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Smartphones verbessern Gewitterwarnungen
Veröffentlicht am 08.02.2013 12:19:32
Seattle/Montreal - Forscher der University of Washington (UW) setzen auf Smartphones, um bessere Wettervorhersagen zu ermöglichen. Konkret wollen sie die Daten nutzen, die in manche Android-Geräte verbaute Barometer liefern. "Dadurch könnten wir potenziell zehn- oder hunderttausende zusätzliche Bodenluftdruck-Messungen bekommen, was kurzfristige Vorhersagen signifikant verbessern würde", erklärt Cliff Mass, UW-Professor für Atmosphärische Wissenschaften. Sein Team arbeitet an einem Vorhersagesystem für Gewitterwarnungen.
Um an die Messungen von Smartphone-Barometern zu kommen, setzen die Forscher auf eine Zusammenarbeit mit dem kanadischen Softwarehaus Cumulomnibus. Denn dieses hat bereits Ende 2011 mit pressureNET eine App veröffentlicht, die Barometerdaten sammelt und für Nutzer der App auf einer Karte darstellt. Ende Januar ist Version 3.0 mit einer entscheidenden Neuerung erschienen: User werden jetzt gefragt, ob sie ihre Messdaten auch Dritten wie beispielsweise den UW-Forschern zur Verfügung stellen.
Mass verspricht sich gerade im Bereich Gewitterwarnungen große Vorteile von Smartphone-Messdaten. Dabei hat er besonders Regionen wie den Mittelwesten der USA und dort typische Gewitter im Blick. "Sie sind relativ kleinräumig und entwickeln sich in wenigen Stunden, können aber heftig ausfallen und Menschen stark betreffen", so der Experte. Aktuelle Daten, die kurzfristige Luftdruckänderungen aufzeigen, könnten bei der Vorhersage helfen. Doch gibt es beispielsweise in den USA nur etwa 1.000 nationale Wetterstationen.
Googles Betriebssystem Android unterstützt prinzipiell Barometer, die inzwischen auch in einer Reihe von Modellen wie dem Samsung Galaxy S3, dem Nexus 4 oder auch Tablets wie Motorolas Xoom verbaut sind. Aufgrund der Verbreitung dieser Geräte stünden allein in Nordamerika potenziell Mio. an Luftdruck-Messwerten pro Stunde zur Verfügung, so Mass. Das ist potenziell ein gewaltiger Datenschatz, der kurzfristige Wettervorhersagen wie eben Gewitterwarnungen entscheidend verbessern könnte - so er denn auch für Meteorologen zugänglich ist.
Hier setzen die UW-Forscher auf die App "pressureNET", die ursprünglich Luftdruckdaten nur mit anderen Nutzern geteilt hat. Doch jetzt hat Cumulomnibus die App so angepasst, dass User entscheiden können, mit wem sie ihre Daten teilen - insbesondere, ob die Messwerte auch Teil jenes Rohdatenstroms sein sollen, der den Forschern zur Verfügung steht. In der vergangenen Woche hat pressureNET so etwa 4.000 Messungen pro Stunde geliefert, vor allem aus dem Nordosten der USA. "Wir brauchen mehr Dichte", unterstreicht Mass.
Jedenfalls wollen die Forscher die Daten zunächst analysieren und kalibrieren, um sie dann wirklich für ein Vorhersagesystem zu nutzen. Diese wollen sie rechtzeitig vor der Gewittersaison im Sommer fertigstellen, um es entsprechend testen und mit traditionellen Vorhersagemethoden vergleichen zu können. Erweist sich der Ansatz wirklich als praktikabel, hoffen die Forscher, ihr System dem amerikanischen National Weather Service und Wetterdiensten rund um die Welt anbieten zu können.
Veröffentlicht am 08.02.2013 12:19:32
Seattle/Montreal - Forscher der University of Washington (UW) setzen auf Smartphones, um bessere Wettervorhersagen zu ermöglichen. Konkret wollen sie die Daten nutzen, die in manche Android-Geräte verbaute Barometer liefern. "Dadurch könnten wir potenziell zehn- oder hunderttausende zusätzliche Bodenluftdruck-Messungen bekommen, was kurzfristige Vorhersagen signifikant verbessern würde", erklärt Cliff Mass, UW-Professor für Atmosphärische Wissenschaften. Sein Team arbeitet an einem Vorhersagesystem für Gewitterwarnungen.
Um an die Messungen von Smartphone-Barometern zu kommen, setzen die Forscher auf eine Zusammenarbeit mit dem kanadischen Softwarehaus Cumulomnibus. Denn dieses hat bereits Ende 2011 mit pressureNET eine App veröffentlicht, die Barometerdaten sammelt und für Nutzer der App auf einer Karte darstellt. Ende Januar ist Version 3.0 mit einer entscheidenden Neuerung erschienen: User werden jetzt gefragt, ob sie ihre Messdaten auch Dritten wie beispielsweise den UW-Forschern zur Verfügung stellen.
Mass verspricht sich gerade im Bereich Gewitterwarnungen große Vorteile von Smartphone-Messdaten. Dabei hat er besonders Regionen wie den Mittelwesten der USA und dort typische Gewitter im Blick. "Sie sind relativ kleinräumig und entwickeln sich in wenigen Stunden, können aber heftig ausfallen und Menschen stark betreffen", so der Experte. Aktuelle Daten, die kurzfristige Luftdruckänderungen aufzeigen, könnten bei der Vorhersage helfen. Doch gibt es beispielsweise in den USA nur etwa 1.000 nationale Wetterstationen.
Googles Betriebssystem Android unterstützt prinzipiell Barometer, die inzwischen auch in einer Reihe von Modellen wie dem Samsung Galaxy S3, dem Nexus 4 oder auch Tablets wie Motorolas Xoom verbaut sind. Aufgrund der Verbreitung dieser Geräte stünden allein in Nordamerika potenziell Mio. an Luftdruck-Messwerten pro Stunde zur Verfügung, so Mass. Das ist potenziell ein gewaltiger Datenschatz, der kurzfristige Wettervorhersagen wie eben Gewitterwarnungen entscheidend verbessern könnte - so er denn auch für Meteorologen zugänglich ist.
Hier setzen die UW-Forscher auf die App "pressureNET", die ursprünglich Luftdruckdaten nur mit anderen Nutzern geteilt hat. Doch jetzt hat Cumulomnibus die App so angepasst, dass User entscheiden können, mit wem sie ihre Daten teilen - insbesondere, ob die Messwerte auch Teil jenes Rohdatenstroms sein sollen, der den Forschern zur Verfügung steht. In der vergangenen Woche hat pressureNET so etwa 4.000 Messungen pro Stunde geliefert, vor allem aus dem Nordosten der USA. "Wir brauchen mehr Dichte", unterstreicht Mass.
Jedenfalls wollen die Forscher die Daten zunächst analysieren und kalibrieren, um sie dann wirklich für ein Vorhersagesystem zu nutzen. Diese wollen sie rechtzeitig vor der Gewittersaison im Sommer fertigstellen, um es entsprechend testen und mit traditionellen Vorhersagemethoden vergleichen zu können. Erweist sich der Ansatz wirklich als praktikabel, hoffen die Forscher, ihr System dem amerikanischen National Weather Service und Wetterdiensten rund um die Welt anbieten zu können.
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