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chrisne 06.12.2006 14:20

ich glaube der versteht selbst nicht was er schreibt ;)

rev.antun 06.12.2006 14:29

conditum paradoxum :lol:

kikakater 19.12.2006 12:03

Zitat:

Original geschrieben von kikakater
Deutsch ist die ausdrucksreichste Sprache, "Mangelnde Blumigkeit" über die Fähigkeiten der deutschen Sprache abzusondern ist wohl nur deshalb möglich - und ich sag das nur, weil es als nächstes kommen wird -, weil das Reimen und Gedichte schreiben (nicht etwa lesen) nicht oder nicht demutsvoll praktiziert wird.

Das Wesen des Reimens und Gedichte schreibens liegt im sich damit beschäftigen, und nicht in der Perfektion.

Daß Englisch ausdrucksloser ist, hängt mit dem eingegrenzten Wortschatz nur bedingt zusammen. Eigentlicher Grund ist die Grammatik, die Englisch zu einer nicht so fein differenzierenden Sprache macht und das betrifft alle Ebenen, am wenigsten den technisch wissenschaftlichen Bereich.

Queen spricht immer weniger vornehm

Zitat:

Queen spricht immer weniger vornehm
Mittelklasse-Englisch statt aristokratischer Aussprache. Ein Münchner analysierte die Weihnachtsreden der britischen Königin.

Liegt es am Fernsehen, dass die Queen weniger nobel spricht? Elizabeth II. hat ein Faible für Vorabendserien. Es gibt nicht viele Leute auf der Welt, die in ihrem Leben mehr Weihnachtsansprachen gehalten haben als die Queen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert wendet sich Königin Elizabeth II. zu Weihnachten an ihre Nation. Der erste Feiertag ohne die "Queen's Speech" um 15.00 Uhr - das wäre für die Briten, als ob sie zum Fest auf Truthahn oder Christmas Pudding verzichten müssten. Die gute alte Tradition der Festansprachen hat sich jetzt die Wissenschaft zu Nutze gemacht.

Der Münchner Professor Jonathan Harrington besorgte sich bei der BBC alle Weihnachtsreden seit 1952 und verglich die Bänder miteinander. Ergebnis: Die Queen spricht längst nicht mehr so etepetete wie früher. In ihr "Queen's English" hat sich ein anderer Ton eingeschlichen - das "Estuary English" ("Mündungsenglisch"), das auch in der britischen Mittelklasse weit verbreitet ist.
Früher undenkbar

"Die Queen betont Vokale heute ganz anders", sagt der 48-jährige Engländer, der eine Phonetik-Professur an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität innehat. In der ersten Ansprache 1952 beendete sie ihre Rede zum Beispiel noch mit "Happay Christmas". Heute sagt sie "happee". Die "dutay" ("duty", die Pflicht) ist nun die "dutee". Und auch das "home", das Heim, spricht sie heutzutage aus wie die meisten anderen Engländer - und nicht mehr "hame" wie früher.

Der Name "Mündungsenglisch" kommt daher, dass im Mündungsgebiet der Themse schon lange so gesprochen wird. Inzwischen reden viele so, zum Beispiel die meisten Sprecher der BBC und auch Premier Tony Blair, der eigentlich aus Schottland kommt. "Und auch die Queen hat sich einiges davon zu Eigen gemacht", sagt Harrington. "Früher wäre das undenkbar gewesen. Aber das hat damit zu tun, dass die Unterschiede zwischen den sozialen Klassen heute nicht mehr so ausgeprägt sind."

Und vielleicht auch mit dem Fernsehen: Bekannt ist, dass die Königin ganz gern die eine oder andere Vorabend-Serie einschaltet, wo nicht unbedingt so gesprochen wird wie in Adelskreisen üblich. Auch dies, so fand der Professor heraus, färbt auf die eigene Klangfarbe ab. Aber letztlich vollzieht die Queen - in minderem Umfang - nur nach, was viele ihrer Untertanen schon hinter sich haben.
Do you speak Globish?

Vor allem in London wird heutzutage ein ganz anderes Englisch gesprochen als vor einigen Jahren. Angst wegen fehlender Vokabeln muss hier kaum noch jemand haben. Auf den Straßen der 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt mit ihren vielen Einwanderern hat sich ein Einfach-Englisch eingebürgert.

