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Taktiler Handschuh führt durch Supermarkt
Veröffentlicht am 13.10.2012 21:46:36
Helsinki/Saarbrücken - Ein Handschuh, der die Hand des Nutzers und damit den Träger durch taktiles Feedback in Richtung eines gesuchten Gegenstandes lenkt, kann die Orientierung beispielsweise im Supermarkt deutlich erleichtern. Das hat eine Studie von Forschern am Helsinki Institute for Information Technology (HIIT) und dem Max-Planck-Institut für Informatik (MPI-INF) ergeben. In Tests mit einem Prototypen, dessen Position im Raum per Kinect-Sensor verfolgt wurde, haben User bis zu dreimal schneller das gesuchte Ziel gefunden.
Im Supermarkt, in einem Lagerhaus oder in einer Bibliothek einen bestimmten Gegenstand zu finden, ist gar nicht so leicht - zu viele andere, oft ähnliche Objekte stören die Suche. Genau hier setzt die Neuentwicklung an. Der Handschuh gibt dem User taktiles Feedback in Form von Vibrationen, um seine Hand in Richtung des gesuchten Ziels zu steuern. "Der Vorteil davon ist, dass der User die taktilen Hinweise sehr leicht in Relation zu dem Blickfeld, in dem er visuell sucht, interpretieren kann", erklärt Ville Lehtinen vom HIIT. "Das bedeutet ein sehr intuitives Erlebnis, als ob die Hand zum Ziel 'gezogen' würde."
Der Prototyp nutzt dabei leicht erhältliche Komponenten wie vier vibrotaktile Aktuatoren am Handschuh und eben einen Kinect-Sensor, um die Hand zu verfolgen. Das hat sich in einer Testumgebung bewährt. "Bei Suchaufgaben, wo es hunderte mögliche, aber nur ein richtiges Ziel gab, waren User mit dem Handschuh konsistent schneller, mit bis zu dreimal besserer Performance als ohne", sagt Oulasvirta. Dementsprechend ortet das Team großes Anwendungspotenzial beispielsweise für Lagermitarbeiter, die per Handschuh zum richtigen Regal geführt werden, aber auch in der Fußgänger-Navigation.
Freilich gibt es auch Hürden für eine potenzielle Anwendung beispielsweise in einer Bibliothek, wie insbesondere die Akzeptanz durch Konsumenten. "Wir wissen aus dem Bereich Virtual Reality, dass die Leute keine Handschuhe tragen wollen", bestätigt Oulasvirta gegenüber pressetext. Da das Konzept auf taktilem Feedback beruht, wird sich nicht ganz vermeiden lassen, das User ein Gerät an der Hand tragen müssen. Doch wäre es dem Wissenschaftler zufolge denkbar, dieses auf ein kompakteres und somit für Nutzer eher akzeptables Band zu reduzieren.
Für großflächige Anwendungen wie im Supermarkt wäre eine visuelle Verfolgung der Hand via Kinect vermutlich ebenfalls unpraktisch. Doch die Positionsbestimmung im Raum könnte leicht mit anderen Technologien erfolgen - beispielsweise Beschleunigungsmesser und Gyroskope, wie das Team anlässlich der Präsentation seiner Arbeit im Rahmen des 25th ACM Symposium on User Interface Software and Technology betont. Die Suche nach praxistauglichen Umsetzungen würde sich lohnen, da der Ansatz einfach viel Zeit beim Suchen ersparen kann.
Veröffentlicht am 13.10.2012 21:46:36
Helsinki/Saarbrücken - Ein Handschuh, der die Hand des Nutzers und damit den Träger durch taktiles Feedback in Richtung eines gesuchten Gegenstandes lenkt, kann die Orientierung beispielsweise im Supermarkt deutlich erleichtern. Das hat eine Studie von Forschern am Helsinki Institute for Information Technology (HIIT) und dem Max-Planck-Institut für Informatik (MPI-INF) ergeben. In Tests mit einem Prototypen, dessen Position im Raum per Kinect-Sensor verfolgt wurde, haben User bis zu dreimal schneller das gesuchte Ziel gefunden.
Im Supermarkt, in einem Lagerhaus oder in einer Bibliothek einen bestimmten Gegenstand zu finden, ist gar nicht so leicht - zu viele andere, oft ähnliche Objekte stören die Suche. Genau hier setzt die Neuentwicklung an. Der Handschuh gibt dem User taktiles Feedback in Form von Vibrationen, um seine Hand in Richtung des gesuchten Ziels zu steuern. "Der Vorteil davon ist, dass der User die taktilen Hinweise sehr leicht in Relation zu dem Blickfeld, in dem er visuell sucht, interpretieren kann", erklärt Ville Lehtinen vom HIIT. "Das bedeutet ein sehr intuitives Erlebnis, als ob die Hand zum Ziel 'gezogen' würde."
Der Prototyp nutzt dabei leicht erhältliche Komponenten wie vier vibrotaktile Aktuatoren am Handschuh und eben einen Kinect-Sensor, um die Hand zu verfolgen. Das hat sich in einer Testumgebung bewährt. "Bei Suchaufgaben, wo es hunderte mögliche, aber nur ein richtiges Ziel gab, waren User mit dem Handschuh konsistent schneller, mit bis zu dreimal besserer Performance als ohne", sagt Oulasvirta. Dementsprechend ortet das Team großes Anwendungspotenzial beispielsweise für Lagermitarbeiter, die per Handschuh zum richtigen Regal geführt werden, aber auch in der Fußgänger-Navigation.
Freilich gibt es auch Hürden für eine potenzielle Anwendung beispielsweise in einer Bibliothek, wie insbesondere die Akzeptanz durch Konsumenten. "Wir wissen aus dem Bereich Virtual Reality, dass die Leute keine Handschuhe tragen wollen", bestätigt Oulasvirta gegenüber pressetext. Da das Konzept auf taktilem Feedback beruht, wird sich nicht ganz vermeiden lassen, das User ein Gerät an der Hand tragen müssen. Doch wäre es dem Wissenschaftler zufolge denkbar, dieses auf ein kompakteres und somit für Nutzer eher akzeptables Band zu reduzieren.
Für großflächige Anwendungen wie im Supermarkt wäre eine visuelle Verfolgung der Hand via Kinect vermutlich ebenfalls unpraktisch. Doch die Positionsbestimmung im Raum könnte leicht mit anderen Technologien erfolgen - beispielsweise Beschleunigungsmesser und Gyroskope, wie das Team anlässlich der Präsentation seiner Arbeit im Rahmen des 25th ACM Symposium on User Interface Software and Technology betont. Die Suche nach praxistauglichen Umsetzungen würde sich lohnen, da der Ansatz einfach viel Zeit beim Suchen ersparen kann.
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