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Veröffentlicht am 19.10.2000 23:00:00
In der Financial Times hörte unlängst gar ernüchterndes zum Thema Rambus von Intel-Boss Craig Barrett. So scheint man sich anscheinend nun doch langsam ernstere Gedanken über den Rambus-Kurs zu machen.
Denn schließlich hat dieser Intel schon einiges an Geld, Prestige und vor allem an Wettbewerbsvorsprung gekostet. Rambus schien anfangs die richtige Technologie zu sein um dem Speicherflaschenhals zu entkommen, doch ergaben sich viele technische Probleme und Schwierigkeiten die man beheben musste, bzw. die noch immer nicht gelöst wurden. Auch nicht zu vergessen, dass RDRAM weitaus teurer ist als SDRAM, obwohl der Preis des letztereren nun ebenfalls stark angestiegen ist und man die Preise für Rambus-Module zu senken versucht. Auch die Überlegenheit in der Performance stellte sich als falsch, bzw. als Werbehype heraus. DDR-Module übertreffen RDRAMs, wobei diese nicht teurer als gewöhnliche SDRAM-Module sind - da sie im Prinzip auch solche sind. Zu der Pleiten- Pech und Pannen-Serie in die der Rambus-Speicher mitverwickelt war, gehört die Rücknahme von Mainboards mit fehlerhaften Chipsets (i820), dessen MTH (Memory Translator Hub) eigentlich SDRAM-Unterstützung bieten sollte und natürlich auch der erst kürzlich fallengelassene Timna-Prozessor, der ebenfalls daran scheiterte.
Craig Barrett dazu: 'Wir setzten große Hoffnungen auf Rambus, aber gelohnt hat es sich nicht.' Weitere Spitzen gingen gegen die Geldeintreiberei, die man höchstens aus dem Mittelalter kennt: 'Wir hofften, dass wir Partner eines Unternehmens seien, dass sich auf Technologien konzentriert und nicht auf das Eintreiben von Lizenzgebühren anderer Hersteller.' Schließlich verlangt man nicht nur Lizenzgebühren für RDRAM, sondern auch für die Herstellung von SDRAM-Modulen, da man angeblich Patente hierzu besitzt. Zwar ist man bei Intel noch gebunden für den Pentium 4 Rambus-Unterstützung anzubieten, doch merkt man den Unmut schon recht deutlich: 'Wir haben alles auf Rambus gesetzt, doch es hat nicht funktioniert. Im Rückblick war es ein Fehler, bei einer Technik, die unsere Leistungsfähigkeit bestimmt, von einem anderen Unternehmen abhängig zu sein.'