Die Sprachforscher haben dafür auch schon einen Namen: "Globish" - eine Art Global-Englisch für alle, deren Muttersprache eine andere ist - mit schlichtem Satzbau und um die 1.500 Vokabeln. Viele Briten klagen schon darüber, dass ihre Sprache verkommt. Was wohl die Queen zu dieser Studie sagt?
Deutsch mit Englisch zu vermantschen, vermischen kann man wohl schlecht schreiben, - sprich englische Ausdrücke und Kunstworte einzustreuen, wo immer es auch geht - ist der deutschen Sprache abträglich.

Selbst wenn dieses 1.500 Vokabeln umfassende Global-Englisch und der einfache Satzbau nicht als Maßstab zu einem Sprachenvergleich herangezogen wird sondern das eigentliche Oxford oder US Englisch zu einem Vergleich von Sprachen verwendet wird, ist Englisch selbst in seiner kompletten Fülle ausdrucksloser als Deutsch - hauptsächlich aufgrund der Grammatik.

tom 19.12.2006 12:35

das war glaub ich schon mal im Forum, passt aber ganz gut... (und ist nicht von mir)

-----------

Ich wage zu behaupten, dass es keine Sprache gibt, die so unverbindliche Maßeinheiten hervorgebracht hat, wie die Österreichische. Das Vage und Dehnbare in unseren internen Maßeinheiten scheint mir auch ein Indiz, ja eine Facette des österreichischen Wesens an sich zu sein.

Schaun sie: An der Aufforderung: "Noch ein Wengerl, ein Wengerl sitzen, ein Wengerl da zu bleiben, noch ein Wengerl lustig zu sein, daran finden wir gar nichts bemerkenswertes mehr, noch dazu wo sich dieses Wengerl auch ausreichend von "ein Wenig" herrührend erklären läßt.

Dass ein Weg breit ist, wenn er lang ist, wundert auch keinen mehr: "Heast, wo woast denn? - Na is a brader Weg!"

Dass man endlos wartet und ewig nicht dran kommt, auch daran hat man sich gewöhnt.

Ja selbst, dass jemand bei einem auf einen Hupfer vorbeischaut, wird in den seltensten Fällen missverstanden und stört selbst nach zwei Stunden noch niemanden.

Schwieriger wird es dann, wenn jemand um ein Euzerl daneben liegt.
Kann man zum Beispiel auch um zwei Euzerln daneben liegen? Waren in grauer Vorzeit einmal 10 Euzerln 1 Euz? Und wenn etwas um 100 Euz nicht stimmt, kann man dann schon sagen: "Na den Unterschied möcht ich Klavier spielen können"?

Wann hat man etwas um ein Haus verfehlt oder gar um ein Eckhaus?
Um welche Mengen handelt es sich wirklich wenn jemand sagt: "Ich bin den ganzen Nachmittag eine Stunde herumgrennt. I war in 97 Gschäftln, hab 17 Sakkos in 1000 verschiedenen Größen probiert. Kein einziges hot ma passt, bis auf die zwa, san gar net so schlecht. I hab a Lawine zahlt, und bin fix und fertig, weil überall a ganzer Oasch voll Leut woar!" Wie viele Leute gehen da hinein? Ja, wenn besagter Körperteil einer einflussreichen Persönlichkeit gehört, wie viele san schon drin?

Wann wird aus einem Tröpferl ein Tropfen? Wann daraus ein Schluckerl? Wann kann man von einem Glaserl sprechen? Bitte, dass ein Flascherl Wein in Österreich meistens ein Doppelliter ist, darf allerdings als bekannt vorausgesetzt werden.

Jedoch, wie groß ist ein Futzerl? Wann mutiert es zum Eckerl? Wann zum Stückerl? Welche Ausdehnung muss ein Körper haben, dass wir ihn in der Folge als Trumm, oder gar als Mordstrumm bezeichnen können?

Wieviel ist ein bissi?
Bissi ist besonders heikel, weil man bissi so ambivalent verwenden kann. Zum Beispiel: "Na is a bissi vü!" oder aber auch: "Na is a bissi wenig!".... "Bist ein bissi deppert." Trägt noch ein harmloses, fast liebenswertes Irresein in sich. Während: "Du bist mir scheint a bissl deppert!" bereits auf ernsthaft gestörte Geisteszustände hinweisen möchte. Die Bereitschaft zur physischen Attacke drückt diese dann nur noch mehr durch die rhetorisch gestellte Frage aus, wenn sie unter Weglassung sämtlicher Zischlaute gestellt wird, denn: "Heat bid a bidl debad!" - "A bidl" Das kann man gar nicht anders als drohend sagen.

