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Veröffentlicht am 18.05.2006 10:25:02
Die Auslagerung von Unternehmensdienstleistungen ins Ausland wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die wichtigste Zielregion für dieses so genannte "Offshoring" ist noch immer Asien (und hier vor allem Indien) - aber Osteuropa ist stark im Kommen und hat bereits einen Anteil von 22 Prozent an allen Offshoring-Projekten europäischer Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Unternehmensberaters Roland Berger, die in Wien präsentiert wurde. 29 Prozent aller Offshoring-Projekte europäischer Unternehmen werden in Westeuropa (Irland, Spanien, Portugal) abgewickelt. In Osteuropa sind Polen, Ungarn und Rumänien die wichtigsten Zielländer. 37 Prozent der Unternehmen - vor allem aus Großbritannien - verlagern ihre Dienstleistungen nach Asien. Nach Lateinamerika werden hingegen nur 8 Prozent aller Offshoring-Projekte vergeben. "Europäische Unternehmen sehen die Vorteile, in der eigenen Region zu bleiben und hier auszulagern.
Das hängt sicherlich mit der Qualität der gebotenen Dienstleistungen und mit dem europäischen Wertesystem zusammen", meinte Studienautor Rupert Petry bei der Präsentation der Studie im Rahmen des CE Business Club von Erste Bank und IDM (Institut für den Donauraum und Mitteleuropa).
Rumänien stark im Kommen
Ein Vergleich der mittel- und osteuropäischen Staaten habe gezeigt, dass sich fünf Länder besonders gut für Offshoring-Maßnahmen eignen, so Petry. Neben Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Polen sei auch Rumänien stark im Kommen. In diesen Ländern haben sich bereits mehr als zehn Outsourcing-Regionen gebildet, die sich teilweise spezialisieren - etwa auf IT oder Callcenter - oder Dienstleistungen aller Art anbieten. Vor allem Ungarn habe sich als wichtiger Player für Offshoring im Bereich Forschung und Entwicklung etabliert.
Bei den erwarteten Vorteilen durch Offshoring-Maßnahmen steht der Kostenfaktor eindeutig an erster Stelle: 70 Prozent der befragten Unternehmen erwarten sich Einsparungen bei den Lohnkosten, 59 Prozent eine Senkung der "sonstigen Kosten". Die Verbesserung der Servicequalität (43 Prozent) und die Konzentration auf Kernkompetenzen (41 Prozent) sind weitere Gründe.
"Was wir beobachten konnten, waren generell sehr hohe Erwartungen, die in der Praxis aber oft nicht erfüllt werden können", warnt Petry. So würden etwa die erhofften Kosteneinsparungen bei weitem nicht erreicht. "Werden die Ziele realistisch gesteckt, ist jedoch ein Großteil der Unternehmen mit den Ergebnissen sehr zufrieden, meint der Strategieberater.
(apa)