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Veröffentlicht am 20.01.2006 20:58:52
Über einen der größten europäischen Händler des Internet-Auktionshauses eBay - die in Wien ansässige Qentis Holding - wurde gestern, Donnerstag, der Konkurs eröffnet. Das Unternehmen, das im Vorjahr mit 45 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 17 bis 18 Mio. Euro erzielt habe, werde auf Grund des nun verlorenen Kundenvertrauens mittelfristig nicht weitergeführt werden können, sagte Masseverwalter Stephan Riel zur APA.
Daher werde man das bestehende Warenlager als ganzes oder einzeln einer Verwertung zuführen, so Riel. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens würden sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 10 Mio. Euro belaufen. Den Handel über eBay habe der Händler, der über eBay Waren in ganz Europa an Kunden verkaufte, bereits Anfang dieser Woche eingestellt.
"Bis zuletzt hat die Geschäftsführung versucht, das Unternehmen zu retten, die Gesellschaft ist nach einer geplatzten Finanzierung Ende vergangenen Jahres in Schwierigkeiten geraten, trotz aussichtsreicher Verhandlungen in den letzten Wochen war es letztlich aber nicht möglich diese erfolgreich abzuschließen", begründet Qentis auf der zum Unternehmen gehörigen Homepage tichnak.de die Zahlungsunfähigkeit.
In der kommenden Woche werde ein Gläubigerausschuss bestellt, berichtete Riel. Die Tagsatzung wurde für den 30. März um 10 Uhr anberaumt. Vom Konkurs seien mehr als 1.000 eBay-Kunden betroffen, berichtete Riel. eBay habe bereits mit 3.900 Kunden, die in den vergangenen 30 Tagen Waren über die Firma Qentis bezogen haben, Kontakt aufgenommen und diese über ihre Rechte informiert.
"Es wird in den kommenden Wochen unser Bestreben sein, gemeinsam mit dem Masseverwalter eine Lösung insbesondere für die geschädigten Kunden zu finden, um den Schaden für die Kunden so gering wie möglich zu halten", teilte Qentis im Web weiter mit. Die Entscheidung darüber liege nunmehr beim Masseverwalter, was insbesondere für jene Kunden gelte, die bereits für Ware bezahlt haben aber noch nicht geliefert bekommen haben. Hier werde der Masseverwalter zu entscheiden haben, ob diese Ware geliefert werde, der Betrag refundiert werde oder aber welche andere Lösung dem Recht entspreche.
Für eBay-Kunden, die Opfer eines Betrugs werden, gilt ein Standard-Käuferschutzprogramm. Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt eBay laut Homepage einen Ausgleich für vom Käufer erworbene Artikel bis zu einem Wert von je 200 Euro bei Besitz der eBay Visa Card abzüglich einer Selbstbeteiligung von 25 Euro. Daneben haben Kunden automatisch einen kostenlosen Käuferschutz von bis zu 500 Euro, sofern sie einen Artikel mit dem elektronischen Bezahlsystem PayPal beglichen haben.
eBay lehnt Verantwortung ab
eBay hat heute die Verantwortung für die Folgen der Insolvenz ihres größten "Powersellers" in Europa für dessen Kunden abgelehnt. Ein eBay-Sprecher sagte laut Agenturberichten, dem Auktionshaus sei es nicht möglich, die drohende Insolvenz eines Verkäufers früh zu erkennen oder zu verhindern.
Qentis hat einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" zufolge in Fernost im großen Stil Elektronikgeräte, Sportartikel, Kameras, Haushaltsgeräte, Werkzeuge und sogar Motorräder erworben und teilweise unter verschiedenen Eigenmarken anfertigen lassen. Die Artikel wurden dann über eBay weiterverkauft. Noch im Sommer habe Qentis von der Mezzanin Finanzierungs AG, einer 70-Prozent-Tochter der BA-CA, eine Finanzspritze von 500.000 Euro bekommen.
Qentis hat Niederlassungen in Deutschland, Italien, Frankreich, den USA und Hongkong. Gründer und Haupteigentümer von Qentis ist der 36 Jahre alte Michael Marcovici, der laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) auf der eBay-University sein System präsentieren durfte.
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