Alle diese Beiläufigkeiten sind in ihrer Ungenauigkeit keine fixen Größen, aber als Österreicher lebt man mit ihnen. Wahrscheinlich könnten Etymologen unter zu Hilfe nahme diverser Lautverschiebungen ihre Herkunft einigermaßen klären. Anthropologen werden unter Hervorkramen alter Sitten und Gebräuche weiter Klarheit schaffen können, egal ob es sich um ein Trumm, ein Eckhaus oder ein Futzerl handelt, aber NIEMAND, NIEMAND kann erklären von wo es kommt oder gar von welchem Brauch es sich ableitet, dass, wenn jemand gefragt wird, ob er beispielsweise seinen Zug erwischt hätte, und dieser dann antworten kann: "Oba ums Oaschleckn net!"

Guru 19.12.2006 12:40

Und jetzt das ganze bitte in Englisch, Brother round the corner!

Guru

iG0r 19.12.2006 13:53

die amis haben aber auch deutsche wörter in ihrem alltagssprechgebrauch eingeführt. ich sage nur "über" = "uber". ich lese schon dauernd dieses UBER, im englischen gibt es keine umlaute, aber dennoch, immerhin fällt mir spontan schonmal ein wort ein ;)

vielleicht würde sich die deutsche sprache leichter durchsetzen, wenn menschen mit nationalstolz von politischen weicheiern nicht immer in die rechte ecke gestellt würden. nationales selbsbewustsein wird ja schon in den grundschulen im keim erstickt, war zumindest bei mir so. aber das ist eine andere geschichte :lol:

kikakater 19.12.2006 14:10

Kleine Englischkunde über dessen Ausdruckskraft im Vergleich zu Deutsch, alles Hochdeutsch und Hochenglisch - sprich ohne Dialekte miteinzubeziehen:

put

Zitat:

Unmittelbare Treffer
i put adj. unbeweglich i
i put adj. an Ort und Stelle
i put [bank.] die Rückprämie i
i put [sport.] der Stoß i
i put [finan.] die Verkaufsoption i
i put [sport.] der Wurf i
i put-on adj. aufgesteckt i
i put of more [finan.] das Nochgeschäft i
i put on aufgesteckt i
Verben und Verbzusammensetzungen
i to put | put, put | anbringen i
i to put | put, put | anwenden | wendete an, angewendet oder wandte an, angewandt | i
i to put | put, put | - express ausdrücken - formulieren i
i to put | put, put | - express formulieren i
i to put [bank.] investieren i
i to put | put, put | legen | legte, gelegt | i
i to put | put, put | - express sagen i
i to put [sport.] schleudern i
i to put | put, put | setzen i
i to put | put, put | stecken i
i to put | put, put | stellen i
i to put | put, put | unterwerfen i
i to put | put, put | unterziehen i
i to put | put, put | veranlassen i
i to put | put, put | verwenden | verwendete, verwendet oder verwandte, verwandt | i
i to put [sport.] werfen i
i to put | put, put | zuschieben i
i to put [bank.] Geld anlegen i
i to be put off abgeschreckt werden i
i to be put off sich abschrecken lassen i
i to put about aufbringen i
i to put about - rumour, etc. etw. verbreiten - Gerücht, etc. i
i to put sth. across so. jmdm. etw. vormachen i
i to put sth. across to so. jmdm. etw. vermitteln i
i to put sth. across to so. jmdm. etw. verständlich machen i
i to put sth. ahead etw. an die Spitze rücken lassen i
i to put aside aufbewahren i
i to put aside | put, put | aufheben | hob auf, aufgehoben | i
i to put aside erübrigen i
i to put aside sparen i
i to put aside zurücklegen i
i to put aside beiseite legen i
i to put aside zur Seite legen i
i to put away aufräumen i
i to put away einräumen i
i to put away einschläfern i
i to put away - drink [coll.] f kübeln - viel trinken [coll.] i
i to put away - drink [coll.] f schlucken - trinken [coll.] i
i to put away - food [coll.] f verdrücken [coll.] i
i to put away weglegen i
i to put away wegstecken i
i to put away wegtun [coll.] i
i to put so. away [coll.] jmdn. aus dem Weg räumen - ausschalten, umbringen [coll.] i
i to put away beiseite tun i
i to put so. away [coll.] jmdn. in eine Anstalt stecken i
i to put before vormachen
Überbegriff: verwenden / Verwendung


get

Zitat:

