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Stefan_R 13.05.2000 10:16


...Und nun geben wir mit dem Steuerhorn etwas (!) Schräglage und beobachten dabei stets die RMI Anzeige. Egal was passiert, wir kurven nun gleichmäßig immer soweit, dass die RMI Nadel stets (!) in der 9 Uhr (oder 15 Uhr) Position......

Genau so mach´ ich´s immer. (z.B. bei den Male Arrivals "L2B" oder "D2B"; oder beim RWy16 Anflug nach Basel)

Ich dachte schon das wäre nicht "korrekt", aber wenn´s der Peter Guth auch so vorschlägt, wird´s passen. http://www.flightxpress.de/ubb/smile.gif

Ich dreh´ einfach bei dem angegebenen Punkt auf der Karte ein wenig ein (4-8° Bank) und korrigiere ein wenig nach wenn ich den "richtigen" Bogen nicht genau einhalte. Bei der entsprechenden intersection (welche ich durch Nav1-HSI erkenne) dreh´ ich wieder raus aus dem DME Arc, und fang das entsprechende Radial ein.

Danke für die vielen Infos an Hans T., Leo und Peter Guth!
Schöne Grüße,
Stefan http://www.flightxpress.de/ubb/smile.gif


Leo 13.05.2000 12:17

Lieber Peter und andere DME Arc Flieger!

Um meine Angaben etwas zu korrgieren, muss ich zugeben, dass mir ein klitzekleiner Fehler unterlaufen ist, der eigentlich garkeiner ist.

Prinzipiell ist die Methode mi t 10° vor und 10°(nicht 20°!) nach sehr gut geeignet. Also grundsätzlich 10° nicht 20° nachdrehen!

Die von Peter beschriebene Methode ist sehr elegant und sorgt, wenn man sich das Verfahren dann auf einem Plotter anschaut sicher für das beste Bild.
Unter Windeinfluss aus versch. Richtungen kann ich diese Methode nur bedingt gut heissen. Hier tritt irgendwann ein problem auf, welches man Homing nennt. Man fliegt zwar ständig mit dem gleichen relativ Bearing auf dem RMI den ARC wird aber irgendwann in einer Spiralförmigen Art und Weise auf diese zugeigeln. Ohne irgendwann "schmutzig" geflogen zu sein.
Man spricht hier von einem sogennanten "HOMING"
Sprich diese 10° methode dient auch dazu vorhaltewinkel zu verwenden, und rechnen braucht man da überhaupt nichts, denn ich muß nur die Nadeln auf der Uhr richtig positionieren.
Würde mich interessierne wie du das siehst peter.

Grüße

Hans Tobolla 13.05.2000 15:06

Ohje, da hab' ich doch in meinem Beitag vom 11.05. das Verfahren, mit einer konstanten Kurve den Kreis zu fliegen, als "hinpfriemeln" bezeichnet, nichtahnend, dass das genau die Methode ist, die der Peter hier bevorzugt.

Lieber Peter, wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich natürlich eine weniger mißverständliche Wortwahl getroffen.

Obwohl - Pfriemeln ist für mich eine etwas diffiziele Tätigkeit, bei der man sich anhaltend konzentrieren muß.

"Hinpfriemeln" ist zumindest in diesem Fall nicht das Gleiche wir "hinpfuschen" oder "murksen", denn immerhin ergibt es ja den schönsten Kreis, wenn man es perfekt macht.

Kannst Du mir noch mal verzeihen, Peter, zumal ich ja bisher wenig auf meinem Sündenkonto habe?

Viele Grüße!

Hans

Hugo Frey 13.05.2000 15:50

Hallo alle Zusammen

Besten Dank für Eure interessanten und ausführlichen Erklärungen zu meiner Frage.

Happy landings: Hugo

Hans Tobolla 13.05.2000 16:16

Hallo Leute,

falls man den Kreis mit einem gleichbleibenden Bank-Angle fliegen will ist es bestimmt hilfreich, wenn anfangs mit einem gut passenden Wert beginnt. Ich habe deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, diesen Winkel schnell im Kopf zu berechnen:

160 kts IAS 21/R
180 kts IAS 27/R
200 kts IAS 33/R
220 kts IAS 40/R

Wenn ich z.B. mit 220 kts anfliege und einem DME 10 ARC fliegen will, dann rechne ich 40/10 und bekomme 4° Bank-Angle.

Diese Berechnung ist nur gut für Höhen nahe MSL, für Geschwindigkeiten <= 220 kts und für Radien >= 8NM, sonst werden die Fehler zu hoch (in der genauen Formel steht eine Arctan-Funktion, die ich durch das erste Glied ihrer Potenzreihenentwicklung ersetzt habe).

Viele Grüße!

