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Veröffentlicht am 13.01.2006 11:00:42
Die seit langem kolportierte Ablöse von Telekom Austria-Chef Heinz Sundt (58) ist fix. Der TA-Aufsichtsrat hat den Rücktritt Sundts mit Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 23. Mai 2006 "zur Kenntnis genommen, teilte das Unternehmen ad-hoc mit. Gleichzeitig wurde der bisherige Mobilkom-Austria-Chef und TA-Vorstand Boris Nemsic zum Nachfolger Sundts bestellt.
Sundt werde das Unternehmen weiterhin im Rahmen eines Konsulentenvertrages bei der Expansion der Telekom Austria Gruppe nach Serbien unterstützen, hieß es. Nemsic werde den Vorsitz im TA-Vorstand mit 24. Mai zusätzlich zu seiner bisherigen Funktion als Mobilkom-Vorstandsvorsitzender übernehmen. TA-Festnetz- und Internetvorstand Rudolf Fischer werde ab diesem Zeitpunkt zusätzlich zu seiner bisherigen Funktion die Position des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Gruppe einnehmen. TA-Finanzvorstand Stefano Colombo behalte weiterhin die Verantwortung für die Finanzen der TA-Gruppe.
Der Aufsichtsrat habe die Rücktritts-Entscheidung von Telekom Austria-Chef Heinz Sundt "zur Kenntnis genommen", sagte ÖIAG-Vorstand und Telekom Austria-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Michaelis im Anschluss an die Sitzung. Unter Sundts Führung habe sich das Unternehmen "zu einem modernen, erfolgreichen Player am Markt und zu einem bedeutenden österreichischen Börsewert entwickelt".
"Wir freuen uns, mit Boris Nemsic über einen exzellenten Nachfolger zu verfügen, der die Kontinuität im Unternehmen sicherstellt", betonte Michaelis weiter.
Klima Sundt-Eigentümer angespannt
Sundts Vertrag sollte ursprünglich bis April 2007 laufen. Hintergrund der schon seit langen Jahren andauernden Debatte über die vorzeitige Ablöse Sundts sind laut wiederkehrenden Medienberichten schwere Differenzen zwischen dem Telekom-General und dem Finanzministerium. Sundt hatte sich im Jahr 2000 klar gegen den damaligen Börsegang seines Unternehmens ausgesprochen - ein Umstand den ihm Finanzmister Grasser noch heute vorhalten soll. Zuletzt hatten Debatten um die neue Telekom Austria-Struktur das Verhältnis von Sundt zum Eigentümer zusätzlich belastet.
Im Dezember hatte der amtierende Telekom-Generaldirektor noch erklärt, dass er seinen Vertrag erfüllen wolle, und Gerüchte um einen Golden-Handshake in Millionenhöhe dementiert. Damals war eine Ablöse-Summe von rund zwei Mio. Euro kolportiert worden.
Finanzminister Karl-Heinz Grasser hatte sich zuletzt demonstrativ unbeteiligt an der Ablöse Sundts gezeigt. Sundts Vertrag laufe grundsätzlich bis April 2007. Ob der Vertrag vorzeitig aufgelöst werde, sei "rein seine Entscheidung", sagte Grasser.
Die Staatsholding ÖIAG hält noch 25,2 Prozent an der TA.
(apa)