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Mobile Computing
Veröffentlicht am 20.09.2005 13:51:33
Monatelang war es das Hot-Topic auf den einschlägigen Webseiten, das so genannte iTunes-Handy, das Apple gemeinsam mit Motorola anbieten sollte. Im Rahmen eines Special Events im Moscone Center in San Francisco wurde es nun vorgestellt – und enttäuschte selbst eingefleischte Apple-Fans völlig. Nicht nur die Apple-Gemeinde hatte sich ein wenig mehr erwartet. Nach dem Erfolg des iPods sowie mit dem Image Apples, stets absolut gestylte Devices anzubieten war die Erwartungshaltung natürlich entsprechend hoch. Ein Handy von Apple? Das muss interessant werden. Das Problem ist aber, dass es eben kein Apple-Handy ist, sondern nur ein nicht einmal wirklich neues Modell von Motorola.
Das Motorola ROKR (gesprochen Rocker) überzeugt weder durch ein besonderes Design noch durch eine besondere Ausstattung. Die einzige „Neuerung“ ist das bisschen Software, dass Apple in Form einer speziell für Mobiltelefone konzipierten iTunes-Version beisteuert. Passend dazu bietet das ROKR eine zusätzliche Taste unterm Display um direkt den Audioplayer starten zu können. Im Lieferumfang ist ein Stereoheadset enthalten das natürlich auch als Freisprecheinrichtung genutzt werden kann. Das ROKR bietet zudem integrierte Lautsprecher, die allerdings nicht mehr als eine Notlösung darstellen – von Musikgenuss kann hier wohl nicht die Rede sein.
Motorola hält sich bei technischen Daten sehr zurück. Mehr als das es sich beim ROKR um ein Quadband-Modell handelt, dass es ein Farbdisplay bietet und „bis zu 100 Lieder“ über USB auf das Handy übertragen werden können ist aus der offiziellen Mitteilung nicht zu erfahren. Bei einem empfohlenen Verkaufspreis von rund EUR 400,- dürfte dies auch nicht wirklich allzu viele Konsumenten interessieren. Denn während das ROKR in den USA von Cingular um rund US$ 250,- angeboten wird hat sich in Österreich noch kein Provider gefunden, der das ROKR zu einem gestützten Preis anbieten will.
Während Steve Jobs bei der Vorstellung des ROKR im Moscone Center noch begeistert meinte: „Wir haben eng mit Motorola zusammengearbeitet und können heute gemeinsam das weltweit beste Musikerlebnis auf einem Motorola Handy bieten“ zeigte sich Apples CEO im Rahmen der Apple Expo 2005 in Paris nur wenige Tage später schon deutlich zurückhaltender bzw. distanzierte sich sogar von Motorolas ROKR. Man habe nur den iTunes Client geliefert und werde aus der Geschichte die entsprechenden Lehren ziehen. Allerdings spreche man – wie immer – nicht über künftige Produkte.
WCM meint: Wieder einmal zeigt sich, dass es den ultimativen Wunderwutzi einfach nicht gibt – vielleicht noch nicht. Sony Ericssons W800i, das im WCM-Test auf ganzer Linie enttäuschte, wird bereits zum Start deutlich unter dem ehemals angestrebten Preis verkauft – warum wohl? Doch während der Handy-Walkman von Sony Ericsson zumindest bei den technischen Daten auf dem aktuellen Stand ist haben wir’s beim ROKR mit einem Auslaufmodell zu tun. Insofern wird das Motorola ROKR wohl vor allem in den USA über den Ladentisch wandern – nicht umsonst gilt bei Brancheninsider immer noch der Spruch: In den USA werden die Handys verkauft, die sich die Hersteller in keinem anderen Land mehr anzubieten getrauen.
Michael Holzinger
Motorola Österreich
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