Unmittelbare Treffer
i get-together das Beisammensein i
i get-together [coll.] geselliges Beisammensein i
i get together informelles Treffen
i get-together [coll.] der Treff i
i get-together [coll.] das Treffen i
i get-together die Zusammenkunft i
i get-together [coll.] das Zusammensein - von einer Gruppe i
i get-together [coll.] zwangloses Treffen i
Verben und Verbzusammensetzungen
to get tanked up - drink heavily adj. [coll.] sich voll laufen lassen [coll.] i
i to get angedeihen i
i to get | got, got or got, gotten | f bekommen | bekam, bekommen | i
i to get | got, got or got, gotten | bringen i
i to get erhalten i
i to get erlangen i
i to get | got, got or got, gotten | erreichen i
i to get erwerben i
i to get erzielen - Preis i
i to get | got, got or got, gotten | geraten i
i to get | got, got or got, gotten | holen i
i to get | got, got or got, gotten | f kriegen [coll.] i
i to get | got, got or got, gotten | f werden i
i to get sth. f etw. abbekommen i
i to get sth. f etw. abkriegen i
i to get sth. [coll.] f etw. blicken - verstehen [coll.] i
i to get sth. [coll.] etw. kapieren i
i to get sth. f etw. mitbekommen - verstehen i
i to get sth. [coll.] f etw. raffen - verstehen [coll.] i
i to get sth. [coll.] f etw. schnallen - verstehen [coll.] i
i to get sth. etw. verstehen i
i to get about herumkommen i
i to get about sich herumsprechen i
i to get sth. across to so. jmdm. etw. vermitteln i
i to get sth. across to so. jmdm. etw. verständlich machen i
i to get ahead vorankommen i
i to get ahead weiterkommen i
i to get ahead Karriere machen i
i to get ahead vorwärts kommen [fig.] i
i to get ahead of so. jmdn. überflügeln i
i to get ahead of so./sth. jmdn./etw. überholen i
i to get ahead of so./sth. jmdn./etw. übertreffen i
i to get along vorankommen i
i to get along zurechtkommen i
i to get along sich gut verstehen i
i to get along sich vertragen i
i to get along with so. mit jmdm. auskommen i
i to get along with so. sich gut mit jmdm. verstehen i
i to get along with so. sich mit jmdm. verstehen i
i to get along with so. sich mit jmdm. vertragen i
i to get around herumkommen i
i to get around so. jmdn. meiden i
i to get around sich herumsprechen i
i to get around sth. sich vor etw. drücken i
i to get around sth. um etw. herumkommen i
i to get around sth. etw. vermeiden i
i to get at sth. an etw. drankommen [coll.] i
i to get at sth. etw. andeuten i
i to get at sth. auf etw. hinauswollen i
i to get at sth. etw. ausfindig machen i
i to get at so. [coll.] jmdn. bestechen i
i to get at sth. etw. erreichen i
i to get away davonkommen
Überbegriff: erhalten


Alex1 19.12.2006 14:23

Ist aber nicht sehr ausdrucksstark, wenn man die Worte erst im Kontext sehen muss, um den Begriff zu verstehen.

kikakater 19.12.2006 14:35

Das sag ich ja die ganze Zeit.

Eine einfache, historisch ältere und ältlichere Sprache, wie es Englisch nun einmal ist, hat gewichtige Nachteile im Reichtum des Ausdrucks - nicht aber notwendigerweise in den Möglichkeiten des Ausdrucks.

Klar, daß mit get, put, FCC (=irgendeine Abkürzung), PLIPLAPLUM bis ins Endlose, die Dinge leichter niederschreibbar sind. Die Synapsen müssen diese vermeintliche Reichhaltigkeit aber bereits verarbeiten können durch Erfahrung.

Insofern ist die deutsche Sprache ausdrucksreicher, da der Zusammenhang bereits durch ein Wort gegeben ist und sich so ein viel grösserer Grundwortstock ergibt.

Genau deshalb gibt es heutzutage immer mehr Probleme in der Schule, weil Deutsch mehr abverlangt. Im Vergleich zu asiatischen Sprachen ist das trotzdem wenig, allerdings ist Deutsch viel präziser als alle anderen Sprachen.

Guru 19.12.2006 18:33

Zitat:

Original geschrieben von Alex1
Ist aber nicht sehr ausdrucksstark, wenn man die Worte erst im Kontext sehen muss, um den Begriff zu verstehen.
Genau so kann es Dir bei Texten in Deutsch auch gehen - nicht umsonst gibt es die Redewendung "aus dem Zusammenhang gerissen". Was KK hier darstellt, ist auch in Deutsch genau so möglich, die Mehrfachbedeutung von Worten, ja sogar deren Sinnumkehrung - Guru kann hier kein Maß für die Ausdrucksstärke einer Sprache ableiten.

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