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Veröffentlicht am 06.12.2006 12:15:07
Bis 2010 wird es weltweit 4 Milliarden Handyuser geben. Heuer wird sich der Markt laut dem Marktforscher iSuppli um 21 Prozent auf 2,6 Milliarden Handykunden vergrößern - dank immer billigerer Handys und steigender Einkommen in Wachstumsmärkten wie China und Indien, hieß es auf dem "3G World Congress" in Hongkong, wo mehr als 1.500 Branchenvertreter aus aller Welt noch bis 8. Dezember die neuesten Mobilfunktrends diskutieren. Der weltweit größte Handymarkt ist China, wo es mehr als 449 Millionen Handykunden gibt. Allein im Oktober kamen laut dem Ministerium für Informationsindustrie 5,9 Millionen Handyuser dazu. Die Zahl der Festnetzkunden stieg im Oktober in China vergleichsweise um 830.000 auf 370,1 Millionen. 34 Prozent der insgesamt 1,3 Milliarden Chinesen haben bereits ein Handy, 28 Prozent einen Festnetzanschluss. Die Preise für Handys sind dabei stark im Fallen, in China und Indien kosten die Geräte bereits weniger als 20 US-Dollar.
Auch in Indien, dem weltweit viertgrößten Handymarkt, wächst die Zahl der Mobilfunkkunden monatlich um 5 bis 6 Millionen. Zuletzt wurden dort 115 Millionen Handyuser verzeichnet, bis 2010 werden 300 Millionen Handykunden erwartet, berichtete der Vorstandsvorsitzende des indischen Mobilfunkbetreibers Hungama Mobile, Roy Neeraj, auf der Handykonferenz. Das Potenzial ist dabei enorm: Bis jetzt besitzen nur acht von 100 Indern ein Handy.
China wird auch in den kommenden Jahren weiterhin der führende Mobilfunkmarkt bleiben, waren sich die Experten in Hongkong einig. Wesentlich stärkere Wachstumsraten weisen allerdings Länder mit geringerer Mobilfunkpenetration und großen Bevölkerungszahlen wie etwa Pakistan und Bangladesch auf, wo die Penetration erst zwischen 10 und 20 Prozent beträgt und die Wachstumsraten bei bis zu 150 Prozent pro Jahr liegen.
Ringtones als Motor
Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist dabei der Markt für mobile Unterhaltung mit Klingeltönen, Spielen, Filmen und Musikdownloads, dessen Volumen weltweit bis 2010 von derzeit 18 auf 42 Mrd. US-Dollar (31,5 Mrd. Euro) steigen wird, meinte Neeraj. Musik werde den mobilen Unterhaltungsmarkt in den kommenden Jahren weiterhin dominieren, ab 2016 aber werden es Videos sein, ist der Managing Director für Asien bei Sony Pictures Television International, Todd Miller, überzeugt.
Allein im dritten Quartal 2006 wurden laut dem Marktforscher Gartner weltweit rund 250 Mio. Handys abgesetzt, nach 207 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 35 Prozent Marktanteil entfielen dabei auf den Marktführer Nokia, gefolgt von Motorola (21 Prozent) und Samsung (12 Prozent).
Die Mobilfunkbranche ist dabei weiterhin getrieben von immer neuen Technologien und Schlagwörtern. Während etwa China im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking erst jetzt seine Lizenzen für die dritte Mobilfunkgeneration vergibt, diskutierten die Branchenvertreter auf dem "3G World Congress" bereits über die vierte Generation, die ab 2010 eingeführt werden soll.
"4G" könnte erstmals verschiedene technische Mobilfunkstandards wie GSM, UMTS und Wimax verbinden. "4G" werde vor allem höhere Bandbreiten bringen, doch sei der wirkliche Nutzen für den einzelnen Handykunden noch offen, meinte Telekom Austria- und Mobilkom-Chef Boris Nemsic, einer der Vortragenden auf dem Handykongress in Hongkong, auf APA-Anfrage dazu.
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