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Veröffentlicht am 15.02.2006 16:31:39
Der Chef des zweitgrößten österreichischen Mobilfunkbetreibers T-Mobile Austria, Georg Pölzl, kann den Vorstoß der EU-Telekom-Kommissarin Viviane Reding, die teils exorbitant hohen Roaming-Gebühren im Mobilfunk per Verordnung zu senken, generell nachvollziehen. T-Mobile-Konzernchef Rene Obermann warnte unterdessen vor einem Hype um das Thema Fernsehen am Handy.
"Telefonieren im Ausland muss billiger werden", sagte Pölzl bei der "3GSM"-Handymesse in Barcelona vor österreichischen Journalisten. T-Mobile selbst biete mit dem internationalen Roaming-Tarif "World Class" allerdings schon sehr niedrige Gebühren.
Telefonieren im Ausland sei vielfach noch relativ teuer, in vielen Ländern würden "überhöhte Preise" kassiert, so Pölzl. Die Stoßrichtung der EU, diese Tarife zu senken, sei daher nachvollziehbar. "Wenn unsere Kunden im Ausland günstiger telefonieren können, begrüßen wir das", sagte Pölzl. Dieser so genannte Out-Roaming-Anteil macht bei T-Mobile Austria etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus, die Margen sind hier allerdings sehr niedrig.
Lukrativer für die Mobilfunkbetreiber sind hingegen jene so genannten In-Roaming-Umsätze, die durch über österreichische Netze telefonierende ausländische Gäste - etwa Skitouristen - generiert werden. Bei diesen Umsätzen, die ebenfalls 10 Prozent des Gesamtumsatzes stellen, seien die Margen wesentlich höher, berichtete Pölzl. Eine Senkung dieser Roaming-Gebühren würde die Portokasse der Mobilfunkbetreiber erheblicher schmälern.
Fernseh-Luftballon
T-Mobile-Konzernchef Rene Obermann hat unterdessen vor einem Hype um das Thema Fernsehen am Handy gewarnt. "Ich warne vor den Fehlern der Vergangenheit, ein Thema als Luftballon an die Decke zu jagen und dann Erwartungen nicht erfüllen zu können", sagte Obermann vor österreichischen Journalisten. TV am Handy werde zwar kommen, derzeit habe das Thema aber nur für eine spezielle technikaffine Personengruppe eine Berechtigung.
Es werde noch "mehrere Jahre" dauern, bis TV am Handy zum Massenphänomen werde, meinte Obermann. Die Voraussetzungen dafür seien stimmige Inhalte und passende Geräte, einfache Nutzung und niedrige Preise. "Ich glaube nicht, dass sich jemand eine dreiviertel Stunde ein Soap am Handy anschauen will", so Obermann. Vielmehr gehe es um Inhalte, die nur einige Minuten dauern würden. Obermann sprach sich dabei für einen europaweit einheitlichen Standard aus, der auf der Basis der DVB-H-Technologie basieren müsse.
T-Mobile will indes ab dem vierten Quartal 2006 einen Instant-Messaging-Service am Handy anbieten. Instant Messaging sei die "Erweiterung von SMS", erlaube einen kommunikativen Dialogmodus und sei daher besonders relevant fuer Kinder und Jugendliche mit einer gewachsenen "PC-Kommunikationskultur", erläuterte Obermann. Der im Internet populäre Kurznachrichten-Dienst "Instant Messaging" wird derzeit von Skype, Yahoo! und MSN kostenlos angeboten.
(apa)