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The_Lord_of_Midnight 14.12.2006 01:56

was ich schockierend finde ist die unglaubliche blindheit.
wie viele tschernobyls muss es noch geben ?
wie viele zwischenfälle mit reinem glück muss es noch geben ?
wann machen die menschen die augen auf und sehen die dinge die klar vor ihnen liegen genauso wie sie wirklich sind ?

nichts ist absolut fehlerfrei, gar nichts.

wie grenzenlos ist die geldgierigkeit und rücksichtlosigkeit und faulheit ?

ich bin wirklich schockiert, ich kanns nicht anders ausdrücken.
das ist der wirkliche horror, das reale gruseln.
da braucht man sich keinen horror-film anzusehen im kino.

super, ich habe mir schon wieder geld gespart, bau ma gleich noch ein paar kkws ;)

schichtleiter 14.12.2006 22:39

Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.
Tschernobyl war möglich weil:
1.) Prinzipmängel (Siedewasserreaktor, Graphitmoderiert, Graphitspitzen der Regelstäbe, !!!positiver Void-Koeffizient!!! usw.)
2.) Bedienungsfehler
3.) Grobe Fahrlässigkeit des Bedienungspersonals
und, für die Langzeitschäden wohl am maßgeblichsten
4.) Kein Containment.

sogar Temelin ist mehr als hinreichend sicher, wenn jeder Fehler im Sekundärkreislauf einen Medienaufruhr verursacht wundert es mich nicht dass die Leute verunsichert sind (Anm: bei einem Druckwasserreaktor ist ein Dampfaustritt bei der Turbine sicherheitstechnisch etwa gleich relevant wie ein Versagen der Klospülung)
- die russische Technik, die keinerlei Wert auf Sicherheit legte, ermöglichte Tschernobyl. Solche Reaktoren gehören schnellstmöglich abgestellt, gegen neue westliche Reaktoren hingegen habe ich absolut nichts.

Das Atommüllproblem könnte auch gelöst werden, wenn man einen Weg fände, den Abfallprodukten ihre überschüssigen Neutronen zu entziehen; außerdem muss man es auch vom folgenden Standpunkt sehen:
Lieber Atommüll, der vielleicht in 1000 Jahren zum Problem wird, als CO2, das heute schon ein Problem ist und die Erde vielleicht in 200 Jahren schon unbewohnbar machen wird.
Zynisch vielleicht - aber nur praktisch gedacht.

Natürlich ist nichts fehlerfrei - aber ein westliches Atomkraftwerk ist so gebaut, dass der Reaktor in jeder Situation heruntergefahren werden kann.
Selbst wenn das gesamte Kühlwasser verdampfen sollte, falls es nicht zur Kernschmelze kommt SINKT die Reaktivität des Reaktors, weil er nicht mehr moderiert wird (=> Neutronen sind zu schnell um Kernspaltungen hervorzurufen).

Chrisi99 14.12.2006 23:32

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.
Tschernobyl war möglich weil:
1.) Prinzipmängel (Siedewasserreaktor, Graphitmoderiert, Graphitspitzen der Regelstäbe, !!!positiver Void-Koeffizient!!! usw.)
2.) Bedienungsfehler
3.) Grobe Fahrlässigkeit des Bedienungspersonals
und, für die Langzeitschäden wohl am maßgeblichsten
4.) Kein Containment.

sogar Temelin ist mehr als hinreichend sicher, wenn jeder Fehler im Sekundärkreislauf einen Medienaufruhr verursacht wundert es mich nicht dass die Leute verunsichert sind (Anm: bei einem Druckwasserreaktor ist ein Dampfaustritt bei der Turbine sicherheitstechnisch etwa gleich relevant wie ein Versagen der Klospülung)
- die russische Technik, die keinerlei Wert auf Sicherheit legte, ermöglichte Tschernobyl. Solche Reaktoren gehören schnellstmöglich abgestellt, gegen neue westliche Reaktoren hingegen habe ich absolut nichts.

Das Atommüllproblem könnte auch gelöst werden, wenn man einen Weg fände, den Abfallprodukten ihre überschüssigen Neutronen zu entziehen; außerdem muss man es auch vom folgenden Standpunkt sehen:
Lieber Atommüll, der vielleicht in 1000 Jahren zum Problem wird, als CO2, das heute schon ein Problem ist und die Erde vielleicht in 200 Jahren schon unbewohnbar machen wird.
Zynisch vielleicht - aber nur praktisch gedacht.

