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Peterle 29.03.2004 13:43

Muss es denn...
 
... unbedingt der Verkehrspilot sein? :eek:

Im Ernst, man sollte sich die Frage stellen, ob man *fliegen* will oder ob man Berufspilot werden will. Marcus F. hat's ja schon gesagt: Man kann auch mit dem PPl glücklich werden. Ich sag': Und auch mit dem SPL-F (Ultraleicht), oder als Drachenflieger, auch mit dem Gleitschirm... und, wenn alle Stricke reissen, ja, auch als virtueller Flieger, wenn man's mit ein wenig Ernsthaftigkeit betreibt (der Spass darf aber nicht zu kurz kommen)

Es gibt nicht wenige Berufspiloten, die am Wochenende zu einem kleine Platz 'rausfahren, sich 'ne Pitts schnappen und Kunstflug drehen, sie machen Segelflug oder sie fliegen Gleitschirm, mindestens einer fliegt UL-Tragschrauber :lol: ... Es sieht doch mehr und mehr danach aus, dass das *richtige* Fliegen so langsam aber sicher eher bei der GA als bei der Berufsfliegerei betrieben wird.

Worin besteht eigentlich die Faszination des "Berufsflugzeugführers" in der Verkehrsfliegerei? Ich habe mehr und mehr den Verdacht, dieses hohe Bild stammt aus längst vergangenen goldenen Jahren der Verkehrsfliegerei, 60er und folgende...

Es gibt viele Wege zur Fliegerei...

Viele Grüsse
Peter

Frank_IVAO 29.03.2004 13:59

Re: Muss es denn...
 
Zitat:

Original geschrieben von Peterle
[B

Worin besteht eigentlich die Faszination des "Berufsflugzeugführers" in der Verkehrsfliegerei? [/b]
Ich glaube da gibt es mehrere Ansätze.

1. Manche Leute (Männer und Frauen) haben ein gestörtes Verhältnis zu GRÖßEN und brauchen einfach GROßE Dinger

2. Man wollte schon immer derjenige sein oder sagt "ich bin ... und begrüße sie an Bord unserer ..... Seien Sie beruhigt, solange ich nicht rufe "FESTHALTEN" kann Ihnen nix passieren" :D

3. Wegen der hübschen Flugbegleiter /-innen :cool: (je nach dem auf was man steht) :rolleyes:

4. Wegen der Kohle :lol:

5. Aus Begeisterung der Perfektion der peniblen Arbeit der Mechaniker in der Technik, der perfektion der Flugsicherung und des daraus resultierenden GENAUEN Fliegens der Piloten. Ohne Genaues fliegen => keine vernünftige Arbeit der Lotsen.

Das ist eben der Unterschied zum "Wochenendflieger", wo man einfach bißchen rum eiern kann und sich die Welt mal wieder in Ruhe angucken kann und das Wetter genießt :)

Gibt sicher noch mehr Beweggründe warum man ATPL machen möchte, wem was einfällt, kann es ja ergänzen ;)

Peterle 29.03.2004 14:35

Frank, ich kann...
 
... alle Gründe nachvollziehen, in der Reihenfolge:

5) Akzeptiert. Ohne Kommentar :)

4) Au ja - wegen der Kohle, die die Ausbildung bis zum Typerating verschlingt (ein guter Bekannter von mir ist FO - gottseidank wieder aktiv, er war bei Aerolloyd ;) .

3) Besagter Bekannter hat mit ATPL einige Zeit als Steward gearbeitet, bis er zum Typerating kam. Wohl ohne bleibende Schäden, hoffentlich :lol:

2) Ist schon reizvoll - aber unterscheidet sich ja noch nicht vom Kapitänspatent auf See für grosse Fahrt. Geht auch in der GA: Kurz vorm Ausschweben schreit man laut und schrill "Festhalten!". Wetten, dass der Passagier dann erst den richtigen Spass am Fliegen hat? :D

1) Auch was dran. Obwohl: Ich kenne eine Super Cub, da steht vorne drauf: "Great Lovers dont need big... planes".

Aber wie gesagt - ich kann No. 5 schon nachvollziehen. Ich meine nur: Wenn halt der Gott des Fliegens (der Fliegerarzt ;) ) den langen Weg nach vorne links verbarrikadiert hat, gibt's ja immer noch ein paar Wege zum Fliegen :)

Viele Grüsse
Peter

Frank_IVAO 29.03.2004 14:41

Ach ja, und

".....HEAVY on ILS25R" klingt einfach besser als

".....Info D-E..., C152, Im gegenanflug 25" :hehe:

Aber wenn der Fliegerarzt natürlich Strich durch macht, da kann keiner was für (außer der Fliegerarzt vielleicht :hehe: )

Betto 30.03.2004 20:21

Naja,

was mich daran hindert, neidisch auf Berufspiloten zu sein ist nicht zuletzt meine Gleitzeit :p .

