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Hans Tobolla 22.03.2001 09:32

falsche Wetterberatung
 
Hallo Leute,

auch wenn man noch so vorsichtig ist mit dem Wetter, es kann viele Jahre dauern, aber irgendwann ist man mal dran. Mir ist es zweimal passiert. Einmal konnte mich eine Hubschrauberbesatzung vor dem Start warnen und ein anderes Mal bin ich voll reingetappt.

Nach meiner Erfahrung ist besser, wenn ein Sichtflieger auch nach Instrumenten fliegen kann. Dabei sollte er Kurs, Geschwindigkeit und Höhe wenigstens so genau einhalten können, dass er für einen Radarlotsen kontrollierbar ist, und ein paar Grundlagen im Umgang mit dem VOR und ADF wären auch nicht schlecht.

Leider ist die Sache nicht ganz ohne Probleme:

1. Man muss Zeit und vor allem auch Geld investieren, um sich diese Fertigkeiten anzueignen. Gut ist es, wenn man mit einem Freund, der IFR-Flieger und Fluglehrer ist, regelmäßig üben kann.
Ob man danach wirklich ausreichend vorbereitet war, weiß man leider erst dann, wenn man den Ernstfall alleine gut überstanden hat. Oft ist es weniger ein Mangel an Fertigkeiten, sondern die eigene Psyche in Form von Angst, die einem die Hölle heiß macht.

2. Es besteht durchaus die Gefahr, daß der Sichtflieger es mit den Minima nicht mehr so genau nimmt, weil er glaubt, die Sache auf Grund seines "Könnens" jederzeit zu beherrschen. Das wäre aber ein ganz grundsätzlicher Fehler, denn neben einer guten Reserve an Sprit und Tageszeit sollte man auch immer eine ordentliche Reserve an fliegerischem Können haben, um ggf. mal zusetzten zu können.

Viele Grüße!

Hans

Thomas_30 29.03.2001 12:40

Hallo an alle,

Welche Gründe gibt es für einen Sinkflug außer Treibstoffmangel oder einsetzende Vereisung?

Welche Gründe gibt es dagegen?

Die BfU wieß ein Lied davon zu singen und jedes Jahr aufs neue wagen sich vor allem Privatpiloten in unbekanntes Terrain bei schlechtem Wetter.

Plötzliche Wolkenbildung mit einer klaren Wolkenuntergrenze ist selten. Meistens handelt es sich um auskondensierendes Wasser, das zu Nebel wird. Der Horizont ist nicht mehr erkennbar und der Nebel geht unbemerkt in Terrain über - vor allem, wenn sich der Nebel an einem Berghang staut oder in einem Tal liegenbleibt.

Die hierbei verunglückten Maschinen weisen eine Gemeinsamkeit auf: Alle waren in Flug- und nicht in Landekonfiguration, was darauf schließen läßt, das sie vom Terrain "überrascht" wurden.

Umkehrkurve ohne Kurskreisel und künstl. Horizont:
- konstanter Horizontalflug, Maschine sauber austrimmen, Geschwindigkeit konstant halten
- nach Wendezeiger und Uhr eine Standardkurve einleiten und darauf achten, das weder Geschwindigkeit noch Flughöhe abnimmt. Fahrtmesser und Höhenmesser/Variometer ersetzen einen Teil des künstlichen Horizontes. Geschwindigkeitabfall korrigieren
- Wind beachten! Bei Seitenwind in den Wind reindrehen. Das verkleinert den Wenderadius. Bin ich vorher mittig durch ein Tal geflogen, dann verlasse ich diese Mitte durch die Kurve und nähere mich den luvseitigen Bergen auf deren Lee-Seite. Auf dem Gegenkurs drückt mich der Wind dann von dem Berg weg wieder in Richtung Mitte. Mit Fallwinden vor allem in der unmittelbaren Nähe des Berges rechnen.

Dieses Manöver vorher üben, ansonsten bleiben lassen. Die Gefahr durch eine nicht vollständig ausgeführte Umkehrkurve direkt auf einen Berg zuzusteuern, ist zu groß.

Sollte ich in diese Situation kommen, dann würde ich - sofern eine Außenlandung nicht mehr siche möglich ist - auf jeden Fall einen Notfall erklären, mich mit den Controllern in Verbindung setzen und sofern es die Leistung und die Vereisungsgefahr zu läßt, steigen was das Zeug hält.

CU
Thomas


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