, sondern verteilt über Jahre.
Den Konjunturmotor in Europa wegen dem Experiment UMTS abzuwürgen (Inflation der Telefonpreise, etc..) - hier werden wioeder die Politiker und Kapitalgeber gefragt sein, jene, die den Telcos bei den ersten Auktionen das Geld wegen zu grossen Erwartungen förmlich aus der Tasche gezogen haben.

friel@nd 09.04.2001 14:52

*uff*
gut gesagt Hannemann

Don Manuel 10.04.2001 01:18

Super-Thread für Leser! Mit Leuten wie Hannemann haben wir es gut hier im Forum - viel informativer kritischer Text!

Tarjan 10.04.2001 08:14

Wirklich super Analsyse. Ich stimme damit völlig überein. Und die Fehler der Netzbetreiber häufen sich: A1 verrechnet GPRS wieder Zeitbezogen, obwohl es sich dabei um einen Packetorientierten Dienst handelt. Die Marketingabteilungen haben UMTS überhaupt nicht kapiert und einen riesigen Hype daraus gemacht. Oder warum wird immer noch mit dem Viedeofilm am Handy geworben? Und wie bei fast jeden Hype sieht die Realität anders aus. Und der Inhalt der momentan mittels mobiler Technologie angeboten wird geht völlig am bedürfnis der User vorbei.

Don Manuel 10.04.2001 09:25

@Tarjan, die Bedürfnisse der User kann man nich groß genug schreiben :) !

renew 10.04.2001 09:58

kurz noch was dazu: ich glaub(hab noch nicht wirklich informiert) das aber MMS nicht an UMTS gebunden ist. Siehe neues Ericsson Handy T68(soll Ende des Jahres kommen). Ist ein TriBand Handy und soll auch schon MMS unterstützen. Hat auch ein Farbdisplay(Info hab ich aus dem Bilderbuch e-Media)


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