Willkommen bei WCM
Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können müssen Sie sich Einloggen oder Registrieren. Die Registrierung ist unverbindlich und dauert nur einen Moment.
Veröffentlicht am 06.02.2007 10:44:08
Das erste Demonstrations-Netzwerk für Quantenkryptographie nimmt Gestalt an. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts "SECOQC" - an dem österreichische Wissenschafter maßgeblich beteiligt sind - wird dazu die bestehende Glasfaser-Infrastruktur der Firma Siemens eingesetzt. Die Austrian Research Centers (ARC) als Koordinatoren von "SECOQC" kündigten eine Präsentation des Kryptographie-Netzes für September 2008 in Wien an. Im Prinzip funktioniert die so genannte Quantenkryptographie - die prinzipiell abhörsichere Verschlüsselung von Daten -, das haben Wissenschafter bereits bewiesen. Das Projekt "SECOQC", das von der EU mit 11,4 Millionen Euro unterstützt wird und an dem 41 Partner aus zwölf Ländern beteiligt sind, baut auf Grundlagenforschungen des Experimentalphysikers Anton Zeilinger (Universität Wien) mit so genannten verschränkten Photonen auf.
Was die Quantenkryptographie so interessant macht, ist die Tatsache, dass ihre von Experten viel beschworene Abhörsicherheit auf Naturgesetzen beruht. Heute verwendete Verschlüsselungsmethoden setzen auf komplizierte mathematische Methoden, die aber doch irgendwie geknackt werden können. Im Gegensatz dazu werden Quantenschlüssel stets neu erzeugt, jeder Lauscher würde das System stören und dadurch entdeckt werden.
Verkaufbare Lösungen
"SECOQC" ist 2004 angetreten, um aus der relativ neuen Technologie fertige, verkaufbare Lösungen zu machen. Die 41 Projektteilnehmer haben sich kürzlich geeinigt, dass es für das Demonstrationsnetz fünf Knotenpunkte zwischen Wien und St. Pölten geben wird, die über herkömmliche Glasfaserkabel miteinander verbunden sind. Insgesamt gibt es sieben solcher Links, deren Länge zwischen sechs und 85 Kilometer beträgt. In jedem Knotenpunkt befinden sich Module zur Schlüsselerzeugung sowie weitere Module zur Verschlüsselung, Entschlüsselung und Weiterreichung von Schlüsseln.
Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wird von der EU mit 11,4 Millionen Euro gefördert. Projektstart war im April 2004. Insgesamt beteiligen sich 41 Teilnehmer aus zwölf Ländern (Österreich, Belgien, Kanada, Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland, Schweden, Schweiz und Großbritannien).
(apa)