Natürlich ist nichts fehlerfrei - aber ein westliches Atomkraftwerk ist so gebaut, dass der Reaktor in jeder Situation heruntergefahren werden kann.
Selbst wenn das gesamte Kühlwasser verdampfen sollte, falls es nicht zur Kernschmelze kommt SINKT die Reaktivität des Reaktors, weil er nicht mehr moderiert wird (=> Neutronen sind zu schnell um Kernspaltungen hervorzurufen).

des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D

Moose 15.12.2006 00:12

Zitat:

Original geschrieben von Chrisi99
des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

Übrigens, Temelin ist ein WWER1000, ist ein Siedewasserreaktor und hat in dem Sinn nur einen Primärkreislauf.

Die "Störfälle" waren aber alle im nicht nuklearen Teil angesiedelt (hab ich sogar in diesem Thread schon geschrieben). Es handelte sich dabei um Vibrationen des (von Skoda erstmal gefertigten) 1GW Generators.

schichtleiter 15.12.2006 01:16

Zitat:

Original geschrieben von Chrisi99
des hast jetzt aber ned du gschrieben.. oder spinn ich? Du kommst doch aus der Alternativecke... oder verwechsle ich dich jetzt??? :D
Man steckt voller überraschungen :p
Zitat:

Original geschrieben von Moose
Übrigens, Temelin ist ein WWER1000, ist ein Siedewasserreaktor und hat in dem Sinn nur einen Primärkreislauf.
Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt... Wikipedia&Encarta haben die WWER-Reaktoren als Druckwasserreaktoren drin... :confused:
Auch auf der Greenpeace-Page stehns als Druckwasserreaktoren, und in meinen Physikunterlagen auch... sicher dass du dich nicht irrst bzw. sie mit den RBMKs verwechselst?

Chrisi99 15.12.2006 08:26

Zitat:

Original geschrieben von Moose
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?


weil die normaler Weise für Windkraft sind? :p

Moose 15.12.2006 09:44

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Man steckt voller überraschungen :p

Jetzt bin ich einigermaßen verwirrt... Wikipedia&Encarta haben die WWER-Reaktoren als Druckwasserreaktoren drin... :confused:
Auch auf der Greenpeace-Page stehns als Druckwasserreaktoren, und in meinen Physikunterlagen auch... sicher dass du dich nicht irrst bzw. sie mit den RBMKs verwechselst?

Sorry Du hast Recht, ich sollte zu später Stunde nix mehr posten.

Weiß nicht wie ich auf das gekommen bin.

Oli 15.12.2006 10:14

Zitat:

Original geschrieben von schichtleiter
Ein Unfall in einem westlichen Atomkraftwerk ist völlig unwahrscheinlich.

Du schreibst aber einen gewaltigen Blödsinn. Es hat bereits mehrere Unfälle, auch mit Verstrahlungen, in westlichen Atomkraftwerken gegeben (Three Miles Island, etc.). Wieviele Pannen nur knapp an einer Katastrophe vorbeigingen, wird gerne verschwiegen - ausser der heuer in Schweden.

Also bitte Hirnkastel einschalten und vorher recherchieren, bevor man was schreibt.

Ciao Oliver

Moose 15.12.2006 10:24

Nein, bitte selber Hirnkastl einschalten. Bei Unfall von Three Mile Island ist keine Strahlung an die Umgebung abgegeben worden, es blieb alles im Containment.

Forsmark, auch schon hier im Thread behandelt, bitte nachlesen.

Verheimlicht wird nichts, dafür laufen in diesen Werken zuviele Menschen vom TÜV etc. rum. Außerdem wird wohl jede Strahlung sofort festgestellt.

TONI_B 15.12.2006 12:56

Deine Naivität ist grenzenlos...

"Verheimlicht wird nichts..." Friedensnobelpreis für die Atomlobby?

Sogar die USNRC (U.S. Atombehörde) spricht von einer ("vernachlässigbaren") Strahlenbelastung. Also ist nicht alles im Containment geblieben.


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