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Veröffentlicht am 15.12.2005 10:01:06
Die frühere SP-Politikerin und neue Generaldirektorin von Siemens Österreich, Brigitte Ederer, hat für Österreichs größten Industrie- und Technologiekonzern ehrgeizige Wachstumspläne. Für die kommenden Jahre sei es das Ziel, immer neue Rekordergebnisse verkünden zu können, sagte Ederer, die gestern den langjährigen Siemens-Österreich-Chef Albert Hochleitner abgelöst hat, bei der Bilanzpressekonferenz. Wachsen will Siemens Österreich auch durch weitere Zukäufe in Zentral- und Osteuropa.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005 (per Ende September) hat Siemens in Österreich und den verantworteten zentral- und osteuropäischen Staaten - ohne VA Tech - den Umsatz um 4,5 Prozent auf 4,029 Mrd. Euro gesteigert. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erhöhte sich um 9 Prozent auf 360,4 Mio. Euro. Der Auftragseingang stieg um 4,3 Prozent auf 4,225 Mrd. Euro, die Zahl der Mitarbeiter um 12,6 Prozent auf 19.859. Inklusive der im Juli übernommenen VA Tech wird die Siemens Österreich-Gruppe 2006 mit 30.300 Beschäftigten - davon 20.000 in Österreich - einen Umsatz von rund 7 Mrd. Euro erwirtschaften.
In den verantworteten Ländern in Osteuropa erziele Siemens zwar gute Wachstumsraten, doch habe man das Ziel, jedes Jahr beim Marktanteil einen Prozentpunkt dazu zu gewinnen, noch nicht erreicht, berichtete Hochleitner, der nach der Stabsübergabe in den Siemens-Aufsichtsrat wechselt. Daher seien weitere Zukäufe in den Regionen notwendig. Ein weiterer Schwerpunkt liege 2006 in der Integration der VA Tech in den Siemens-Konzern, sagte Ederer.
Übernahmepläne in Osteuropa
Man prüfe derzeit rund 30 bis 40 Unternehmen in Osteuropa für eine Übernahme, sagte Siemens-Finanzvorstand Peter Schönhofer am Rande der Pressekonferenz zur APA. Bei drei Akquisitionsprozessen in Serbien und Rumänien mit einem Jahresumsatzvolumen von 30 Mio. Euro sei man bereits "nahe am Closing". Zuletzt hatte Siemens in der Slowakei, in Serbien, Rumänien und Bulgarien vier Akquisitionen getätigt, das dazugekaufte Umsatzvolumen bezifferte Schönhofer mit 200 Mio. Euro.
Ederer, die bereits seit 2001 im Vorstand der Siemens Österreich sitzt, übernimmt von Hochleitner einen "großen, gut funktionierenden Industriekonzern mit einer sehr herzeigbaren Umsatz- und Beschäftigtenstruktur", wie sie heute betonte. Mit ihrem Wechsel an die Spitze des Konzerns habe sie durch das Ausscheiden Hochleitners aber nun einen Ansprechpartner weniger, zu dem sie am Ende des Tages fragend gehen könne, was einem "Verlust von Lebensqualität" gleichkomme, meinte Ederer.
Mit der Integration der VA Tech und weiteren Akquisitionen in den verantworteten sieben Ländern werde Siemens in den nächsten ein bis zwei Jahren genug zu tun haben, so Ederer. Danach könnte Siemens Österreich möglicherweise die Verantwortung für weitere zwei bis drei Länder übernehmen, damit wäre dann allerdings die "kritische Grenze" erreicht.
Die Programm- und Systementwicklung PSE hat 2004/05 den Umsatz um 13,8 Prozent auf 519 Mio. Euro erzielt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 19 Prozent auf 6.085 Beschäftigte, mehr als 3.000 davon entfallen auf das Ausland. Die PSE habe "konsequent Personal vor allem in umliegenden Niedriglohnländern sowie in China aufgebaut, um damit wettbewerbsfähig Software-Dienstleistungen innerhalb des Konzerns anbieten zu können", hieß es.
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