Hans


Stefan_R 13.05.2000 22:02

Danke für die Faustformeln.
Das ist einen tolle Idee, hab´ mir diese gleich abgeschrieben.
Ich find´ der Hans Tobolla schreibt oft wirklich wertvolle Sachen ins Forum, das wollte ich einmal erwähnen.
Schöne Grüße,
Stefan http://www.flightxpress.de/ubb/smile.gif

Peter Guth 14.05.2000 01:49

Mensch, lieber Hans,

wir wissen doch beide, wie humorvoll die Sache gemeint ist. Übrigens ist Deine Berechnungsmethode selbstverständlich korrekt, nur ich dachte, die Sache noch mehr vereinfacht rüber zu bringen.

Übrigens Leo, die Sache mit der Hundekurve ist m.E. nach unter Windeinfluß beim DME ARC eigentlich nicht so aktuell. Wenn der Wind auch bläst, egal woher, ich halte stur die RMI Anzeignadel auf 9 Uhr oder 15 Uhr Position und schaue dabei auf den von mir geflogenen Radius. Und dann wird eben ein wenig gegen den Wind gehalten, also die Schräglage "mit Gefühl" ein wenig (!) angepasst.

Aber, wie Du weiter oben richtig berichtest, sind wir ja alle keine Uhrmacher und der seitliche "Freiraum", -falls der Pilot eben nicht exakt diese Kurve mit Sollradius einhält- ist bereits im STAR Verfahren berücksichtigt. Da steht man uns seitens des ATC schon reichlich Toleranz zu, bevor die Meckerei anfängt.

Es ist und bleibt eben eine Übungssache, real und auch im FS System. Obwohl, mich packt dabei schon der Ehrgeiz, so eine Kurve präzise hinzupfriemeln. Ähh, da haben wir wieder das Unwort des Jahres...

herzlichst
Peter Guth

Herbert Ziel 14.05.2000 18:14

Hallo,

da liest man DME ARC und meint, man kennt es, aber erst der Beitrag von Peter ließ mich erkennen, das ich doch nicht viel damit anfangen konnte und es jetzt endlich auch mal ausprobieren kann. Danke!
Und macht weiter so http://www.flightxpress.de/ubb/smile.gif

Gruss
Herbert

Hans Tobolla 14.05.2000 19:26

Lieber Peter,
ich beneide Dich! Du kannst einen DME ARC mit der RMI-Anzeigenadel in 9 Uhr oder 15 Uhr Position fliegen, egal woher der Wind bläst.

Ich kann das nicht.

Also, wenn ich z. B. mit 180 kts einen Kreis fliege, und der Wind kommt mit 30 kts gerade radial vom Kreismittelpunkt, dann muss ich ein relatives Bearing von 80° halten (10° vor), beim Wind von vorne oder von hinten muss ich natürlich wieder die RMI-Nadel in der 9- oder 15 Uhr-Position halten Beim Wind radial von außerhalb des Kreise muss ich dann ein relatives Bearing von 100° (10° nach) halten. Auf den Kreissegmenten dazwischen muss ich interpolieren.

Egal, mit welcher Methode ich den ARC fliege, ich muss immer den für den momentanen Kurs richtigen WCA einnehmen, wenn ich auf meinem Track bleiben will.

Irgendwo steckt mein Denkfehler, bloß wo?
Viele Grüße!

Hans


[Diese Nachricht wurde von Hans Tobolla am 14-05-2000 editiert.]

Peter Guth 14.05.2000 21:17

Hallo, Hans,

also ich denke, so ganz spontan, Du machst Dir zu viel Gedanken um die angezeigten Bearings. Alles richtig von dir berechnet, aber: ich rede bei meiner Methode immer von dem Vergleich eines großen Uhrzifferblattes, hier vom RMI , NICHT von den darauf "herumwandernden Winkelstrichen". Ich denke ganz einfach symbolisch an eine Uhr.

Und bei einer Linkskurve zeigt die RMI Nadel idealerweise dorthin, wo eigentlich die 9Uhr Pisition wäre. Nämlich zum links von mir liegenden Kreismittelpunkt, dem Sendder. Wende ich jetzt rasch die Flugzeugnase nach rechts oder links, nämlich weil ich die Maschine gegen den Wind halten muß, dann steht die RMI Nadel, bei korrekter Flugposition immer noch in Richtung 9 Uhr.

Und selbst dann, wenn der Wind mit 180 kts blasen würde, egal woher, und ich meine Maschine so dagegen halte, das die Flugzeugachse sogar gigantisch vom zu fliegende Radius wegzeigt: die RMI Nadel steht stur in Richtung der 9 Uhr Position.

Ich denke, Du läßt einfach in deinen Gedanken diesen Vergleich nicht zu, du bis es gewohnt, auch die angezeigten Kompass Gradzahlen nicht zu vergessen. Vergiss sie in diesem Beispiel.

Glaub mir, das funktioniert wirklich, ganz einfach: Nadel bei Linkskurve in Richtung der nicht dargestellten Ziffer 9 Uhr halten, bei Rechtskurven in Richtung 15 Uhr (3 Uhr).

Gruss Peter Guth


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