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The_Lord_of_Midnight 11.10.2003 02:02

bei den wünschen bin ich zu 100% bei dir. nur ich muss dir wirklich unterstellen, daß das reines wunschedenken ist. du kannst einen unternehmer nicht zu einem gewerkschaftler machen oder umgekehrt. jeder von beiden soll seine arbeit machen, aber um gottes willen nicht dem anderen vorwerfen, daß er nicht die eigene arbeit erledigt hat. solche aussagen von bestimmten verantwortlichen leuten zeigen eigentlich nur, daß sie völlig hilflos sind. sowas zeigt nur, daß die betreffende person zwar ihr gehalt kassiert hat, aber nichts dafür getan hat.

zum thema strafzölle hätte ich eine alternative oder ergänzung: man könnte sozusagen ein rating einführen. jedes land muss je nach ökosozialem status bestimmte exportabgaben leisten. dadurch könnte man den vorteil der billiglohnländer ausgleichen, aber auf der anderen seite auch wirkliche gewichtige impulse schaffen, damit diese länder sich möglichst schnell weiterentwickeln.

nur wie soll das funktionieren, wenn nicht einmal die usa solche standards erfüllen ? :(

wo bleiben die politiker, die wirklich bereit sind, für die zukunft unserer gemeinsamen welt etwas zu arbeiten ? ich seh keinen einzigen :(

die frage und das problem ist klar. die antwort darauf wäre eigentlich auch nicht so schwer. nur irgendwie ist alles ganz still. bzw. hektisch, aber in den falschen bereichen. :(

DiabloII 11.10.2003 02:32

genau so wenig sind politiker so wie wir sie wollen.
die politker der billiglohnländer und die firmenchefs werden zu verhindern wissen das umwelt- und sozialnormen angepasst werden.
und unsere politiker werden sich weiter nicht trauen das heisse eisen anzufassen oder am widerstand scheitern.

und natürlich haben die meisten firmen(einige ausnahmen gibts ja) keine andere wahl. aber sollten die leute wirklich vermehrt eu wahren oder von vergleichbarer herkunft kaufen so hätten sie eine wahl weil die leute müssen ja dan auch etwas kaufen.

drauf zu warten das irgendjemand was ändert und zu diskutieren is noch einfacher. und nur weil es nicht genug tun ist es kein schwachsinn, das wär ja wie nicht wählen.

edit:
viel schöner wärs natürlich wenns so wie von lom beschrieben passieren würde. vorallem langfristig und für die billiglohnländer. aber ich glaube auf so etwas müssen wir noch sehr lange warten.

Flink 11.10.2003 09:13

Zitat:

Original geschrieben von DiabloII
unsere politiker werden sich weiter nicht trauen das heisse eisen anzufassen oder am widerstand scheitern.
Warum trauen sich die mächtigen EU-Politiker nicht an dieses Thema, sondern fördern durch ihre Beschlüsse sogar die Öffnung des EU-Wirtschaftsraums? Sie passen sich einfach an die Forderungen der Großkonzerne an und verlieren dabei etliche Steuereinnahmen, wenn die Produktion abwandert. Es sieht so aus, als bekämen die EU-Politiker später einen guten Posten in einem Großkonzern bzw. sie hoffen auf solche Posten. Es bräuchte also Politiker, die nicht in Hinblick auf ihre eigene spätere Karriere in Großkonzernen ihre Beschlüsse fassen und internationale Verträge abschließen.
Zitat:

der vorschlag einfach jene produkte die aus diesen ländern
kommen nicht zu kaufen ist schwachsinn, mann kann dies im
einzelnen ja versuchen, was ich im übrigen auch tue, aber
erstens ist es für den einzelnen fast unmöglich so zu handeln,
und zweitens haben die letzten jahre gezeigt, dass dies in
der masse nicht getan wird, sprich da kein effekt entsteht.

Ich habe mir selber bereits vorgenommen, keine Produkte 'Made in China' mehr zu kaufen. Jedoch schaffe ich es vielfach nicht, weil bei den Produkt-Beschreibungen eine amerikanische oder europäische Firma genannt wird (Markenname), und ich bei Bestellungen über das Internet erst nach dem Erhalt des Produkts auf der Rückseite das Herstellungsland China ablesen kann. Meist wird auch nur das Verpackungsland (Italien) angeführt und das Erzeugerland fehlt überhaupt.

