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Rostocker Forscher machen Krakelschrift lesbar
Veröffentlicht am 20.03.2013 16:13:44
Rostock - Rostocker Forscher http://www.uni-rostock.de haben gemeinsam mit dem Schweriner Softwareunternehmen PlanetIC ein Computerprogramm entwickelt, das unlesbare Handschrift entziffern kann. "Die Leistung ist heute nicht mehr das Lesen maschinengeschriebener Texte, das kann jeder Scanner, sondern die Entzifferung von Handschriften. Denn nicht jede Handschrift kann aussehen wie ein Kulturdenkmal. Sie ist auch eine liebenswerte Spur der Persönlichkeit", sagt der Mathematiker Roger Labahn.
Auch bei den Programmen der Post müsste ein gewisser Teil der handschriftlich notierten Adressen von Menschen gelesen werden, ergänzt der Rostocker Forscher Tobias Strauß. Denn Menschen können meist problemlos schnörkelige Schrift entziffern, Maschinen dagegen nicht. Die hohe Kunst der Schrifterkennungsprogramme bleibt vorerst die Entzifferung gebundener Schrift. "Wenn man nicht weiß, was die Handschrift bedeuten soll, dann ist es schwer, sie zu lesen", erläutert Labahn.
Die Rostocker Forscher arbeiten deshalb mit sogenannten künstlichen neuronalen Netzen. "Das sind mathematische Strukturen, die dem menschlichen Hirn nachempfunden sind und es vermögen, aus großen Datenmengen zu erlernen, neue Bilder zu lesen", erklärt Labahn. Das Problem bestehe jedoch darin, aus einem Bild mit Handschrift die Bedeutung zu rekonstruieren. Es gebe zu viele mögliche Antworten auf die Frage, wo ein Buchstabe aufhört und der andere anfängt. Die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten ist eben zu groß.
Aufgrund der vielen möglichen Kombinationen werden an der Universität Rostock Algorithmen entwickelt und in akademischen Testszenarien implementiert und getestet. Bei der Schriftanalyse gehen moderne Zeichenerkennungsprogramme nicht von einer Idealform der Buchstaben aus. Der Ansatz ist deshalb ein lernendes System. Wenn man ihnen also oft genug sagt, was alles ein A ist, dann wird die "Vorstellung" der Programme vom abstrakten A immer differenzierter, ohne dass zusätzliche Informationen von außen eingegeben werden müssen.
"Optimierung des Abgleichs von Lesedaten mit dem Wörterbuch", nennt das Labahn, wenn dann schließlich aus einem längeren Muster aus mehr oder weniger zutreffend erkannten Buchstaben die wahrscheinlichste Bedeutung in Form eines Wortes unserer Sprache abgeleitet wird.
Veröffentlicht am 20.03.2013 16:13:44
Rostock - Rostocker Forscher http://www.uni-rostock.de haben gemeinsam mit dem Schweriner Softwareunternehmen PlanetIC ein Computerprogramm entwickelt, das unlesbare Handschrift entziffern kann. "Die Leistung ist heute nicht mehr das Lesen maschinengeschriebener Texte, das kann jeder Scanner, sondern die Entzifferung von Handschriften. Denn nicht jede Handschrift kann aussehen wie ein Kulturdenkmal. Sie ist auch eine liebenswerte Spur der Persönlichkeit", sagt der Mathematiker Roger Labahn.
Auch bei den Programmen der Post müsste ein gewisser Teil der handschriftlich notierten Adressen von Menschen gelesen werden, ergänzt der Rostocker Forscher Tobias Strauß. Denn Menschen können meist problemlos schnörkelige Schrift entziffern, Maschinen dagegen nicht. Die hohe Kunst der Schrifterkennungsprogramme bleibt vorerst die Entzifferung gebundener Schrift. "Wenn man nicht weiß, was die Handschrift bedeuten soll, dann ist es schwer, sie zu lesen", erläutert Labahn.
Die Rostocker Forscher arbeiten deshalb mit sogenannten künstlichen neuronalen Netzen. "Das sind mathematische Strukturen, die dem menschlichen Hirn nachempfunden sind und es vermögen, aus großen Datenmengen zu erlernen, neue Bilder zu lesen", erklärt Labahn. Das Problem bestehe jedoch darin, aus einem Bild mit Handschrift die Bedeutung zu rekonstruieren. Es gebe zu viele mögliche Antworten auf die Frage, wo ein Buchstabe aufhört und der andere anfängt. Die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten ist eben zu groß.
Aufgrund der vielen möglichen Kombinationen werden an der Universität Rostock Algorithmen entwickelt und in akademischen Testszenarien implementiert und getestet. Bei der Schriftanalyse gehen moderne Zeichenerkennungsprogramme nicht von einer Idealform der Buchstaben aus. Der Ansatz ist deshalb ein lernendes System. Wenn man ihnen also oft genug sagt, was alles ein A ist, dann wird die "Vorstellung" der Programme vom abstrakten A immer differenzierter, ohne dass zusätzliche Informationen von außen eingegeben werden müssen.
"Optimierung des Abgleichs von Lesedaten mit dem Wörterbuch", nennt das Labahn, wenn dann schließlich aus einem längeren Muster aus mehr oder weniger zutreffend erkannten Buchstaben die wahrscheinlichste Bedeutung in Form eines Wortes unserer Sprache abgeleitet wird.
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