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...wenn der Airport nur halb so gut ist wie der Thread lang ist, dann wird's ein echtes Sahnestückchen. *grins*
Jetzt noch eine tiefgreifende marktwirtschaftliche Disskusion über die Vermarktung von Flusiaddons im Allgemeinen und die umsichgreifende - Geiz ist Geil - Mentalität der Leute im besonderen und ALLE haben dann hoffentlich den vollen Durchblick im laufenden Weihnachtsgeschäft;) |
Also, zunächst einmal möchte ich betonen, dass dieser Ordner mit seinen großteils niveauvollen Ausführungen geradezu heraussticht. Nicht sehr viele Ordner hier bieten wohl so sachlich und durchaus tiefgehende Überlegungen zu Vertrieb, Datenschutz, Moral, Konsumverhalten… Eine lustige Mischung, die aber zeigt, welches Potenzial hier im Forum steckt. Und das bei einer Diskussion, die mehr oder weniger durchweg sachlich und nicht beleidigend verlief, und das in einem Forum, was dermaßen groß und weitgehend unmoderiert ist. Besonders toll, dass beide Hauptakteure persönlich miteinander gesprochen haben und hier gemeinsam Stellung beziehen.
Die Teilnehmer, die einer solchen ebenso springenden wie anspruchsvollen Diskussion nicht folgen wollen oder können, mögen sich doch hier lieber heraushalten als ohne sachlichen Beitrag über das Forum die Nase zu rümpfen. Dieser Ordner hier zeigt Stärken des Forums, nicht Schwächen. Natürlich geht es hier nicht um Flugsimulation. Aber wir haben genug Platz auf dem Server, als dass dieser Ordner anderen Themen den Webspace wegnehmen würde… ;) Zitat:
In meinem Interesse etwas in die Hand nehmen zu können, ist das eine. Im ach-so-moralischen Interesse für fremde Leute handeln zu sollen, ist etwas anderes. Ersteres passt sehr gut zur freien Marktwirtschaft, letzteres gerade nicht. Natürlich ließe sich nun argumentieren, dass ein Wohlergehen der Designer letztlich auch dem Verbraucher nutzen dürfte. Wir haben im Heft nicht nur stets die GAPs sachlich gelobt – wir haben auch gerade Thomas und Peter persönlich zu Motivation und Nutzen befragt, weil mir das wichtig war. Das möge Simmern Warnung sein, weniger zu motzen und weniger zu kopieren. Einen solch abstrakten Moralanspruch aber, sich in die Vertriebskette einzudenken und das für die Designer (und eben nicht für den Verbraucher) Günstigste zu erkennen, halte ich für nicht ganz überzeugend, denn letztlich hebelt er die Grundordnung aus. In der Wertschöpfungskette muss nun jeder schauen, wo er bleibt. Dass nun ein Produzent bei einigen Ketten nicht gelistet ist; dass deshalb ein teurer Zwischenhändler fällig wird; dass der Dollar schlecht steht; dass die Lohnnebenkosten hoch sind; dass sich immaterielle Güter risikoärmer produzieren aber dafür auch illegal kopieren lassen; dass… ; dass… sind allesamt Erschwernisse in der Wertschöpfung – Die aber in Moral verpackt dem schwächsten Glied, dem Endverbraucher aufzubürden, erscheint mir nicht ganz kongruent zur Marktwirtschaft. Überhaupt ist so ein Ansatz doch bis zu Beliebigkeit ambivalent: Wer NBG boykotiert, gefährdet dort doch Arbeitsplätze. Ehrliche Arbeitnehmer bei NBG, die ihren Kindern auch etwas zu Weihnachten schenken wollen. :-) Warum denkt denn keiner an die? Zitat:
Nun aber plötzlich die Designer: Sie können kaum davon leben. Achtung: Jetzt werden die Regel der Marktwirtschaft beiseite gelegt, und stattdessen kommt die Moral ins Spiel. Nun geht es um das Ins-Gesicht-Schauen-Können. Überraschende Maßstäbe: Wenn ich bei Amazon einen neuen LCD-Fernseher für die WM kaufe, sollte ich da als Verbraucher den Anspruch haben, irgendjemandem anschließend noch ins Gesicht schauen zu können? Was sind das denn für fachfremde Maßstäbe? Der zu Recht markwirtschaftlich denkende Hersteller zahlt vermeintlich wenig – das ist scheinbar Marktwirtschaft und normal. Nun aber soll plötzlich der Verbraucher gefragt sein – wieso soll ausgerechnet der Käufer den Designern noch ins Gesicht schauen können müssen? Warum eigentlich nicht die Frage, ob der Hersteller mit der „Kostenpauschale“ noch den Designern ins Gesicht schauen kann? Interessant, dass diese viel näher liegende Frage gar nicht aufkommt. Stattdessen der Kunstgriff; die Sache mit der Moral – der Verbraucher soll gefragt sein. Alle dürfen in der Wertschöpfungskette schauen, wo sie bleiben. Nur der Verbraucher – da kommt plötzlich die Moral ins Spiel? Schon klar, dass Händler und Hersteller das gerne so sehen würden… |
marc,
es wäre wirklich sehr erfreulich, wenn Du zur Abwechslung mal Deine perfide Polemik unterlassen und statt dessen sachlich argumentieren würdest. Dann wäre es Dein Beitrag auch wert, darauf zu antworten. |
Zitat:
