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Veröffentlicht am 18.09.2006 09:22:17
Microsoft schickt seinen ersten MP3-Player Zune mit Extras wie drahtlose Verbindung und eingebautes Radio ins Rennen gegen den populären iPod von Apple. Das Gerät wird eine 30 GigaByte fassende Festplatte und einen Farbbildschirm mit einer Diagonale von drei Zoll (7,6 cm) haben, wie der weltgrößte Softwarekonzern mitteilte.
Der Microsoft-Player in den Farben schwarz, weiß und braun soll zunächst nur in den USA zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen. Ein genauer Starttermin und der Preis sollen allerdings erst später bekanntgegeben werden.
Im Wettbewerb mit dem in fünf Jahren immer weiter perfektionierten iPod-Konzept setzt Microsoft auf Funktionen, die es bei Apples Player nicht gibt. So können Zune-Nutzer untereinander über die drahtlose Wi-Fi-Verbindung Songs, Playlists oder Bilder austauschen. Allerdings könnten auf diese Weise erhaltene Musikstücke nur drei Mal innerhalb von drei Tagen abgespielt werden, hieß es.
Außerdem könnten manche Songs auf Wunsch der Künstler für den Tausch gesperrt werden, wie Microsoft-Manager Scott Erickson dem US-Branchendienst C'NET sagte. Als weitere neue Funktion ist im Zune ein Radio integriert. Die Apple-Geräte haben zudem einen kleineren Bildschirm mit einer Diagonale von 2,5 Zoll (6,3 cm). Der Zune wirkt dafür auf den von Microsoft veröffentlichten Fotos dicker als die iPods.
Vorerst Verzicht auf Film und TV
Der Zune kann zwar wie die großen iPod-Modelle auch Videos abspielen, Microsoft wird aber zumindest vorerst keine Filme oder TV-Sendungen für den Player anbieten. Auch auf einem Media-Center-PC selbst angefertigte Aufzeichnungen würden zunächst nicht auf den Zune übertragbar sein, sagte Erickson.
Apple bietet bereits seit einiger Zeit Downloads von TV-Sendungen und Videos in seinem iTunes Store an und hatte jüngst auch den Verkauf von Spielfilmen eingeführt. Zugleich wurde ein neuer iPod mit 80 GB Fassungsvermögen für 349 Dollar (274 Euro) vorgestellt und der Preis für einen iPod mit 30-GB-Festplatte auf 249 von zuvor 299 Dollar gesenkt. Medienberichten zufolge peilte Microsoft für den Zune auch einen Preis von 299 Dollar an. Der Windows-Riese hatte bereits eingeräumt, dass man sich auf einen langen Atem und Investitionen von mehreren hundert Millionen Dollar einstelle, um mit Apple zu konkurrieren.
Eigener Onlineshop
Wie Apple will auch Microsoft einen eigenen Onlineshop für den Zune eröffnen, das "Zune Marketplace". Neben dem Einzelkauf von Songs oder Alben sei auch ein Abo-Modell geplant, bei dem für eine Pauschal-Gebühr unbegrenzt viel Musik geladen werden kann. Auch dazu sollen Details erst später folgen. Um iPod-Nutzern den Umstieg auf Zune zu erleichtern, sollen auch Titel, die mit Apples iTunes- Software von CD auf den Computer gezogen wurden, für den Microsoft- Player zugänglich sein - nicht aber im iTunes Store gekaufte Musik. Der Zune soll auch gleich mit vorinstallierter Musik verkauft werden. Das Gerät wird für Microsoft vom japanischen Elektronik-Konzern Toshiba produziert.
Wegen unterschiedlichen Urheberrechts-Managements sind die Musikangebote von Apple und Anbietern, die auf Microsoft-Software setzen, nicht miteinander kompatibel. Unternehmen aus der Windows-Welt versuchten in den vergangenen Jahren immer wieder, die Dominanz von Apple bei Internet-Downloads und MP3-Playern zu brechen, die vermeintlichen "iPod-Killer" blieben jedoch Papiertiger. Auch ein Alleingang von Sony mit einem eigenen System unter der einst starken "Walkman"-Marke scheiterte. Experten erklären Apples Erfolg unter anderem mit einer einfachen Bedienung und einer nahtlosen Integration mit dem iTunes-Onlineshop.
(apa)