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Man sollte nicht außer Acht lassen, dass die ärztliche Überheblichkeit durch viele Einflüsse "produziert" wird und deren Mangel eigentlich beim arrivierten Mediziner als individuelle Errungenschaft gewertet werden muss. Ärzten wird von viel zu vielen Patienten eine Haltung entgegengebracht, die dem "normalen" Menschen, welcher seinerzeit Medizin zu studieren begann, fast keine andere Möglichkeit offen lässt. Die Mischung aus individueller Ahnungs- und Verantwortungslosigkeit gegenüber dem eigenen Körper sowie von Ehrfurcht und Unterordnung, dazu kein selbstbewusstes Einfordern von Respekt sondern devotes Ertragen der Überheblichkeit muss einmal erst jemand überwinden. Man sollte nicht vergessen: für den "Gott in Weiß" braucht es nicht nur Darsteller - die sich offensichtlich gehäuft finden - sondern auch das entsprechende prägende Publikum.
Ich habe allerdings meist erlebt, dass Ärzte - wie auch viele andere zunächst "überhebliche Akademiker" - oft rasch "umschalten" können, wenn man in einer etwas gewählteren Sprache Kommunikation auf Augenhöhe einfordert. |
Wie immer: gut auf den Punkt gebracht!
Schön dich wieder hier zu haben! :hallo: |
Zitat:
ich will weder dir noch deinen mitarbeitern zu nahe treten, aber wenn sich einem, eine ganze gruppe von menschen gegenüber anders verhalten, dann liegt der fehler meist beim eigenen verhalten dieser gruppe gegenüber. Wenn der IT Leiter zb. meint alle Ärzte sind prepotent dann wird sich diese ansicht in der abteilung verbreiten und sich alle entsprechend, den ärzten gegenüber verhalten. |
gerade in der beziehung zwischen IT-fachpersonal und medizinischem fachpersonal ergibt sich meiner erfahrung nach schnell der wechselseitige eindruck der präpotenz aufgrund unverständnis der fachkenntnisse und -bedürfnisse der jeweils anderen gruppe :rolleyes: ...
allerdings ist die tendenz dazu bei ärzten um einiges stärker :hehe: ... |
Da kann ich auch viel Erfahrung besteuern: sowohl in meiner Zeit als Wissenschaftler als auch jetzt als Lehrer, hat das "nichtwissenschaftliche" (wird wirklich so genannt!) Personal bzw. das "Nichtlehrerpersonal" sehr oft zu Beginn mit Abneigung reagiert (=Vorurteil: "die Gstudierten sind ja alle präpotent"). Nach einer gewissen Zeit kam dann sehr oft die Bemerkung:"Sie sind ja eh ganz normal!"
D.h. man muss sich die "Zuneigung" erst mit der Zeit erkämpfen. Wenn jetzt natürlich ein Arzt/Rechtsanwalt usw. keine Möglichkeit dazu hat, ist er im "Vorurteilstopf" gefangen. Es geht selbstverständlich auch in die andere Richtung. Wie oft werden Ausländer so behandelt! "Wenn man sie besser kennt, sind sie eh ganz ok..." |
Zitat:
Wie gesagt, Akademiker sind von vielen Leuten überschätzt und überschätzen sich auch oft selbst. Das muss aufhören. Und das wird auch aufhören, ob das irgendjemand will oder nicht, ist unerheblich. Denn immer mehr Leute bekommen immer mehr Zugang zu immer mehr Informationen. Komischerweise wird das Aufzeigen dieses Mißstandes als Angriff gewertet, anstatt Danke zu sagen für die "Entzauberung" und die "Erlaubnis", als normaler Mensch auf Augenhöhe akzeptiert zu werden. Vielleicht wünscht sich der eine oder andere doch diese "Erhöhung" und ist schwer davon zu überzeugen, daß das nicht der richtige Weg ist. Genau mit dieser Einstellung schließt man sich dann letztendlich selbst in den "Vorurteilstopf" ein ! Realistische Betrachtung der Tatsachen ist das Stichwort. |
Zitat:
Ob Künstler, Wissenschaftler, Sportler, Soldat oder Zocker (Geschäftsmensch ;) ), selbst das Benehmen des Priesters (trotz eventuellem Zölibat!) oder die künstliche Herbeiführung eines entsprechenden Selbstwertgefühls via Drogen: alles dient dazu, um sich von etwaigen Konkurrenten bei der Fortpflanzung abzuheben. Was ja vor allem eine männliche Strategie ist, während die Damenwelt vor allem an der Oberfläche konkurriert. Schon verwunderlich, dass hier jemand ein gesellschaftliches "Problem" ortet, das ist doch alles seit jeher ziemlich unverändert und dürfte eine sehr wesentliche Rolle für den Aufbau einer hierarchischen Gesellschaft spielen. Der Gegenentwurf einer nicht-hierarchischen Gesellschaft hat sich jedenfalls seit dem letzten großen Hippie-Theater weiterhin nicht durchgesetzt und dürfte wohl auch nur in kleinen isolierten Stammesgesellschaften funktionieren. |
Wieder eine gute Analyse!
Trotzdem denke ich, dass wir es (zumindest teilweise) schaffen sollten uns vom steinzeitlichen Erbe zu lösen. Eine im Grunde vorurteilsfreie Begegnung ist möglich - gibt ja genug Beispiele dafür, dass es funktioniert. |
Ob "teilweise" so ein Fortschritt ist? Wenn sich zu viele für verschiedene "Teile" entscheiden - bzw. sich die zwei Geschlechter für unterschiedliche "Teile"? Solange wir in einer Welt leben, in der sich z.B. die Verlierer der Balz reicher Länder bei den besten Damen wesentlich ärmerer Länder großer Beliebtheit erfreuen - um nur einen markanten Aspekt dieser gesamten Phänomene zu beleuchten - sehe ich nicht wirklich, wie das gesamt gesellschaftlich funktionieren soll - so eine Lösung.
Wäre dies Stalin oder Hitler bewusst geworden, sie hätten eine völlige Trennung der Geschlechter angeordnet - Fortpflanzung ausschließlich über staatlich kontrollierte künstliche Befruchtung, real Sex (egal in welcher gender-Paarung ;) ) auf einer Stufe mit Mord geahndet :D Ansonsten, in unserer guten, immer freier werdenden Welt bleiben wir die Oberaffen, die meinen, es unterschiede sie Wesentliches von Tieren ;) |
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Nicht immer aber auch das Verhalten dortselbst. |
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