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PCs & Komponenten
Veröffentlicht am 31.05.2005 02:01:00
ATI hat einige Zeit gebrütet um zwei seiner Grafikkarten zu einem schnellen Gespann zusammenschalten zu können. Nun ist es aber endlich so weit und ATI präsentiert seine Multi-GPU-Lösung unter dem Namen Crossfire. So einfach wie ATI sich das zunächst vorgestellt hatte, ist es aber leider nicht geworden. So wollte man anfangs zwei normale X800 oder X850 Karten benutzen und die SLI Koordination nur der Treibersoftware überlassen. Das hat sich aber wohl nicht richtig realisieren lassen, sodass man einen Kompromiss eingegangen ist. Wer schon eine X800 oder X850 PCI Express Karte hat, kann sich freuen. Für Crossfire kann er diese weiter verwenden.

Es ist nämlich nur eine Spezialgrafikkarte, die sogenannte Crossfire Edition Grafikkarte nötig. Diese hat dann die Zusatzlogik für das Grafikkarten Zweigespann mit an Bord. Die Karten arbeiten nach dem Master-Slave Prinzip. Die Crossfire Master Karte übernimmt das Kommando und sagt der Sklavenkarte, was sie zu rechnen hat.
Da die Karten keine interne Verbindung haben, die Grafiksignale, die jedes Grafikboard berechnet aber irgendwo zusammengeführt werden müssen, verwendet ATI ein DVI Verbindungskabel.

Eine X850 Master "Crossfire Karte"
Flexibel
Bei der Auswahl der verwendbaren Grafikkarten ist die Crossfire Plattform überaus flexibel. Ist es bei Nvidias SLI Lösung nötig, exakt gleiche Grafikkarten vom selben Hersteller zu verwenden, ist ATI in diesem Bezug weniger zimperlich. Jede X800 PCI Express Grafikkarte, egal mit welcher Speicherausstattung, kann mit einer X800 Crossfire Edition „Master“ Karte verwendet werden und jede X850 mit der Crossfire Edition der X850.

Xpress 200 Crossfire Edition
Passend für die Crossfire Grafikkarten, kündigt ATI auch gleich eine neue Version des Mainboard Chipsatzes Xpress 200 an. Die Crossfire Edition des aktuellen ATI Chipsatzes wird es sowohl für die AMD, als auch für die Intel Plattform geben. Anders als Nvidia hat der Kanadische Hersteller beim Xpress 200 Crossfire nicht irgendwelche Behelfslösungen eingebaut, die einen PCI Express 16x Port auf zwei 8x aufteilen, wie es beim nForce 4 SLI gemacht wird, sondern ATI hat zwei vollständige PCI Express 16x Ports eingebaut.

Xpress 200 Crossfire Intel Edition

Xpress 200 Crossfire AMD Edition"
Ansonsten hat ATI beim Xpress 200 nichts verändert. Vier SATA 1.0 Ports und zwei PATA Kanäle für 4 Harddisks, bis zu 6 32-Bit PCI Slots, 8 USB 2.0, HD Audio und vier PCI Express 1x Lanes sind die Funktionsmerkmale des Xpress 200 Crossfire.
Offiziell erwähnt ATI nirgends, dass Crossfire Grafikkarten im Verband auch auf nForce 4 SLI Boards laufen. Es wäre allerdings sehr unklug von ATI die gut im Markt stehenden nForce 4 SLI Boards außen vor zu lassen und nur den eigenen Chipsatz zu unterstützen, dessen bestehende Version im Desktop-Segment nicht gerade verbreitet ist.
Alle Spiele
Gegenüber Nvidias SLI Grafik führt ATI einige gewichtige Argumente ins Feld. So unterstützt man alle Spiele und nicht nur ausgewählte wie das bei SLI der Fall sei. Laut den Benchmarks, die von ATI stammen, also mit Vorsicht zu genießen sind, ist ein X850 Crossfire Gespann bei 3D Mark 05 110% so schnell wie zwei GeForce 6800 Ultra im SLI Modus. Nicht ganz 140 Prozent sollen es bei Splinter Cell sein und Need 4 Speed Underground beschleunigen die beiden X850 Karten gar um etwas über 160% gegenüber den 6800 Ultras.
Die Auswahl der Spiele mag etwas seltsam erscheinen. Vielleicht hat ATI einfach jene genommen, bei dem der beste Effekt sichtbar wird.
Auch bei „Älteren“ Spielen soll Crossfire etwas bringen. Mit 1600x1200 bei 4x AA und 8x Anisotropischen Filtering wird das CPU-Lastige Unreal Tournament 2003 um 25% und Return to Castle Wolfenstein (Quake 3 Engine) um satte 75% gegenüber einer einzelnen X850 XT PE beschleunigt.
Rendermodes
Crossfire kann auf drei verschiedene Arten die Renderlast zwischen den Grafikkarten aufteilen.

Von Nvidia SLI bekannt sind AFR (Alternate Frame Rendering) bei dem die Grafikkarten jeweils aufeinander folgende Bilder berechen und Scissor, bei dem jede GPU das halbe Bild berechnet. Darüber hinaus kann Crossfire noch einen zusätzlichen Rendermode, den Tiling Modus, der vielleicht noch von den glücklosen Kyro Grafikchips von PowerVR bekannt ist. ATI nennt das Kachelrendern nun SuperTiling, bei dem das Gesamtbild in Kacheln unterteilt wird, die zwischen den Grafikbeschleunigern aufgeteilt werden und für fast optimale Auslastung der EinzelGPUs sorgt.

Während die beiden ersten Rendermodes sowohl in Direct 3D, als auch in Open GL basiernenden Spielen funktionieren, bleibt SuperTiling Direct 3D Anwendungen vorbehalten.
Super AA
Den Begriff Super setzt ATI beim Crossfire fast schon inflationär ein und so heißt auch der neue Antialiasing Modus, der noch glattere Kanten liefern soll, Super AA.

Dabei berechnen beide Karten getrennt voneinander Antialiasing Pixel, die dann zum Summenbild übereinandergelegt werden und noch bessere Bildqualität liefern soll. Damit ist bis zu 12x AA mit 2 fachem SuperSampling möglich, ohne dass die Performance total in den Keller geht.
Die Verwendung von 14x AA (12x + 2x SS) ermöglicht hervorragende Bildqualität auch bei sehr dünnen oder feinen Objekten wie Kabeln etc.

Wann die entsprechenden Grafikkarten und Mainboards verfügbar sind, ist noch nicht klar.

Kommentar von WCM
Die Multi-Grafikkarten Lösung von ATI kommt reichlich spät. Auf dem Papier lesen sich die Daten aber durchaus vielversprechend und besser überlegt, als jene von Nvidia.
Wenn es keine Treiberprobleme gibt und Crossfire nicht auf ein Mainboard mit ATI Chipsatz beschränkt ist, sondern auch mit nForce 4 SLI basierenden Boards funktioniert, könnte es ein echter Hit werden.
Besitzer von X800 oder X850 Karten können sich freuen, da sie, so sie eine Dual GPU Lösung wollen, nur noch eine Master Karte kaufen müssen.
Allerdings muss man auch in die Zukunft blicken. Die GeForce 7800-Reihe von Nvidia scharrt schon in den Startlöchern und der neue ATI Chip R520 „Fudo“ der ja auch bald kommen soll, sollte unbedingt gleich beim Start auch als Crossfire Edition verfügbar sein, wenn man gegen Nvidias SLI Moster 7800GLX auf der „Wer hat den Größten“ Front nicht untergehen will.
Martin Schneider
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