Und dann die freie Auswahl: Europalegs - Streß pur, ständig andere Kollegen, wenig Freunde unter ihnen, wenig mittelfristig berechenbare Freizeit. Oder Langstrecke - nur was für Leute, die falsch geheiratet haben. Also nix für mich. :D

Nee, neidisch bin ich nicht mehr, seit ich mal versucht habe, hinter die coole Brille zu schauen. Und wie schon gesagt: Man kann ja immer noch PPL machen, die Einzugsermächtigung befreit dann von allen weiteren Geldsorgen. :hehe:

Dann hindert einen auch nix, genauso präzise zu fliegen wie die Profis, außer man selbst natürlich. Ein VFR-Flieger hat auch Instrumente. Naja, bis auf die berühmte Fertigungsqualität einer Firma in Wisconsin (wahlweise Reims). :rolleyes: Und wenn man sich steigern will, fliegt man eine Aquila 210. Als I-Tupfen wird man dann auch mit einer A310 im Funk verwechselt.... :lol:

Grüße,

Betto




PS. Frank, ich wünsche mir nur den Moment, in dem ich sage: "Bla INFO, Saratoga im Gegenanflug 25". Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich dann um meinen Flieger und Freizeit handelt ist ungleich größer als in einer Heavy. ;) I'll keep you informed.... :D

spooky_763 01.04.2004 02:04

Zitat:

Muss es denn......unbedingt der Verkehrspilot sein?

warum muss es denn immer gleich Ab Initio sein?

Bin auch nicht viel jünger als Forster und "Träume auch davon mit einer 763 auf Langstrecke zu gehen", hab kein Abi aber eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Ob ich es bis zur ATPL jemals schaffen werde, oder letztendlich auch will weiss ich noch nicht aber ich spare schon mal auf eine PPL hin.
Und womöglich gehts dann irgendwann mit CPL und IFR weiter.
Das sind zwar kleine Schritte und dauert länger als Ab Initio, vor allem bis man das Geld zusammengekratzt hat, doch solange die Chancen auf einen Piloten Job so gering sind hätte es auch keinen sinn sich für eine ATPL zu verschulden.

(Oder warum eigentlich nicht mit UL oder einem Segelflugschein anfangen, hauptsache fliegen.)

keule 01.04.2004 11:46

Zitat:

Original geschrieben von Airbus3103
Wenn man denn doch mal ein Platz im Cockpit bekommt, dann zu einem Hungerlohn.
mfG Claus


Morgen Claus, morgen Forster, morgen alle anderen...

Zum Thema Hungerlohn muss man mal amerikanische Piloten bei den Regionalflugesellschaften fragen! Bei Continental Express verdient ein Kapitän 22000€/Jahr. Brutto versteht sich. "Copis" fangen mit 14000€/Jahr an. DAS sind Hungerlöhne....und kein Aprilscherz

Thomas

TooLowFlap 01.04.2004 12:14

Hallo Thomas,

denkst Du in Deutschland sieht das anders aus? Schonmal gesehen, was ein F/O auf F50 (Contact Air) verdient? Da sind 1.400€ p. Monat schon hoch gegriffen.

Jo

Airbus3103 01.04.2004 12:17

Hi Thomas,
ich gebe dir im gewissen Sinne Recht, aber man muß auch die Lebenshaltungskosten usw in dem jeweiligen Land sehen. Ich bin zufällig an den neusten Tarifvertrag von einer deutschen low Cost Airline ran gekommen (nicht Air Berlin). Cap. Einstieg mit allen Zulagen 4700€ Brutto
Endanschlag 5400€ Brutto und da muß man erst mal hinkommen. Co.
Einstieg mit allen Zulagen 2900€ Brutto, Endanschlag 3800€ Brutto. Kann sich jeder ausrechnen was da Netto übrig bleibt und das bei c. 60.000€ Schulden, wenn denn finanziert. Die renomierten Airlines schielen natürlich auf diese Gehälter und auch dort ist Bewegung drin aber kräftig nach unten. Viele Airlines in Deutschland holen sich mittlerweile Free lencer auf Stundenbasis aus dem europäischen Ausland. Sind pflegeleichter und fliegen für wenig Geld der JAR und EU sei Dank:( .

mfG Claus

keule 01.04.2004 13:28

Hallo Claus, hallo Jo!


@ Jo

Ich weiß, dass es in Deutschland nicht anders aussieht. Die Gehälter sind eines der wenigen Felder, wo die Regionalfluggesellschaften sparen können, um wirtschaftlich zu fliegen.
Fliegst Du als F/O bei Contact Air?


@ Claus

Glaub mir, ich weiß, wie das aussieht, wenn die Bank das Geld für die Ausbildung wieder haben will. Meine beiden Brüder (der eine fliegt Boeing 737-800/900 für Continental, der jüngere Embraer 135/145 für Continental Express) kennen das auch. Obwohl der ältere nicht soviele finanzielle Probleme hat, wie mein jüngerer Bruder
Die Lebenshaltungskosten sind ungefähr die selben wie in Deutschland. Nur, dass Du hier eine Krankenversicherung hast, die Du in den USA für teuer Geld extra abschliessen musst.
Fazit:
Wenn Du nicht bei einer großen Flugesellschaft fliegst (Lufthansa,etc), hast Du in den meisten Fällen, sorry, die Arschkarte gezogen!


Im Großen und Ganzen stimmen wir aber über ein - denke ich! Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


Euch noch einen schönen Tag

Thomas

P.s. Zum Glück hat ein Lottogewinn meine finanzielle Situation entschärft. Trotzdem hab ich die Bodenhaftung nicht verloren und erinnere mich immer wieder dran, wie es am Ende der "finanziellen Nahrungskette" ausgesehen hat/aussieht/aussehen wird.


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