XAVER 11.10.2003 12:57

Globale Wirtschaft
 
Politiker sind nur die System Admins die wahre macht ist die Wirtschaft .Das Wirtschaftbestreben zur Zeit das da heißt minimaler Aufwand bei größtem Gewinn.Und dabei ist in der IT Branche Asien nicht mehr der günstigste Markt .Da ist die ehemalige Sovietunion und die Ostblockländeer auf der Überholspur.IBM Deutschland läßt via Satellit Servicearbeiten durchführen.Die Benz Daimler Tochter Debis läßt in St. Peterbug Programme erstellen u.s.w.
Das Problem ist die Steuerflucht der Großkonzerne und Mittelbetriebe
ins Steuergünstigere Ausland.
Ich weiß nur Daten von BMW:
1988 Steueraufkommen in Deutschland 545 Milli. DM
1992 nur noch 31 Milli.Dm
1993 wies BMW trotz steigender Gewinne und unveränderter Dividende-im Inland sogar Verluste aus und ließ sich 32 Milli.Dm vom Finanzamt zurückerstatten.Aufwendungen werden dort getätigt wo die Steuern am höchsten sind und die Gewinne ins Steuergünstige Ausland verschoben.
Außerdem wir alle übernehmen doch widerspruchslos seit Jahren amerikanische Gebräuche und da gehört Taglohn eben auch dazu nicht nur MC -Donald und Counter stricke.
Das Zeitalter der globalen Wirtschaft heißt Brutalität am Arbeitsmarkt und kein Job ist mehr sicher.
Außer man denkt um und wird Energie so verteuern das die händische Arbeit günstiger als maschinelle Produktion wird dann gibts sicher wieder genug Jobs.:heul:

xyladecor 11.10.2003 21:08

bei all diesen aspekten wird mir richtiggehend übel und
schwarz vor den augen zugleich!

und als konsument produkte aus gewissen ländern nicht
mehr zu kaufen soll unsere einzige option sein?, bei
all diesen vorraussetzungen sieht es fast danach aus,
da stösst es einem ja gleich nochmals auf.

maxb 12.10.2003 00:23

nur eine Anmerkung


in China gibt es auch schon extrem viele Arbeitslose

Flink 15.10.2003 00:05

WCM198 - S. 12: Outsourcing nach Indien
 
Zitat:

Nicht weniger als 20% ihrer IT-Budgets wollen deutsche Konzerne nach Indien auslagern.
Das entspricht einer Summe von 14 Euromilliarden jährlich. Milliarden, die nicht im Inland verdient und ausgegeben werden können.
Dass dies auch 14 Milliarden geringerer Eigenumsatz ist, ist all den weltgewandten Superbossen noch nicht aufgefallen. Aber vielleicht haben sie sich zum Ausgleich an den indischen Firmen beteiligt?
Denn da gibt es Renditen zwischen 25 und 28%. Angeblich sogar risikolos.
Hier fehlen ja noch die Euromilliarden, die in Russland und China investiert werden.
Früher hatten die deutschen Konzerne sehr stark in Österreich investiert und hier zur Schaffung von Arbeitsplätzen beigetragen. Die deutsche Autoindustrie wandert jetzt allmählich nach China ab.
Da bleibt dann die Frage, in welchen Gebieten die Europäer in der nächsten Zukunft dann noch ihr Geld verdienen wollen? :confused:
Und natürlich die Frage, ob die Firmenchefs damit rechnen, dass die Inder sich dann die von ihnen erzeugten Produkte leisten werden können oder träumen sie weiterhin von Europa als Absatzmarkt? :confused:

xyladecor 15.10.2003 01:46

ich denke diese wahnsinnigen denken das in aller
deutlichkeit, denn solange auf EU-ebene diesbe-
züglich unternommen wird, werden sie das wohl auch
beinhart durchziehen.

bin schon gespannt wann und welches unternehmen
als erstes am "steuerfreien" mond produzieren
wird, das wird dann in 30 jahren so kommen...

ciao ciao

maXTC 18.10.2003 12:54

es geht auch anders...

Zitat:

AT&S noch heuer aus Ungarn weg
Der steirische börsenotierte Leiterplattenproduzent AT&S mit Sitz in Leoben-Hinterberg will sich noch in diesem Jahr aus Ungarn zurückziehen. Die ungarische Produktion soll in das Klagenfurter Werk zurückverlagert werden.

Unsichere rechtliche Bedingungen
AT&S-Aufsichtsratschef Hannes Androsch gab als Grund die schlechten und unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen in Ungarn an. Dadurch würde die Produktion trotz der günstigeren Lohnkosten teurer sein, weil immer wieder zusätzliche Kosten anfallen.
http://steiermark.orf.at/oesterreich...el=8&id=288672

The_Lord_of_Midnight 18.10.2003 17:05

ja, solche meldungen sind balsam auf die seele und geben hoffnung für die zukunft.


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