Damit die Orientierung in diesem Ordner nicht verloren geht, das Niveau in der anspruchsvollen Diskussion nicht leidet und vielleicht auch die Dümmeren unter uns zurückfinden auf den Pfad der geistigen Erhellung, hier für ALLE nochmals die Definition des Begriffes Marktwirtschaft: Marktwirtschaft bezeichnet die Organisationsform eines arbeitsteiligen Wirtschaftssystems, dessen bedeutendster Aspekt das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage auf freien Märkten ist. Die Marktwirtschaft grenzt sich damit von der Subsistenzwirtschaft ab, bei der die Produktion nur direkt für den eigenen Bedarf und nicht zum Zweck des Austausches stattfindet. Elementar für eine hoch entwickelte Marktwirtschaft ist ein funktionierendes Tauschmittel (Geld), welches den indirekten Austausch von Waren und Dienstleistungen (Ware gegen Geld, Geld gegen andere Ware) gegenüber einem einfachen Tauschhandel (Ware gegen andere Ware) erst ermöglicht. Im Gegensatz zur Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft) plant in der Marktwirtschaft jedes Wirtschaftssubjekt prinzipiell für sich selbst. Produktion wie Konsum werden dabei über den Markt gesteuert. Der freie Marktzugang für Konsumenten und Produzenten ermöglicht durch Wettbewerb und freie Preisbildung eine effiziente Allokation (Verteilung) von Gütern und Ressourcen. Strittig ist, ob dies auch zu einer optimalen Allokation der Produktionsfaktoren führt. Ich hoffe mit dieser Definition einen wesentlichen Beitrag geleistet zu haben die "großteils niveauvollen Ausführungen" abzurunden.;) Man kann ein Thema auch überziehen. Keine Bange ab jetzt bin ich raus. |
@Martin
Voll ins Schwarze. 100% Zustimmung meinerseits!!! |
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Zitat:
Jeder versucht mit seinem Auskommen so gut wie möglich auszukommen, schön wenn man genug hat um sich den Luxus zu leisten so teuer wie möglich zu kaufen. Mich würde mal interessieren, ob nicht nur hier bei den Add-Ons so darauf geachtet wird das es allen gut geht, sondern auch beim täglichen Bedarf. Bestes Beispiel Kaffee. Martin, achtest Du da auch darauf nur Kaffee zu kaufen der fair vermarktet wird? Ich kann jedem hier in die Augen schauen, ein Entwickler der seiner Meinung nach zu wenig bekommt, soll nicht dem Endverbraucher die Schuld geben, der nur so wie jeder andere Mensch, jede andere Firma so viel wie möglich für sein Geld haben will. Ausgerechnet beim kleinsten in der Kette wollen ein paar Moralisten hier das schlechte Gewissen auf den Plan rufen. Warum soll ich gleiches Produkt nicht für fünf Euro weniger kaufen wenn es Firma X für diesen Preis anbietet? Firma Z dies es vertreibt, würde das sicher nicht mehr tun wenn sie dabei nix verdienen würde. Und wenn jemand meint er verdiene zu wenig, kann er es ja einfach lassen. Es kommt gleich der nächste und macht es für noch weniger. So funktioniert es nun mal in der Marktwirtschaft. Ich hab letztens beim warten im Autohaus einen Artikel über die Automobilhersteller und deren Verhältnis zu den Zulieferern gelesen. Da sträuben sich einem alle Haare. Da macht sich sicher keiner im Vorstand einen Kopf wie die geforderten Preisstrukturen zustande kommen sollen und auf wessen Schultern sie gelagert werden. Sollte es vielleicht wie immer der kleine Arbeiter sein, dem dann hier vorgehalten wird das er zu billig kauft? Denkt mal drüber nach! Es ist ein Kreislauf und ausgerechnet den schwächsten Vorhaltungen zu machen, ist auch eine Seite der Medaille. |
Zitat:
Das ist der Grund, warum ich so denke und ich bin mit Sicherheit nicht der Einzige, der so denken muss. Mir ist es wichtiger, auch in 20 Jahren meiner Frau und vor allem meinen Kindern noch ins Gesicht schauen zu können, als einem mir fremden Entwickler auf der nächsten Flusi-Konferenz in Paderborn. Das ist leider die harte Realität, auch wenn ich die Argumente über den für die Entwickler besten Vertriebsweg durchaus nachvollziehen kann. |
Eins hab ich noch vergeßen, warum wird eigentlich nicht erwähnt das man dem Entwickler am ehesten was Gutes tun kann wenn man direkt bei ihm kauft? Ich will jetzt niemanden eine gewisse Firmennähe unterstellen, aber wenn man um das Wohl der Entwickler so besorgt ist, wäre das doch die fairste Art einzukaufen, oder?
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Zitat:
*schnipp* Es gibt bei jedem Vertriebsweg Vor- und Nachteile. Je nachdem wie man sich positioniert, kann man diese Kanäle für sich optimieren - und das als Käufer, als Reseller, als Distributor, als Hersteller, als Designer. Sicher gibt es stärkere und schwächere Positionen. Aber man kann niemanden vorwerfen nicht das Beste für sich heraus zu nehmen. Wichtig sollte für den Verbraucher aber nicht nur der Preis sein. Ich denke da an gepatchte Addons, bei denen der reine Mediamarktkäufer nie in den Genuß eines Updates kommen wird. Vielfach wird er nicht einmal die Information über ein solches bekommen. (Natürlich kann man dieses Manko durch Eigeninitiative gutmachen, will man diese Zeit denn investieren.) Und es gibt noch viele andere Aspekte, die rein käuferbezogen sind als nur der Preis. |
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