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Veröffentlicht am 19.02.2012 18:41:24
Karlsruhe (pte016/17.02.2012/13:55) - Das Karlsruher Fraunhofer Institut http://fraunhofer.de plant für seinen Stand auf der kommenden CeBIT-Messe http://cebit.de in Hannover (6. bis 10. März 2012) einen extravaganten Auftritt. Ein umprogrammierter Industrie-Roboter wird die Messepräsenz als Kunst-Atelier nutzen und Porträts von den Besuchern malen. Die intelligente Maschine ist im täglichen Betrieb dafür zuständig, die Reflektionseigenschaften verschiedener Oberflächen zu ermitteln.
Von extrovertierter Durchgeknalltheit oder introvertiertem Wahnsinn und anderen Eigenschaften, die Künstlern gerne zugerechnet werden, ist der Roboter vom Fraunhofer-Institut jedoch weit entfernt. Seine bildlichen Umsetzungen von Gesichtern beruhen auf purer Technik aus der Materialforschung.
Das Gerät verfügt über einen Arm, in welchen eine Kamera integriert ist. Diese nimmt ein Bild des menschlichen Motivs auf, dass schließlich in eine zweidimensionale Skizze in Schwarz und Weiß umgesetzt wird. "Der Roboter beherrscht einen Bildevaluierungs-Prozess, der ihn praktisch sehen lässt", erklärt Martina Richter vom "Institute for Optronics, System Technologies and Image Exploitation" (IOSB).
Während die technischen Grundlagen bereits vorhanden waren, musste jedoch die Software des Roboters auf seine neue Tätigkeit angepasst werden. Im Gegensatz zur Arbeit mit Materialien erstellt er seine Bilder anhand eines einzelnen Fotos. Von diesem liest er Kontraste aus, die per Software in Koordinaten für die Führung seiner Zeichenhand übersetzt werden.
Der Algorithmus musste präzise angepasst werden, um dem metallischen Künstler zu ermöglichen, relevante Gesichtskonturen wiederzugeben, aber unwesentliche Details wie kleine Falten außer Acht zu lassen. Zudem galt es, den Zeichenprozess so zu optimieren, dass die fertigen Bilder einen handgemalten Eindruck erwecken.
Der Roboter ist mittlerweile in der Lage, alle Aufgaben im Rahmen seiner Nebentätigkeit als Porträtkünstler eigenständig abzuarbeiten und benötigt je Kunstwerk zehn Minuten. "Mit dieser Installation ist es uns gelungen, eine Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie zu schaffen", ist Richter überzeugt. Seine Arbeit auf der CeBIT nimmt der elektronische Maler am 6. März in Halle 9 am Stand E08 auf.