Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 29.11.2005 12:49:27
Der frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat den Münchner Chipkonzern auf Auszahlung der Bezüge für die Restlaufzeit seines aufgelösten Vertrages verklagt.
"Herr Schumacher hat am Montag Klage beim Landgericht München eingereicht", sagte ein Sprecher Schumachers am 29. November. Schumacher klage darin auf die Erfüllung seiner rechtmäßigen Ansprüche aus seinem Vertrag. Schumacher war im März 2004 überraschend als Infineon-Chef zurückgetreten. Erst ein dreiviertel Jahr später hatte sich das Unternehmen dann mit ihm auf einen Aufhebungsvertrag verständigt. Eine Stellungnahme von Infineon war zunächst nicht zu erhalten.
Infineon hatte im Oktober den zweiten Teil der Restzahlungen aus dem Vertrag an Schumacher gestoppt. Das Unternehmen hatte damals erklärt, die Zahlungsverpflichtungen wegen Untersuchungen der Münchener Staatsanwaltschaft zu überprüfen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft in der Schmiergeldaffäre im Zusammenhang mit den früheren Motorsportaktivitäten des Münchner Konzerns auch gegen Schumacher ermittle.
Keine Sportwagen-Ermittlungen
Erste Berichte, die Ermittlungen drehten sich um die mögliche Annahme von Vorteilen beim Kauf privater Sportwagen durch Schumacher, bestätigten sich aber nicht. Die Staatsanwaltschaft erklärte seinerzeit, es würden keine Ermittlungen wegen angeblicher Fahrzeugkäufe Schumachers weit unter dem Marktpreis geführt. Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft basierten die Überprüfung Schumachers auf Darstellungen einer Person, die wiederum von einer anderen Person gehört haben wolle, Schumacher habe auch Schmiergeld erhalten.
Hintergrund des gesamten Ermittlungsverfahrens ist ein vermeintlicher Bestechungsfall bei Infineon, bei dem unter anderem der zurückgetretene Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz Schmiergelder für die Vergabe von Sponsoring-Verträgen im Motorsport erhalten haben soll. Schumacher hatte stets erklärt, nie Schmiergelder oder andere Vorteile angenommen zu haben. Nach dem Stopp der Auszahlungen an ihn hatte Schumacher Infineon-Aufsichtsratschef max Dietrich Kley ultimativ aufgefordert, bis 11. November die ihm zustehenden Bezüge zu überweisen.
(apa)